IfZ-Oberseminar

LMU München

Zeit: Donnerstags 14.4., 28.4., 12.5., 9.6., 23.6. und 7.7. jeweils 18.00 Uhr s.t. - 20.15 Uhr sowie am Samstag, den 28.5., 10.00 Uhr s.t. - 15.30 Uhr 

Ort: IfZ, Leonrodstr. 46b, Seminarraum


Das Oberseminar steht allen im IfZ tätigen oder von IfZ-Dozenten betreuten Doktorandinnen und Doktoranden sowie Verfasserinnen und Verfassern von Master-, Magister- und Staatsexamensarbeiten offen. Auch Gäste können daran gerne teilnehmen. Neben der Vorstellung und Diskussion laufender Qualifizierungsarbeiten werden theoretische und methodische Fragen der Geschichtswissenschaft besprochen. Die Veranstaltung wird von Thomas Raithel, Thomas Schlemmer, Elke Seefried oder Andreas Wirsching geleitet (aktueller Seminarplan).


Prof. Dr. Magnus Brechtken

LMU München
Vorlesung: Deutschland in der Weltpolitik seit 1945
Zeit
: Donnerstags 10:00 bis 12:00 Uhr
Ort: Geschwister-Scholl-Platz 1, M 018
Beginn: 14. April 2016

Die Vorlesung bietet einen Überblick zu den wichtigsten historisch-politischen Entwicklungslinien Deutschlands in seiner Rolle als Akteur internationaler Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Als die Bundesrepublik 1949 gegründet wurde, stand die nationalsozialistische Herrschaft in vielerlei Hinsicht als negativer Extrempunkt des europäischen Nationalismus vor Augen. Aus der Erfahrung des Krieges und der zahllosen Verbrechen mit bis dato unbekannten Massen von Opfern erwuchsen europaweite Strömungen zur Überwindung des Nationalismus in Form institutionalisierter Kooperation. Sie reichen von den Europäischen Gemeinschaften bis zur Europäischen Union und der Entwicklung gemeinsamer Währungen, von der OEEC/OECD bis zu nationenübergreifenden gemeinsamen Armeen. Die Bundesrepublik Deutschland spielte hierin aus einer Fülle von Motiven eine zentrale Rolle. Sie war zugleich eingebunden in die außenpolitischen Handlungsparameter des Kalten Krieges. Mit der Vereinigung von 1990 stellte sich die Frage deutscher außenpolitischer Orientierung neu; international wurde sie aufgrund der historischen Vorläufer intensiv beobachtet. Seit vielen Jahrzehnten stehen die Nationalstaaten Europas vor der Frage, ob und in welcher Form nationalstaatliche Konzepte zur Organisation gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und kultureller Herausforderungen der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts überhaupt noch nutzbar sind. In einer Kombination aus Diplomatie- und Kulturgeschichte, Politik- und Gesellschaftsanalyse beleuchtet die Vorlesung neben der allgemeinen Ereignisgeschichte die Voraussetzungen des Nationalismus, die Wandlungen des Nationalstaatsgedankens, zentral methodische Fragen zur Geschichte der internationalen Beziehungen sowie einflussreiche Akteure des außenpolitischen Handelns der vergangenen sieben Jahrzehnte.

Prüfungsform: Klausur


PD Dr. Frank Bajohr

LMU München
Übung: Das Ende eine langen Weges? Der Prozess gegen den SS-Angehörigen Oskar Gröning vor dem Landgericht Lüneburg und die Strafverfolgung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen nach 1945
Zeit
: Montags 16:00 bis 18:00 Uhr
Ort: Amalienstr. 52, K 401

Der Prozess gegen den SS-Angehörigen Oskar Gröning, an dem der Lehrende als Sachverständiger mitgewirkt hat, markierte 2015 den späten Versuch der deutschen Justiz, einen Bediensteten des Vernichtungslagers Auschwitz wegen dessen funktionaler Mitwirkung am Holocaust zur Rechenschaft zu ziehen. Im Mittelpunkt der Übung steht die Analyse des Prozessgeschehens wie der medialen Rezeption, verbunden mit einem detaillierten Rückblick auf die Ahndung nationalsozialistischer Gewaltverbrechen durch deutsche Gerichte nach 1945.

