Raul Hilbergs Standardwerk zur Geschichte des Holocaust
1961 erschien ein bahnbrechendes Werk: Raul Hilbergs Gesamtdarstellung „The Destruction oft the European Jews“. Es dauerte mehr als zwanzig Jahre, bis der Berliner Verlag Olle & Wolter eine deutsche Übersetzung veröffentlichte, und dann noch einmal fast ein Jahrzehnt, bis der S. Fischer Verlag in der legendären, von Walter H. Pehle betreuten Schwarzen Reihe eine dreibändige Taschenbuchausgabe auf den Markt brachte. Nun liegt eine ergänzte Neuausgabe vor, die auch erstmals übersetzte Kapitel aus der letzten englischsprachigen Ausgabe vor Hilbergs Tod im Jahr 2017 enthält. Das einleitende Vorwort stammt von René Schlott, der sich intensiv mit Leben und Werk des Holocaust-Forschers beschäftigt und auch rekonstruiert hat, warum es mit einer deutschen Übersetzung so lange gedauert hat. Bedenken kamen seinerzeit auch aus dem Institut für Zeitgeschichte, wie man in René Schlotts Dokumentation „Ablehnung und Anerkennung. Raul Hilberg und das Institut für Zeitgeschichte“ im Januar-Heft 2021 der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte (S. 85–119) nachlesen kann.