Tagungstelegramm: "Nebel im August" thematisiert das dunkle Kapitel Euthanasie
Süddeutschland, Anfang der 1940er Jahre. Der 13-jährige Ernst Lossa, Sohn fahrender Händler und Halbwaise, ist ein aufgeweckter aber unangepasster Junge. Die Kinder- und Erziehungsheime, in denen er bisher lebte, haben ihn als „nicht erziehbar“ eingestuft und schieben ihn schließlich wegen seiner rebellischen Art in eine Nervenheilanstalt ab. Nach kurzer Zeit bemerkt er, dass unter der Klinikleitung Insassen getötet werden. Er setzt sich zur Wehr und versucht, den behinderten Patienten und Mitgefangenen zu helfen.
Am Mittwoch, 5. Oktober, zeigte das Team der Dokumentation Obersalzberg im Kurkino Berchtesgaden den Spielfilm „Nebel im August“ von Regisseur Kai Wessels, der das Schicksal Ernst Lossas verarbeitet. Der Film wirft Fragen nach dem „Euthanasie“-Programm der Nationalsozialisten auf – und: Fragen nach Möglichkeiten der Rekonstruktion der Ereignisse im Spielfilmformat. Darüber diskutierten im Anschluss an die Vorführung der Produzent Ulrich Limmer und Florian Schwanninger vom Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim. Moderiert wurde die Diskussion vom Axel Drecoll, dem Fachlichen Leiter der Dokumentation Obersalzberg.