„Wie Militärs 1933 über den ‚Lebensraum im Osten‘ spotteten“

„Die Welt“ über einen VfZ-Beitrag aus dem Jahr 2001

Mit Blick auf die sogenannte Machtergreifung Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 und die Grundlegung nationalsozialistischer Eroberungs- und Vernichtungspolitik hat Sven-Felix Kellerhoff in der Welt am 3. Februar eine Dokumentation aufgegriffen, die Andreas Wirsching im Jahr 2001 im Juli-Heft der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte präsentiert hat. Im Mit­tel­punkt steht die Mitschrift einer Rede, die der neue Reichskanzler vor den Spitzen der Reichs­wehr hielt. Die Schlüsselsätze ließen keinen Zweifel an Hitlers Absichten, die den Tod un­zäh­li­ger Menschen einkalkulierten; die anwesenden Offiziere hätten also wissen können, was auf sie zu­kam: „Ich setze mir die Frist von 6-8 Jahren um den Marxismus vollständig […] zu ver­nich­­ten. Dann wird das Heer fähig sein eine aktive Aussenpolitik zu füh­ren, und das Ziel der Aus­weitung des Lebensraumes des deutschen Volkes wird auch mit bewaffneter Hand erreicht wer­­den – Das Ziel würde wahrscheinlich der Osten sein. Doch eine Germanisierung der Be­völ­ke­­rung des annektierten bezw. eroberten Landes ist nicht möglich. Man kann nur Boden ger­ma­­ni­sieren.“



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