Prüfungsformen im BA, mod. LA und MA: RE

Literatur u.a.: Annette Weinke, Die Verfolgung von NS-Tätern im geteilten Deutschland, Paderborn 2002; Marc von Miquel, Ahnden oder Amnestieren? Westdeutsche Justiz und Vergangenheitspolitik in den sechziger Jahren, Göttingen 2004; Die letzten Zeugen. Der Auschwitz-Prozess von Lüneburg 2015. Eine Dokumentation, Stuttgart 2015.u.a.: Annette Weinke, Die Verfolgung von NS-Tätern im geteilten Deutschland, Paderborn 2002; Marc von Miquel, Ahnden oder Amnestieren? Westdeutsche Justiz und Vergangenheitspolitik in den sechziger Jahren, Göttingen 2004; Die letzten Zeugen. Der Auschwitz-Prozess von Lüneburg 2015. Eine Dokumentation, Stuttgart 2015.


Dr. Axel Drecoll

LMU München
Übung: Zeitalter der Weltkriege
Zeit
: Montags 10:00 bis 12:00 c.t.
Fällt aus: 11.04.2016 bis 11.07.2016

Die Übung bietet einen Einblick in das „Zeitalter der Extreme“ (Eric Hobsbawm) und in zentrale Aspekte der europäischen Geschichte von 1914 bis 1945. Dabei werden zentrale Forschungsfelder- und Debatten wie etwa Kolonialismus, Imperialismus, Faschismus oder Totalitarismus auf theoretisch-methodischer Ebene erörtert und anhand einzelner Beispiele thematisch vertieft.

Prüfungsform: KL


Prof. Dr. Dierk Hoffmann

Universität Potsdam
Oberseminar: Flucht und Vertreibung im 20. Jahrhundert
Zeit
: Dienstags 16-18 Uhr

Ethnische "Säuberungen" gehören zur Geschichte Europas seit der Nationalstaatsbildung im 19. Jahrhundert. Eine wichtige Zäsur bildete der Ausbruch des Ersten Weltkriegs, die damit verbundenen Gewalttechniken von der Peripherie ins Zentrum des Kontinents holte. In beiden Weltkrieg übertraf das Vernichtungspotential alle Vorstellungen. Nach 1945 fanden ethnische "Säuberungen" insbesondere im Zusammenhang mit der Auflösung der Kolonialreiche bzw. des sowjetischen Imperiums statt. Das Oberseminar beschäftigt sich mit wichtigen Stationen dieser Entwicklung und beleuchtet die Interdependenzen.

Prüfungsform: Referat (unbenotet), Hausarbeit (benotet) als Modulprüfung

Literatur: Norman M. Naimark, Flammender Haß. Ethnische Säuberungen im 20. Jahrhundert Michael Schwartz, Ethnische "Säuberungen" in der Moderne. Globale Wechselwirkungen nationalistischer und rassistischer Gewaltpolitik, München 2013 Philipp Ther, Die dunkle Seite der Nationalstaaten. "Ethnische Säuberungen" im modernen Europa, Göttingen 2011.


