Tagungstelegramm: Das Historische Quartett
Geschichte hat Konjunktur, auch und gerade in den Auslagestapeln des Buchhandels. Doch was lohnt sich zu lesen? Welche Neuerscheinung aus dem Bereich der Geschichte ist gewichtig genug, um sich als historisch interessierte Leserin oder interessierter Leser durch die Seiten zu kämpfen? Das Historische Quartett bewertet, kritisiert, empfiehlt – gerne auch kontrovers. Drei Schwergewichte der Historikerzunft, Andreas Wirsching (Institut für Zeitgeschichte München−Berlin), Martin Schulze Wessel (LMU München) und Ute Daniel (TU Braunschweig), stellen in dem beliebten Format aktuelle Lektüre über das 19. und 20. Jahrhundert bis in die heutige Gegenwart vor und laden sich dazu einen aktuellen Gast ein.
Zu Gast in der Expertenrunde am 16. Januar 2023 war Andrea Böhm, Journalistin im Politik-Ressort der Zeit. Zeitdiagnose, Weltgedächtnis und Gesellschaft – die Titel, die zum Start des neuen Jahres vorgestellt werden, zeigten die große Bandbreite des historischen Sachbuchs. Auf dem Bücherstapel lagen „Mitten im zivilisierten Europa. Die Pogrome von 1918 bis 1923 und die Vorgeschichte des Holocaust“ von Jeffrey Veidlinger (C.H.Beck), „Den Schmerz der Anderen begreifen – Holocaust und Weltgedächtnis“ von Charlotte Wiedemann (Propyläen), „Die neue Weltunordnung. Wie sich der Westen selbst zerstört“ von Peter R. Neumann (Rowohlt) und „In eigener Sache. Eine Kulturgeschichte der Bewerbung“ von Timo Luks (Hamburger Edition). Die Veranstaltung in Kooperation mit der Stiftung Literaturhaus, der Ludwig-Maximilians-Universität München und dem Collegium Carolinum fand wie immer im Literaturhaus München statt.