Die Geschichte des Islam – seine Rolle als Faktor internationaler Politik und transnationaler Verflechtung – spielt in der deutschen und europäischen Zeitgeschichtsforschung bislang nur eine marginale Rolle. Das sechste „Podium Zeitgeschichte“, organisiert von Agnes Bresselau von Bressensdorf, unternimmt den Versuch einer „De-Provinzialisierung“ des Islam und bringt ihn mit ideengeschichtlichen Universalismen und Traditionen ins Gespräch, die von der bisherigen Forschung überwiegend westlich-europäisch konnotiert werden. Dazu zählen Debatten um Islam und Nation im Dekolonialisierungsprozess (Matthieu Rey) ebenso wie konkurrierende Vorstellungen der Vereinbarkeit von Islam und säkularem Sozialismus (Manfred Sing). Hatem Elliesie befasst sich mit islamischen Menschenrechtsverständnissen und ihrem Verhältnis zu westlichen Deutungskonzepten. Den Abschluss bildet Esther Möllers Beitrag zu Konzepten und Praktiken humanitärer Hilfe islamisch geprägter Organisationen im Spannungsfeld von arabischem Nationalismus, Dekolonisation und Kaltem Krieg.
Podiumsdiskussion mit Hatem Elliesie (Universität Leipzig), Esther Möller (Institut d’études politiques, Paris) und Manfred Sing (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg). Moderation: Agnes Bresselau von Bressensdorf (Institut für Zeitgeschichte München–Berlin/Berliner Kolleg Kalter Krieg).
STREAMING per Zoom-Webinar
Die Veranstaltung wird live gestreamt und aufgezeichnet. An der anschließenden Diskussion können Sie sich über den Zuschauer-Chat beteiligen.
Einwahllink für das Zoom-Webinar: https://zoom.us/j/91263255006?pwd=VHZVQjZjM0drZ1ZXdHI4OHI2TEZ1dz09
Webinar-ID: 912 6325 5006
Kenncode: 282178