Dr. Eva Oberloskamp

LMU München
Übung: Umweltbewegungen in westeuropäischen Staaten seit den 1970er Jahren
Zeit
: Montags 12 – 14 Uhr
Ort: Amalienstr. 52 – K 001

Neue soziale Bewegungen sind seit den 1970er Jahren in den meisten westlichen Demokratien zu einem wichtigen gesellschaftlichen und politischen Faktor geworden. Die Übung bietet am Beispiel westeuropäischer Umweltbewegungen eine Einführung in die geschichtswissenschaftliche Forschung zu diesem Themenkomplex. Gefragt wird zum einen nach den unterschiedlichen Ausformungen der Umweltbewegungen in einzelnen Staaten, etwa im Hinblick auf zentrale Themen, historische Traditionslinien aus dem Natur- und Heimatschutz, Aktionsformen und Radikalität. Zum anderen wird in den Blick genommen, inwiefern und auf welchen Wegen sich Alternativbewegungen in das politische System integrierten. Insgesamt hat die Übung auch zum Ziel, durch die kritische Analyse einschlägiger Dokumente den Umgang mit Quellen zu üben und grundlegende Fragen der historischen Archivarbeit zu thematisieren.

Prüfungsform im BA, MA, Mod. Lehramt, GSP: Referat

Literatur: Brand, Karl-Werner, u. Mitarb. v. Henrik Stöver: Umweltbewegung (inkl. Tierschutz), in: Die sozialen Bewegungen in Deutschland seit 1945. Ein Handbuch, Frankfurt/M. u. New York 2008, S. 219-244.


Prof. Dr. Johannes Hürter

Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Hauptseminar: Frauen in der NS-Diktatur
Zeit
: Freitags 14-18 Uhr (Doppelsitzungen)
Ort: Raum 00 011 SR 05
Termine: 22.4, 6.5., 13.5., 3.6., 1.7., 15.7.

Das Seminar beschäftigt sich mit der NS-Diktatur aus frauen- und geschlechtergeschichtlicher Perspektive. Das Regime propagierte eine ungleiche Geschlechterordnung, in der dem Mann die aktive Rolle des Berufstätigen und Soldaten zufiel, während die Frau ihre Rolle als Mutter und Hausfrau zu erfüllen hatte. Entsprechend war die nationalsozialistische Frauenpolitik von arbeitsmarkt- und familienpolitischen Regulierungen geprägt. Der Kult um die Mutter in der NS-Volksgemeinschaft entsprach jedoch kaum der politischen und gesellschaftlichen Realität, die insbesondere im Krieg vielen Frauen neue Ermöglichungsräume aktiver Betätigung bot: auf dem Arbeitsmarkt und in der Wehrmacht, an der "Heimatfront" und in den besetzten Gebieten. Der Partizipation von Frauen an der NS-Gewaltherrschaft stand die Deklassierung und Verfolgung von Frauen gegenüber, die aus der "Volksgemeinschaft" ausgeschlossen waren: Jüdinnen, "Zigeunerinnen", Zwangsarbeiterinnen, "asoziale" Frauen und andere. Das Seminarthema bietet vielfältige Einblicke in Politik und Gesellschaft der NS-Diktatur.


Prof. Dr. Thomas Raithel

LMU München
Vorlesung: Die Weimarer Republik. Deutschland im Spannungsfeld von Tradition, Moderne und Nationalsozialismus
Zeit
: Donnerstags 12:00 c.t. bis 14:00 Uhr
Ort: Hauptgebäude Geschwister-Scholl-Platz 1, Hörsaal A 240

Die Weimarer Republik war, so die Grundthese der Vorlesung, von einer komplexen Gemengelage konkurrierender und widerstrebender Tendenzen gekennzeichnet: das Gewicht der Tradition, erstarkte Potentiale der Moderne sowie das neuartige Phänomen des Nationalsozialismus, der eine Gegenreaktion gegen den modernen Liberalismus und Pluralismus darstellte und gleichzeitig partiell moderne Elemente adaptierte. Die Vorlesung wird einen Überblick über die vielfältige und spannungsreiche Geschichte dieser Jahre geben und insbesondere auch neuere Forschungsansätze einbeziehen. Vorgesehen ist eine systematische Behandlung wichtiger Problemkreise der Politik-, Wirtschafts-, Gesellschafts- und Kulturgeschichte. Dabei sollen die deutschen Entwicklungen stets in ihren inter- und transnationalen Kontexten betrachtet werden. Grundkenntnisse der Weimarer Geschichte sind für das Verständnis der Vorlesung unabdingbar.

