Bürgerlichkeit in Diktaturen

Tagungstelegramm: Eine Kulturgeschichte zwischen Anpassung, Abgrenzung und Aneignung

Bürgertum und Bürgerlichkeit sind für das gesellschaftliche Selbstverständnis Deutschlands und Europas noch immer zentrale Bezugspunkte. Dabei ist die Anpassungsfähigkeit des bürgerlichen Lebensmodells gerade in den Diktaturen des 20. Jahrhunderts bislang nur ansatzweise erforscht. Die politische und moralische Anfälligkeit des Bürgertums bzw. der „bürgerlichen Mitte“ für totalitäre Gesellschaftsentwürfe offenbart vielerorts eine beängstigende Aktualität. Die Diskussion über bürgerliche Werte zwischen Abgrenzung von und Anpassung an extremistische Bewegungen und Regime ist daher nicht nur eine historische, sondern zugleich auch eine unserer Gegenwart. Der Sammelband „Bürgerlichkeit in Diktaturen. Perspektiven auf die Kulturgeschichte europäischer Gesellschaften im 20. Jahrhundert“ des Instituts für Zeitgeschichte München–Berlin geht dem Phänomen der Bürgerlichkeit und ihren Ambivalenzen in deutschen und europäischen Diktaturen auf den Grund. Am 13. Februar 2025 diskutierten am Institut für Zeitgeschichte Gunilla Budde (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg), Ingo Loose, Kristina Milz und Michael Schwartz (IfZ). Die Moderation übernahm Christian Rau (IfZ).



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