Tagungstelegramm: Vom Nutzen und Nachteil eines Forschungskonzepts
Dass die Globalisierung zu den Grundprozessen der jüngsten Zeitgeschichte gehört, ist fast schon eine Binsenweisheit. Was sie bedingte, welche Wirkungen sie zeigte, was sie dynamisierte oder wo ihre Grenzen lagen – diese Fragen diskutiert die Geschichtswissenschaft derzeit kontrovers. Bislang wenig beachtet wurde die Veränderungsdynamik, die sich mit der neuen Globalität im Regionalen und Lokalen entwickelte – ein Fokus, den der Workshop „Regionalität und Globalität in der jüngsten Zeitgeschichte Europas“ am 12. und 13. September 2019 im Münchner Institut für Zeitgeschichte unter dem Schlagwort der Glokalisierung gewählt hat.
Am Abend des 12. September diskutierten auf einem interdisziplinär besetzten Podium Angelika Epple (Universität Bielefeld), Martina Steber (IfZ), Malte Thießen (LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, Münster) und Benno Werlen (Universität Jena) über dieses Forschungskonzept, das folgenden Entwicklungen Rechnung tragen will: In Städten und Gemeinden, Kreisen und Regionen wurde das Globale alltäglich erfahrbar, öffnete Möglichkeiten, veränderte überkommene und etablierte neue Strukturen, wurde umarmt und bekämpft. Zugleich prägten sich dem Globalen lokale und regionale Charakteristika ein. Moderiert von Kiran Klaus Patel (Universität Maastricht) diskutierten die Podiumsgäste Nutzen und Nachteil des „Glokalisierungs“-Ansatzes.