Tagungstelegramm: Aufstieg und Krise der Zukunftsforschung
Zukunft avancierte in den westlichen Industriegesellschaften der 1950er bis 1970er Jahre zu einer zentralen wissenschaftlichen und politischen Kategorie. Im Zuge dessen entstand eine neue Wissenschaft – die Zukunftsforschung. Elke Seefried, Zweite Stellvertretende Direktorin des Instituts für Zeitgeschichte, hat am 19. Oktober im Historischen Kolleg mit ihrer preisgekrönte Studie die erste Gesamtdarstellung zum Thema präsentiert.
In ihrem Vortrag beschrieb Seefried den Wissensaustausch im Bereich der Prognostik zwischen den USA und Westeuropa im Zeitalter des Kalten Krieges und die Zukunfts- und Planungsbegeisterung der 1960er Jahre, als fast alles – und damit alle „Zukünfte“ – möglich schienen. Sie bezog sich aber auch auf den Wandel der Zukunftsforschung um 1970, als globale Krisenszenarien – wie jene von den „Grenzen des Wachstums“ – den Blick veränderten. Ihre Ergebnisse diskutierte die Autorin im Anschluss mit Bundesminister a.D. Volker Hauff. Die Moderation übernahm Andreas Wirsching, Direktor des Instituts für Zeitgeschichte und Vorsitzender des Kuratoriums des Historischen Kollegs.