Tagungstelegramm: Die muslimische Welt in der Wahrnehmung westdeutscher „Experten“ zwischen den 1970er und den 1990er Jahren
Am Mittwoch, den 19. September sprach Alex Konrad (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam) im Forum Willy Brandt Berlin über die „Erschaffung des islamischen Fundamentalisten“. Sein Vortrag beschäftigte sich mit der westdeutschen Wahrnehmung der muslimischen Welt und konzentrierte sich dabei auf die Perzeptionsverschiebung zwischen der Islamischen Revolution im Iran 1979 und dem Irakkrieg von 1991. Dabei stand die mediale wie politische Rolle sogenannter Experten (z.B. Peter Scholl-Latour) bei der Implementierung eines spezifischen Bildes über Muslime als Fundamentalisten im Fokus. Die grundlegende These des Vortrags war, dass die Terroranschläge von 9/11 weniger eine Zäsur setzten, sondern vielmehr Islambilder verstärkten, die bereits in den vorangegangenen Jahrzehnten entstanden waren.
Die Veranstaltung war eine Kooperation mit der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung.