Geschichte der Bibliothek

Mit der Gründung des "Instituts zur Erforschung der Geschichte der nationalsozialistischen Politik" 1949 wurde der Aufbau einer wissenschaftlichen Spezialbibliothek begonnen. Nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft sollte diese Bibliothek zentrale Sammelstelle für die Literatur über das Dritte Reich sein - sowohl für die in Deutschland während der nationalsozialistischen Zeit veröffentlichten Schriften als auch für die in Deutschland damals kaum bekannte ausländische Literatur über das Dritte Reich.

Grundstock der schnell wachsenden Bestände waren Schenkungen, ausgesonderte Dubletten aus anderen Bibliotheken sowie konfiszierte Bücher aus dem Gewahrsam der Besatzungsmächte (z. B. der Erwerb der HICOG-Bibliothek). Von Anfang an wurden Neuerscheinungen zur deutschen Geschichte seit 1918 sowie zahlreiche zeithistorische und politische Zeitschriften gesammelt und inhaltlich erschlossen. Mit Sorgfalt wurde auch die historisch relevante, zeitgenössische Literatur über die Politik der Bundesrepublik erworben. 1954 besaß die Bibliothek bereits etwa 40.000 Bände.

Anfang der 50er Jahre wurde von Thilo Vogelsang, dem ersten Leiter der Bibliothek, die institutsspezifische Systematik entworfen und das Katalogsystem der Bibliothek entwickelt. 1953 erschienen die ersten Ausgaben der von der Bibliothek zusammengestellten Bibliographie zur Zeitgeschichte als Beilage der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte.

Im Laufe der Jahrzehnte hat sich die Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte kontinuierlich weiter entwickelt. Ihr Sammelgebiet ist heute die deutsche Geschichte im 20. und 21. Jahrhundert - mit den Schwerpunkten Nationalsozialismus und Drittes Reich - sowie die europäische Geschichte und die Geschichte der internationalen Beziehungen. Mit über 241.000 Medieneinheiten (Stand: Januar 2019) ist sie heute eine mittelgroße, moderne Spezialbibliothek von internationaler Bedeutung.

Näheres zur Geschichte der Bibliothek bis 1999 erfahren Sie in der Instituts-Festschrift 50 Jahre Institut für Zeitgeschichte. Eine Bilanz. Hrsg. von Horst Möller und Udo Wengst, München 1999. Den dort publizierten Beitrag über die Bibliothek finden Sie hier (ohne Anmerkungen).



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