Wolfgang Benz zum 80. Geburtstag
Dass Wolfgang Benz am 9. Juni bereits seinen 80. Geburtstag feiert, kann man angesichts seiner Präsenz in Wissenschaft und Publizistik kaum glauben. Als Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung der TU Berlin zwischen 1990 und 2011 avancierte er zu einer der wichtigsten Stimmen der Antisemitismus- und Stereotypenforschung in der Bundesrepublik. Seine wissenschaftliche Karriere begann freilich im Institut für Zeitgeschichte. „Das war das Mekka. Da wollte ich hin. Das hat alles verändert.“ So zitiert der „Deutschlandfunk Kultur“ den Jubilar, der zwischen 1969 und 1990 als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Münchner Leonrodstraße tätig war. Die Publikationen und Projekte zu nennen, die er in dieser Zeit angestoßen und abgeschlossen hat, würde jeden Rahmen sprengen; Erwähnung finden muss aber doch der 1991 erschienene und seinerzeit Maßstäbe setzende Sammelband „Dimension des Völkermords. Die Zahl der jüdischen Opfer des Nationalsozialismus“. Auch den Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte – die ihm herzlich gratulieren – war Wolfgang Benz eng verbunden, wie schon die folgende Aufstellung seiner Aufsätze und Dokumentationen zeigt:
Vom freiwilligen Arbeitsdienst zur Arbeitsdienstpflicht, in: VfZ 16 (1968), S. 317-346.
Papens „Preußenschlag“ und die Länder, in: VfZ 18 (1970), S. 320-338.
Die Entstehung des Kruppschen Nachrichtendienstes, in: VfZ 24 (1976), S. 199-212.
Amerikanische Besatzungsherrschaft in Japan 1945-1947, in: VfZ 26 (1978), S. 267-346.
Judenvernichtung aus Notwehr? Die Legenden um Theodore N. Kaufman, in: VfZ 29 (1981), S. 615-630.