Als Verteidiger der liberalen Demokratie war Matthias Walden (1927-1984) Vertreter eines politischen Neuanfangs des Journalismus in Deutschland nach 1945. In den 1960er Jahren brachte ihn sein kämpferischer Antikommunismus oft in Widerspruch zu seinen Generationsgenossen, die mehrheitlich für einen gemäßigten Umgang mit den Ostblockstaaten plädierten. Gleichzeitig bewertete Walden die Studentenbewegung und die APO als Bedrohung für den freiheitlich-demokratischen Charakter der Bundesrepublik Deutschland und forderte die Reformation einer "konservativen Haltung" als Antwort auf diese Herausforderungen.
In seinem Vortrag im Forum Willy Brandt Berlin erarbeitete Nils Lange (Universität Potsdam) aus diesen Facetten ein intellektuelles Muster und verortete Walden in der geistigen Landschaft der 1960er Jahre. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung statt.