Die Invasion Afghanistans durch die Rote Armee Ende Dezember 1979
Als am 25. Dezember 1979 Truppen der Roten Armee die Grenze zwischen der Sowjetunion und Afghanistan überschritten, begann das letzte Kapitel des Kalten Kriegs. Dass die sowjetische Intervention – ähnlich der amerikanischen in Vietnam in den 1960er Jahren – zu einem Debakel wurde, ist bekannt. Dass aber islamistische Milizen auf lange Sicht die Oberhand behalten sollten und die Taliban trotz massiver Unterstützung einer von den USA geführten Koalition 2021 die Macht im Land übernehmen konnten, ist nach wie vor erklärungsbedürftig. Beiträge in den Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte, die nach der Vorgeschichte der internationalen Beziehungen der Gegenwart fragen, bieten hier Orientierung:
Frank Bösch, Zwischen Schah und Khomeini. Die Bundesrepublik Deutschland und die islamische Revolution im Iran, in: VfZ 63 (2015), S. 319–350.
Agnes Bresselau von Bressensdorf, Die unterschätzte Herausforderung. Afghanistan 1979, das Krisenmanagement der NATO-Staaten und der Islam als Faktor der internationalen Beziehungen, in: VfZ 64 (2016), S. 665–700.
Podium Zeitgeschichte, Islam und internationale Politik. Neue Perspektiven auf die Zeitgeschichte des Nahen und Mittleren Ostens zwischen Kaltem Krieg und Dekolonialisierung, in: VfZ 70 (2022), S. 761–814.