e zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA IM 111 1 Ped idl r ‘....t6 ,„tt le* 41,- zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA \111,4 zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA IIP ja. i Nie B EITRÄGE ZUR THEORIE UND PRAXIS Nr. 14 VIII. Jahrg. DM 5 , -- fin e ritten gibt es lig wilden iluottireenst!‘ oferginisten utiti Pcn. Cikade tier Den Medien und der Justiz ausgeliefert IIIIDie Versöhnung

Wann ist die Traumgrenze von zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 53 Prozent erreicht? Über den Anteil von Landwirten, Selbständigen, Beamten, Gewerkschaftsfunktionären und In- dustrieverbandsvertretern an den Sitzen im neuen Deutschen Bundestag wurden die bil- dungsbeflissenen Bürgerinnen und Bürger in den Medien ausführlich informiert. In einer süddeutschen Tageszeitung wurden vor der Wahl sogar die Familiennamen der Kandida- tinnen und Kandidaten nach Blumen, Vögeln und der Häufigkeit von Müller und Schuster aufgeschlüsselt. Nur dafür, wie viele Frauen ins Parlament einziehen würden, hat sich nie- mand interessiert. Auch die Anzahl der Man- date, die von den Frauen dann tatsächlich er- obert wurde, war kaum eine Meldung wert. Dabei ist das Ergebnis fast revolutionär zu nennen: In drei Ländern - Bayern, Niedersach- sen und Nordrhein-Westfalen - ermöglichte diePartei der Grünen den Frauen einen An- teil an den Sitzen von 50 Prozent. Weil aber nicht alle grünen Männer ihren Frauen gegen- uber so klug und großzügig sind, kamen sie im Bundesdurchschnitt auf "nur" knapp 36 Prozent. Das ist aber noch immer sehr beachtlich ge- genüber den 5, 7 Prozent die die CSU ihren Frau en zugestand. Bei der CDU waren es 6, 9 Prozent, bei der FDP 8,6 Prozent, die SPD - Männer überließen ihren Frauen dagegen 10,4 Prozent der Mandate. Der rasende weibliche Vormarsch bei den Grü- nen,der bis jetzt keinerlei Beachtung fand, braucht nicht befürchten zu lassen, der zehnte Deutsche Bundestag werde sich zu einer Hoch- burg des Feminismus entwickeln. Die grünen Taktiker trauen lediglich ihren Wählerinnen mehr politischen Durchblick zu, wie sie bei der A ufstellung der Listen bewiesen. Nachge- holfen hat sicher auch Petra Kelly, die ihre V.er gangenheit in der Frauenbewegung noch , nicht ganz vergessen hat. Das für ihre Verhältnisse ganz akzeptable Er- gebnis bei der SPD ist ebenfalls nicht auf rei- ne Frauenliebe zurückzuführen.Vielmehr woll- te,„ lie Partei das miserable Resultat von 1972 -4sotigeln, als sie mit 5, 3 Prozent weiblicher Abgeordne ter sogar den Bundesdurchschnitt unterschritt. Sehr zum Ärger der Arbeitsge- nlesinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) Lgriff Man diesmal nicht nur auf das eigene Po- Lentlal Zurück, sondern holte sich auch noch einige Alibifrauen von der FDP. Seit Bestehen des Bundestages hat sich bei den Liberalen nichts Wesentliches geändert, sieht man von dem bayerischen Sonderstatus ab, der allein Dr. Hildegard Hamm-Brücher, "dem einzigen Mann im Bayerischen Landtag", zu verdanken ist. Auch das Abschneiden der Frauen innerhalb der CDU/CSU ist als Festhalten an gutem Brauch zu verstehen. Obwohl traditionsgemäß die Par- tei der Hausfrauen und Mütter, nehmen ihre Funktionärinnen es widerspruchslos hin, wenn ihre Vorsitzenden Strauß- Kohl ihnen versi- chern, es täte ihnen so furchtbar leid, daß sie gar kein Geld für Frauen- und Mütterrenten übrig hätten. Sie geben sich mit einer ehrenvol- len Anerkennung der Leistungen von Trümmer- frauen nach dem letzten Weltkrieg bis hin zur heutigen Karrierefrau zufrieden. Letztere ist seit einiger Zeit in der Union als fortschrittli- che Alternative zugelassen, einziger Schönheits- fehler ist die katastrophale Lage der Frau auf dem außerhäuslichen Arbeitsmarkt. Aber die- ses Problem bekommt man ja jetzt mit der Volkszählung in den Griff, die eigens deswegen veranstaltet wird - wie Heiner Geißler versi- chert hat. Aber auch das ist für die deutschen Frauen und Mütter noch keine endgültige Lösung ihrer Pro- bleme. Um "Lohn für Hausarbeit", gleiche Ge- hälter und Renten, gleiche und kürzere Arbeits- zeit außer Haus, humanere Sexualbeziehungen und Brot und Frieden für die Welt zu erreichen, genügt es nicht, gezählt zu werden. Dazu müs- sen tatsächlich 53 Prozent in den Bundestag. Das Ergebnis der letzten Bundestagswahl mit 9, 8 Prozent ist zwar das beste seit der Einfüh- rung des Frauenwahlrechts - 1957 gab es mit 9,2 Prozent ein vorläufiges Spitzenergebnis -, aber immer noch sehr mager. Um die Traum- grenze von 53 Prozent zu erreichen, sind Frauen- oder Feministische Parteien und eine starke Frauen- und Mütterbewegung notwendig. Die bisherigen Versuche in dieser Richtung las- sen noch sehr zu wünschen übrig. Die jetzige "autonome" Bewegung krankt an Sektierertum, einem unausgegorenen politischen Weltbild und nicht überwundenem patriarchalischem Denken und Handeln. Die acht Parteien (gegründet zwischen 1951 und 1

Die Blockade der Müller - Zur Strategie der Friedensbewegung Eine Blockade ist eine Aktion. Sie löst Reaktio- r zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA nen aus. Ein dialektischer Prozeß kommt in Gang• Blockierer wie Blockierte beginnen neue biformationen und Erfahrungen zu sammeln, mitunter auch alte Verhaltensweisen zu "ver- lernen" und ein neues Bewußtsein, Selbstbe- wußtsein zu entwickeln. Die Blockierten reagie- ren entweder mit Widerstand oder mit Anpas- sung. Meist mit Anpassung. Häufig ist diese Art der Reaktion verbunden mit Selbstblocka- den, Selbstzensur. Blockierte, "reduzierte Persönlichkeiten", verinnerlichen die äußeren. Schranken. Manche grenzen sogar ihr Aktions- feld noch weiter ein als die Blockierer es beab- sichtigten. Durch Selbstbeschränkung und An- Passung versuchen sie die Auseinandersetzung zu vermeiden, die Blockade "aufzulösen" , aus ihrem Bewußtseinzu verdrängen. Die Blockie- rer können nun anders gesehen und bewertet werden: Sie verlieren das Einengende, Bedroh- liche und Diskriminierende, schließlich erschei- nen sie als "selbstgewählte" Führer, Vorbilder, starke Männer, die Schutz bieten. Kriege wer- di en zu "gerechten" , "heiligen" und "Befreiungs kriegen", Mörderbanden zu Helden hochstili- siert. Das moralische Empfinden und Entschei- d den wird den Blockierern überlassen, man/frau ist der Verantwortung enthoben. Wer so auf Mißachtung reagiert und so Unge- rechtigkeiten "einzustecken" lernt, beginnt sich dann selbst zu verachten und ist am Ende nicht nlehrfähig, Widerstand zu leisten oder gar für andere einzutreten, die wie er/sie blockiert und diskriminiert werden. Der Unterminie- run gl eichen. zu mißachten, die selektive (einge- schränue, v_ erstärkt ) Wahrnehmung und Verdrängung wird gsProzeß läuft. Sie beginnen sich und ihres- - nicht selten kommt es zu einem krassen Realitätsverlust. N.ach und während der Blockade - sprich "So- zia_lisation im Patriarchat" - sind besonders itadchen, Frauen und Mütter meist nicht mehr --stande, aktiv Widerstand zu leisten. Man hat s.Sie in das patriarchalische Wertsystem gepreßt, ihnen ein. alternatives vorenthalten, ja man hat nen Sogar ihre eigene Leidens- und Erfolgs- geschicht eunterschlagen - speziell die Frauen- und Friedensbewegung des letzten Jahrhunderts. .enn sie der Blockade durch das Patriarchat nicht Widerstand leisteten, sondern die Anpas- sung und Verdängung "vorzogen", dann wollen sie am Ende von einem alternativen Wert- system auch nichts mehr hören und wissen. Nicht die Blockierer, sondern die Frauen- rechtlerinnen und die politischen Feministen erscheinen ihnen jetzt bedrohlich. Sie haben verlernt sich mit Alternativen auseinanderzu- setzen und klammern sich an das Patriarchat. Der "äußerlich", materiell Stärkere soll sie schützen. Wer sich keine eigene Ethik und Selbstachtung als Frau und Mutter erarbeitet hat, der vertraut weiter auf die "Ethik der Abschreckung", die das Patriarchat noch im- mer als der Weisheit letzter Schluß anzubie- ten hat. Eine denkende und politisch verant- wortlich handelnde Mutter erschrickt und sucht nach Verbündeten, wenn sie den Aufsatz "Die Verteidigung des Friedens gegen den Pa- zifismus"von Manfred Spieker, Professor für Christliche( !) Sozialwissenschaften an der 1) Universität Osnabrück, Jahrgang 1 943, liest. Ein politisch verantwortlich handelndes Indi- viduum, das den 2. Weltkrieg noch selbst er- lebt hat oder sich mit der Entwicklung des Wiederauf- und Wettrüstens nach 1 945 - ob brüderlich eingebunden in die Nato oder den Warschauer Pakt - sowie mit der geplanten Stationierung weiterer konventioneller, atoma- rer, chemischer und biologischer Vernichtungs- waffen auf unserem Boden beschäftigt und auch noch ein wenig an das Elend denkt, das durch die zahlreichen (130 !)"kleinen" bzw. "konven- tionellen" Kriege in den anderen Ländern über deren Bevölkerung - und ganz besonders die Frauen und Kinder - gebracht wurde, dieses Individuum muß nicht nur aktiven Widerstand gegen den Nachrüstungsbeschluß, sondern auch aktivenWiderstand gegen die Verbreitung des Unge istes an unseren Universitäten und Schulen leisten. Mütter und Väter müssen ver- hindern, daß Kinder und Jugendliche von ver- antwortungslosen Christen wie Spieker und Geißler sowie von Marxisten und anderen Ideo- logen, die nach wie vor was von "gerechten", "heiligen" oder "Befreiungskriegen" faseln, verbildet und verblödet, ja, zur Unmenschlich- keit von klein auf erzogen werden. Ein christ- licher Sozialwissenschaftler, der von "Ethik der Abschreckung" spricht und der zur Vertei- digung von "Demokratie und Freiheit" den 3

then für sich und geben sich bei den Demos und Kundgebungen mit der Rolle der "mithelfenden Familienangehörigen?' oder/und Alibifrau zufrie- den, die die führenden Männer ihnen zugestehen. Bei der Blockade der Frauen und Mütter wirken also mehrere Faktoren in der gleichen verhäng- nisvollen Richtung: Sozialisation im Patriarchat - Selbstblockade - politische Indifferenz und Ohnmacht der "autonomen" Frauenbewegung. Deshalb entsteht in der Öffentlichkeit der Ein- druck, daß es eine eigenständige Politik von Frauen und Müttern überhaupt nicht gibt. Es wird nicht sichtbar, ob Mütter aufgrund ihrer Lebenserfahrung die Familien-, Wirtschafts-, Steuer-, Außen- und Verteidigungspolitik anders sehen und anpacken wollen. Sichtbar wird nur, daß die dahinvegitierenden Verbände der Alten Frauenbewegung (letztes Jahrhundert und Anfang dieses Jahrhunderts) keine vom Patriarchat ab- weichende "Friedenspolitik" erarbeitet haben, sondern im Gegenteil, dort die Erhaltung und Verteidigung des Militarismus gepflegt wird - u.a. auch beim DEUTSCHEN FRAUENRING, der sich laut Satzung die "staatsbürgerliche Bildung und Mitarbeit der Frau"zum Ziel gesetzt hat. Uber eine überregionale Landestagung vom 8. - 1 0 • 5.1 981 in Königstein mit dem Thema Auftrag der Bundeswehr - Nato - A b rüstung und Rüstungskontrolle tl,esen wir in den Mitteilungen 3/81 des DFR: Der Staatssekretär aus dem Bundesverteidi- gungsministerium Dr.Wilfried Penner ging auf die Situation der Jugendlichen ein. Er stellte fest, daß die Jugend keinerlei Erfahrung mit akuten K°11fliktsituationen von außen her besitzt und des- halb der Bundeswehr gegenüber oft eine negative Haltung zeigt. Sie muß durch Information und Ge- spräch verändert werden. Oberstleutnant Ger- schlauer stellte in seinem Referat 'Auftrag der Bundeswehr' den Unterschied zwischen der ein- 'Wehrmacht' und der heutigen'Bundeswehr' "ar. Über 'NATO in den 80er Jahren' referierte 1.5aPitäll zur See Schütz. Major Schütte referierte über 'Abrüstung und Rüstungskontrolle'. Allen ,V°rträgen folgten engagierte Diskussionen. Prof. .ur• Pritz Vilmar, Friedensforscher (!) aus Berlin ubte in seinem Vortrag über 'Alternative Frie- densPolitik jenseits von Neutralismus und atoma- rer Selbstmordstrategie' Kritik sowohl an 'naiver M.achbarkeit' einer abgestuften Atomwaffenstrate- gle in Europa als auch an 'zu blauäugig-optimi- , stischen' Koexistenz- und Entspannungsvorstel- lun. gen' im Westen. Es ist ein Faktum, daß die Militä rausgaben der Sowjets in den 70er Jahren stark wuchsen, die der USA dagegen zurückgin- gen' Es zeige sich ein weltweiter Machtgewinn IzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA der Sowjets." Bei Patriarchen - ob"Friedens- forscher" oder/und"links" - geht eben immer Macht vor Wahrheit. .. Und wie wir den Mitteilungen 3/81 noch weiter entnehmen, beschäftigte man sich auch auf der Landestagung in Koblenz mit dem "drängenden Problem der ' Friedenssicherung durch Vertei- digungsbereitschaft". Kein einziger Pazifist oder gar eine Feministin wird zu dieser The- matik als Referent/in vom DFR eingeladen.Ei- ne zum Patriarchat alternative bzw. tatsächlich oppositionelle Politik wird in den "traditionellen Frauenverbänden" schon lange nicht mehr erör- tert. Das Bewußtsein der eigenen Geschichte ist verschütt gegangen. Daß es Friedenskämp- ferinnen wie Bertha von Suttner, Jane Addams, Minna Cauer, Lida Gustava Heymann,Dr.Anita Augspurg, Gabriele Ducheine und ihre Tochter Suzanne, Andree Jouve, Madelaine Roland und viele viele andere gab und in der Bundesrepu- blik auch heute noch eine Handvoll Frauen die 1 91 5 gegründete "Frauenliga für Frieden und Freiheit"und die 1947 gegründete "Weltorgani- sation der Mütter aller NationenrWOMAN, am Leben zu erhalten versuchen, ist in diesen Kreisen nicht der Erwähnung wert. Im Jahre 192 7 schrieb die Chemikerin Dr. Gertrud Wo- kers über ihre Vorbilder in ihrer Autobiogra- phie: 'Wie in Deutschland, so steckte in Ungarn der Lebensnerv der Frauenliga für Frieden und Freiheit in jener als Feministenverein, durch ihre wundervolle Arbeit auf allen Gebieten der Frauenbewegung, bekannten Schar aufrechter Idealisten."(Elga Kern: Führende Frauen Euro- pas, München 1 92 8)Frauen wie Gertrud Woker lernten aus der Geschichte und den Erfahrungen des 1 .Weltkrieges. Sie hätten nicht wie gelehri- ge Schülerinnen vor Generälen gehockt und sich über die Notwendigkeit der atomaren Abschrek- kung und der Anhebung der militärischen Ver- teidigungsbereitschaft bei den Jugendlichen et- was eintrichtern lassen. Frauen wie Woker hiel- ten ständig Vorträge gegen den Militarismus, sie brachte 192 5 die Broschüre "Der kommende Giftgaskrieg" heraus: "...nicht zur Erzielung praktisch wertloser Bestimmungen zur Humani- sierung des Krieges, sondern aus der Überzeu- gung heraus, daß nur die volle Erkenntnis des- sen, was in einem nächsten Krieg zu gewärtigen ist, die Völker zu ihrer Befreiung von der schrecklichen Sklaverei, dem Zwang zum Mor- den auf Befehl, bringen kann." Dem weiblichen Bildungsbürgertum, dem die Mehrzahl der Mitglieder traditioneller Frauen- verbände entstammen, scheint die Vorstellung gänzlich abwegig, daß eine Frauenbewegung 5