Prüfungsform im BA und im mod. Lehramt: Klausur

Literatur: Detlev J. K. Peukert, Die Weimarer Republik. Krisenjahre der Klassischen Moderne, Frankfurt/M. 1987; Ursula Büttner, Weimar. Die überforderte Republik, 1918-1933. Leistung und Versagen in Staat, Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur, Stuttgart 2008.


Materialien

Materialien zur gesamten Lehrveranstaltung

Materialien zur ersten Vorlesung: VWR Lit 1.Vo, VWR Plan 1. Vo

Materialien zur zweiten Vorlesung: VWR Lit. 2.Vo, VWR Plan 2.Vo, VWR Daten 2.Vo

Materialien zur dritten Vorlesung: VWR Verfassung 3.Vo, VWR Plan 3.Vo, VWR Daten 3.Vo, VWR Lit 3.Vo

Materialien zur vierten Vorlesung: VWR Plan 4.Vo, VWR Daten 4.Vo, VWR Lit 4.Vo

Materialien zur fünften Vorlesung: VWR Plan 5.Vo, VWR Lit 5.Vo

Materialien zur sechsten Vorlesung: VWR Plan 6.Vo, VWR Lit 6.Vo

Materialien zur siebten Vorlesung: VWR Plan 7_Vo, VWR Lit 7_Vo, VWR Daten 7_Vo, VWR Partein und Wahlen

Materialien zur achten Vorlesung: VWR Plan 8_Vo, VWR Lit 8_Vo, VWR Daten 8_Vo

Materialien zur neunten Vorlesung: VWR Plan 9_Vo, VWR Lit 9_Vo, VWR Daten 9_Vo, Graphiken Verfassungsstruktur

Materialien zur zehnten Vorlesung: VWR Plan 10_Vo, VWR Lit 10_Vo, VWR Daten 10_Vo

Materialien zur elften Vorlesung: VWR Plan 11_Vo, VWR Lit 11_Vo

Materialien zur zwölften Vorlesung: VWR Plan 12_Vo, VWR Lit 12_Vo


PD Dr. Thomas Schlemmer

LMU München
Hauptseminar/Vertiefungskurs
: Geschichte der Arbeit im geteilten Deutschland 1949 bis 1990
Zeit: Freitags 15-18 Uhr, 3-stündig
Ort: Historicum (K201)

Das Hauptseminar befasst sich mit einer zentralen Dimension menschlicher Exi​; stenz, der Ar​beit. Insbesondere werden drei Problemfelder thematisiert: Arbeitsbedingungen; Po​​litik; Ar​beits​​beziehungen und Arbeitskämpfe. Wer über die Geschichte der Arbeit in Deutsch​​land spricht, muss auch über die Geschichte der deutschen Teilung sprechen, denn der System​​ge​gen​​satz zwischen dem Rheinischen Kapitalismus und dem real existierenden So​zia​lis​mus ost​deut​scher Prägung wurde nicht zuletzt in der Arena Arbeit und Arbeitsbeziehungen aus​​ge​tra​gen. Arbeit ist dabei nicht nur Industrie- und Lohnarbeit; auch andere Sektoren wie die Land​wirt​schaft und der öffentliche Dienst sowie Arbeit jenseits der Lohnarbeit (Familie oder Eh​renamt) sind Thema des Seminars – ebenso wie die Arbeitslosigkeit, die nach dem ers​ten Öl​preis​schock der frühen 1970er Jahre und dem Ende des Nachkriegsbooms die Ar​beits​​​ge​sell​schaften der westlichen Welt nachhaltig veränderte.

