Seit 1989 treffen sich die Holocaustforscherinnen und –forscher aus aller Welt zum interdisziplinären Fachkongress „Lessons & Legacies of the Holocaust“, um neue Forschungsergebnisse und –trends, aber auch Möglichkeiten der pädagogischen Vermittlung zu diskutieren. In diesem Jahr wird dieser Fachkongress zum ersten Mal außerhalb Nordamerikas stattfinden. Unter dem Titel „The Holocaust and Europe: Research Trends, Pedagogical Approaches and Political Challenges“, kommen vom 4. bis 7. November 2019 in München rund 200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen, um in 36 Panels und 11 Workshops neue Erkenntnisse, aber auch Probleme der Forschung und Vermittlung zu reflektieren.
Organisiert wird die englischsprachige Tagung von einem internationalen Organisationskomitee und vier Institutionen: dem Zentrum für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte in München (IfZ), der Bundeszentrale für Politische Bildung, der Holocaust Educational Foundation an der Northwestern University/USA sowie der Ludwig-Maximilians-Universität München. „Dies wird der größte Fachkongress sein, der zum Thema Holocaust jemals in Europa stattgefunden hat“, freut sich Frank Bajohr, der Leiter des Zentrums für Holocaust-Studien am IfZ, der mit seiner Stellvertreterin Andrea Löw die Weichen für den ersten europäischen „Lessons & Legacies“-Kongress gestellt hat. Der Kongress repräsentiert das wachsende Gewicht von Einrichtungen, die in Europa mit der Forschung und pädagogischen Vermittlung der Geschichte des Holocaust befasst sind. Wichtiges Anliegen ist zugleich, die zersplitterte europäische Forschungslandschaft zusammenzuführen und kritische osteuropäische Forscher zu fördern, die in ihren Ländern unter schwierigen politischen Rahmenbedingungen arbeiten müssen.