Das Gedenkjahr 2014

Mit einer feierlichen Auftaktveranstaltung hat der Bayerische Landtag die Ausstellung „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme“ am 21. Oktober im Münchner Maximilianeum eröffnet. Die Ausstellung wird dort im Foyer der Eingangshalle bis zum 12. Dezember zu sehen sein.



Anlass der Ausstellung, die das Institut für Zeitgeschichte in Zusammenarbeit mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und Deutschlandradio Kultur erarbeitet hat, ist das Gedenkjahr 2014, in dem sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs zum 100. Mal, der Beginn des 2. Weltkriegs zum 75. und der Fall der Mauer zum 25. Mal jährt. IfZ-Direktor Prof. Andreas Wirsching, zusammen mit Dr. Petra Weber Autor der Texte, umriss als Festredner die europäische Dimension und Perspektive dieser historischen Ereignisse. „Der Erste Weltkrieg war nicht nur eine ‚Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts‘, sondern auch eine Kulminationskatastrophe des 19. Jahrhunderts. Der Krieg entfesselte unheilvoll und gewaltsam die selbstzerstörerischen Kräfte der Hochmoderne, die dem Europa des 19. Jahrhunderts entstiegen.“ In der Europäischen Union sieht Wirsching nach Jahrzehnten zwischen totalitären Ideologien, Spaltung und Krieg einen wichtigen und lange vermissten Patron für Europa, der mit seiner auf Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und Minderheitenschutz pochenden Integrationspolitik Großes geleistet habe: „Als Bürger und Politiker sind wir aufgerufen, das bestehende Europa pfleglich zu behandeln, seine Komplexität zu akzeptieren und es mit Augenmaß weiterzuentwickeln. Ein historisch informierter Blick kann dabei nur helfen, auch um mögliche Kräfte der Selbstzerstörung rasch in ihre Schranken zu weisen.“

 

Ebenso wie im Bayerischen Landtag wird die Ausstellung „Diktatur und Demokratie im Zeitalter der Extreme“ seit Beginn des Jahres in zahlreichen Schulen, Bildungseinrichtungen, Bibliotheken und Rathäusern quer durch die Republik gezeigt. Sie präsentiert auf 26 großformatigen Plakaten an die 200 Fotos aus zahlreichen europäischen Archiven. Deutschlandradio Kultur steuerte 25 zeithistorische Audiodokumente zur Ausstellung bei, die mit internetfähigen Mobiltelefonen mittels QR-Codes vor Ort abgerufen und angehört werden können.

Auch viele deutsche Auslandsvertretungen und -organisationen laden mit der Ausstellung dazu ein, sich mit der Geschichte von Diktatur und Demokratie im Europa des 20. Jahrhunderts auseinanderzusetzen. So ließ die Deutsche Botschaft in Kiew die Ausstellung eigens ins Ukrainische übersetzen. Anlässlich der Deutschen Wochen wurde die Ausstellung am 10. Oktober mit einer Podiumsdiskussion, an der auch Andreas Wirsching teilnahm, in der Parlamentsbibliothek eröffnet.
   

Weitere Informationen zur Ausstellungseröffnung im <link https: www.bayern.landtag.de aktuelles veranstaltungen ausstellungen external-link-new-window external link in new>Bayerischen Landtag

Der Veranstaltungsbericht zur Podiumsdiskussion in <link http: www.ukraine.fnst.org veranstaltungen index.html external-link-new-window external link in new>Kiew

Weitere Informationen zur <link http: www.bundesstiftung-aufarbeitung.de ausstellung2014-4353.html external-link-new-window external link in new>Ausstellung:


 



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