Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IfZ erarbeiteten daraufhin eine Dauerausstellung, die die Ortsgeschichte des Obersalzbergs nachzeichnet und die vermeintliche Idylle des Berghofs in die verbrecherische Gesamtgeschichte des NS-Regimes einordnet. Gleichzeitig wurde das Bildungsangebot Schritt für Schritt ausgebaut: Die Dokumentation Obersalzberg bietet seit vielen Jahren ein Begleitprogramm mit öffentlichen Abendveranstaltungen und Schülerworkshops und versteht sich als Bildungsstätte gegen rechtsextremistische Tendenzen in der Gegenwart. Nach den mitunter kontroversen Diskussionen der 1990er Jahre, wie mit diesem „Täterort“ des Nationalsozialismus umzugehen sei, hat es sich in den vergangenen 20 Jahren als Erfolgsrezept der Dokumentation bewährt, den Obersalzberg offensiv zu „besetzen“ und eine wissenschaftlich fundierte Auseinandersetzung mit den Hinterlassenschaften des NS-Regimes zu ermöglichen.
Festakt zum Jubiläum
Die Erfolgsgeschichte der Dokumentation hob so auch der bayerische Finanzminister Albert Füracker, in dessen Ressort die Zuständigkeit für die Dokumentation Obersalzberg fällt, in einem Festakt am 20. Oktober 2019 hervor. Die Botschaft der Dokumentation, so der Minister vor Gästen aus Politik, Kuratorium und Gedenkstättenarbeit, habe auch 20 Jahre später, in Zeiten des stärker aufkommenden politischen Extremismus und Populismus, nichts an Aktualität eingebüßt. „Erinnern, mahnen und lernen – das Team der Dokumentation Obersalzberg leistet hier Vorbildliches!“