Daniela Neri-Ultsch
Sozialisten und Radicaux - eine schwierige Allianz. Linksbündnisse in der Dritten Französischen Republik 1919 - 1938
Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, Band 63
München 2005
ISBN: 978-3-486-57689-4
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges sahen sich alle Staaten - Sieger und Besiegte - vor große Herausforderungen gestellt. Sie wurden konfrontiert mit Inflation, Bedrohung des Mittelstandes, Modernisierungsproblemen in Landwirtschaft und Industrie sowie mit einer zunehmenden Radikalisierung der politischen Kräfte. Während einige Demokratien diese Krisen nicht zu meistern vermochten und sich zu Diktaturen wandelten, gelang es der Dritten Republik Frankreichs, trotz sichtbarer Schwächesymptome bis 1940 zu überleben. Das wirft grundlegende Fragen nach der politischen Kultur auf: In welcher Weise haben der französische Parlamentarismus, das französische Parteiensystem sowie die politische Tradition in Frankreich eine stabilisierende Rolle für das demokratische System Frankreichs und dessen Krisenresistenz gespielt? Die vorliegende intensive und quellennahe Studie geht erstmals im Rahmen des genannten Fragenhorizonts der Frage nach, welche Bedeutung die Bündnisfähigkeit zwischen dem bürgerlich-liberalen Parti Radical und der sozialistischen Partei Frankreichs, der SFIO, für die Stabilität bzw. Instabilität des politischen Systems in Frankreich hatte.
PD Dr. Daniela Neri-Ultsch lehrt Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Regensburg.
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