60 Jahre Andreas Wirsching

Er ist genau ein Jahrzehnt jünger als das Institut, das er leitet: 70 Jahre IfZ gehen in diesem Frühjahr Hand in Hand mit dem 60. Geburtstag des Direktors Andreas Wirsching. Um ihm zu gratulieren kamen am Montag, 20. Mai 2019, rund 200 Gäste ins Münchner Institut für Zeitgeschichte.

Andreas Wirsching leitet das Institut für Zeitgeschichte seit 2011. Er studierte Geschichte und evangelische Theologie in Berlin und Erlangen. 1988 wurde er an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg promoviert und habilitierte sich 1995 im Fach Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Regensburg. Zwischen 1985 und 1996 war er als wissenschaftlicher Assistent und Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Universität Erlangen, am Deutschen Historischen Institut in Paris und am IfZ in München tätig. Als Professor für Neuere und Neueste Geschichte lehrte er dann zunächst in Tübingen, später als Lehrstuhlinhaber in Augsburg und in München. Gastprofessuren führten ihn unter anderem an die Washington University in St. Louis, Missouri, USA, an das Institut d’Études Politiques in Paris und an die Université de Montréal, Kanada. Seit vielen Jahren engagiert sich Andreas Wirsching gleichermaßen in Forschungsdebatten und wissenschaftlichen Gremien, als akademischer Lehrer sowie als Experte zu historischen Fragen im Dienst der weiteren Öffentlichkeit. Sein weit blickendes wissenschaftliches Werk zeigt ihn als kreativen Historiker, inspirierten Autor und zugleich als einen Advokaten öffentlichen Engagements und politischer Vernunft.

 

Andreas Wirschings 60. Geburtstag am 19. Mai 2019 gab Freunden, Weggefährten, Schülerinnen und Schülern einen willkommenen Anlass, ihm für sein Engagement mit einer persönlichen Feier zu danken– im Lesesaal des IfZ fanden sich rund 200 Gäste ein. Moderierend durch den Abend führte der Stellvertretende Institutsdirektor Magnus Brechtken und die Zweite Stellvertretende Direktorin Elke Seefried. Grußworte sprachen Bernd Huber, Präsident der Ludwig-Maximilians-Universität München, Margit Szöllösi-Janze, Inhaberin des Lehrstuhls für Neueste Geschichte und Zeitgeschichte am Historischen Seminar der LMU, und Joachim Scholtyseck, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des IfZ.

Als Festredner konnte Paul Nolte von der Freien Universität Berlin gewonnen werden. Mit einem kurzweiligen Vortrag unter dem Titel „‘Rough Democracy‘: Krise der Demokratie oder historische Normalität?“ fasste er seine aktuellen Überlegungen zur Demokratiegeschichte zusammen, die ihn als gemeinsames Lebensthema mit seinem Kollegen Andreas Wirsching verbindet.

Und die Feier hat ein „Nachspiel“, wie auch der letzte Programmpunkt angekündigt wurde: Als besonderes Geschenk überreichten Thomas Raithel und Martina Steber Andreas Wirsching eine Festschrift, die seine wichtigsten Aufsätze zur Demokratiegeschichte in einem dicken Sammelband vereint. Unter dem Titel „Demokratie und Gesellschaft. Historische Studien zur europäischen Moderne“ lassen sich nun nicht nur eine Menge wertvolle Denkanstöße gewinnen, sondern auch die Entwicklung eines Historikers über Jahrzehnte hinweg zu einem der wichtigsten Mahner an die Demokratie in Deutschland nachvollziehen.



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