Vor 100 Jahren
Der Hitler-Ludendorff-Putsch am 9. November 1923
Im Krisenjahr 1923 schickte sich die völkisch-nationalsozialistische Bewegung unter der Führung von Adolf Hitler und General Erich Ludendorff an, die verfassungs-mäßige Ordnung im Freistaat Bayern zu stürzen und von dort aus – nach dem Vorbild der italienischen Faschisten um Benito Mussolini – einen Marsch auf Berlin zu inszenieren. Doch obwohl in der selbsternannten „Ordnungszelle“ des Reichs die Sympathie für Hitler und seine gewalttätigen Revolutionäre groß war, brach der Putschversuch im Feuer der bayerischen Polizei zusammen. Die Chance, die sich für die Republik daraus ergab, wurde freilich versäumt; nicht einmal der Österreicher Hitler wurde in seine Heimat abgeschoben. Angesichts der Bedeutung des Hitler-Ludendorff-Putsches für den Aufstieg der NSDAP haben die Entwicklung im Nachkriegsbayern, der Putsch selbst und der sogenannte Hitler-Prozess von 1924 schon früh die Aufmerksamkeit der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte gefunden. Eine Zusammenstellung einschlägiger Beitrage findet sich hier:
Thilo Vogelsang, Die Reichswehr in Bayern und der Münchner Putsch 1923, in: VfZ 5 (1957), S. 91–101.
Donald C. Watt, Die bayerischen Bemühungen um Ausweisung Hitlers 1924, in: VfZ 6 (1958), S. 270–280.
Bernd Steger, Der Hitlerprozeß und Bayerns Verhältnis zum Reich, in: VfZ 25 (1977), S. 441–466.
Foto: Hitler-Putsch, München, Odeonsplatz, 9.11.1923. © Bundesarchiv, Bild 119-1426 / CC-BY-SA 3.0