Band 127 der Schriftenreihe der VfZ nimmt die Biografie des Juristen Helmut Schneider in den Blick
Winfried Schulze, 1993 bis 2008 Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, zeichnet im neuen Band der Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte den Lebensweg des Juristen Helmut Schneider (1910–1968) nach, der als leitender Mitarbeiter der Personalverwaltung der IG Farben unter anderem mit dem Bau eines großen Chemiewerks in unmittelbarer Nähe zum Konzentrationslager Auschwitz betraut war. Er zählte aber nicht nur zu den Organisatoren der Zwangsarbeit von KZ-Häftlingen, sondern hielt auch seine schützende Hand über eine Gruppe französischer Zwangsarbeiter. Winfried Schulze zeigt anhand der Biografie Schneiders, der 1949 zum Oberstadtdirektor von Goslar ernannt wurde, wie sich in einem durch den Nationalsozialismus belasteten Leben Opposition, Mittäterschaft und Verdrängung ineinander verwoben.