Karl Süßheim, jüdischer Orientalist, Professor an der LMU und Bruder des sozialdemokratischen Politikers Max Süßheim, gehört zu jenen nach 1933 vertriebenen Münchner Intellektuellen, die aus dem öffentlichen Gedächtnis verdrängt wurden. Er sprach fließend Türkisch und Arabisch und verfügte über ein Netzwerk, das ihn bis in die Spitzen der osmanischen und türkischen Eliten führte. 1933 erhielt er Berufsverbot, im Jahr 1941 entschloss er sich zur Emigration. Bis zu seinem Tod 1947 lehrte er in Istanbul. Kristina Milz vom Institut für Zeitgeschichte München–Berlin (IfZ) ermöglicht mit ihrer Biografie, die am 27. Juni 2022 im Literaturhaus München vorgestellt worden ist, eine erinnerungskulturelle „Wiedergutmachung“, die insbesondere für die Stadt München von Bedeutung ist.
Eindrücke von der Veranstaltung gibt es als Video auf dem YouTube-Kanal des IfZ: