Kolloquium zur Polizeigeschichte

Eine Veranstaltung des IfZ und des Bayerischen Hauptstaatsarchivs
- 08.07.2017 13:15 Uhr

Das IfZ veranstaltet gemeinsam mit dem Bayerischen Hauptstaatsarchiv das 27. Kolloquium zur Polizeigeschichte, das sich mit zwei thematischen Schwerpunkten beschäftigt:

 

1. Polizei, Archiv und Forschung - Ressourcen und Wechselwirkungen

Das erste Panel beschäftigt sich mit dem Spannungsfeld von Polizei, Archiven und historischer Forschung. Archivare haben Forschungsinteressen mit schutzwürdigen Belangen Betroffener und mit der bisweilen skeptischen Vorsicht der Sicherheitsorgane in Einklang zu bringen, und sie müssen dafür sorgen, dass einschlägige Unterlagen übernommen, aufbereitet, konserviert und zugänglich gemacht werden. Historikerinnen und Historiker fragen nach Kriterien und Lücken der Überlieferungsbildung, erstreben ungehinderten Aktenzugang und erwarten eine zuverlässige Erschließung. Exemplarisch werden polizeigeschichtlich relevante Archivbestände des 19. und 20. Jahrhunderts sowie deren Quellenwert und Erschließung vorgestellt, verbunden mit Fragen der Aktenaussonderung bei Polizeibehörden und der Überlieferungsbildung im Bereich öffentliche/innere Sicherheit und Ordnung.

 

2. Polizei und "NS-Belastung" - Auswirkungen der NS-Vergangenheit in den Nachkriegspolizeien in Deutschland und Europa

Im Zuge der expandierenden Auftragsforschung zahlreicher Bundes- und Landesbehörden werden seit einigen Jahren die Nachwirkungen der nationalsozialistischen Polizeipraxis und ihrer Protagonisten in der Zeit nach 1945 intensiv erforscht. Die Tagung will daran anknüpfen und fragt nach "NS-Belastungen" in weit gefasstem Sinn in den Polizeien in Deutschland, aber auch in dessen Nachbarländern. Neben personellen (Dis-)Kontinuitäten und Netzwerken werden Nachwirkungen im konzeptionellen Denken und im praktischen Handeln von Polizei- und Geheimdienstorganisationen im Kontext des Kalten Krieges untersucht. Der Blick richtet sich zunächst exemplarisch auf die Länder Baden, Bayern und Nordrhein-Westfalen, anschließend auf die drei großen Sicherheitsbehörden des Bundes: BGS, BKA und BND. Im dritten Schritt erweritert sich die Perspektive vergleichend auf West- und Südeuropa, speziell auf Belgien, die Niederlande und Italien.

 

Die thematisch offene dritte Sektion bietet Beiträge zur polizeilichen "Führungsaufsicht", zur Wahrnehmung des Rechtsradikalismus der 1970er und 1980er Jahre in der bundesdeutschen Polizei, zur Computereinführung in zentralen Sicherheitsbehörden West- und Ostdeutschlands, zur Mitwirkung der polnischen Polizei bei der Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg und zu einem spektakulären Kriminalfall in Australien im späten 19. Jahrhundert.

 

Das vollständige Programm steht zum <link file:5260 download file>Download bereit.

               

ORT

DONNERSTAG

Bayerisches Hauptstaatsarchiv

Schönfeldstraße 5

80539 München

FREITAG + SAMSTAG

Institut für Zeitgeschichte München - Berlin

Leonrodstraße 46b

80636 München

 

ANMELDUNG

bis 3.7.2017

<link mail window for sending>gotto@ifz-muenchen.de



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