Heiner Geißler, der CDU-Generalsekretär, also gewiß nicht irgendwer in der Poli- tik der BRD, hatte die moral insan4y beweisende Schamlosigkeit, die deutschen Pazi- fisten vor 1933 fur Auschwitz verantwortlich zu machen. Die Vergasung der sechs Millionen ist also Leuten wie Tucholsky anzulasten. Ist Kanzler Kohl indigniert gegen diese nicht nur schamlose, sondern schwach- sinnige Behauptung aufgestanden? Im Gegenteil. Zwar, indigniert war er. Aber nicht etwa über Geißler, sondern über die Sozialdemokratin Frau Hildegard Hamm- Brücher, weil diese den Anstand und die Zivilcourage aufbrachte, ihrem Uneinver- ständnis mit der Geschichtsklitterung Geißlers Ausdruck zu geben. In der Tat schrie Kohl die mehr als Sechzigjährige an und belehrte sie, sie habe mit ihrem Wider- spruch ihre Koalitionspflicht verletzt. Schuldig gemacht habe also sie sich. Nicht ge- nug damit. Wir zitieren den Spiegel vom 24. Juni 1983:_»Frau Hamm-Brücher brach in Tränen aus. Die SPD-Abgeordnete Heide Simonis eilte zu Hilfe: „Lassen Sie sich nichts gefallen", feuerte sie die FDP-Kollegin an. Darauf Kohl: „Halten Sie den Mund, das geht Sie gar nichts an!" Diese Kombination von Unchevalereskheit, Oberlehrerhaftigkeit, pedantisch- ster Koalitionsdisziplin und Vulgarität ist also der Stil des heutigen Kanzlers. Mora- lisch große Kanzler hat es seit 1945 in der BRD gewiß nicht in Mengen gegeben, aber einen, dessen sich Deutsche so tief zu schämen hatten, wie Kohls, nie zuvor. Günther Anders noten - über die demütigende Behandlung von "Patriarchalinnen" seitens ihrer Parteimacker durch die "bürgerlichen" wie "alternativen" Me- dien informiert wird, und so das Lügengespinst von der Chancengleichheit und Gleichbehandlung, in das die weibliche Bevölkerung flüchtet, zeris- sen wird. Glossen, wie die von Günther Anders im FORUM Nr. 356/57, Wien 1983, in denen der Protest von Frauen gegenüber unserem Familienmini- ster und seinen Ansichten über den Pazifismus erwähnt wird, sind Ra- ritäten im patriarchalischen Blät- terwald. Da stört es dann kaum mehr, wenn mit der Parteizuge- hörigkeit etwas willkürlich umge- sprungen wird. Aber dann, wenn Frauen sich nicht mehr als "Alibifrauen" in den tradi- tionellen wie "alternativen"Parteien benutzen lassen, sondern als Müt - te r und politische Femini- s tinnen ihren Pazifismus begründen und öf- fentlich machen, nicht mehr unter der Flagge von "Priedenskämpferd' , die konventionelle Waffen und Militarismus noch für tragbar hal- ten, subsummiert werden wollen, ja, das Patri- archat selbst als Kriegsverursacher entlarven, dam ist ihnen die Blockade von allen Seiten wie- der sicher. Dann sind die Reihen wieder fest geschlossen. Sogar innerhalb der "autonomen!' Frauenbewegung werden Mütter und politische Feministen immer wieder vor die Tür gesetzt siehe"Frauengegen Frauen': FEMINIST,Nr.131 Blockade in Neu-Ulm am 3. April 1983 Über unsere gewaltfreie Blockade der Wiley- Kaserne in Neu-Ulm schwiegen sich nicht nur alle bürgerlichen Medien total aus - bis auf die SÜDWEST-PRESSE (Schwäbische Donau - Zeitung). Siehe unsere Bildreportagen und un- Die Vulgärsten ser vor der Kaserne verteiltes Flugblatt: "011e Kamellen - Tatsachen" auf den folgenden Seiten. Auch in der alternativen Presse und in den Infos der Friedensbewegung erschien darü- ber keine Meldung. Für die Schlacht auf dem Kongreß Frauen gegen Krieg ..... am 9.4.83 in München interessierten sich die ansonsten so skandalhungrigen Bürgerblätter ebenfalls nicht. Lediglich vier alternative Zeit- schriften ("taz", Münchner Stadtzeitung, Blatt und "Die Grünen") und "Informationen für die Frau" (Informationsdienst des "Deutschen Frau- enrates, Bundesvereinigung deutscher Frauen- verbände und Frauengruppen gemischter Ver- bände e.V.") informierten darüber - vier davon auch nur durch Leserbriefe. Unsere Presseerklä- rung vom 10.4.1983 (siehe Seitel 0) landete bei sieben- undzwanzig angeschriebenen Redaktionen im Papierkorb - sogar bei EMMA und C OURA GE Mütter und ältere Frauen werden überall als"Entmach- tete", als"Bemitleidenswer- te", als intellektuell, ja , selbst erfahrungsmäßig "Nicht-ernst-zu-Nehmende" betrachtet. Diese Erfahrun- gen machen wir seit 15 Jah- ren, wo immer wir versu- chen, unsere politische Iden- tität ---- Fortsetzung S .11 7

FRAU CARRAR UND DIE GEWEHRE Nicht Brecht Frau Carrar hatte Recht: Gewehre gehören vergraben! Das letzte Wort der Mutter - dem Patriarchen nicht Wir lesen Marx und Brecht jetzt und langsam begreifen wir: Sie kennen uns nicht. Sie meinten uns nicht. Sie machten sich zu breit. Sie haben alles besetzt. Uns gibt es nicht. Unsere Sehnsucht nach dem andern, nach Mann und Kind, sie haben sie gewaltsam und feige verraten und erstickt. Doch langsam begreifen wir, Du und ich: Nicht Brecht Frau Carrar hatte Recht. Wir haben zu lange geschwiegen zum Weltgeist, zu Waffen und Pfaffen. Kasernen und Bordelle, die Pornos und die Pille, Wir haben das alles satt. Erst, wenn alle Gewehre vergraben, werden wir zum Frieden was sagen. Vorher lohnt' s nicht. ie- Ser idef nj' it' 3zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Nicht Brecht Frau Carrar hatte Recht: Gewehre gehören vergraben! Das letzte Wort der Mutter - dem Patriarchen nicht! Jet Hannelore Mabry (1977) (Flugblatt "011e Kamellen-Tatsachen" - Rückseite)

Münchner Stadtzeitung, Nr. 5 / 83, S.6 Blatt, 29.4.83, S. 4/5 Frauen und Gewalt Ich bin 20 Jahre alt, studiere Philosophie und Politologie und arbeite seit 2 Jahren bei der Gruppe „DER FEMINIST .. mit. Seit Anfang der 70er Jahre kämpfen hier Frauen und Männer für eine humane Gesellschaft, in der die Schwächeren — meist Frauen und besonders Kinder — nicht mehr länger gewalt- sam an der Vertretung ihrer Interessen gehindert werden. Da für uns Pazifismus und Feminismus untrennbar verbunden sind, fuhren Wir am 3. April 83 nach Neu-Ulm, um uns an der gewaltfreien Blockade der Wi- le y-Kaserne zu beteiligen, wo Pershing I und zukünftig Pershing II-Raketen la- gern sollen. Wir drückten unseren Protest als Frauen, Mütter und Feministen durch Bettlaken aus, die wir uns umgehängt hatten. Sie waren für jeden sichtbar beschriftet mit Sprüchen, die unsere Ablehnung jeglicher Bewaffnung deutlich machten. So erschien oerschien es mir selbstverständlich an der Veranstaltung „Frauen gegen Krieg«am 9./10. April 83 im Schwabingerbräu mitzumachen, um dort über un- sere Erfahrungen mit der Frauen-/Friedensbewegung zu berichten. Doch da soll- te ich mich täuschen. Wir seien nicht erwünscht, ließen uns die Initiatorinnen wissen. Nach zähem Ringen erfuhren wir am 8.4., daß wir einen Info-Tisch mit u nseren Zeitungen machen dürfen; allerdings draußen, vor der Tür. Am Tag der Veranstaltung wurde uns ein Rederecht von 5 Minuten zugesichert und das erst nachdem wir drohten diese Diskriminierung öffentlich zu machen. Erst nach vie- len Stunden erlaubte man uns unseren Tisch in den Saal zu tragen und ihn neben dem Libresso (DKP-Buchhandlung) aufzubauen. Wir warteten weitere Stunden darauf _e uns dem Publikum vorstellen zu können. Doch um 19 Uhr 45 wurde die laienBsteartung abgebrochen, mitder Begründung, die Musikanlage für das an- svr ch nd geplante Frauen-Rock-Fest (Eintritt 10,- DM) müsse noch fertig auf- gebaut werden. Außer uns kam auch die Vertreterin der Internationalen Frauen- liga für Frieden und Freiheit nicht zu Wort (, eine Organisation der 1. Frauenbe- gun9. gegründet von Feministinnen zu Beginn dieses Jah-` ;nderts). Die Ma- cherinnen hielten wohl die Meinung alter Frauen zum Krieg nicht für relevant. Feiern war nun wichtiger als Politik. Der Krieg konnte warten. Als wir sahen, daß die Sache nun ohne uns gelaufen war, stiegen wir auf die zeigten unsere Verkleidung, die wir in Neu-Ulm getragen hatten, doch i. Buhne. unsere Stimmen wurde allemal durch sofort einsetzende überlaute Rock-Musik übertä t n . Einen Moment später wurden wir gepackt und sollten von der Bühne ezerrt werden. Diese Methode war nun nicht mehr so ganz gewaltfrei; erstaun- lich auf einem Kongreß gegen Krieg und Gewalt. Nachdem 2 Frauen von uns '22 der ca. 1,20 m hohen Bühne gestürzt wurden, die eine — Hannelore Mabry r 50jährig , die andere — Monika Brandmeier — körperbehindert, ließ frau von d uns ab. Aber nicht die mögliche Verletzungsgefahr war ausschlaggebend, son - ri n die Angst um die wertvolle Musikanlage, die sich hinter uns befand und die b dem Gerangel hätte beschädigt werden können. Nachdem wir eine Stunde igewaltfreie Bühnen- und Saalblockade" hinter uns hatten (H.Mabry war auf der so liegengeblieben wie man sie hingeschmissen hatte), wurde uns das te rophon für 3 Minuten überlassen (im Vergleich: die übrigen Referate dauer- Mikrophon ten 20 min .. damit frau uns endlich los wurde und unbeschwert schwester- feiern konnte. Aber natürlich nur mit den Schwestern, die die Ideologie der Veranstalterinnen nicht kritisierten und nicht — wie wir — eine andere Position in nerhalb der Frauenbewegung vertraten, nämlich Zusammenarbeit mit Männern Diese heute erlebte ich zwar direkt mit, doch fassen kann ich das alles bis Monika Auer und als Ziel eine feministische Partei. Vorgänge hVto. . Was mir bleibt ist ein Gefühl der Trauer Hannelore Mabry ihre kurze Rede ab,und wir verließen den Kongreß" Frauen gegen Krieg". Nach diesen ungeheuerli- chen Vorfällen breitete sich eine große Ratlosig- keit unter uns aus. Was wird nun kommen? Eine wirkliche Frauenfriedens- bewegung? Stößt jetzt die breite Masse der Frauen und Mütter aus der Bevöl- kerung zu uns oder kommt nur noch der dritte Welt- krieg? gez• Ingrid Braun 1. Vorsitzende des FFP (Nichtveröffentlichter Brief) "FRAUEN GEGEN KRIEG" Am 9.4. verlief die Frauenver- anstaltung "Frauen gegen Krieg" im Schwabinger Bräu. Zusammen mit der Gruppe "Förderkreis 'Der Feminist' " war ich bei diesem Fest. Die Me- thoden, die ich auf dem Kon- greß "Frauen gegen Krieg" er- lebt habe, kann ich nur mit de- nen des KGB (sowjet. Geheim- polizei) vergleichen. Ich bin Emigrantin aus der UdSSR, wo ich mit meinem Mann für die Menschenrechte zusammenar- beite. Viele Menschenrechtler (Dissidenten - wie man sie im Westen nennt) sitzen in Gefäng- nissen, Lagern, Psychiatrischen Gefängnissen, Verbannungen. Selbst mein Mann war mehrmals verhaftet. Nur nach 10 Jahren Psychoterror wurde er in den Westen ausgewiesen. Ich arbeitete auch mit Tatjana Mamonowa für das Almanach "Frau und. Rußland" zusam- men. Kurz nach meiner Auswei- sung (1980) wurde Tatjana auch ausgewiesen. Im Mai 81 zum Muttertag war sie vom Forder- kreis zum Aufbau der Femini- stischen Partei zur Großveran- staltung "Frauen und Kriegs- dienst" in der Universität München eingeladen. Durch Tatjana lernte ich diese Femi- nisten kennen. Ich finde die Ziele der Gruppe richtig und wichtig und bin seit 2 Jahren Mitglied des Förderkreises. Ich bin engagiert an der Über- windung von Gewalt, Folter und Krieg, (auch meine Mutter aus ferne Kamtschatka äußert ihre Hoffnung auf Frieden in aller Welt), deshalb ging ich auch zu dieser Veranstaltung. Männer durften nicht rein. Ich finde das falsch, denn gerade Männer ha- ben solche Veranstaltungen nötig. Als einzige Gruppe muß- ten wir unseren Infostand "Der Feminist" draußen vor der Tür aufbauen. Wir durften also auch nicht rein. Ich spürte gar keine Solidarität und traute mich nicht reinzugehen. Erst als ich aufs Klo ging, merkte ich, daß es ein "Frauenfest" ist. Bei die- sem Kongreß war ich depri- miert und langweilte mich, weil alle drin waren und nur ab und zu einzelne Frauen an unseren Stand vor der Tür kamen. Nach vielen Stunden erst erlaubte man unseren Infotisch in den Saal zu tragen - aber ganz nach hinten! Als wir schon in dem Saal waren, wurden lange Re- den gehalten, ab und zu gesun- gen, Aufrufe gemacht. Der In- halt aber blieb fur mich nicht zu verstehen. Vielleicht lag es auch an Verständnisschwierigkeiten, ich hatte nicht das Gefühl, daß diese Frauen wirklich Pazifistin- nen und Frauenrechtlerinnen waren. Es wurde unserer Gruppe schließlich versprochen, daß wir uns 5 Minuten darstellen durf- ten. Ich finde, unsere Gruppe muß auch bekannter werden, weil sie besonders Mütter an- spricht. Ich selbst bin Mutter von einem 7-jährigen Sohn. Aber alles ging an diesem Tag schief. Als wir sahen, daß unse- re Vertreterinnen nicht sprechen durften, gingen wir (Lorley Mabry, Ingrid Braun, Solveig Senft, Monika Auer, Monika Brandmaier, Agnes Lobinger, Tjan Zaotschnaja) zur Bühne vor. Die Frauen schalteten so- fort das Mikrofon aus. Niemand konnte ein Wort von uns ver- stehen, da man auch noch die Frauen-Rock-Band gegen uns einsetzte. Da ging man sogar körperlich gegen uns vor. Lor- ley und Monika wurden vom Podium gerissen. Ich sah beide auf dem Boden liegen. Das er- innerte mich an Schweige-De- monstrationen in Moskau. Je- des Jahr am- Tag der Menschen- rechte, dem 10.Dezember, ste- hen Leute, die die Menschen- rechte ernst nehmen. KGB geht genauso gegen diese Demon- stranten vor, wie diese Frauen gegen uns. Ich war entsetzt! Tjan Zaotschnaja 13