An​meldung bitte über das Sekretariat des Lehrstuhls für Zeit​geschichte (Historicum, Schel​ling​str. 12, Raum 121, Frau Rill). Für weitere In​for​ma​tionen: schlemmer@ifz-muenchen.de

Prüfungsform: Klausur, Referat, Hausarbeit

Literatur: Knud Andresen/Ursula Bitzegeio/Jürgen Mittag, (Hrsg.), Nach dem Strukturbruch? Konti​nuität und Wandel der Arbeitswelten, Bonn 2011; Arnd Bauerkämper, Die Sozialgeschichte der DDR, München 2005; Manfred Füllsack, Arbeit, Wien 2009; Jürgen Kocka/Claus Offe (Hrsg.), Geschichte und Zukunft der Arbeit, Frankfurt am Main 2000; Joachim Matthes (Hrsg.), Krise der Ar​beits​ge​​​sell​schaft? Verhandlungen des 21. Deut​schen Soziologentages in Bamberg 1982, Frankfurt am Main/New York 1983; Thomas Raithel/Thomas Schlemmer (Hrsg.), Die Rückkehr der Ar​beits​​lo​sig​keit. Die Bun​des​republik Deutschland im europäischen Kontext 1973 bis 1989, München 2009; Axel Schildt, Die Sozialgeschichte der Bundesrepublik Deutschland bis 1989/90, Mün​chen 2007.


Prof. Dr. Elke Seefried

Universität Augsburg
Vorlesung: Der Kalte Krieg

Leben wir in einem neuen Kalten Krieg? Mit dem Ukraine-Konflikt ist seit 2014 ein schon überkommen geglaubter weltpolitischer Ost-West-Gegensatz in die öffentliche Aufmerksamkeit gerückt. Auch in der geschichtswissenschaftlichen Forschung hat sich in den letzten Jahren die Beschäftigung mit dem Kalten Krieg und seiner Bedeutung für die Geschichte des 20. Jahrhunderts intensiviert. Dabei richtet die Forschung ihren Blick nicht mehr nur auf die internationalen Beziehungen, sondern fragt auch, wie der allgegenwärtige Systemgegensatz Innenpolitik, Gesellschaft, Kultur und Wissenschaften in Ost und West geprägt hat.

Die Vorlesung gibt einen Überblick über die politischen, gesellschaftlichen und wissensgeschichtlichen Aspekte des Kalten Krieges 1947-1990/91 und beleuchtet einerseits Anfänge und Formierung, andererseits Gegenkräfte und Faktoren für das unerwartete Ende der Blockkonfrontation. Dabei widmet die Vorlesung den deutsch-deutschen Entwicklungen besondere Aufmerksamkeit, ordnet diese aber stets in die Geschichte der weltweiten Ost-West-Konfrontation ein.

Prüfungsform: Beteiligungsnachweis im Rahmen der Modulgesamtprüfung (Prüfungsordnungen ab WiSe 2012/13)

Literatur: Der Kalte Krieg. Weltpolitik im Schatten der Bombe, Themenheft Zeit Geschichte 2012, H. 3; Bernd Stöver, Der Kalte Krieg (Beck Wissen), München 2012; Bernd Greiner u.a. (Hg.), Studien zum Kalten Krieg, 6 Bde., Hamburg 2006-2013; Melvyn P. Leffler/Odd Arne Westad (Hg.), The Cambridge History of the Cold War, 3 Bde., Cambridge u.a. 2010.


