Er war einer seiner schärfsten Kritiker, und doch soll Hitler sich bei Veranstaltungen manchmal geweigert haben, mit seiner Rede zu beginnen, bevor er nicht eingetroffen war: Konrad Heiden. Als Mitarbeiter der angesehenen „Frankfurter Zeitung“ gehörte er zu den ersten Publizisten, die den Aufstieg der Nazis kritisch begleiteten. Auf seiner zweibändigen Hitler-Biografie, die 1936/37 in der Schweiz herauskam, bauten fast alle späteren Lebensbeschreibungen des Diktators auf. Und doch ist Konrad Heiden heute nahezu vergessen Bereits während seines Studiums in München Anfang der zwanziger Jahre hatte sich der Sozialdemokrat jüdischer Herkunft gegen den Nationalsozialismus engagiert. Im März 1933 zur Flucht gezwungen, setzte Heiden seinen Kampf gegen das Regime fort. In den USA galt er als führender Experte für den Nationalsozialismus und dessen „Staatsfeind Nr. 1“. 1966 starb er in New York.
Stefan Aust hat diesen faszinierenden Mann, dessen Nachlass im Archiv des Instituts für Zeitgeschichte aufbewahrt wird, porträtiert. Aus der Perspektive Konrad Heidens zeichnet er Hitlers Aufstieg und Herrschaft nach.
Mit Stefan Aust (Die Welt) und Jürgen Zarusky (Institut für Zeitgeschichte München – Berlin).
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