war ja wohl das Letzte !Wie können Frauen so gemein sein! Ich ver- stand die Welt nicht mehr. Warum hat man diese Gruppe denn nicht reden lassen? Sie sind doch genauso gegen Krieg wie die andern? Und überhaupt finde ich Tätlichkeiten unter Frauen abstoßend . Reicht es nicht, wenn die Männer gewalttätig sind? Traurig verließ ich diesen Kongreß" Frauen gegen Krieg" . Er hätte besser"Krieg gegen Frauen" heißen sollen. Ingeborg Stolze Dienerstr. 17 8000 München 2 (Unveröffentlichter Brief) r r a7\ DES REAL (XISTICREHOiN PATRIARCHATS en> Feuer -Die CDU diskutiert brisante Thesen zur So- zialpolitik) Die Besorgnis über eine verhängnisvolle politöko- nomische Entwicklung hat in den letzten Jahren zuge- nommen. In West und Ost bildeten sich Friedensgrup- pen, wurden Demos und ge- waltlose Widerstandsaktio- nen organisiert. Auffällig viele Frauen und Mütter, auch alte Frauen engagie- ren sich. Der Protest geht von Einzelnen und kleinen Gruppen aus - z.B. der Gruppe "Fasten für den Frieden" . Dreizehn Men- schen-darunter drei ältere Frauen (55,52,49 Jahre alt) - haben in San Francisco, Paris und Bonn seit dem 6.August -dem Tag, andern vor 37 Jahren die erste Atombombe Millionen un- schuldige Menschen ver- stümmelte und ermordete - ein unbefristetes Fasten begonnen. Sie wollen ein ZUR zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA rIACKWNDUNG zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Wir beobachten mit Sorge die politische Ent- wicklung in Ost und West. Die weltweite "kon- ventionelle" und atomare Aufrüstung darf kein denkender Mensch weiterhin passiv hinnehmen. Er macht sich sonst mitschuldig an der Vorbe- reitung zum dritten Weltkrieg, an der Vernich- tung allenLebens - sei es eines Landes, eines K°ntinents oder der ganzen Menschheit. Wer jetzt Weiter schweigt und wegschaut, der han- delt allen Kindern gegenüber verbrecherisch, denn sie sind auf uns und unsere Humanität an- gewiesen. In allen Ländern wachsen die Militär- und Mistungsausgaben. Die Sozialausgaben wer- d!. n überall gekürzt und selbst in den Ländern, ie lm Augenblick keine militärischen"Opera- 'Ionen" , keine nationalen und/oder Bürgerkrie- ge ate rieb nimmt die Arbeitslosigkeit zu, chst die wirtschaftliche und psychische Not bei den sozial Schwächeren. Besonders betrof- fen sind die Kinder, die Jugendlichen, die Frau- en und Mütter: "In diesem Jahr wurden jährli- sehe Leistungen der öffentlichen Hand an sozial Schwache in Höhe von zwanzig Milliarden Mark 2 , 24i-ehen; im kommenden Jahr sollen noch ein- jährlich fünf Milliarden Mark hinzukom- nlen• "(Die Zeit,29.7.83, Das Spiel mit dem Zeichen setzen und die Menschen zur Umkehr bewegen. Damit ein Wandel in den Herzen -wie sie sagen (wir möchten hinzufügen: und in den Hirnen!) -möglich wird, sind sie sogar bereit zu sterben. Aber die Massenmedien helfen ih- nen bis jetzt kaum. Nach drei Wochen noch kei- ne Berichterstattung im Fernsehen, lediglich ein paar Zeilen in der Tagespresse. Wo bleibt die brüderliche Hilfe der Herren Böll, Frisch, Grass, Hochhuth, Augstein oder Nannen, damit die Welt mehr über diese Märtyrerinnen erfährt? Es gab und gibt nicht nur Camara' s, Allende' s und Sacharows, für die man Partei ergreifen muß. Es gibt auch Heldinnen, für die sich die weitgehend männliche Kulturprominenz endlich einsetzen sollte. Wir bereiten uns auch auf ein Fasten im Oktober oder November 83 in München vor. Es soll un- ter dem Motto stehen: "Mütter fasten mit ihren Töchtern und Söhnen gegen den Militarismus in. aller Welt". Da besonders die jungen Mütter ih- re Kinder nur kurz verlassen können, werden sie sich in Form eines "Kettenfastens" daran beteiligen. Wir freuen uns über jedes Mensch,je- des Feminist, das unser Vorhaben gut findetund 1 zu uns stößt! 15

Der Feminist Offener Brief Redaktion: Christrosenweg 5 8000 München 70 Tel. 089 - 7149187 Postscheckkonto München Konto Nr. 2 8035 - 804 An die 7. Sommeruniversität für Frauen 3. - 8. 10. 1 983 München, den 9. 7.1 983 Stresemannstr. 40 1000 Berlin 61 Liebe Frauen der Vorbereitungsgruppe der 7. Sommeruniversität für Frauen in Berlin, hiermit erhebe ich Einspruch gegen Eure Entscheidung, mich als Referentin von der diesjährigen S°flimeruniversität für Frauen ausschließen zu wollen. Zur Vor eschichte: A m 29.4.83 schickte ich Euch im Auftrag unserer Organisation -dem "Förderkreis zum Aufbau der Feministischen Partei" - folgenden Brief: "Liebe Frauen, wir möchten wieder auf der Frauensommeruni ein Gemeinschaftsreferat des FFP halten und zwar über unsere "Feministische Friedensarbeit" - speziell unsere Blockade der Kaserne Neu-Ulm zu Ostern als praktisches Beispiel. Titel der Veranstaltung: "Kam • f :e:en das Patriarchat ist die beste • Es werden 4 Frauen dieses Referat + Diskussion gestalten. Friedensarbeit" Außerdem möchten wir auch noch ein Einzelreferat von Hannelore Mabry anmelden zum Thema: Zur Analyse des Patriarchats. Wir rechnen mit einem Besuch von ca. 100 Teilnehmerinnen (aufgrund der Erfahrungen in der Vergangenheit) und bitten Euch dies bei der Vergabe der Räume zu berücksichtigen. Mit feministischen Grüßen gez. Lorley Mabry Nach de net 7.Sommeruniversität für Frauen 3.-8.1 0.1983 n' Stresemannstr. 40 - 1 000 Berlin 61 Berlin, den 5.7.83 über zwei Monaten erreichte mich heute Eure Antwort vom 5.7.83: Sehr geehrte Frau Mabry, wir haben Ihre Ankündigung einer Veranstaltung für die diesjährige Sommeruniversität für rauen erhalten. Es tut uns leid, Ihnen erst jetzt zu antworten: Wie1, Sie aus den Diskussionen der letzten Jahre während der Sommeruniversitäten und anderer 'rauenveranstaltungen wissen, wird die Strategie einer Partei in der autonomen Frauenbewegung Politisch nicht für sinnvoll gehalten. Wir haben uns bei der Planung des Tages ' Frau ohne Politik Politik ohne Frau' dafür entschieden, diejenigen Erfahrungen, Positionen und Strategievor- Ziciilläge ins Programm aufzunehmen, die eine produktive - wenn auch sicherlich streitbare Dis - nvs. sii°11 über weitere gemeinsame politische Handlungsschritte im politischen Machtraum er- p-°g'ichen. Da wir uns bei aller Vielfalt grundsätzlich als autonome, nicht-organisierte politische rauenbewegung begreifen halten wir eine Veranstaltung während dieses Tages mit der Prämis- ze einer Parteibildung nicht für sinnvoll. Se mu;,111A rer Information legen wir das vorläufige Programm des Tages bei. freundlichen Grüßen ih, wobbe Zur Be ch I h h , 7 aue Euch keinen Vortrag "mit der Prämisse einer Parteibildung", sondern ein Referat ründun.meines Eins • ruchs: ur A nalyse des Patriarchats" angeboten, das als Grundsatzreferat sowohl in den Bereichen au olitiktt _ wie " Ökonomie" - wie "Frauen- und Friedensbewegung" nicht nur politisch, sondern He nri Wissenschaftlich von Bedeutung ist. Bereits im Rahmen der Frauenringvorlesung der iiirich Heine Universität im WS in Düsseldorf und in der Vorlesungsreihe "Sozialwissenschaft- 17

Ortsgruppe München c/o Ingrid Braun, 1 .Vors . Am Nymphenbad 6, 8000 München 60 Ortsgruppe Nürnberg c/o Luise Brandmair, Berckhauserstr. 17 8500 Nürnberg Ortsgruppe Pforzheim c/o Gretl Wolf, Fichtenstr. 5 7534 Birkenfeld Ortsgruppe Regensburg c/o Monika Auer, Adolf-Schmetzer-Str. 19 8400 Regensburg Ortsgruppe Stuttgart c/o Gisela Steinacker, Im Humbertle 19 7064 Remshalden Ortsgruppe Wien c/o Blagina Dimitrowa Kalandra, Traute- nauplatz 17, A - 11 90 Wien Ortsgruppe Wuppertal c/o Gitta C rumley, E mil -Ritte rshaus - Str. 16, 56 00 Wuppertal 2 Ortsgruppe Würzburg c/o Marianne Pavel, Frankenstr.42 8702 Eisingen ezyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA unterschrieben sowie mit folgendem Anschreiben: Liebe.. München, den 1 0. 7. 83 ezyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA wenn Du/Sie mit dem Inhalt meines "Offenen Briefes" an die Sommeruniversität für Frauen 83 ubereinstimmst/übereinstimmen, würde ich mich sehr freuen, wenn Du/Sie Dich/sich an der Unte rschriftenaktion beteiligst/beteiligen würden. Vielleicht auch noch im Freundeskreis ein Paar Unterschriften sammelst oder die Sache in den Medien zur Sprache bringen kannst/bringen können? Die A ngelegenheit eilt sehr, deshalb bitte ich nach Kenntnisnahme - unterschrieben oder nicht -, den "Offenen Brief' so schnell wie möglich an mich zurückzusenden. Schon im Voraus herzlichen Dank für die Mühe - liebe Grüße (Hannelore abry) an ca • 200 Persönlichkeiten und ca. 30 Redaktionen mit einer Pressemeldung verschickt. Auf den nächsten beiden Seiten ist die Reaktion der ca. 200 angeschriebenen Persönlichkeiten alphabetisch aufgelistet. tiser Kommentar und einige - nach unserer Ansicht - politisch sehr bemerkenswerte Stellung- nahmen zum "Offenen Brief' und unserer Unterschriftenaktion schließen sich der Liste an. Noch eine Erklärung zu den drei Spalten bzw. unserer Zeichengebung: In der s alte 1 haben wir die Frauen mit einem "x" versehen, die gar nicht reagierten bzw. den "Offenen Brief' nicht zurücksandten, in de r s in de r s alte 2 die Frauen, die ablehnten zu unterschreiben und alte 3 erfaßten wir die Frauen, die den Brief unterschrieben - in zwei bzw. 3 Fällen mitganz kleinen formalen Änderungen (indem sie z.B. das Wort"aus Schärfste" - siehe nächste Seite - strichen). Arri,t1_13er.den hier erfaßten Unterschriften sammelten wir noch ungefähr 70- 100 weitere an unserem 0 rte- und Informationsabend und unserem Infostand in der Fußgängerzone im Juli in München. 2 «112 C.)5 Freiheit nur für Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei - mögen sie noch so zahlreich sein - ist keine Freiheit. Freiheit ist immer nur Freiheit des anders Denkenden. Nicht wegen des Fanatismus der ' Gerechtigkeit' , sondern weil all das Belehrende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die 'Freiheit' zum ( Rosa Luxemburg ) Privilegium wird. 19

