Margit Szöllösi-Janze verstärkt das Herausgebergremium
Margit Szöllösi-Janze, Inhaberin des Lehrstuhls für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, ist vom Stiftungsrat des Instituts für Zeitgeschichte als weitere Herausgeberin der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte berufen worden. Das Herausgebergremium wird damit zum Quartett, was auch in früheren Jahren schon zeitweilig der Fall war. Neu ist indes, dass ihm auch eine Frau angehört. Mit Margit Szöllösi-Janze wird es durch eine der profiliertesten Vertreterinnen des Faches verstärkt. Sie hat mit ihren Monografien über die ungarische Pfeilkreuzlerbewegung, die Geschichte der Arbeitsgemeinschaft der Großforschungseinrichtungen 1958–1980 und zur Biografie des Chemikers Fritz Haber (1868–1934) sowie einer großen Zahl von Aufsätzen ein breites wissenschaftliches Themenspektrum bearbeitet, ist Trägerin renommierter Preise und überdies Mitglied zahlreicher wichtiger wissenschaftlicher Gremien, darunter auch des wissenschaftlichen Beirats des IfZ. Von 2009 bis 2016 gehörte sie zum erweiterten Herausgeberkreis der VfZ.
Petra Weber tritt in die Redaktion ein
Petra Weber vervollständigt die durch das Ausscheiden von Hans Woller dezimierte Redaktion-smannschaft. Die produktive Historikerin ist u. a. mit einer Studie über die frühsozialistische Arbeiterbewegung, einer Biografie Carlo Schmids, einer Untersuchung zur DDR-Justiz und einer groß angelegten komparatistischen Studie zu industriellen Beziehungen, Arbeitskämpfen und zur Sozialstaatsentwicklung im Deutschland und Frankreich der Zwischenkriegszeit hervorgetreten. Neben einem breiten wissenschaftlichen Horizont zeichnet sie langjährige Erfahrung als Redakteurin der IfZ-Reihe Studien zur Zeitgeschichte aus.
Renate Bihl geht in den Ruhestand
Den Neuzugängen steht ein herber Verlust gegenüber: Renate Bihl schied Ende Juni 2016 nach fast zwei Jahrzehnten aus dem Team der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte aus. Hans Woller, langjähriger VfZ-Chefredakteur und nun – gemäß eigener Rollendefinition – Austragshistoriker mit genau kodifizierten Ausgedingerechten, meint dazu: „Renate Bihl war in dieser langen Zeit dreierlei: eine Art TÜV, das administrative Herzstück und der gute Geist der Zeitschrift, der selbst in Stress- und Krisenzeiten nie die Contenance verlor. An ihr lag es vor allem, wenn das Uhrwerk der Zeitschrift so gut wie nie aus dem Takt geriet: Sie sorgte für pünktliches Erscheinen, für eine ansprechende äußere Gestaltung und nicht zuletzt für Präzision und Einheitlichkeit im wissenschaftlichen Apparat der Aufsätze; ihrem bis zur Penetranz geschärften Adlerauge entging nicht die kleinste Kleinigkeit. Zahllose Briefe und E-mails zeugen von dieser Kärrnerarbeit im Weinberg der Wissenschaft, sie berichten aber auch von einem beispiellosen Taktgefühl, das selbst von Autorinnen und Autoren gewürdigt worden ist, die sich nach der dritten Nachfrage noch die vierte und fünfte gefallen lassen mussten. Diese Integrationsbefähigung bewährte sich nicht nur im Umgang mit Herausgebern und Autoren, sie kam vor allem der Redaktion selbst zugute, namentlich dem Chefredakteur und seinem Stellvertreter, die im Übrigen ihre Existenz als aktive Wissenschaftler nur deshalb fortführen konnten, weil Renate Bihl bereit stand und ihnen den Rücken freihielt. Die unerbittliche Herrin der Manuskripte, Termine und ‚gelben Zettel‘ wird ihnen, aber auch der großen VfZ-Community fehlen.
Mirella Kraska tritt die Nachfolge von Renate Bihl an
Zum 1. Mai hat Mirella Kraska die Nachfolge von Renate Bihl angetreten. Unter weit über hundert gut qualifizierten Bewerbern für diese Position hat die Germanistin mit Masterabschluss und ausgeprägtem historischen Interesse die Auswahlkommission am stärksten überzeugt, nicht zuletzt, weil sie fundierte Redaktionserfahrung mitbringt. In ihrem früheren Wirkungsbereich hat sie allerdings, wie sie im Bewerbungsschreiben anmerkte, die Arbeit mit Fußnoten vermisst. Dieses Defizit kennen die VfZ nicht; sie freuen sich über eine neue Kollegin mit Sinn für intersubjektive Nachvollziehbarkeit – das Schlüsselkriterium der Wissenschaft.
Jürgen Zarusky
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