Gerhard Wettig (Hrsg.)

Chruschtschows Westpolitik 1955 bis 1964. Kulmination der Berlin-Krise (Herbst 1960 bis Herbst 1962)

"Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte", Band 88,3

München 2011

ISBN: 978-3-486-70415-0

 

Erstmals zugängliche sowjetische Quellen erlauben neue Erkenntnisse über Chuschtschows Berlin-Politik

Die hier erstmals veröffentlichten geheimen Gespräche, Beratungen und Notizen Chruschtschows dokumentieren die dramatischen Monate der Kulmination der Berlin-Krise. Chruschtschow erweist sich als ein von persönlichen Vorstellungen und starken Emotionen bestimmter Politiker, der die Westmächte aus der Stadt zu vertreiben versuchte, um sowohl das von Massenflucht bedrohte SED-Regime zu stabilisieren als auch den Zusammenhalt der NATO zu erschüttern. Die akute Sorge, dass die DDR schon vorher zusammenbrechen könnte, bewog ihn aber zunächst zur eiligen Abriegelung West-Berlins. Die Erwartung, diese Maßnahme wieder zurücknehmen zu können, weil er, wie vorgesehen, die Stadt in seine Hand bekommen würde, erfüllte sich nicht. Da sich weder die USA einschüchtern ließen, noch die DDR einem westdeutschen Embargo standzuhalten vermochte, wagte Chruschtschow die Konfrontation nicht. Auch mit seinem Kalkül von Mitte 1962, die Amerikaner durch die Stationierung seiner Raketen auf Kuba zum Nachgeben zu zwingen, hatte er keinen Erfolg, als er sich in der Krise Ende Oktober zu deren Abzug veranlasst sah.

 

Pressestimmen: "Insgesamt ein sehr gelungener und nützlicher Band mit kenntnisreichen Erläuterungen zu den einzelnen Dokumenten." Rolf Steiniger, Deutschland Archiv Online, 4/2011

Gerhard Wettig, geboren 1934, ehem. Forschungsbereichsleiter am Bundesinstitut für ostwissenschaftliche und internationale Studien, Köln, und Chefredakteur der Zeitschrift Außenpolitik, ist ext. Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin.

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