Wege des Erinnerns an den Vernichtungskrieg

Tagungstelegramm: Gedenken an Jürgen Zarusky in der Evangelischen Akademie Tutzing

Den deutschen Vergangenheitsdiskurs stärker auf die sogenannte Lebensraumpolitik und ihre verheerenden Folgen zu richten, war weit mehr als ein wissenschaftliches Anliegen des vor einem Jahr, am 4. März 2019, nach kurzer, schwerer Krankheit verstorbenen IfZ-Historikers Jürgen Zarusky. Geschichte, Erinnerungsarbeit und transnationaler Dialog waren die Eckpunkte seiner vita activa, und so auch die drei Stichworte, die Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland während der Tagung am 2. und 3. März an der Evangelischen Akademie Tutzing beschäftigten.

Was hieß Vergangenheitsbewältigung früher und wie gedenkt man heute der Opfer der Lebensraum- und Vernichtungspolitik? Welche erinnerungspolitischen Initiativen, welche materiellen Maßnahmen gibt es, um den Opfern ein Stück Gerechtigkeit widerfahren zu lassen? Welche Wege der transnationalen Verständigung wurden eingeschlagen und wie lassen sie sich weiter verfolgen? Wie wirksam ist die Geschichte heute noch in den betroffenen Staaten und wie sehr wird sie von politischen Akteuren vereinnahmt? In Erinnerung an ihren Kollegen gingen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in zwei aufschlussreichen Tagen diesen Fragen nach.



© Institut für Zeitgeschichte
Content