Seit rund drei Jahrzehnten verfolgt die Geschichtswissenschaft verstärkt geschlechtergeschichtliche Perspektiven. Die so genannte Genderforschung trägt der Erkenntnis Rechnung, dass geschlechtsspezifische Rollenmodelle und entsprechende Verhaltensnormen zentrale Bestandteile moderner politischer und sozialer Ordnungen sind. In den letzten Jahren richtet sich der Fokus vermehrt auf Männer und Männlichkeitsbilder.
Ist damit eine neue Schwerpunktsetzung verbunden, die die Genderforschung neu ausrichtet? Ist die Konzentration auf eindeutige Geschlechter im Lichte neuerer Ansätze aus den „queer“-Theorien nicht sogar ein Rückschritt? Der aktuell veröffentlichte Sammelband „Männer mit ‚Makel‘“ hat Männlichkeiten und gesellschaftlichen Wandel in der frühen Bundesrepublik untersucht. Das IfZ nimmt die Neuerscheinung zum Anlass, eine Zwischenbilanz der Genderforschung in der Zeitgeschichte zu ziehen und neue Perspektiven zu diskutieren.
Die öffentliche Podiumsdiskussion ist Teil der Veranstaltungsreihe „Das ham‘ wir gleich“ der Gleichstellungsbeauftragten des Instituts für Zeitgeschichte und findet in Kooperation mit dem Verlag De Gruyter Oldenbourg statt.
Mit Bernhard Gotto, Elke Seefried (beide Institut für Zeitgeschichte München – Berlin) und Julia Paulus (Referat für Frauen- und Geschlechtergeschichte, LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte) Moderation: Sylvia Necker (Institut für Zeitgeschichte München – Berlin).
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