Zum 80. Jahrestag der Morde in den Fosse Ardeatine
Am 23. März 1944 explodierte in der Via Rasella, im Herzen Roms, eine Bombe. Italienische Widerstandskämpfer töteten 33 Mitglieder des Polizeiregiments „Bozen“ – Südtiroler, die eigentlich italienische Staatsbürger waren. In Rom hatten deutsche Sicherheits- und Militärbehörden das Sagen, im Einvernehmen mit Benito Mussolinis faschistischer Repubblica Sociale Italiana – und deren Reaktion war hart, ja brutal: Schon einen Tag später wurden in den Ardeatinischen Höhlen 335 Italiener erschossen – darunter 75 Juden. Die Morde in den Ardeatinischen Höhlen sind bis heute eine offene Wunde im kollektiven Gedächtnis der Ewigen Stadt, und sie sind eine offene Wunde im deutsch-italienischen Verhältnis. 2024 jährt sich das Massaker in den Ardeatinischen Höhlen zum 80. Mal, und wer sich darüber und über die größeren Zusammenhänge informieren möchten, wird in den Vierteljahrsheften für Zeitgeschichte fündig:
Steffen Prauser, Mord in Rom? Der Anschlag in der Via Rasella und die deutsche Vergeltung in den Fosse Ardeatine im März 1944, in: VfZ 50 (2002), S. 269–301.
Gian Enrico Rusconi, Die italienische Resistenza auf dem Prüfstand, in: VfZ 42 (1994), S. 379–402.
Dazu auch in den Rückblicken: Thomas Schlemmer über G. E. Rusconi, Die italienische Resistenza auf dem Prüfstand.
Amedeo Osti Guerrazzi, Kain in Rom. Judenverfolgung und Kollaboration unter deutscher Besatzung 1943/44, in: VfZ 54 (2006), S. 231–268.
Felix N. Bohr, Flucht aus Rom. Das spektakuläre Ende des „Falles Kappler“ im August 1977, in: VfZ 60 (2012), S. 111–141.
Marco Caviglia/David Di Consiglio/Amedeo Osti Guerrazzi, Die „schwarze Pantherin“ vor Gericht. Kollaboration und Judenverfolgung in Rom im Spiegel italienischer Prozessakten, in: VfZ 71 (2023), S. 819–879.