Druckfrisch: VfZ 1/2025

Das Januarheft der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte ist erschienen

Mit einem Festakt hat das IfZ am 20. November 2024 seinen 75. Geburtstag gefeiert, und kein Geringerer als Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sich die Ehre gegeben, dem Institut zu gratulieren. In seiner Videobotschaft hat er auch die Bedeutung der VfZ hervorgehoben: „Dieses Institut war eine Absage an all jene, – so schrieb es Hans Rothfels zum Start der Vierteljahrshefte –‚ die am liebsten den Mantel des Verdeckens ausbreiten und sich in die Wolke des Vergessens hüllen möchten‘. Ausleuchten statt verdecken, wissen wollen statt vergessen machen – mit diesem Credo ist auch die Zeitschrift des Instituts seither für gründliche historische Aufklärungsarbeit legendär geworden.“ Dieser Anspruch ist uns Verpflichtung.

Den 73. Jahrgang eröffnet Hermann Wentker mit einem Aufsatz über die deutsche Chinapolitik zwischen 1989 und 1996. Bei der Frage, wie mit China umzugehen sei, stand die Bundesrepublik vor einem doppelten Dilemma: Auf der einen Seite schien der chinesische Markt ungeahnte Chancen zu eröffnen, auf der anderen konnte man nicht über die Menschenrechtsverletzungen hinwegsehen, die im Sommer 1989 mit dem Massaker auf dem Platz am Tor des Himmlischen Friedens ihren brutalsten Ausdruck fanden. Der Aufsatz geht der Frage nach, wie die Entscheidungsträger in der Bundesrepublik auf dieses Dilemma reagierten, und richtet damit auch den Fokus auf die Vorgeschichte unserer Gegenwart.

Neben diesem Beitrag enthält das Januarheft drei weitere Aufsätze: Boris Gehlen und Christian Marx fragen nach der Verantwortung des Führungspersonals der Reichsbank für die verbrecherische Politik des NS-Regimes und dekonstruieren die Entlastungsnarrative der Reichsbanker nach 1945. Dieser Beitrag ist bis zum Erscheinen des nächsten Hefts im Free Access zugänglich. Jessika Wichner untersucht am Beispiel des kaum bekannten Research Branch das Wissenschaftsmanagement in der britischen Besatzungszone zwischen Kontrolle und Forschungsforderung zwischen 1945 und 1951. Reinhild Kreis schließlich nimmt unter der Überschrift „Nachwuchs für die Leistungsgesellschaft“ systemübergreifend Jugendwettwerbe in Deutschland im 20. Jahrhundert in den Blick und versucht, ihren Stellenwert für eine Gesellschaftsgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts zu bestimmen.

Abstracts zu den einzelnen Beiträgen und weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der VfZ.

Zum Einstieg in das Januarheft empfehlen wir unser Videoformat „Ins Heft gezoomt“: VfZ-Chefredakteur Thomas Schlemmer hat dafür Hermann Wentker über seinen Aufsatz „Eine schwierige Partnerschaft. Die deutsche Chinapolitik zwischen menschenrechtlichem Anspruch und ökonomischen Interessen 1989 bis 1996“ interviewt.

Alle Videos aus den Reihen „Ins Heft gezoomt“ und „In die Redaktion gezoomt“ finden Sie in unserer Rubrik VfZ Hören und Sehen.



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