Internationale Konferenz in München (23. - 25. Oktober 2014)
Der Genozid an den europäischen Juden war nicht nur ein politischer, sondern auch ein gesellschaftlicher Prozess, an dem die Bevölkerung auf unterschiedliche Art partizipierte. Wer waren jedoch die gesellschaftlichen Akteure, die eine Rolle bei der Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden spielten? Welchen Stellenwert spielten materielle Motive für die Partizipation an der Judenverfolgung, aber auch bei der Entscheidung, Juden im Untergrund zu helfen? Und welche sozialen Dynamiken und Veränderungen beeinflussten die Verfolgung und den Massenmord an der jüdischen Bevölkerung in Deutschland, in den mit dem nationalsozialistischen Deutschland verbündeten Ländern und in den besetzten Gebieten?
Mit diesen Fragen beschäftigten sich mehr als dreißig, zumeist jüngere Holocaust-Forscherinnen und Forscher aus insgesamt vierzehn Ländern auf der internationalen Konferenz des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte in München. Sie präsentierten aus aktuellen und meist noch nicht abgeschlossenen Projekten Fallbeispiele, die geographisch von Finnland über Rumänien bis nach Kreta reichten. Im Fokus der Konferenz standen dabei die europäischen Gesellschaften in Mittel- und Osteuropa, wo sämtliche Prozesse nicht zuletzt durch die deutsche Besatzungsherrschaft beeinflusst wurden.
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