Wolfgang Benz (Hrsg.)

Das Tagebuch der Hertha Nathorff. Berlin - New York. Aufzeichnungen 1933 bis 1945

"Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte", Band 54

München 1987

ISBN: 3-486-64554-4

 

Die Aufzeichnungen der jüdischen Ärztin Hertha Nathorff aus den Jahren 1933 bis 1945 schildern den Weg in die Emigration aus der Sicht einer Akademikerin aus bürgerlichem Haus. Ihr Tagebuch ist ein Protokoll des jüdischen Alltags in Deutschland – ein Protokoll der einzelnen Stufen der Diskriminierung bis zur Entrechtung, bis zum Kampf ums nackte Überleben durch die Flucht aus der Heimat. Hertha Nathorff legt in ihrer Beschreibung von Erlebnissen und Erfahrungen die Zusammenhänge von Ablösung und Neubeginn, von Zusammenbruch der Existenz und Fortdauer zahlreicher Bindungen offen. Exemplarisch wird dokumentiert, dass mit der geglückten Abreise ins Exil die Sorgen um das Überleben nicht gelöst waren und sich berufliche Karrieren nicht fortsetzen ließen. Das Tagebuch beleuchtet somit auch den Emigrantenalltag mit seinen Nöten wie Armut, Sprachprobleme und Jobsuche.

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