Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten wurden politisch, rassisch oder religiös Verfolgte in Gefängnisse, Konzentrationslager und später in Ghettos gezwungen – Eltern und Kinder, Ehepartner und Freunde wurden dadurch auseinandergerissen. Auch der Kriegseinsatz trennte Menschen. Das Archiv des Instituts für Zeitgeschichte erarbeitete unter dem Titel „Lebenszeichen. Verbotene und erlaubte Kommunikation unter der NS-Herrschaft“ eine Ausstellung, die an zahlreichen, zum Teil noch nie öffentlich präsentierten Originaldokumenten die Bedingungen darstellt, unter denen Gefangene oder von ihren Angehörigen getrennte Menschen versuchten, den Daheimgebliebenen ein Lebenszeichen zu geben. Die Briefe der Familien Scholl, von Hammerstein, Spies, Schmidt-Sas und vieler anderer geben einen tiefen Einblick in die Sorgen und Sehnsüchte, aber auch in den Alltag der Bedrängten.
Die Ausstellung wurde im Rahmen des Tags der Archive eröffnet, der in München zum zehnten Mal stattfand: 25 Münchener Archive beteiligten sich an diesem Tag der offenen Tür, darunter traditionell auch das IfZ. Als Gast war zudem das Archiv der Münchner Arbeiterbewegung im IfZ, das einen Querschnitt durch seine Bestände zu Kommunikation der Arbeiterbewegung via Postkarten und Flugblättern zeigte.