schaft Schweiz hender Mütter e.V. Schöffel, Luise;Herrenberg; Verband alleinsteh - Dr.Schöpp-Schilling,Hanna Beate; Berlin Schultz, Angela; Berlin; Diplomandin Dr.Schultz,Dagmar, Berlin; Soziologin Dr.Schulz-Seitz, Eva; T übingen; "Wissenschaft Schmidt, Dagmar; Berlin; Praktikantin Schmidt, Helen; Ludwigshafen; Schmidt-Harzbach, Inge; Berlin; Soziologin Schneeberger, Claudia; Frauengrundstud. Regensb. Schnegg, Brigitte; Bern; Feministische Wissen- Prof. D r. Möhrmann, Renate; Meerbusch Moltmann, Gertrud; Hamburg Lehrerin Dr. Moltmann-Wenzel, Elisabeth; Tübingen Müller, Christa; Berlin;"Courage" Dr. theol. Müller, Iris; Münster; Projekt Frau und Wis- senschaft; Wissenschaftliche Mitarbeiterin Dr. von Münch, Eva-Maria; Hamburg; Juristin/Journ. Niemann-Jensen, A nke; München; Sozialpädagogin Niemann, Mechthild; München; Rentnerin Noortwijck, Claudia; Mühlacker; Die Grünen; Stud . Noortwij ck, Ursula; Mühlacker; Die Grünen; Hausfrau von Paczensky, Susanne; Hamburg; Journalistin Panther-Parnass, Peggy; Hamburg; Journalistin Pataki, Heidi; Wien; Journalistin Dr. Paurat, Leonore; München; Soziologin Petrowa, Tatjana; Düsseldorf; Radikal Fern. Initiative Pitzen, Mariane; Bonn; Frauen formen ihre Stadt e.V. Plöhm, Amarrila; Landshut; Frauenzentrum Dr. Plogstedt, Sibylle; Berlin; "Courage" Pluhar,Erika; Wien; Schauspielerin Pöchhacker, Magdalena; Wien; Lehrerin Dr. Polanz, Ingeborg; Berlin; Journalistin Prof.Dr.Pross,Helge; Siegen; Soziologin Puchner, Rosemarie; Frauengrundstudium Regensburg zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Quistorp, Eva;Berlin;A nstiftg.d . Frauen zum Frieden Raabe, Ortrud; Mohnheim Dr.Ramig, Ida; Greven; Feminismus i.d . Kirche; OStR Prof.Dr. Ranke -Heinemann, Uta; Essen; Theologin Rath,Eva; Kiel; Frauenpartei Reinig, Christa; München; Autorin Reiters, Gerlinde; Frauengrundstudium Regensburg Rieger, Renate; Bonn; "Schlangenbrut" Ries-Augustin, Ulrike; Köln; Aktion Klartext Ries -Me inhardt, Daniela; Frauengrundstud . Regensb Röbe r -Kingma , Renate; Frankfurt; Journalistin Römer, Barbara; Berlin; "Courage" Rohrmann, E lsabea;Hamburg; Dozentin Romberg,Eleonore;München;Internationale Frauen- Simonis,Heide-Marie; Bonn; SPD-Btg. -Abg. Dr . Sonntag, Cornelie; Hamburg; Journalistin Dr.Steege, Gertrud; Kleve Stefan, Verena; Ne idte rsen; Autorin Steinacker, Birgit; Remshalden; Gymnasiastin Steinacker, Heide; Remshalden; Gymnasiastin D r. Streckeisen, Ursula; Bern; Soziologin Stummer, Marietta; Wien; Geschäftsfrau Stickier, Gertrud;Karlsruhe; FDP-Stadträtin; und Zärtlichkeit";Philosophin Schumacher, Heidi; Mainz; Journalistin Dr. Schwarzhaupt, E lisabetz;Frankfurt;Deutscher A kademikerinnenbund; Bundes min. LR. Schygulla, Hanna; München; Schauspielerin Seidenfaden, Karin; Neu-Bamberg; Übersetzerin Siebenschön, Leona;Hamburg; Autorin Simeon, Chris; Berlin; "taz"; Dipl.-Designerin und Redakteurin x x x liga für Frieden und Freiheit Rühmkorf, Eva;Hamburg; Gleichstellungsstelle Frau D r.Runge,Erika; Berlin; DKP; Autorin Sander, Heike; Berlin; Regisseurin Sauer, Irmgard; Ludwigsburg; Dt . Frauenbewegung Schädler, Margit; Freiburg; Lehrerin Schaich, Ute; Frauengrundstudium Regensburg Scheer, Helga Marga; Darmstadt; Autorin Schefold, Marion; München; Studentin Schell, Barbara; Stuttgart; Lehrerin Scherer, Gretl;Wien;Frauenberatungsstelle;Psych. schmalz-Jacobsen, Cornelia; München; FDP-Stadt- rätin; Journalistin x Pfarrerin Stoiber, Elisabeth; Landshut; Frauenzentrum Süttmann, Ursula; Frankfurt; Studentin Tammelleo,Assunta; München; Studentin Taslakowa, Roumiana; Köln Journalistin Thomas, Carmen; Köln; Journalistin Trantow,Susanne; Bielefeld; Friedensgruppe Trapp, Eva; Marburg; Studentin von Trotta, Margarethe; München; Regisseurin Turn, Angelika; Stuttgart; Journalistin Unruh, T rude;Wuppe rtal; Senioren-Schutz- Bund Urban, Ulrike;Iserlohn; Frauengruppe Urs in, Roswitha; Salzburg; Hausfrau u. Mutter Vakilzadeh, Susanne; Berlin; Soziologin Verband alleinstehender Mütter u. Väter; Bonn Dr. von Werlhof, Claudia;Bielefeld; Uni-Ass ist. Prof.Dr.Wisniewski,Roswitha; CDU- Btg. Abg. Wezel, Sybille; Stuttgart; Studentin Wörndl, Heidelore; Neumarkt Hausfrau Zane, Gwendolyn; München; Studentin Zurmühl, Sabine; Berlin; "Courage" An 7. SOMMERUNIVERSITÄT FÜR FRAUEN BERLIN 3. - 8. 10. 1983 Redaktion Feminist Christrosenweg 5 8 München 70 (Abschrift) Koordinationsbüro: Frauenzentrum Stresemannstr. 40 1 Berlin 61 Sehr geehrte Frau Mabry, heute erfuhren wir von einem Berliner Fraunprojekt über Ihren offenen Brief, in dem Sie das Verhalten der Vorberei- tungsgruppe 7. Sommeruniversität für Frauen kritisieren. Dieser Brief ist bei uns im Frauenzentrum Berlin nicht ein- getroffen. Wir bedauern es, daß Ihrerseits eine direkte Reaktion uns gegenüber und damit ein mögliches klärendes Ge- spräch über diese Frage nicht stattgefunden hat. Hiermit möchten wir Ihnen mitteilen, daß es nicht das Anliegen unseres Antwortbriefes auf Ihren Veranstaltunsvor- schlag war, eine ' Zensur' oder ein 'Redeverbot' auszusprechen. A ngesichts der arbeitsmäßigen Belastung der letzten Monate haben wir diese Frage innerhalb der Vorbereitungsgruppe Wohl nicht ausreichend besprochen. Da Wir die Kommentierungen für den Druck des Endprogramms bis zum 27.7. benötigen, bitten wir Sie, die von Ihnen und dem FFP vorgeschlagene jeweilige Veranstaltung kurz zu kommentieren und die voraussichtliche Zeitdauer + Teil- nehmerinnenzahl an uns zu schicken. Sie erhalten dann Nachricht über den genauen Veranstaltungstermin. Wir hoffen, daß sich die Verbreitung des offenen Briefes hiermit erübrigt hat und würden uns darüber freuen, im Falle _Weiterer Mit freundlichen Grüßen Unklarheiten direkt von Ihnen zu hören. i.A . Th. Wobbe . 21

stische Analyse der derzeitigen Machtverhältnisse ist ebensowenig gefragt wie die Aufdeckung und Bekämpfung des Patriarchats als Verursacher von kleinen, großen und totalen Vernich- tungskriegen. Die Strategie des Patriarchats besteht auch innerhalb der Friedensbewegung da- rin, Frauen als "Frauen", aber nicht als Feministinnen, nicht als politisch autonome G r up p i e rung , wahrzunehmen und zuzulassen. Eine politische Identität wird den Frauen innerhalb der Friedensbewegung ebensowenig zugestanden wie innerhalb des Natio- nalsozialismus oder innerhalb des Marxismus etc. Die Politik machen die "Brüder", die "Schwestern" dürfen und sollen helfen, die von Männern geplanten Aktionen und politischen Zie- le durchzusetzen. Literaturempfehlung: Bertha v. Suttner, Die Waffen nieder! DER FEMINIST - speziell Nr. 12 und 13 Willi K. Goltermann, DKP und Friedensbewegung (Aufsatz in "Moderne Zeiten", Juni 83) Beim Ta "Krise" bitten wir len das Referat von Hannelore Mabr Zur Analyse des Patriarchats einzuordnen. Zeit: möglichst 16-19 Uhr (oder 14-17 Uhr) Teilnehmerinnen ca. 250 vis' Die seit einigen Jahren sich abzeichnende internationale ökonomische und militärische Krisen- )- situation ist ohne eine systematische A na lyse des P a t r i a r c hat s nicht zu verstehen und zu erklären. Das System der Gewalt, in dem das "Recht des Stärkeren" (körperlich, intellek- tuell und ökonomisch) Gesetz ist, ist an seine "natürlichen" Grenzen gestoßen. Auf allen Ge- n1 bieten - ideologisch, ökonomisch, militärisch-strategisch - steuert es auf einen Bankrott bzw. 1- seine Selbstvernichtung zu. Weil die Vernichtung des patriarchalischen Systems nicht gleich- ung zeitig zur Vernichtung der Menschheit und der Erde führen soll und muß, ist es notwendig, das Strukturprinzip des Patriarchats aufzudecken und seine Funktionsweise zu erläutern. Es dürfen nicht nur die Symptome (Umweltzerstörung, Entfremdung usw.) kritisiert, sondern es müssen L: auch die spezifischen Basis- und Überbau-Strukturen erkannt und bekämpft werden. Daran an- schließend wollen wir unsere feministische Alternative als neue Gesellschaftsordnung vorstel- len, die schließlich Frauen und Männern unter dem Namen Fe minis m u s zur politischen E ntscheidung angeboten werden soll. An den etwa einstündigen Vortrag über die Analyse des Patriarchats soll sich eine 2 stündige Diskussion anschließen. Literaturempfehlung: DER FEMINIST - speziell Nr. 7, 8 und 12 Susan Brownmiller, Gegen unseren Willen, Fischer Verlag Mahatma Gandhi, Mein Leben, Suhrkamp Taschenbuch ir Manfred Spieker, Die Verteidigung des Friedens gegen den Pazifismus (Beilage zur Wochenzeitung "Das Parlament", B 17/83) 1 Mit. freundlichen Grüßen im Namen des Pörderkreises zum Aufbau der Feministischen Partei An1„.. g£ fit "Offener Brief' und Unter schriftenl ste alphabetisch geordnet (eingegangen bis 23.7.83) 23

FRAUENPARTEI BUNDESGESCHÄFTSSTELLE Frauenpartei Hasselkamp 26 2300 Kiel 1 Der Feminist Hannelore Mabry Christrosenweg 5 8000 München 70 Hasselkamp 26 2300 Kiel 1 Telefon 04 31 / 58 04 85 Datum: 21.7.1983 Offener Brief an die 7. Sommeruniversität Liebe Hannelore, Du wirst es Dir denken können, dass wir Dich - so berechtigt Deine Empörung ist - nicht unterstützen können - denn: wir haben bereits eine feministische Partei, die wir aufbauen, Ihr wollt eine gründen. Insofern ergibt sich eine verrückte Konkurrenz-Situation, die wir nicht auflösen können. Wärt Ihr ein Verein zur Bewusstseins-Schulung ‘on Frauen, im feministischen Sinne, bei dem zum Beispiel auch andere "Modelle" als Eures mal zur Sprache kämen, könnte man vielleicht über eine Art von Kooperation sprechen. Warum empört Ihr Euch so über die sog. autonome Frauenbewegung, die Euch und uns seit Jahren schneidet und ihre ewige Selbst- erfahrung noch in hundert Jahren betreiben wird, falls uns nicht die Patriarchen derweilen in die Luft gesprengt haben? Ich per- sönlich halte das, verzeih, für einen übermässigen Kräftever- schleiss, der Euch nicht weiterbringen wird. Aber das ist Eure Entscheidung. (Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, dass eine "Petition" von Hunderten von Unterschriften Euch die Sommer-Uni öffnen würde ...) Herzliche Grüsse P.S. Da Du uns die Sache in einem offenen Brief mitgeteilt hast, haben wir zwei Sätze daraus in unsere neueste anna übernommen. anna anbei. Bankverbindungen: Landesbank und Girozentrale BLZ 210 500 00 Kto.-Nr. 53 007 955 Postscheckamt Hamburg BLZ 200 100 20 Kto.-Nr. 313 97-204 25

fen, wenn wir uns autonom von ihnen fernhalten, eine neue Frauen- oder eine alte Männerstrategie? Für wen sprechen die Vorbereitungsfrauen in Berlin aus- ser für sich selbst? Im Gegensatz zu einer feministischen Partei, die Frauen die Wahl gäbe, sie zu wählen oder nicht, sind die 'autonomen Frauen' weder wählbar noch abwählbar. Sind sie vielleicht Berufene? Das hätten sie mit den Herren Professoren von der FU gemeinsam, wie auch die Abneigung gegen die radikale Analyse des Patri- archats mit besonderer Rücksicht auf die ökonomische La- ge der Frauen, die nicht so viel Zeit zum Vorbereiten ha- ben, geschweige denn eine parteipolitische Vertretung. Denn wer vertritt eigentlich die Interessen der Frauen mit Kindern und ohne Geld, denen die Herren in den Herren- Parteien freizügig die Sozialleistungen streichen? Die 'au- tonome Frauenbewegung' ? Durch Ausschluß von Hannelore Mabry und ihrer Analyse der patriarchalen Ökonomie aus der Frauenbewegung? Der Ausschluß einer Feministin wie Mabry, die von An- fang der Bewegung an für die autonome Frauenpartei, d.h. die feministische Partei, kämpfte, statt die politische Nicht-Organisation der Frauen und unsere politische Ent- scheidungsunfreiheit auch noch zu verherrlichen und zum feministischen Programm zu erklären, dieser Ausschluß des Ärgernisses Mabry aus der Diskussion erfüllt die Vor- Stellungen unserer Patriarchentrusts aufs gelungenste, - jener Institutionen, Medien, Schulen, Politkonzerne, die immer schon nichts so überflüssig und ärgerlich fanden wie eine Analyse des Patriarchats in der Absicht, ihm gar mit einer feministischen politischen Organisation zu be- gegnen. Also wer hat Angst vor Hannelore Mabry? Die geistig au- tonomen Frauen, die vor einer Auseinandersetzung mit ihrer Position bewahrt werden müssen? Vor vielen Jahren - es war der Anfang der bewegten Zeit- schrieb Frau Frigga Haug - als Treuhänderin des linken Unipatriarchats von dazumal einen Aufsatz im 'Argument': "Schützt die Frauenbewegung vor dem Feminismus" Mabry antwortete dieser von Herrn Haug inspirierten Frigga, daß sich die Frauenbewegung schwerlich vor dem Feminismus schützen lasse, auch wenn die weibliche Sch utztruppe des Patriarchats es noch eine Weile versu- eih.e • Dieser Artikel erschien natürlich nicht im 'Argument', die Herausgeber hielten solches für zu riskant für die Le- serschaft. Ich fülle mich wieder in die alten Zeiten ver- setzt, als die Frauenbewegung noch vor dem Feminismus g:schützt wurde. Inzwischen sind wir weiter. Heute gilt .den Feminismus vor der feministischen Partei zu :putzen und die Sommeruniversität vor Hannelore Mabry. wt s. gibt viele schutzwürdige Güter an der FU. Die Friggas poirke; n dort immer noch staatsbesoldet, und die radikalen d -nhilistinnen der ersten Stunde stehen immer noch auf er Straße • Nur die Bewegung ist inzwischen 'autonom' . Di die bloße ße Idee einern autonomen feministischen Partei, die -e Macht der politischen Männerbünde anfechten würde statt se, als ihr ideologischer Zierrat zu wirken, hat immer unut:n den tiefen Argwohn jener Frauen erregt, denen es mit r der Patriarchenlegislative offenbar wohler ist als 4:tueiner demokratisch gewählten politischen Frauenver- Nicht_ng• Wir wissen zu gut, wer ein Interesse an unserer die vor Organisation hat, um nicht zu wissen, wie 'autonom' e ntscheidung der Vorbereitungsgruppe ist. Sie er ',Ante Vom Senat der Universität stammen. wiihitev Unterschied ist nur, daß dieses Gremium durch ge- trolliereenrtreter der Studentenschaft noch partiell zu kon- Lebe__ rcehit Solches läßt sich von den Autonomen auf s uszettwniii Ist s„i_ • , sagen. z s leichter, an Frauen politische Empfeh- lungert eher u geben wie "Banken umzingeln" , was ich vor etli- Er Zeit • • griffee . in einer Berliner Frauenzeitschrift nicht ohne gle gemeint ett lesen durfte. Das war als politische Strate- ineint, nicht auf der Witzseite. Aber Einfälle von ganisationsvorstellungen nahekommen und des- halb bei den Autonomen "nicht gefragt" sind und "nicht dazugehören" sollen: außer Eva Rath zum Beispiel Irmgard Sauer (Gründerin der Partei"Deutsche Frauenbewegung",1 975) und Sigrid Bude -Pflaumbaum (Gründerin der Partei "Demokratische Frauenbewegung Deutschlands'; 1 975)sowie Organisationen wie die Deutsche Hausfrauengewerkschaft unterschrieben auch nicht. Sie schwiegen - wie die meisten Reprä- sentantinnen der"Alten Frauenbewegung'.' Die Mehrzahl der akademischen, künstlerischen, christlichen und politischen"Prominenz"inter- essierte das Demokratieverständnis innerhalb der Frauenbewegung überhaupt nicht. Sie ha- ben andere Sorgen und ihnen reicht offensicht- lich der berufliche und politische Machtkampf im Patriarchat. Sie wissen durch ihren Alltag, daß es mit der Demokratie überall nicht allzu weit her ist und der Machtkampf innerhalbder Frauenbewegung beschäftigt sie - wenn über- haupt - nur am Rande. Die weiblichen Bun- destagsabgeordneten - eine von jeder Partei hatten wir angeschrieben - schwiegen eben- falls. Auch Petra Kelly kämpft nur für ihr ei- genes Rederecht als "Feministin" - wie wir das von ihr und einigen anderen "grünen" Frauen bereits auf dem 2 . Parteitag in Saar- brücken 1 980 erleben durften. Damals hatte Petra auch weggeschaut als ihre Partei mehr- heitlich entschied, daß nur den Stadtindianern - aber nicht den Feministinnen - ein fünfmi- nütiges Rederecht eingeräumt werden sollte. Sie schaute auch noch weg als ihre Parteige- nossen und -genossinnen uns körperlich angrif- fen und von der Bühne hoben. Und das, obwohl sie selbst noch 1 975 dem Frauenforum ange- hörte und gemeinsam mit Hannelore Mabry für eine Feministische Partei agitiert hatte. Alle aktiven Parteifrauen haben ihre Lektion gelernt. Sie wissen, daß ihre Karriere durch eine Unterschrift für eine radikale Feministin oder gar für eine Gruppe, die eine Feministi- sche Partei anstrebt, nicht gefördert wird.Im Gegenteil. Und die Parteifrauen, die miteinem Bein in der Frauenbewegung und mit zwei oder drei Beinen in der DKP, SPD, bei den Grünen, in der HU, Gewerkschaft oder Kirche stehen, antworteten nicht, weil sie froh sind, wenn das leidige Thema"Feministische Partei" nicht in die politische Diskussion gebracht wird. Denn dann käme ja unweigerlich ihre eigene schizo- phrene Politik zur Sprache. Dann wären sie der Kritik von politischen Feministen ausge- setzt, die anhand der Geschichte der Parteien und den politischen Alltagsentscheidungen in 27

ferat halten darf, kommt dem Ausmerzungsverfahren in- nerhalb der eigenen Reihen gleich, wie es uns von Dik- taturen aller politischen Richtungen sowie dem Überbau der patriarchalen Rligionen sattsam bekannt ist. Innerhalb einer internationalen Frauenbewegung ist je- doch die Methode des Mundtotmachens durch Aussper- rung derjenigen, die unserer Unorganisiertheit keinen Beifall spenden, wohl eine speziell bundesrepublikani- sche Version des Feminismus. Noch weigere ich mich allerdings, die Rabiatheit Eurer Beschlüsse als endgültiges Resultat Eurer geistigenAn- strengungen anzusehen und verbleibe mit besten Grüßen D r.Hannelore Schröder Dozentin Frauenstudien/ Soziale und politische Philosophie Universität Amsterdam gez. Gertrud Steege (Offener Brief) 19.7.1983 Zulassungspolitik ,_, LK eine solche Entscheidung ist nicht im In- teresse der freienDiskussion, die autonome Feministin- nen in Berlin und anderswo anstreben, grundsätzlich und für alle politischen Themen, die Frauen betreffen. Tabuisierung, Mund-tot-machen, Zensieren darf in fe- ministischen Kreisen - die den Namen verdienen - nicht einreißen Das Thema "Organisation" der Frauenbewe- gung ist so eminent wichtig, politisch lebenswichtig, daß e seit langem schon ausführlich und konstruktiv disku- tis ter werden müßte, die Streichung dieses Themas aus den.' Programm der Sommer-Uni für Frauen ist jedoch eine politische Katastrophe, um nicht zu sagen, Selbst- mord. Es ist dabei gleichgültig, welche Person oderwel- el.le Frauengruppierung das Thema einbringt, es geht um cl.te Sache, um das Anhören von Argumenten und Informa- one n und um eine politische und wissenschaftliche Diskussion, wobei die Gegnerinnen dann mit Gegenargu- rn.”ten kommen können, wenn sie welche haben. Fragen Waren zu klären wie diese: Haben autonome Feministinnen seit der französischen Revolution auf der ganzen Welt für das Frauenwahlrecht gekämpft, tun Fr rn Waru damit Frauen nach ihnen es dazu benutzen, auenfeinde an die Macht zu "wählen"? gibt es in Frankreich,Dänemark,Holland,Spa - n. len, Deutschland immer wieder Initiativen zum Aufbau eineln rFr auenpartei und zur Teilnahme an Wahlen? sind die ersten Abgeordneten einer Frauen- rtei ins Parlament eingezogen. Warum wohl? Und wa- Island "autonom" 9 rum da und nicht in der BRD? Warum jubeln "autonome Feministinnen" der grünen 'anner -Partei zu? Muß es denn mit linken Männern sein, gehts nicht ohne? Und was ist an dieser politischen Gei- steshaltung--- Wenn A rbeiter, Bauern, Neger, Indianer eine Organisa - ° n aufbauen um sich zu befreien, um ihren demokrati- rhen Anteil an der Macht, ökonomische und politische p llechte zu erkämpfen, dann' sind sie revolutionäre und rj°gressive Kräfte :wenn Frauen eine politische Orga- nisation mit politischem Programm für Frauen aufbauen. ,,°Lten, dann werden sie von anderen Frauen mundtot ge- i"leh acht und zu Dummköpfen erklärt. Dieser "Logik" kann folgals alte Feministin und Politikwissenschaftlerin nicht h; folgen Und nach meiner Erfahrung und meiner Kennt- 11-(T ist - 1-11, ‘seoni nedersnolche Haltung weder feministisch noch auto- nntnis, sie hat sehr viel zu machen mit politischer mit ideologischer Verwirrung durch "links", radikalität und mit erschreckender Abhängig- It Schein Liebe Frauen der Vorbereitungsgruppe, aus Zuverlässigen Frauenkreisen wird mir bekannt, daß die diesjährige Vorbereitungsgruppe das Thema Organi- sation der autonomen Frauenbewegung, sei es als Partei oder in anderer Form, nicht zuläßt. Solche Ausschlies- sungspolit,zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA keit von linken Autoritäten (was sich dumme Frauen aus- denken kann doch nichts sein, unseren linken Führern folgen wir, auch wider besseres Wissen). Eine soziale und politische Bewegung, die keine Massen- organisation aufbaut, kein politisches Programm entwik- kelt, keine materiellen Mittel organisiert (Geld, Schulung, Sachkenntnisse, Treffpunkte, Druckereien, Medien der In- formation usf.), die keine Kurzzeit- und Langzeit-Stra- tegien entwickelt - ist gar keine autonome politische Be- wegung und Kraft (Gegenmacht gegen das Machtmonopol des Patriarchats), sondern ein verlodderter, machtloser, desorientierter, uninformierter, zielloser, desorganisier- ter und verelendeter Haufen, halb Lumpenproletariat, halb Männer-Anhängsel (persönlich und politisch, ob der Mann und die Partei nun rechts oder links ist, es ist die gleiche Abhängigkeit und Unmündigkeit). Seit 1945 sind kostbare Jahrzehnte verschwätzt und ver- trödelt, seit 1970 sind wertvolle Jahre vergangen: hätten autonome Feministinnen wirklich autonom eine Frauen- partei aufgebaut, könnten wir heute mit sicher 10% Abge- ordneten im Parlament sitzen. Mit feministischen Grüßen, H.S. ce' s mit Sicherheit anders ausgefallen! Die Presse hätte den Knüller "Alice Schwarzer wird von der diesjährigen Sommer-Uni für Frauen ausgesperrt" während der Sommerflau- te genauso begierig aufgegriffen wie die Nach- richt vom "grünen" Busengrabscher im Deut- schen Bundestag. Mit der Prominenz ist das überhaupt so eine Sache. Ist frau erst mal Gallionsfigur, kann sie mit gewissen Gefällig- keiten der Zunft rechnen. Die Unterschriften- liste wäre dann sicher nicht nur in der "Frau- enszene" etwas praller gefüllt worden. Die Gefälligkeiten reichen weit. Schwer ist al- lerdings festzustellen, wo immer die Gelder herkommen und hinfließen. Wird Alice nun von der SPD finanziert oder nicht? Selbst in der Frauenbewegung fließen die spär- lichen Gelder meist im Verborgenen. Das ist auch bei den Sommer-Unis und sonstigen Frau- eninitiativen leider noch immer ein wunder Punkt. Eine Offenlegung der Finanzen ist eben nicht im Interesse der Geldgeber/innen. "Nicht so zentrale Positionen" wie die unsrige (siehe die Begründung der Ablehnung durchdie SPD gesteuerte "Aktion Klartext",S. 24), haben eben keinen "zwingenden Anspruch" bei den Frauen- sommeruniversitäten zu referieren, sie sind als " Diskussionsbeitrag" schon lästig genug. Da wundert' s uns auch nicht mehr sehr, wenn die Studentinnen, die mit politischer Praxis noch nicht allzu vertraut sind, und die meist auch über die Geschichte der Frauenbewegung an deutschen Universitäten ungenügend und verfälschend"aufgeklärt" werden, sich in Di- plom- und Magisterarbeiten mit dem Thema "Frauenpartei" schwer tun. Zwei dieser Kan- didatinnen der Gesellschaftswissenschaften 29

das sogenannte Kriegsrecht, das den Krieg er- träglich machte. Jetzt kennen wir die nackte Wahrheit. Der Krieg kennt nur ein Recht, das Recht des Stärkeren. Die Atombombe verhalf den Alliierten zu einemScheinsieg und das un- mittelbare Ergebnis war die Vernichtung der Seele Japans. Was sie der Seele der Siegerna- tion antat, läßt sich jetzt noch nicht absehen. • • • Die Lehre, die mit Fug und Recht aus der furchtbaren Tragödie der Bombe gezogen wer- den darf, lautet:Bomben können niemals durch gegnerische Bomben unschädlich gemachtwer- den, so wenig, wie Gewalt durch Gegengewalt. • • • Ich weiß, daß ich hier wiederhole, was ich schon seit langem immer wieder erklärt und nach bestem Können und Vermögen praktiziert habe. Schon als ich es zum erstenmal sagte, war es nichts Neues. Es war so alt wie die Hü- gel... Es ist... die Urwahrheit, die dem ein- zelnen die Kraft gibt, allein zu stehen und nicht zu wanken. Ich glaube, was Max Müller einst sagte, nämlich, daß man die Wahrheit so lange wiederholen müsse, solange es noch Menschen gebe, die nicht an sie glauben." (Mahatma Gandhi:Ausgewählte Texte, München 1983, S.101-104) Die Probleme, die mit der Demokratie und den Menschenrechten auftauchen, behandelten nicht nur Hannah Ahrendt, Jean Amer y und viele andere, sie waren auch Gandhi wohlver- traut. Auch wir kennen die Schwierigkeiten, d ie mit den"demokratischen Grundrechten" a uftauchen und diegerade in letzter Zeit (Re- de", Versammlungs- und Vereinsrecht, politi- sches Asylrecht, Demonstrationsrecht etc. ) Wieder verstärkt alle Menschen zu spüren kriegen, die sie tatsächlich wahrnehmen wol- len. "Nur wer sich bewegt, spürt seine Ket- tenp, x) 13as "Private" ist erst dann das"Politische", wenndas Individuum mehr anstrebt als seine individuelle Selbstverwirklichung. ie Suffragetten (Stimmrechtskämpferinnen) triihitfrrten einen jahrzehntelangen Kampf um die wi enschenrechte für die Frau" durchzuset- zen• A ls"Kulturaufgabe" der Frau betrachte- ten die Feministinnen des letzten Jahrhun- derts die • Verknüpfung des privaten Bereichs init demgesellschaftspolitischen. Sowohl im \fur Wie außer Haus sollte ein sinnvolles Leben ts die Frauen verwirklicht werden. _le Mehrheit der Frauen profitiert heute von 'Jesetzen, die durch diesen Kampf verändert und neugeschaffen wurden. Aber der "Geist" X) Priedrich Max Müller, 1823 scher Linguist und Indologe -1 900, deut- der Gestze, die "Wahrheit", die diese Einzel- kämpferinnen suchten und anstrebten, ist für die Mehrheit tot. Deshalb werden auch die for- malen Rechte mißachtet und ihr Wert verkommt und verfällt. Dennoch sind die politischen Freiheiten eine unerläßliche Vorbedingung für den Emanzipa- tionskampf des Individuums. Aber nur, wenn wir die formalen Menschenrechte leben, kön- nen wir Terror und Willkür eindämmen. "Demokratische Gesinnung kann sich nicht entwickeln, wo Terror herrscht, gehe er von der Regie- rung aus oder vom Volk." Und auch im Folgenden gehen wir mit Gandhi konform: "Unter Demokratie verstehe ich, daß sie dem Schwächsten die glei- chen Chancen einräumt, wie dem Stärksten." H. Mabry Der Bericht über die nicht vorausgeahnten Schwierigkeiten mit der Vorbereitungsgruppe der 7. Sommeruniversität für Frauen, hat in dieser Ausgabe des FEMINIST so viel Platz eingenommen, daß wir in letzter Minute einen Artikel mit dem Journalisten Gordian Troeller fallen lassen mußten, der bereits auf dem Ti- tel angeführt ist: "Den Medien und der Justiz ausgeliefert". Troeller hat in seiner Sendung"Der Aufstand der Hexen" (gesendet zum Muttertag 1982) uns derart in die Pfanne gehauen, daß die Sache ein juristisches Nachspiel hatte. Wir werden darü- ber im FEMINIST Nr. 15 berichten. die Redaktion 31

schon bei der für "Feminismus" zuständigen Hausautorin Kc'ePke hervorhoben. Da bereits unsere erste Bespre - Chung 1979 keine Anregung und kein neues Problembe - wußtsein zeitigte und Hannelore Mabrys' geplante Aufsatz- sammlung "Nicht alle Wege führen zum Feminismus" vom Herder Verlag abgelehnt wurde, handelt es sich offen- sichtlich doch nicht um totale Unkenntnis, sondern um po- litische - um nicht zu sagen manipulierende - Absichten. Insofern das typisch deutsche Verlagsunwesen... Ursula Nie nhaus : BERUFSSTAND weiblich, Transit- verlag,Berlin1982,184 S. ,DM 2 8, -- Ingrid Braun Mit der fortschreitenden industriellen Entwicklung und dem sich ausweitenden Handel stieg der Bedarf an Ar- bei tskräften bis zum Ende des 19. Jahrhunderts immer mehr an und damit auch die Zahl der erwerbstätigen Frauen. Als "Schmutzkonkurrenz" oder "zuverdienerin- nen" von ihren männlichen Kollegen verächtlich betrach- tet und bekämpft, waren jedoch die meisten von ihnen ge- zwungen zu arbeiten, entweder um für sich oder für Fa- milienangehörige zu sorgen, wie es auch heute noch der Fall ist. Erste Organisationen der weiblichen Angestell- ten wie der "kaufmännische undgewerbliche Hilfsverein" (2 . 7 .1889 ) und Frauen( 1)- Gewerkschaften wurden gegrün- det, die für gleiche Löhne undgleiche Aufstiegschancen kärnPften und sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz anzu- gehen versuchten: "Zumindest die organisierten weibli- chen A ngestellten verwahrten sich immer wieder und man- ches Mal mit Hilfe der Gerichte gegen Chefs und Kollegen, die meinten, in ihnen' zuerst die Frau und nur in zweiter Linie die Angestellte' sehen zu müssen" ..."Die getrenn- te , Organisation rechtfertigten sie mit Sozialisation-bzw. ,\yesen' - Eigenschaften von Männern und Frauen und en außeren Verhältnissen' :' auf den Hauptversammlung ",der gemisch en Verbände führen die Männer das große t w ort. Die F rauen sind fast gar nicht vertreten... Im We- sen des Mannes liegt es gewiß, die Unterordnung der Frau ,, a1-5 natürlich hinzunehmen... Aber die bei weitem größten Irhwierigleiten liegen nicht in der Natur der FrauzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA uern in äußeren fe Geb , son- Verhältnissen (geringere Mobilität, straf- nicht erfüllt worden. Theoretisch/analytisch liefern die Aufsätze wenig Neues. Die Autorinnen, die sich hier mit dem"Patriarchat" beschäftigen, sehen es rein geschlechts- spezifisch. Die Rettung der Menschheit wird von der Frau als demnanderedWesen herbeiphantasiert - philosophiert - "gesponnen" - eben: das Netz des Lebens wird neu ge- knüpft. Die "Vorreiterinnen" dieser neuen - alten Mythen sind Mary Daly und Adrienne Rich u.a., die sich auch hierzulande wachsender Beliebtheit erfreuen, nachdem der größte Verlag der"autonomen" Frauenbewegung ("Frauen- offensive") diese Richtung seit Jahren hochjubelt. Das sexistische Moment dieser Ideologie, in der der Mann zum Alleinschuldigen des Patriarchats erklärt wird, und im- mer bei den Symptomen - wie z.B. dem Männlichkeits- wahn - stehengeblieben wird, läßt die "Autonomen" analy- tisch auf der Stelle treten. Und wegen der Realitätsflucht, mangelnden Selbstkritik, Theorie und Intellektuellenfeind- lichkeit , ja, Nähe zum Faschismus, die mit Sexismus im- mer verbunden sind, kann nicht genügend vor diesem "Feminismus" gewarnt werden. Auch Ann Davidon in "Macho Obstacles to Peace" ("Der Männlichkeitswahn ver- hindert den Frieden" )ist nicht ganz frei von solchen Ge- danken, besonders aber Barbara Zanotti in "Patriarchy: A State of War" ("Patriarchat: Ein Kriegszustand") und Donna Warnock "Patriarchy Is a Killer" ("Das Patriarchat ist ein Mörder") huldigen dieser"Philosophie". Die Aufsätze, Gedichte und Pamphlete sind jedoch insge- sammt sehr unterschiedlich, da sie aus mehreren ideolo- gischen Quellen entsprungen sind: der"autonomen" Frauen- bewegung, der Friedensbewegung, den Bürgerrechtsbewe- gungen und, was in den USA immer wieder zu beobachten ist: die engagiertesten Kämpferinnen für eine "neue Ge- sellschaft?' sind dort die Quäkerinnen.So schreibt Marga- ret Bacon in "Nonviolence and Women: The Pioneers" ("Gewaltfreiheit und Frauen: Die Pioniere") einem außer- ordentlich guten Artikel über die "Vormütter", daß die Quäkerinnen Lucretia Mott, Abby Kelly, SusanB. Anthony und Alice Paul im letzten Jahrhundert die ersten Verbin- dungen zwischen Feminismus und Gewaltlosigkeit herstell- ten.Von Marion Bromley erfahren wir in "Feminism and Nonviolent Revolution" ("Feminismus und gewaltfreie Re- volution"), daß 1 923 die heute größte amerikanische Anti- kriegsorganisation, die "War Resisters League': von drei Jesse Wallace Hughan, Tracy Frauen(!) gegründet wurde: zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Mygatt und Frances Witherspoon. "Ihre besondere Absicht war, die Kriegsdienstverweigerer zu unterstützen, deren. Pazifismus in erster Linie weltlich-politisch, weniger re- ligiös begründet war." Schon vor Gandhi erprobten sie - im Kampf gegen Sklaverei und Frauenunterdrückung im 19. Jahrh.- die Strategien und Methoden des gewaltfreien Widerstandes: Steuerboykott, Hungerstreik, Blockaden vor dem weißen Haus. Hinzugekommen ist heute das Training in nicht-gewalttätiger Selbstverteidigung. Eine besonders spektakuläre gewaltfreie Aktion wurde im letzten Jahr in Washington durchgeführt, als frau das Pentagon nicht nur übertragen, nein, tatsächlich eingesponnen hat! Diese ori- ginellen und phantasievollen Kampfformen wurden dann auch von europäischen Feministinnen übernommen. Daß die Methoden Gandhis seit Jahrzehnten viele Anhänger in der amerikanischen Widerstandsbewegung gefunden ha- ben, hat nicht zuletzt auch damit etwas zu tun, daß seit 200 bis 300 Jahren die demokratischen Freigeister und Bürgerrechtler Europas ins gelobte Land flohen bzw. flie- hen mußten (u.a. in der Nazizeit). Es gibt in diesem Volk, trotz Reagan und einer manipulierten Masse, mehr demo- kratische Individuen - auch in der Presse. Besonders lesenswert sind die historischen Analysen, die zahlreichen neuen Formen des gewaltfreien Widerstandes und zwei Aufsätze über Gandhi. Den einen, "An Open Let- ter to Gandhi" ("Ein offener Brief an Gandhi") von Lynne Shivers, haben wir inzwischen übersetzt und werden wir im FE MIMST Nr.15 veröffentlichen. Solveig Senft 33 undenheit ans Haus, nicht auf öffentliches Leben ausgerichtete Erziehung, häufige Unterbrechung des Be- wruf s wegen Heirat, starkes Schwanken der Mitgliederbe- .rkschaften integrieren, wo sie jedoch zahlen- egting):(zitiert nach Klara Mleinek: Die Frau im Handels- brewerbe , Berlin 1 921; 18. Jahresbericht 1907)" . Leider iteßen diese anfangs autonom organisierten Frauen sich und Gelde mehr in "gemischte", männerbeherrschte Parteien . . Vor in der Minderheit bleiben, besonders in den , und als Minderheiten die Politik dieser Ver- dai nde nie entscheidend mitbestimmten. Betrachtet man 4_l pne nach wie vor katastrophale Situation der Frauen in jr`e wir denn je, um endlich eine Tendenzwende einzuleiten: vrIntissen wieder aus der Sackgasse der "gemischten'' erbände heraus und aktiv e Frauengewerkschaften auf- uf- ba te te uen * Hier erfahren wir sehr viel über unsere Geschich- en und Gewerkschaften, so ist dieses Buch aktuel - es wird Zeit, daß wir daraus lernen. pa m cAllister Ed. REWEAVING THE WEB OF LIFE, Monika Auer Feminism and Nonviolence, New Society Publishers, Philadelphia , 1,, neweav• 1983, 440 S., 8,25 Dollar des Lebet ilg The Web of Life" bedeutet in etwa "Das Netz 2 :e-Mndung zur Besprechung kommen lassen, weil wir wis- di: ob die Feministinnen in den USA die Notwen- keit it der Verbindung von Feminismus und Gewaltlosig- Th ns neu knüpfen". Wir haben uns diese Aufsatz- Wollten, erkannt haben, ja, sie vielleicht auch schon eine es des Patriarchats erarbeiteten, die unserer äh- Leider sind in dieser Hinsicht unsere Erwartungen nett.

der, weil Äquivalente (andere Machtquellen wie Intellekt, Technik und Kapital) noch kaum vorhanden, die Frauen völ- lig ausgeliefert waren. Sie wurden geraubt, vergewaltigt, verkauft etc. Die Frauen hatten durch laufende Geburten und Fehlgeburten zum Regieren und im Regelfall auch Un- terdrücken gar keine Zeit und Möglichkeit. Kriege, Ge- schäfte und Verhandlungen mit fremden Horden oder Völ- kern - kurz: alle politökonomischen außerhäuslichen bzw. außer"zeltlichen" Beschäftigungen - wurden von Männern wahrgenommen..." Aber was wir und andere damals und Hartmut Zinser heute schreiben und reden, es wird bei denen, die Mythen und Vorurteile weiterhin suchen und brauchen, da sie den Ge- schlechterkampf und den sozialen Wandel fürchten, nicht "ankommen". Nichts wäre uns lieber, als daß wir uns ir- ren! Denn Hartmut Zinse r gehört gelesen. • • H. Mabry Anne Cuneo: EINE MESSERSPITZE BLAU, Chronik einer Ablation, Limmat Verlag, Zürich 1982, 172 S., DM Eins von den Büchern, die wir nicht aus der Hand legen, bevor wir sie nicht ausgelesen haben. Das liegt nicht nur am Inhalt, das liegt auch an der Form. Der Inhalt ist dra- matisch und nur deshalb nicht tragisch, weil die Autorin, die hier aus ihrem Leben berichtet, mit dem Leben davon- kommt. Aber wie... Anne Cuneo hat erlebt, hat durchlit- ten, was andere Frauen hinter sich oder vor sich haben und was eine unbekannt große Zahl von Frauen gegenwär- tig durchmacht. Brustkrebs und Knötchen unter der Ach- selhöhle. Das beginnt mit Verhärtungen, geht weiter mit Vermutungen, dann kommen Untersuchungen und Gegen- Untersuchungen. Es scheint, als liefe die Angstspirale nur nebenher; in Wahrheit ist sie der Mittelpunkt. Die dreht sich höher und höher, je öfter die Ärzte sagen: Das ist wahrscheinlich harmlos; aber wir müssen noch sehen... Und dann die OPeration. Hier nun Selbstbekenntnisse einer Frau über Ihr Verhältnis zu ihrem Körper von einer Eindringlich- keit, die erschüttert, die aber, so ernüchternd das klingen niag, aufklärend wirkt: für andere Frauen, für Männer ins- L u esondere. Anne Cuneo hatte den Komplex der zu kleinen Brüste gehabt. Nun geht eine ganz verloren. Unfaßbar für sie; unerträglich; obwohl der Lebensgefährte sagt, sicher ehrlich überzeugt: Aber das macht doch nichts. Sie aber sagt: Mein Körper, das bin doch ich; das ist der Körper LMeiner lündheit! Und erinnert sich des Mai '68: Da"ha- uen wir die Tür zu etwas anderm aufgemacht"; wir"waren aber bereits zehn Jahre zu alt, um unser Leben anders auzurichten." Doch ist es wirklich eine Frage der Gene- ration, finden sich jüngere Frauen leichter damit ab, nur eine Brust zu haben? Es kommt aber schlimmer. Opera- tion gut verlaufen, doch Krebsverdacht bleibt. Angst vor denn Tod. Anne Cuneo sieht klar:"Ebenso unerbittlich wie da. s Geld breitet sich auch der Krebs aus. Ebenso rück- sichtslos wie das Geld ernährt sich auch der Krebs von unserer Lebenskraft. Ich lehne diese Krankheit des Kapi- tals ebenso ab wie das Kapital selber."Aber die Angstspi- rale schraubt sich in die Höhe. Anne Cuneo, zu präzisem analytischen Denken fähige Schriftstellerin konsultiert... .einen Astrologen. Also doch eine Tragödie; nämlich die unserer maskulinen Zivilisation. - Beme rkenswert: Die Stadt Zürich hat die Herausgabe die- ses Buches finanziell unterstützt. Hermann Bortfeld Schriftenreihe Internationales Zentralinstitut für das Ju- ,end- und Bildu sfernsehen Nr. . 14: FRAUENROLLEN, KOMMUNIKATION UND BERUF, K. G.Saur Ver- lag, München 1983, 178 S.,DM 32, -- Der aus dem Englischen übersetzte Sammelband faßt in erster Linie in den USA durchgeführte empirische Unter- suchungen zusammen. Man wollte genau wissen, welche Faktoren bei Frauen - gegenüber Männern - für die ande- re Berufseinstellung in Betracht kommen. Man setzte den Erziehungsstil der Eltern - besonders der Mütter - zur späteren Leistungsorientierung bei Mädchen und Jun- gen in Beziehung. Kagan und Moss fanden, "daß die müt- terliche Beschützerhaltung bei Mädchen während der er- sten drei Jahre negativ verknüpft war mit dem Leistungs- verhalten im Erwachsenenalter. Dies galt nicht für Jun- gen, bei denen sich eine positive, statistisch allerdings nicht signifikante Beziehung fand." Untersuchungen bei zehnjährigen Mädchen ergaben, daß Mädchen, die gut in Mathematik und räumlichem Vorstellungsvermögen waren, von ihren Müttern beim Aufgabenlösen allein gelassen wurden, während Mütter von Mädchen mit besseren verbalen Fähigkeiten (dem ty- pischen weiblichen Muster), sich häufiger mit Hilfestel- lung, Vorschlägen und Kritik einmischten (Bing) . Die sechs amerikanischen Forscherinnen und eine kana- dische Wissenschaftlerin kommen aus den Bereichen So- ziologie, Psychologie, Kommunikationswissenschaften und Pädagogik. Sie gingen u.a. auch den Fragen nach, welche Einflüsse die in den Medien - besonders dem Fernsehen - propagierten Frauenrollen auf den Soziali- sationsprozess von Mädchen haben - ob z.B. der Wan- del der Frauenrolle in den Zeitschriften seit Beginn der Neuen Frauenbewegung bereits Änderungen hinsichtlich der Berufsmotivation bei Frauen bewirkte. Da es sich hier um Langzeitstudien handelt, ist mit aussagefähigen Ergebnissen erst in einigen Jahren zu rechnen. Erfreu- lich sind die stets vorsichtigen und differenzierten Inter- pretationen des empirischen Materials :"E in Hauptpro- blem - das für Frauen ebenso wie für Angehörige von Minderheiten zutrifft - besteht darin, daß es gegenwär- tig nur wenig exakte empirische Arbeiten gibt, die man zur Grundlage von Schlußfolgerungen machen könnte. Wir wissen ganz einfach nichts. Und wir werden auch nichts wissen, solange die Forschung nicht besser entwickelt und in der Lage ist, einige dieser Annahmen zu überprü- fen, und ehe nicht ausgereiftere Modelle verfügbar sind, die begrifflich Raum lassen für alternative Erklärungen:' Und wir möchten noch ergänzen: Solange wir das intel- lektuelle, sexuelle und politökonomische Patriarchat nicht abgeschaft haben, können wir über "natürliche" Ge- schlechtsunterschiede überhaupt nichts aussagen. Daß Frauen und Männer sich in Konkurrenzsituationen dann am Ende so benehmen, wie Joyce Hocker Frost be- schreibt, wen kann das noch verwundern? :"Wenn sich die Geschlechter in spiel-ähnlichen Situationen gegen- überstehen, neigen Frauen dazu, Männern gegenüber ko- operativer zu spielen als Frauen gegenüber. Männer spielen gegen Frauen kompetitiver als gegen andere Män- ner - ein bemerkenswerter Befund im Hinblick auf die übliche Annahme, Männer seien - wie zum Beispiel im Sport - gegeneinander am aggressivsten. Frauen kämp- fen stärker gegeneinander als gegen Männer." Die flüssig formulierten Aufsätze können wir auch und gerade sozialpsychologischen Laien empfehlen. Manche Mutter, mancher Vater wird dann vielleicht seinen Er- ziehungsstil ändern - zumindest beginnen darüber zu re- flektieren ? 1 H.Mabry Im nächsten FEMINIST beabsichtigen wir folgende Bücher zu besprechen: FEMINISMUS - Inspektion der Herrenkultur (Herausg. Luise F. Pusch), Edition Suhrkamp Mahatma Gandhi: MEIN LEBEN, suhrkamp taschenbuch John Stuart Mill/Harriet Taylor Mill/Helen Taylor: DIE HÖRIGKEIT DER FRAU, Syndikat Verlag Leona Siebenschön: NACHTLEBEN, extrabuch Verlag Mary Daly: GYN / ÖKOLOGIE, Frauenoffensive v• A lemann/Jallamion/Schäfer: DAS NÄCHSTE JAHRHUN- DE RT WIRD UNS GEHÖREN, Fischer Taschenbuch Verlag 35

