Seine Bibliothek geriet ebenfalls ins Visier von SA und SS: Max Sachs‘ Tochter Klara wusste später zu berichten, dass die Nationalsozialisten seine Büchersammlung nach „verbotener Literatur“ durchsuchten. Nach Darstellung im personengeschichtlichen Lexikon zur Geschichte Sachsens wurde seine Privatbibliothek sogar verbrannt, doch scheinen einige seiner Bücher auch ins Reichssicherheitshauptamt in Berlin verbracht worden zu sein. Wie der Weg des Buchs „Vier Jahre politischer Mord“ genau verlief, ließ sich bislang nicht rekonstruieren – fest steht aber, dass das Buch 1958 vom Institut für Zeitgeschichte ganz regulär für 10 Mark beim Berliner Buchhändler Hugo Streisand erworben wurde und seither in der Münchner Leonrodstraße für die Forschung zur Verfügung stand. Dort wird es auch weiterhin stehen, denn die Enkel von Max Sachs, die Söhne seiner Tochter Klara, die heute in New Jersey und Texas leben, haben dankenswerterweise auf eine Rückgabe verzichtet und stattdessen beschlossen, das Buch mit einem „Depositalvertrag“ der IfZ-Bibliothek als Dauerleihgabe zu überlassen. Unter der Signatur „H 274“ steht nun das Buch über politische Morde als geschichtliche Quelle für die 1920er Jahre wie auch als historisches Dokument zur Verfügung - mit dem Ex Libris seines früheren Eigentümers, der zynischerweise selbst Opfer eines solchen politischen Mordes geworden ist.
Weitere Informationen über Max Sachs:
Homepage der Gedenkstätte Sachsenburg
Sächsische Biografie - das personengeschichtliche Lexikon zur Geschichte Sachsens