Das Institut für Zeitgeschichte München–Berlin (IfZ) sucht für das Projekt „H-DIARIES – Die ersten Zeugnisse jüdischer Opfer des Holocaust. Analyse, Bestandsaufnahme, Mapping“ zum 1. Juni 2025
eine promovierte wissenschaftliche Mitarbeiterin/
einen promovierten wissenschaftlichen Mitarbeiter (w/m/d).
Die Vollzeitstelle in der Abteilung Zentrum für Holocaust-Studien wird mit der Entgeltgruppe 13 TV-L vergütet und ist auf drei Jahre befristet. Arbeitsort ist München. Unter Berücksichtigung der dienstlichen Erfordernisse ist die Stelle grundsätzlich auch für eine Teilzeitbeschäftigung geeignet.
Das Institut für Zeitgeschichte München–Berlin (IfZ) ist eine selbstständige außeruniversitäre Forschungseinrichtung, die die gesamte deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart in ihren europäischen und globalen Bezügen erforscht. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und wird vom Bund und den Ländern institutionell finanziert, darüber hinaus wirbt das IfZ selbst Drittmittel für vielfältige Forschungsprojekte zur Zeitgeschichte ein. Das seit 2013 bestehende Zentrum für Holocaust-Studien ist ein internationales Kompetenz- und Kommunikationszentrum für die Erforschung des Holocaust. Es organisiert Konferenzen und Workshops, führt eigene Forschungs- und Editionsprojekte durch und trägt durch seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur universitären Lehre über den Holocaust bei.
Das deutsch-französische Projekt „H-DIARIES – Die ersten Zeugnisse jüdischer Opfer des Holocaust. Analyse, Bestandsaufnahme, Mapping“ wird gemeinsam mit der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris durchgeführt und wird für drei Jahre finanziert von der DFG und dem ANR. Obwohl Holocaust-Tagebücher in den vergangenen Jahrzehnten zu wichtigen Quellen für das international wachsende Feld der Holocaust-Forschung geworden sind, wurden sie – von wenigen Ausnahmen abgesehen – selten als eigenständige Objekte untersucht und in einen breiteren geografischen, zeitlichen und materiellen Kontext gestellt. H-DIARIS zielt darauf ab, Tagebücher, die von Jüdinnen und Juden während der Shoah geschrieben wurden, zunächst zu erfassen, dann aber auch umfassend zu analysieren. Hierzu werden die Tagebücher in einer Datenbank gesammelt und analysiert. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der geografischen Analyse im Zeitverlauf, die durch eine geeignete Datenmodellierung unterstützt werden soll. Ziel ist die Dokumentation der Shoah durch ein Korpus von beispiellosem Umfang, das sowohl die Vielfalt als auch die Konvergenz der Holocaust-Erfahrungen einfängt. Es wird die Erstellung transnationaler Geschichtswerke über den Holocaust aus der Perspektive der Tagebuchschreiber erleichtern. Zudem sollen konzeptionelle, methodische, pädagogische und digitale Hilfsmittel entwickelt werden, um diese Quellen als eine eigenständige und zusammenhängende Sammlung zu betrachten.
Ihre Aufgaben:
Koordination und Durchführung des Projekts in enger Kooperation mit den Projektpartnerinnen in Frankreich;
Recherche nach Tagebüchern von Jüdinnen und Juden in Archiven u. a. in den USA, Israel und Polen;
Mitwirkung an der Erfassung der Tagebücher in der Projektdatenbank;
inhaltliche Auswertung der Tagebücher und Analyse der Schreib- und Überlieferungskontexte;
Organisation von projektinternen Treffen und von Workshops, Tagungen sowie Fortbildungen für Multiplikatoren.
Ihr Profil:
sehr gute Promotion in Neuester Geschichte/Zeitgeschichte, Literaturwissenschaft, Jüdischen Studien oder einem anderen, für die Holocaustforschung relevanten geisteswissenschaftlichen Fach;
sehr gute Kenntnisse und eigene Forschungserfahrung über Judenverfolgung und Holocaust;
sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse sowie Kenntnisse mindestens einer weiteren, vorzugsweise einer ost- bzw. ostmitteleuropäischen Sprache;
hohe Sozialkompetenz, Teamorientierung und Flexibilität.
Erwünscht sind außerdem:
Französischkenntnisse;
Lesefähigkeit Jiddisch und/oder Hebräisch;
Kenntnisse zu grundlegenden Webtechnologien;
Erfahrung in der Benutzerberatung von Datenbanken;
sicherer Umgang mit MS-Office-Anwendungen.
Wir bieten Ihnen:
eine interessante, abwechslungsreiche Tätigkeit in einem fachlich anspruchsvollen Aufgabengebiet;
ein anregendes und lebendiges Arbeitsumfeld;
flexible Arbeitszeitgestaltung im Rahmen eines attraktiven Gleitzeitmodells;
attraktive Sozialleistungen wie z. B. eine betriebliche Altersvorsorge (VBL) sowie vermögenswirksame Leistungen;
Möglichkeiten für Weiterbildungen und Weiterqualifikationen;
vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten innerhalb und außerhalb des IfZ;
sehr gute Arbeitsbedingungen und ein angenehmes Arbeitsklima.
Das Institut für Zeitgeschichte München–Berlin strebt in allen Beschäftigungsgruppen eine ausgewogene Geschlechterrelation an. Wir fördern Frauen und fordern sie deshalb ausdrücklich zur Bewerbung auf. Ziel ist es zudem, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter zu verbessern. Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen (insbesondere ein Lebenslauf mit detailliertem beruflichem Werdegang, Ausbildungs- und Arbeitszeugnisse sowie ggf. weiteren einschlägigen Nachweisen) richten Sie bitte unter Angabe der Referenznummer M2025-01 in Form einer pdf-Datei (max. 10 MB) per E-Mail (bewerbung[at]ifz-muenchen.de) bis zum 23.03.2025 an den Direktor des Instituts für Zeitgeschichte München–Berlin, Prof. Dr. Andreas Wirsching, Leonrodstraße 46b, 80636 München.
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Bei Rückfragen können Sie sich an die Leiterin des Zentrums für Holocaust-Studien und Co-Koordinatorin des Projekts H-DIARIES, Professor Dr. Andrea Löw (loew[at]ifz-muenchen.de), wenden.
Im Rahmen Ihrer Bewerbung übermitteln Sie personenbezogene Daten. Beachten Sie dazu die Datenschutzhinweise unter https://www.ifz-muenchen.de/datenschutz-bewerbung