Die Dauerausstellung „Idyll und Verbrechen“

Ein Betriebsausflug auf den Obersalzberg

Am 27. September 2023 wurde die Dokumentation Obersalzberg wiedereröffnet, und wir waren uns schnell einig, dass wir uns die neue Dauerausstellung gemeinsam ansehen wollten. Also ging unser Betriebsausflug dieses Jahr nach Berchtesgaden.

Da das Institut für Zeitgeschichte das neue Konzept entwickelt hat und die Dokumentation auch weiter fachlich betreut, hatten wir das Privileg, von unseren Kolleginnen und Kollegen durch die Dokumentation geführt zu werden. Und das haben sie wirklich großartig gemacht.

Im Zentrum der Dokumentation steht die Verbindung zwischen der idyllisch gelegenen Bergresidenz und der eindrucksvollen Landschaft sowie den Tatorten und Opfern der von hier aus betriebenen nationalsozialistischen Verfolgungs- und Mordpolitik in ganz Europa. Die knapp zweistündige Führung informierte anhand von mehr als 350 Exponaten und zahlreichen multimedialen Elementen über die Geschichte dieses historischen Ortes.

In dem Teil der Ausstellung, in dem es um den Obersalzberg als Bühne für Hitlers Propaganda geht, lassen sich an einem großen Medientisch mit Touchscreen, die von Heinrich Hoffmann inszenierten und vielfach retuschierten Fotos von Hitler im Detail auseinandernehmen und analysieren. Zentral, entsprechend mittig angeordnet und von allen anderen Zonen mit deutlich markierten Durchblicken zu sehen, ist das Kapitel „Täterort und Tatorte“. Die neue Dokumentation möchte viel mehr als zuvor die Opfer in den Blick nehmen und nicht vor allem die Täter zeigen.

Das größte Exponat, die historische Bunkeranlage, betraten wir zum Schluss der Führung. Der Bunker ist jetzt hell ausgeleuchtet, wodurch alte Inschriften von Zwangsarbeitern, die den Bunker bauen mussten, und alliierten Soldaten zum Vorschein gekommen sind.

Ganz am Ende hatten Zeitzeugen in Form von kurzen Audiokommentaren das letzte Wort und begleiteten uns nach draußen in den Regen.  

Die idyllische Landschaft blieb uns an diesem Tag also teilweise verborgen, die Berge waren nebelverhangen, und wir machten uns schnell auf zum Mittagessen in die Scharitzkehlalm.

Aber wir sind uns alle sicher, dass wir wiederkommen. Vielleicht schon zur Sonderausstellung über Albert Speer, die bis Mitte September gezeigt wird.

 



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