EI. ANC)IFt IN MÜNCHEN Als uns der Herder-Verlag ein Interview mit der Wirtschaftsexpertin und Diplomatin Eleanor L. Dulles anbot, die zur Vorstellung ihrer Autobiographie Deutschland besuchte, griffen wir sofort zu. Mit vorbereiteten Fragen und Aufnahme- gerät kreuzten Lorley Mabry und Solveig Senft im Bayerischen Hof am 19.11.82 auf und wurden von der resoluten Dame gleich. zurechtgewiesen: "I don't like this" (Ich mag das nicht). Sie meinte den Rekorder. Folgsam kramten wir nach 1\_; _ottzblock und Kugelschreiber und nahmen einen zweiten Anlauf. Ich habe bis drei Uhr nachts ihre faszinierende Lebensgeschichte gelesen und würde mich sehr über ein Auto- gramm freuen. (Während Eleanor unterschreibt, erklärt Lorley die Herkunft ihres amerikanischen Familien- namens.)Meine zweite Ehe kostete mich meinen Mädchennamen, meine Berufskarriere, meine 3-Zimmerwoh- nung und meine Altersrente. Als einzigen "Zugewinn" habe ich den Familiennamen, genauer genommen: den "Jungennamen" meines Mannes nach Europa zurückgebracht.Drüben bekam ich - wie allgemein bekannt - ja auch noch den Vornamen meines Mannes geschenkt: Mrs. Paul Michael Mabry hieß ich. Aber das ist schon 20 Jahre her. Heute habe ich keine Zeit mehr für Eheschließungen. E leanor: I see, but that's too bad, I think (Ach so, das finde ich aber schade). Ms Dulles, Sie haben Nationalökonomie auf der Havard Bussiness School studiert. Ich bin Soziologin und habe mich auch etwas mit Volkswirtschaft beschäftigt und bin besonders der Frage nachgegangen, ob die Frauenfra- ge sich eher im kapitalistischen oder im sozialistischen System lösen läßt. Ich glaube heute, daß es weder im einen noch im anderen möglich ist, sondern der Einstieg überall über die Forderung "Lohn für Hausarbeit" er- folgen muß. Was halten Sie von dieser Forderung? Eleanor: Ich weiß nicht, ob das gut ist. Sehr kompliziert. The men may not want to mary the women, if they have to pay them (Die Männer werden die Frauen nicht mehr heiraten wollen, wenn sie sie entlohnen müssen). (Lorley und Solveig brechen in schallendes Gelächter aus.) Ich glaube, da liegen sie richtig; aber ich finde, darauf kommt es nicht so an. Wenn ein Mann an der Frau nicht als Person, als Mensch interessiert ist, ist es besser, es kommt erst gar nicht zu einer Heirat. Sie haben ja in der Ehe und als Mutter nicht aufgehört, außer Haus zu arbeiten. Sie waren eine engagierte Wis- senschaftlerin und später auch Diplomatin und Autorin und sie schrieben, daß es manchmal schwer war Beruf und Familienpflichten zu koppeln. Welche Möglichkeiten für Frauen sehen Sie, die Doppelbelastung aufzuheben? Hier sind es nur ca. 35 %. Sie müssen arbeiten, sie müssen Geld verdienen. ur 'Nun, in den Staaten besteht die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung aus Frauen. Sie verdienen Geld ! ! Ele 'L °~ ttteanor : Ja, manche müssen Geld verdienen, aber die meisten wollen arbeiten, aus Interesse. Orl Y—e Meinen Sie, das Bewußtsein hat sich diesbezüglich in den letzten Jahren geändert? L eanor: Ja. Als ich jung war, gab es nicht so viele außerhäuslich berufstätige Frauen. ---22-te.Y.L. Sie schreiben in ihrem Buch, der Mann hat die Pflicht, bei der Hausarbeit zu helfen. Aber, wenn wir nicht zu einer Arbeitszeitverkürzung kommen, meine ich, haben wir keine große Chance, daß die Männer Halbe -Halbe mit uns machen. r.Doch Elean, Lo irt---ler.z. Meinen Sie, es ist heute besser als in Ihrer Jugendzeit? Hat Ihr Mann Ihnen bei der Hausarbeit geholfen? Loteanor: Nein, Sie haben das Buch ja gelesen. Er war Professor und viel unterwegs. Er half, wenn er konnte. , sie tun das schon. Sie helfen beim Kochen und mit den Kindern. ▪ er Sie hatten sogar zwei Berufe in der Zeit, als ihre Kinder noch klein waren. Hatten Sie Personal? Ab e L aflor: Ja. Ja. I▪ hr Mann starb vor der Geburt Ihres Sohnes. Dann adoptierten Sie noch eine Tochter. Sie ist - Wie meine - in- El zwischen längst erwachsen. Ist Ihre Tochter in der Frauenbewegung aktiv? -guor: Nein, sie ist daran nicht interessiert. Warum, hat sie Angst Konflikte mit Männern zu bekommen? eanor: Nein, sie ist einfach zu beschäftigt. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder, ein Haus, für das sie sorgen muß. Im orie Moment ist sie nicht berufstätig. Ich glaube auch nicht, daß sie wieder berufstätig werden will. , Haben Sie vielleicht auch einmal eine Frage an uns, Ms Dulles? 14, (1, n°r: Meinen Sie, es gab in den letzten Jahren Fortschritte für die Frauen? Ich würde sagen, wir haben keine Macht, aber wir haben das Bewußtsein etwas verändert. Ein bißchen, nicht viel. Ich denke, daß die Arbeitsteilung zwischen Frauen und Männern das größte Problem ist und erst wenn Elean wir zu einer kürzeren Arbeitszeit kommen, zusammen mit einer Bewußtseinsveränderung... Lola, °r: Nach der Statistik arbeitet jeder Mensch nur 40 Stunden in der Woche. Aber Frauen und Männer arbeiten unterschiedlich lang. Wenn Sie die Arbeitsstunden im Haus dazurechnen, ar- beiten Frauen länger. Die Männer errechnen nur die außerhäusliche Arbeitszeit. Aber ich bin Feministin und ich zähle jede Stunde, die ein Mensch arbeitet - in und außer Haus, für eine andere Person, für Geld oder oh- ne Geld. (Ms Dulles stimmt zu.) In Ihrem Buch äußern Sie einmal die Ansicht, daß sowohl der Kapitalismus wie der Kommunismus schwerwie- gende Mängel aufweisen. Wir sind der gleichen Meinung. Ich habe eine feministische Mehrwerttheorie in den letzten Jahren erarbeitet ( Lorley überreicht den FEMINIST Nr. 12: "Die Familie und der'patriarchalische' Mehrwert.) und fordere hier nicht nur gleiche Löhne und Gehälter für Frauen und Männer, sondern einen Welt- elnheitslohn und bis zu diesem - sicher utopischen - Ziel als Übergangslösung, wie bereits erwähnt "Lohn für Hausarbeit". Wir finden diese Forderung einen wichtigen Schritt zur Politisierung der Frauen und Mütter. Flea Kennen Sie Frauen aus der Neuen Frauenbewegung? t(7-2-------1°r: Nein nicht viele. Ich hatte immer sehr viel Arbeit, keine Zeit. Aber Sie waren während Ihrer Ausbildungszeit und später im Beruf mit Frauen zusammen, die sehr engagiert 37

men" Frauenbewegung (vorwiegend unerfahrene Studentinnen und "bürgerlicher" Mittelstand), sondern auch in der jahr- hundertelangen politischen Verbildung des weiblichen Geschlechts durch Elternhaus, Schulen, Universitäten und Massen- medien. Wir haben seit 1 970 versucht, Frauen über ihre tatsächlichen Möglichkeiten aufzuklären, wie sie die Politik be- einflussen und Gesetze nach den Bedürfnissen von Frauen, Müttern und Kindern paritätisch mitgestalten können. Sei es durch den wissenschaftlichen Beweis, sei es durch Schulungskurse, Publikationen, Vorträge, Podiumsdiskussionen, Pro- testaktionen bei" Linken" ,"Grünedund"Rechten" , traditionellen und"autonomen"Frauengruppen, Demonstrationen und ei- ne 13-jährige Aufklärungsarbeit alle 14 Tage 1 OStunden auf der Straße (Infostand). Geholfen haben uns bei dieser politi- schen Aufklärung weder die Universitäten, noch die Medien, noch EMMA, noch COURAGE, noch die regionalen Zeitschrif- ten der Neuen Frauenbewegung. Seit 1 980 überlegen wir intensiv, ob nicht ein Strategiewechsel bzw. eine Verlagerung unserer politischen Aktivitäten nötig ist. Von der Basis aus -ohne Unterstützung der Universitäten und Medien -gelingt uns nicht, die Diskussion über politischen Feminismus voranzutreiben. Christen, Marxisten, Anarchisten, etablierte Par- teien und patriarchalische Gewerkschaften haben im Laufe von Jahrzehnten bzw. -hunderten ein paar Brückenköpfe in den Universitäten und Medien erobert. Sie sind institutionalisiert. Ihre Ideologie wird, wenn schon nicht verbreitet, so doch wenigstens diskutiert. Der Feminismus steht noch immer draußen vor der Tür. Bis heute kennen uns sogar die meisten politisch interessierten Frauen und Männer nicht. Wissen nicht, daß wir eine politische Alternative anbieten, ei- ne Theorie des Patriarchats und ein Feministisches Parteiprogramm erarbeiteten. Unsere Feministische Mehrwert- theorie und unsere Grundsatzauseinandersetzung mit dem Marxismus wurden bis jetzt nur im FRAUENFORUM (Auflage 7000) und im FEMINIST (Auflage 4000) veröffentlicht. Die einzelnen Aufsätze erscheinen in langen Abständen-25 wich- tige Artikel innerhalb von 13 Jahren ! Deshalb wollen wir die feministische Gesellschaftsanalyse von Hannelore Mabry jetzt geschlossen in Buchform zur Diskussion anbieten. In der Vorbereitungsphase zum 3.Weltkrieg scheint uns wissen- schaftliche Aufklärung und Politisierung der gesamten Bevölkerung wichtiger als Frauen-und Volksfeste, Frauenmystik und das endlose Gerede über sexuelle Beziehungskisten. Wir bemühen uns seit langem einen Verlag für dieses Buchpro- jekt "Feminismus als politische Kultur" zu finden. Wir sprachen bei der"Frauenoffensive" vor und bei vielen großen "bürgerlichen" Verlagen. Überall vergeblich. Wegen der Werbung und des Vertriebs suchen wir weiter nach einemgros- Unser Förderkreis verlor innerhalb der letzten sieben Jahre fünf engagierte Mitglieder viel zu früh: Gertrud Band , Münster , im Alter von 38 Jahren Ingrid Bortfeld ‚München, im Alter von 22 Jahren Eleonore Nitzsche , München, im Alter von 63 Jahren Elfriede R aqu e t -Schütz , Todtnau, im Alter von 48 Jahren, früher Mitglied des "Frauenforum" Magda Stroh , München, im Alter von 80 Jahren, früher Mitglied des "Frauenforum" und am 20. August 1 983 URSULA SATTLER im Alter von 43 Jahren. Dieser Verlust traf uns ganz besonders hart. "Der Tod ist niemals süß, selbst nicht, wenn er für höchste Ideale erlitten wird. Er ist und bleibt unbeschreiblich bitter." (Mahatma Gandhi) Ursula kämpfte seit 1 974 aktiv für einen politischen Feminismus. Herz, Verstand, Freizeit und Geld steckte sie erst in das FRAUENFORUM e.V. und seit 1 976 in den FÖRDERKREIS ZUM AUFBAU DER FEMINISTISCHEN PARTEI. Sie war Gründungsmitglied und vier Jahre unsere erste Vorsitzende. Ursula gehörte zu den wenigen, die Wörter wie "Solidarität" und "Verantwortung" in der Neuen Frauenbewegung nicht nur im Munde führen, sondern leben - lebten. Nachdem ihr anfänglicher Optimismus, mit Frauen eine gemeinsame Politik zur Befreiung von Unterdrückung, Entfremdung, Ausbeutung und Krieg zu verwirklichen nach knapp zwei Jahren einen schweren Schlag erhielt, zog sie sich dennoch nicht in eine private Schmollecke zurück. Allein weil sie das Engagement und die politische Richtung Hannelore Mabry's immer achtete und unterstützte, hat man sie als Vorstandsmitglied des FRAUENFORUM im Oktober 1 975 nicht nur abgewählt, nein, sogar die Un- verschämtheit gehabt, ihr die Entlastung für ihre Vorstandstätigkeit zu verweigern! Gemeinsam mit Lorley Mabry kämpfte sie für die Wiederherstellung Ihrer Ehre und für Humanitiit und Gerechtigkeit auch innerhalb der Neuen Frauenbewegung. (Siehe hierzu auch den FEMINIST, Nr. 1 "Warum und wie man in der Frauenbewegung ein Ei- gentor schießt") Aber es hat geschmerzt. Geschmerzt wie die Lieblosigkeit, die Oberflächlichkeit, der Neid und Egoismus, der die Beziehungen weiter Teile des Bürgertums, aus dem sie kam, beherrscht und zerfrißt. Sie suchte und fand im politischen Feminismus eine Lebensform, die über das Private, das Familiäre hinausgeht und ein Zusammenge- hörigkeitsgefühl auf der Basis gemeinsamer politischer Werte und Ziele wachsen läßt. Aber zu früh schlug die heimtückische Krankheit zu - Krebs. Sinnlos. Ungerecht. Sie wollte jedoch gleich die Wahrheit wissen. Es ist schwer mit der Wahrheit zu leben und zu sterben. Vier Jahre hat sie gegen den Tod mit all' ihrer Energie angekämpft. Am 20. August 1 983 starb sie. Bis zur letzten Stunde war ihre Hoffnung, daß wir weitermachen, für den Feminismus weiterkämpfen. Denn kurz vor ihrem schweren Ende erlebte sie noch einmal mit, wie unsere Gruppe im Schwabinger Bräu anläßlich des Kongresses "Frauen gegen Krieg" mißachtet und mißhandelt wurde. Das Trauma vom Oktober 1 975 wiederholte sich. Ungerechtigkeiten und Diskriminierung von Minderheiten empörten sie. Nicht durch viele Worte, sondern durch ihre Handlungen bewies Ursula, daß sie Gandhi' s Ansicht teilte: "Nach meiner bescheidenen Meinung ist die Verweigerung der Zusammenarbeit mit dem Bösen ebenso Pflicht, wie die Zusammenarbeit mit dem Guten." Todkrank führte Ursula noch einen Musterprozeß gegen die Techniker-Krankenkasse beim Sozialgericht München, damit auch Krebskranken die Unkosten für Medikamente vergütet werden, die noch nicht von der Schul-Medizin zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA herrschaftlich abgesegnet sind. Ihre kämpferische Klageschrift werden wir im nächsten FE AHNIST veröffentlichen. 39

