Dieter Marc Schneider

Johannes Schauff (1902 - 1990). Migration und "Stabilitas" im Zeitalter der Totalitarismen

"Studien zur Zeitgeschichte", Band 61

München 2001

ISBN: 3-486-56558-3

 

Rheinischer Katholik und Weltbürger, Bauer und Siedler, Politiker und unbekannter Mittler zwischen Nationen und Völkern: Das Leben und Handeln Johannes Schauffs war geprägt von benediktinischem Pioniergeist. Als jüngstes Mitglied der Zentrumsfraktion kam er 1932 in den Reichstag. Bald schon war der junge Abgeordnete, der dem linken Flügel seiner Partei zugerechnet wurde, enttäuscht über den Anpassungskurs des Zentrums an die NS-Diktatur, den er nicht mitzutragen vermochte. Von den Nationalsozialisten verfolgt, floh er 1938 nach Brasilien und arbeitete als Farmer in der von ihm mit aufgebauten Siedlung Rolândia, die zum Zufluchtsort vieler politischer und jüdischer Flüchtlinge wurde. Nach 1945 spielte Schauff, der sich schon während der Weimarer Republik einen Namen als Wahlrechts- und Siedlungsexperte gemacht hatte, als Vizepräsident und Generalsekretär der International Catholic Migration Commission eine zentrale Rolle beim Aufbau der internationalen vatikanischen Flüchtlingspolitik. Wenngleich er in der Bundesrepublik auf die Übernahme eines Amtes verzichtete, gehörte er Ende 1966 doch zu den Wegbereitern der Großen Koalition und trug, während des Zweiten Vatikanischen Konzils in das Laienapostolats berufen, zur deutsch-polnischen Aussöhnung bei. Dieter Marc Schneider zeichnet in seiner Studie nicht nur ein facettenreiches Portrait Johannes Schauffs, sondern der konservativen Emigration insgesamt.

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