Anhand des Beispiels der ukrainischen Emigrantenorganisation Antibolshevik Bloc of Nations (ABN) hat Agnès Vollmer (Universität Tübingen) in ihrem Vortrag am Mittwoch, 25. September 2019, im Forum Willy Brandt Berlin die Rolle des antikommunistischen Exils während der Globalisierung des Antikommunismus zwischen 1955 und 1975 analysiert. Als Reaktion auf Nikita Chruschtschows Aufruf zur friedlichen Koexistenz und die anschließende Entspannungspolitik begann sich der ABN, wie Vollmer ausführte, weltweit nach Gleichgesinnten umzusehen – um als eine geschlossene antikommunistische Front der „Roten Gefahr“ entgegentreten zu können und dem „sowjetrussischen Imperialismus“ Einhalt zu gebieten. Dieser langwierige Prozess der gegenseitigen Annäherung führte schließlich 1966 zur Gründung der World Anti-Communist League.