STEGEN- Weidenau Bücherkiste, Weidenauer Str. 224 SOEST Rittersche Buchhandlg. , Grandweg 1 a STUTTGART Buchhandlg. Niedlich , Schmale Str. 9 Kinderbuchladen Rau , Schloßstr. 60 TÜBINGEN Bücherstube Hohnerlein, Hirschgasse 2 ULM Aegis-Buchhandlg., Hafengasse/Breite Gasse Bücherstube Dörrie , Frauenstr. 36 Bücherstube Jastram , Frauenstr. 4 VILLINGE N-SCHWE NNINGE N Buchlädle Maier und Krause, Bildackerstr. 45 WETZLAR Buchhandlg. am Dom, Kunkel,Entengasse 2 Neue Bücherstube, Krämerstr. 19 WIESBADEN Buchladen am Sedanplatz Westendstr. 1 WITTEN Buchhandlg. Krüger , Bahnhofstr. 30 WORMS Wormser Büchereck , Zornstr. 1 WUPPERTAL- Barmen Buchhandlg. Röder Werth 62 W. - Elberfeld Buchhandlg. Nettesheim, Herzog/Bankstr. der andere buchladen , Marienstr. 20a Dritte Welt Laden , Friedrichstr. 10 WÜRZBURG Buchhandlg. Schöningh, Franziskanerplatz frankreich: PARLS Librairie Carabosses, 58 rue de la Roquette librairie des femmes , 74 rue de Seine Holland A TE RDA NT Het Fort Van Sjakoo , Verversstraat 26 juxembourg: LUXEMBOURG Buch-Shop Fellens Romain, 8 Bld. J. -F. -Kennedy österreich: WIENBuchhandlgFrick , Graben 27 Buchhandlg. Kalisch , Rathausstr. 18 Buchhandlg. Kuppitsch, Schottenpassage Bücher& Kunst, Lerchenfelderstr. 9-11 Frauenkulturzentrum , Drachengasse 2 Frauenzimmer-Buchcafe, Lange Gasse 11 Kleiner Buchladen, Kolingasse 6 Schweiz : BASEL juechlade gnosseschaft , Theaterpassage Bücher & Antiquariat Pfister , Petersgraben 18 Buchhandlg. Tanner Books , Streitgasse 5 BERN Buchhandlg.Francke, Neuengasse 43, Von Werdt-P. Frauenbuchladen, Münstergasse 41 St. GALLEN Buchhandlg. am Rösslitor, Webergasse 5 Ribaux Buchhandlg., Bahnhofstr. 2 ZÜRICH Bücher Bazar, Mühlegasse 13 Frauenbuchladen , Stockerstr. 37 Genossenschaft Literaturbetrieb , Cramerstr. 2 Humana-Buchhandlg., Rämistr. 37 Orell Füssli Buchhandlg. , Pelikanstr. 10 Pinkus , Froschaugasse 7 §panien: BA RGE -6-NA Llibreria de les donnes , carrer Lladö MÜNCHEN - MÜNCHEN - MÜNCHEN - MÜNCHEN Zentrum : Zweibrückenstr. 5-7 Kiosk Dietlinger , U-Bahn-Bahnhof Sendlinger Tor Naturlädle Kreitmayrstr. 2 Theatiner Filmkunst Theatinerstr. 32 Zeitschriften Betz Jahnstr. 6 Zeitschriften E .&R.Ewald Ecke Sendlinger-7/Blumenstr. 48 Zeitschriften Hahn, Reichenbachstr. 16 Zeitschriften Hil rt , Frauenhoferstr. 22 Zeitschriften Hofmann , Kazmairstr. 47 Zeitschriften Kouchechi Hans-Sachs-Str. 2 Zei tschriften Kronwald, Frauenhoferstr. 36 Zeitschriften La , Müllerstr. 53 14idhausen : Zeitschriften Zeit Z Schriften --------- r-Wicklma Kopp Kellerstr. 15 er Wörthstr. 17 -- Naturkost Wax Dollmannstr. 15 U-Bahn Kiosk A nge rer, Silberhornstraße Zeitschriften Kautz , Perlacherstr. 100 Schwabing: Adalbert 14 , Buchhandlg., Adalbertstr. 14 Arri - Kino , Türkenstr. 91 Autorenbuchhandlg., Wilhelmstr. 41 Basis , Buchhandlg., Adalbertstr. 41 b Buchhandlg. Lehmkuhl, Leopoldstr. 45 Drugstore Berghofer , Nikolaiplatz Kiosk Huscher, U-Bahn-Bahnhof Münchner Freiheit Kiosk Sedlmaier , U-Bahn-Bahnhof Münchner Freiheit Off - Off - Theater , Potsdamer Str. 13 Zeitschriften Konzog , Adalbertstr. 6 Zeitschriften Schulz , Agnesstr. 18 Zeitschriften Sedlmayr , Agnesstr. 8 Pasing: Pädagogische Bücherstube , Bodenseestr. 11 5end1in_g Zeitschriften Zehentbauer , Boschetsriederstr. 130 Neuhausen / Nym_phenbur_g_: Buchhandlg. Düring Tizianstr. 28 Buchhandlg.Hugendubel, Nymphenburgerstr. 188 Buchhandlg. Universum , Leonrodstr. 19 Tantra - Vertriebs -GmbH , Leonrodstr. 4 Zeitschriften Sabukosek , Blutenburgstr. 110 Großhadern: Zeitschriften Lehner , Großklinikum Großhadern Neuried / Gauting : Buchhandlg. Kirchheim , Zugspitzstr. 11 Zeitschriften Bachsteffel , Gautinger Str. 2 Fortsetzung von Seite 39 sen Verlag. Sollten alle Stricke reißen, werden wir das Buch im SelbstverlagDER FEMINIST herausbringen und alles daran setzen, verantwortliche Journalisten und Wis- senschaftler zu gewinnen, damit die Auseinandersetzung über politischen Feminismus In Gang kommt. Alle, die un- sere Arbeit gut und wichtig finden, bitten wir um Unter- stützung -aktiv und passiv! Sei es durch Verlagssuche, journalistische Hilfe, Mundreklame, Gewinnung neuer Buch- läden und Kioske, Spenden, Abonnement, Mitgliedschaftusw. Auch 1983 erhalten unsere Abonennten den FEMINIST erst im Oktober. Wir hoffen, daß es bald wieder zwei Ausgaben pro Jahr gibt. Aber die Mitgliederstärke und die Spenden- liste erlaubt keine fest angestellten Mitarbeiter/innenund daher ist die Kontinuität unserer politischen Arbeit nach wie vor gefährdet. Wir haben deshalb den Preis für den FEMINIST Nr.14 erneut um DM0.50 angehoben. Nicht nur wegen der gestiegenen Gesamtkosten und der Erhöhungder Mehrwertsteuer, sondern auch um das Überleben unserer politischen Richtung auf Dauer zu sichern -und das ist nur möglich durch eine erhöhte Spenden-und Opferbereitschaft politisch verantwortlicher Frauen und Männer. Wir bitten nochmals alle Abonnenten immer sofort nach Erhalt der Zeitschrift die beiliegende Zahlkarte zuverwen- den und uns jede unnötige Arbeit und Kosten (die leidige Mahnerei !)aus Solidarität zu ersparen!! Unsere Redak- tionssitzungen, Theorieabende und Arbeitstreffen sind öf- fentlich und finden seit 1983 zweimal im Monat dienstags in der "Sendlinger Kulturschmiede" ,Daiserstr.22 (Nähe U- Bahn Implerstr. )ab 18 Uhr statt. Nähere Auskünfte über die Redaktion, Te1:089-7149187.Die Vereinsadresse ist: Förderkreis zum Aufbau der Feministischen Partei, c/o Ingrid Braun,Am Nymphenbad 6,8000 München60, Post- scheckkonto München Nr. 170484-807. Wir freuen uns über jede Spende! WICHTIGE TERMINE - WICHTIGE TERMINE Buchmesse in Frankfurt: vom 12. -17. Oktober hat DER FEMINIST einen Infostand vor der Halle 6 (ge- genüber dem Restaurant).

Personenregister „Der Feminist“ Heft 1983, VIII-14 Name Braun, Ingrid 33 16, 30 13, 19 5 15 34 20 33 39 10 32 20 36 20, 30 20 Heftseite 38 20 5 35 15 Inhalt 24, 26, 31 7 38 Name Acheson, Dean Adams, Veronika Addams, Jane Alemann, Claudia Allende, Salvador Alves, A. Améry, Jean Anders, Günther Andropow, Juri Wladimirowitsch Anthony, Susan B. Arendt, Hannah Auer, Monika Augspurg, Anita Augustein, Rudolf Bachofen, Johann Jakob Backes, Adelheid Bacon, Margarete Band, Gertrud Bastian, Gert Bäumer, Gertrud Bausch, Pina Bebel, August Behr, Sophie Beißner-Schwering, Angelika 20 Berg, Birgit 20 Berger, Renate 20 Bernard, Cheryl 32 Berthold, Günther 20 Biermann, Christa 20 Bilitza, Anne 35 Bing, ? 20 Blättel, Irmgard Blatter-Buhne, Reinhild 20 Bleibtreu-Ehrenberg, Gisela 20 Blümler, Renate 20 20 Bock, Edda 15 Böll, Heinrich Bortfeld, Ingrid 39 Inhalt, 35, 36 Bortfeldt, Hermann Brandmair, Monika 13, 14, 19 29 Heftseite Inhalt, 2, 13, 19, 33 9, 10 20 20 34 20 20 33 23, 38 20 Brecht, Bertolt Breiter, Marion Breitling, Gisela Brezna, Irina Briessen, Christiane van Bromberger, Ute Bromley, Marion Brownmiller, Susan Bruckhaus-Sembach, Margarete Brüschke-Schröder, Hannelore Bude-Pflaumbaum, Siegrid 20, 27 Busch, Karin 20 Butt, Hanna 20 Camara, Helder 15 Carrar, Teresa 9, 10 Cauer, Minna 5 Chomeini, Ajathollah 4 Crämer-Kachru, Asha P. 20 Crumley, Gitta 19 Cuneo, Anne Inhalt, 35 Czaschke, Annemarie 20 Daly, Mary 33, 35 Damkowski, Christa 20 Davidon, Ann 33 Demmel, Friederike 20 Dessai, Elisabeth 20 Dieter, Julia 20 Dimitrow Kalandra, Blagina 19 36 Dreler, Veronika Drewitz, Ingeborg 20 36 Drigalski, Dörte von 5 Duchéme, Gabriele Dulles, Allan 32 32, 37, 38, 42 Dulles, Eleanor L. 20 Enders-Dragässer, Uta 34 Engels, Friedrich Erler, Ursula 20 20, 26, 28 Feigenwinter, Gunild

Mill, John Stuart Miller, Alice Möhrmann, Renate Moltmann, Gertrud Moltmann-Wenzel, Elisabeth Moss, ? Mott, Lucretia Müller, Christa Müller, Iris Müller, Max Münch, Eva Marie von Mygatt, Tracy Nannen, Henri Nenning, Günther Niemann, Mechthild Niemann-Jensen, Anke Nienhaus, Ursula Noortwijck, Claudia Otto Peters, Luise Paczensky, Gerd von Parnass, Peggy Parnok, Sophie Pataki, Heidi Paul, Alice Paurat, Leonore Pavel, Marianne Penner, Wilfried Petrowa, Tatjana Pittner, Ulrike Pitzen, Marianne Plogstedt, Sybille Plöhm, Amarrila Pluhar, Erika Pöckhacker, Magdalena Polanz, Ingeborg Pommerenke, Siegfried Pross, Helge Puchner, Rosemarie Pusch, Luise F. Quistorp, Eva Raabe, Ortrud Radau, Inge Raming, Ida Ranke-Heinemann, Uta Raquet-Schütz, Elfriede Rath, Eva Reagan, Ronald Reinig, Christa 35 20 21 21 21 35 33 21 21 31 21 33 15 42 21 21 Inhalt, 33 21 32 21 21 34 21 33 21 19 5 21 20 21 21 21 21 21 21 6 21 21 35 21 21 18 21 21 39 2, 21, 24, 27, 28 33 21 Reiters, Gerlinde Rich, Adrienne Rieger, Renate Ries-Augustin, Ulrike Ries-Meinhardt, Daniela Röber-Kingma, Renate Röhm, Ruth Rohrmann, Elsabea Roland, Madelaine Romberg, Eleonore Römer, Barbara Rühmkorf, Eva Runge, Erika Rützel, Heidi Sacharow, Andrej Sander, Helke Sattler, Ursula Sauer, Irmgard Schädler, Margit Schäfer, Bettina Schaich, Ute Scheer, Helma Schefold, Marion Schell, Barbara Scherer, Gretl Schirmacher, Käthe Schlüter-Hatesaul, Anneliese Schmalz-Jacobsen, Cornelia Schmid, E. Schmidt, Dagmar Schmidt, Helen Schmit-Harzbach, Inge Schneeberger, Claudia Schnegg, Brigitte Schöffel, Luise Schöpp-Schilling, Hanna Beate Schultz, Angela Schultz, Dagmar Schulz-Seitz, Ruth-Eva Schütte, ? Schwarzer, Alice Schwarzhaupt, Elisabeth Schygulla, Hanna Seidenfaden, Karin Senft, Solveig Shivers, Lynne Siebenschön, Leona 21 33 21 21, 24 21 21 20 21 5 21 21 21 21, 24, 28 18 15 21, 30 39 27 21 35 21 21 21 21 21 32 18 21 36 21 21, 36 21 21 21 21 21 21 21 21 5 28, 29 21 21 21 Inhalt, 13, 14, 33, 37 33 21, 35

Schlagwortliste „Der Feminist“ Heft 1983, VIII-14 Abgeordnete Abrüstung Autonome Frauenbewegung Bundeswehr Deutscher Gewerkschaftsbund DGB Empowerment Feminismus Feministische Partei Feministische Politökonomie Frauen in der Politik Frauenbewegung, historisch Frauenpartei Frauen-Sommer-Universität Friedensbewegung Gesundheit Gewalt (systemische, Ausbeutung, Unterdrückung) Herrschaftsverhältnisse Lohn für Hausarbeit Mütter Patriarchat, Patriarchatskritik, Patriarchatsanalyse Schleswig-Holstein, Landtagswahl 1983 Sowjetunion, Frauenbewegung Sowjetunion, Frauenfrage Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD USA, Frauenbewegung Väter