Pressereaktionen und Zusatzmaterialien zum Aufsatz von Julia Hörath im Juli-Heft der VfZ
Im April und Juni 1938 ließen die nationalsozialistischen Machthaber mehr als 10.000 Männer in Konzentrationslager verschleppen, die als „Asoziale“ gebrandmarkt wurden; darunter befanden sich auch mehr als 2.000 Juden. Diese Verhaftungswelle, die als „Aktion ‚Arbeitsscheu Reich‘“ in die Geschichte eingegangen ist, beruhte auf dem „Grunderlaß vorbeugende Verbrechensbekämpfung“ des Reichsinnenministeriums vom Dezember 1937 und zielte darauf, systematisch und präventiv sogenannte Volksschädlinge aus der nationalsozialistischen „Volksgemeinschaft“ zu entfernen. Julia Hörath rekonstruiert im neuen Heft der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte Initiativen und Diskurse, die in diesem Zusammenhang bislang kaum bekannt waren. Sie hebt am Beispiel des Vorgehens der Bremer Sicherheitsbehörden gegen Zuhälter die Vorreiterrolle der Hansestadt bei der strategischen Ausweitung der „vorbeugenden Verbrechensbekämpfung“ hervor. Hier kommen auch fast vergessene Akteure wie Julius Fricke und Conrad Parey in den Blick, die dabei eine zentrale Rolle spielten. Ausführliche, den Aufsatz von Julia Hörath ergänzende biografische Informationen finden sich bei den Zusatzangeboten von VfZ-Online in der Rubrik „Beilagen“. Für die Protagonisten aus der Hansestadt interessierte sich auch die taz Bremen, die am 13. Juli 2020 ein ausführliches Interview mit Julia Hörath veröffentlicht hat.