Conrad F. Latour

Südtirol und die Achse Berlin-Rom 1938 - 1945

Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, Band 5

Stuttgart 1962

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Conrad F. Latour, Professor an der Universität of Maryland, behandelt in seiner Studie ein erregendes Kapitel deutsch-italienischer Politik im Zeichen der Achse Berlin-Rom. Der von Hitler und Mussolini unternommene Versuch, das Problem Südtirol durch eine Aussiedlung der deutschen Bevölkerung zwangsweise aus der Welt zu schaffen, entsprach den politischen Denkkategorien der damaligen "terribles simplificateurs" sowohl jenseits wie diesseits des Brenners. Doch das gegenseitige Misstrauen, das je länger je mehr unter der Oberfläche amtlicher Herzlichkeit die Beziehungen zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und dem faschistischen Italien unterminierte, machte sich bald störend bemerkbar. Eine groteske Vertauschung der Fronten führte schließlich dazu, dass die faschistischen italienischen Behörden aus ihrem Widerwillen gegen bestimmte Prozedurfragen, insbesondere aus Furcht vor einem Plebiszit der Südtiroler, die Aussiedlung boykottierten und damit, gegen ihre ursprünglichen Absichten und den Willen Himmlers und Hitlers, dafür sorgten, dass dem Großteil der Deutschen Südtirols ein verhängnisvoller Exodus erspart blieb.

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