Prof. Dr. Elke Seefried

Universität Augsburg
Hauptseminar (Master): Zukünfte. Eine Geschichte der Zukunft im 19. und 20. Jahrhundert
Ort: Raum wird noch bekannt gegeben
Zeit
: Die Veranstaltung findet teilweise als Blockseminar statt: Sa, 11.6. und 2.7., jeweils 9-17 Uhr

Zeit und Zukunft sind zu einem neuen Gegenstand der Geschichtswissenschaft geworden: Zwar haben sich Reinhart Koselleck und Lucian Hölscher schon in den 1970er und 1980er Jahren mit der vergangenen Zukunft in der Geschichte beschäftigt. Doch seit kurzem boomt die Forschung zu Temporalität in der Geschichte, entstehen allerorts Studien zu vergangenen Zeitkonstruktionen und Zukunftsvorstellungen und ihren Wirkungen in Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft. Dabei besitzt das Thema große Relevanz, zum einen weil Zukunftsentwürfe sehr viel über die damaligen Erfahrungen und Ordnungsvorstellungen aussagen. Zum anderen ist es wichtig, die vergangenen Zukünfte zu erforschen, weil sie Handlungsperspektiven aufzeigten und damit auch folgende Entwicklungen prägten.

Dieses Seminar erkundet zunächst theoretische und methodische Grundlagen der Beschäftigung mit vergangenen Zukünften. Anschließend diskutieren wir an Beispielen Zukunftsentwürfe, Utopien und Prognosen des 19. und 20. Jahrhunderts. Diese reichen von den ersten Zukunftsromanen des 19. Jahrhunderts wie Edward Bellamys „Looking Backward, 2000-1887“ über Science-Fiction-Literatur bis hin zu Texten aus dem Umfeld der Zukunftsforschung der 1960er und 1970er Jahre wie Herman Kahns technikeuphorische Prognose „Ihr werdet es erleben“ und das apokalyptische Szenario von den „Grenzen des Wachstums“.

Prüfungsform: Referat und Hausarbeit

Literatur: Lucian Hölscher, Die Entdeckung der Zukunft, Frankfurt a.M. 1999; Elke Seefried, Zukünfte. Aufstieg und Krise der Zukunftsforschung 1945-1980, Berlin u.a. 2015.


Prof. Dr. Michael Schwartz

WWU Münster
Hauptseminar: Europa und die islamische Welt 1853 bis heute. Versuch eines Überblicks
Zeit
: Blockveranstaltung

Literatur: Albert   Hourani,   Die   Geschichte   der   arabischen   Völker,   Frankfurt/M.   4.Aufl.   1992; Reinhard    Schulze,    Geschichte    der    islamischen    Welt    im    20.Jahrhundert,    München    1994; Ira M. Lapidus, A History of Islamic Societies, Cambridge 2.Aufl. 2002.


Dr. Sebastian Voigt

Ruhr-Universität, Bochum
Übung: Industrialisierung und Nationalstaatsgründung. Wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklungstendenzen der deutschen Gesellschaft im "langen 19. Jahrhundert"
Zeit: Blockseminar

Freitag 22. April: 14 – 18 Uhr (2 Sitzungen)
Freitag 27. Mai: 14 – 18 Uhr (2 Sitzungen)
Samstag 28. Mai: 9 – 17 Uhr (4 Sitzungen)
Freitag 24. Juni: 14 – 18 Uhr (2 Sitzungen)
Samstag 25. Juni: 9 – 17 Uhr (4 Sitzungen)


Prof. Dr. Andreas Wirsching

LMU München
Kurs: Bachelor-Kurs Neueste Geschichte
Zeit
: Montags 14-18 Uhr
Ort: Amalienstraße 73 A, Raum 101

Konform zur Studienordnung des Bachelors Geschichte bietet diese Lehrveranstaltung ein Begleitseminar für BA-Absolventen an, die ihre Abschlussarbeit in der Neuesten Geschichte schreiben. Das Begleitseminar eröffnet den Teilnehmern die Möglichkeit, ihr Arbeitsvorhaben vorzustellen und zu diskutieren. Das Programm richtet sich nach den Themen der jeweiligen Arbeiten. Im Rahmen dieser Veranstaltung halten Sie ein 20-30minütiges Referat über Ihre Bachelor-Arbeit. Dieses Referat ist eine eigene Prüfungsleistung und wird benotet.

Prüfungsform: RE



© Institut für Zeitgeschichte
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