Die realsozialistischen Staaten profilierten sich über Jahrzehnte als scharfe politische Gegner Israels und begründeten dies ideologisch im Rahmen ihres generellen Anti-Imperialismus und Antikolonialismus. „Rassismus” und „Völkermord” lauteten schon damals die Anklagen gegen „den Zionismus”. Dass der realsozialistische Antizionismus immer wieder antisemitische Züge zeigte, ist unbestreitbar, doch die grundlegende, bis heute aktuell gebliebene Frage nach dem Verhältnis von „linkem” Antizionismus und Antisemitismus ist angesichts der vielgestaltigen ideologischen, macht- und vergangenheitspolitischen Konstellationen und Konfrontationen nicht einfach zu beantworten.
Vortrag von Thomas Haury (Freiburg).
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ringvorlesung des Berliner Kollegs Kalter Krieg im Sommersemester 2024 in Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin und der Bundesstiftung Aufarbeitung statt. Der Nahostkonflikt war zwischen 1947/48 und 1990 unauflöslich mit dem Kalten Krieg verbunden. Aus aktuellem Anlass fragt die Ringvorlesung nach diesen Zusammenhängen und versucht, durch konsequente Historisierung zur Versachlichung der Diskussion beizutragen.
ORT
Humboldt-Universität zu Berlin
Hauptgebäude, Raum 1072
Unter den Linden 6
10117 Berlin
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Wir möchten Sie darüber informieren, dass auf unseren Veranstaltungen Bild- und Tonaufnahmen gemacht werden, die wir für unsere Öffentlichkeitsarbeit verwenden. Sollten Sie nicht fotografiert werden wollen, sprechen Sie uns gerne an.