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Editionen schlagen Schneisen in den Dschungel der historischen Überlieferung. Dabei gehen sie durchaus unterschiedliche Wege: Sie können sich entweder auf die aussagekräftigsten Dokumente aus einem Archiv konzentrieren wie die „Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland“ oder ausgewählte Dokumente zu einem Themenkomplex aus verschiedenen Archiven in unterschiedlichen Ländern versammeln wie die Edition zur „Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945“. Andere wiederum machen es sich zur Aufgabe, eine einzelne, zentrale Quelle für den Benutzer zu erschließen, so z.B. die Edition der Tagebücher von Michael Kardinal von Faulhaber.
Allen gemeinsam ist, dass sie ihren Benutzern den Gang ins Archiv entweder ersparen oder aber wesentlich erleichtern: Sie bieten Zugang zu Quellen, indem sie diese aufbereiten, kommentieren und in den historischen Kontext einordnen. Auf diese Weise erschließen sie nicht nur eine Vielzahl von Dokumenten, sondern weisen Wege zu Archivbeständen. In der Unübersichtlichkeit des Informationszeitalters ist diese Lotsenfunktion wichtiger denn je.
Nur Einrichtungen von der Größe und der Erfahrung des Instituts für Zeitgeschichte sind in der Lage, editorische Großprojekte mit langen Laufzeiten zu verwirklichen. Das IfZ hat sich seit seiner Gründung dieser Aufgabe gestellt und die Herausgabe zeithistorischer Quellen zu einem festen Bestandteil seiner wissenschaftlichen Tradition gemacht.