German-Israeli Research Workshop 2022

Drei Mal verschoben - dann endlich konnte dieser israelisch-deutsche Workshop für Doktorandinnen und Doktoranden erneut stattfinden. Das Gemeinschaftsprojekt des Zentrums für Holocaust-Studien, der Hebrew University Jerusalem und der Ludwig-Maximilians-Universität München startete im Juli 2019 in Jerusalem. Im Jahr darauf hätte bereits der zweite Workshop in München folgen sollen - pandemiebedingt trafen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nun erst im Mai 2022.

17 Promovierende der Universitäten in Jerusalem und München gestalteten die verschiedenen Formate des fünftägigen Programms. Die Präsentation und Diskussion ihrer Forschungsprojekte bildete ein breites thematisches Spektrum zwischen der Erforschung des historischen Nationalsozialismus und zeitgenössischer Erinnerungskultur ab, was bereits bei der Eröffnungsdiskussion über koloniale Vergleichsperspektiven des Holocaust deutlich wurde.

Die Doktorandinnen und Doktoranden diskutierten ihre Projekte nicht nur untereinander, sondern konnten auf das Feedback internationaler Expertinnen und Experten zählen. Im Rahmen eines Zoom-Vortrags erhielt die Gruppe zudem einen Einblick in die aktuelle Situation in der Ukraine und die Folgen des russischen Angriffskrieges – auch für das eigene Forschungsfeld.

Ein wichtiges Anliegen des Workshops bildete schließlich die Verknüpfung mit der Geschichte des Nationalsozialismus vor Ort - diese erkundeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch einen selbst gestalteten Stadtrundgang sowie durch Besuche des NS-Dokuzentrums, des Jüdischen Museums und der KZ-Gedenkstätte Dachau.

Alle diese Programmpunkte waren von einer konstruktiven und freundschaftlichen Atmosphäre gekennzeichnet. So gelang es geradezu nebenbei, israelischen und deutschen Doktorandinnen und Doktoranden einen Austausch zu ermöglichen, der über das Fachliche hinausging.

Die positiven Rückmeldungen belegen, wie wichtig diese Formate gerade für Promovierende im internationalen Feld der Holocaust-Forschung sind.  Es bleibt die Hoffnung, dass auch die Fortsetzung des Formats in den kommenden Jahren vom Wetter begünstigt und von Covid verschont bleiben wird.



© Institut für Zeitgeschichte
Content