1 OE0 zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA FE1111 NISI? • BEITRÄGE ZUR THEORIE UND PRAXIS Nr. 2/1977 II.Jahrg. DM 3,50 ie ,e aber nicht Wege tahren Feminisinus zum Dae 5 Stunden-Modell für Frau und Mann - die einzig richtige Lösung! • Als Mann Feminist • Internationaler Frauenkongreß in Paris • 1) 1e Unruhe über unsere feministische Klassenanalyse beginnt gerade erst D as Neueste vom Prozeßgeschehen • Feministische Literaturkritik

Viele, aber »ficht alle Wege .tiiresi zum zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 'Fireininisnius Die Bedeutung von Form und Inhalt in der Politik Hin und wieder macht frau/man uns den Vor- wurf, unsere Zeitschrift wäre elitär, spreche nur eine Minderheit an, sei zu theoretisch usw. Manchmal fand sogar ein neues Mitglied, es habe Hemmungen die Zeitschrift der "breiten Masse" auf der Straße anzubieten, da die mei- sten mit dem FEMINIST sicher nichts anfangen könnten, mit der Lektüre überfordert seien. Es übernahm damit unbewußt ein Vorurteil, das der "breiten Masse" die Denk- und Bildungs- fähigkeit an sich abspricht, bekannt unter"Doof bleibt doof, da helfen keine Pillen" und "Was „ Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr! Doof bleibt doof, da helfen keine Pillen ? Vertreter dieses Vorurteils leugnen die eigene Lebenserfahrung. Auch unser neues Mitglied verdrängte seine Kenntnis des Bildungs- und Ausbildungsniveaus der übrigen Gruppenmit- glieder. Denn die Mehrheit besuchte lediglich die Volks- oder Mittelschule. Wir sind alles andere als eine homogene Studenten- oder In- tellektuellengruppe wie z.B. im letzten Jahr- hundert die Linkshegelianer (Marx, Engels, Ruge, Feuerbach, Stirner u.a.). Die politisch- ökonomische Bildung möchten viele Mit- glieder bei uns nachholen, verbessern - sie bringen sie höchst selten mit. Und auch, was unter Feminismus zu verstehen ist, das kri- stallisiert sich erst nach und nach heraus .Wer zu uns kommt, hat meist noch recht vage Vor- stellungen über die politischen Ziele und Inhal- te der feministischen Bewegung. Die Frauen und auch einzelne Männer, die durch unsere Zeitschrift und Öffentlichkeitsarbeit angezogen werden, stellen zwar schon einen Widerspruch zwischen ihren Interessen und Bedürfnissen und der herrschenden Gesellschaftsstruktur - von uns Patriarchat genannt - fest. Deshalb interessieren sie sich für uns. Aber wie sie ihn lösen wollen oder können, darüber gehen ihre Ansichten in der Regel weit auseinander. Und weil diese Übereinstimmung über die Zie- le und Inhalte sowie über adäquate Wege und Formen, sie zu erreichen, noch sehr gering von HANNELORE MABRY ist, bemüht sich diese Zeitschrift besonders um die genaue Analyse des Patriarchats und um die Darstellung der Möglichkeiten, es zu überwinden - kurz: um die feministische Theo- rie und Strategie. Das bemerkenswerte dabei ist, daß gerade un- sere Zeitschrift die personelle und finanzielle Unterstützung nicht von den akademisch Gebil- deten, den intellektuell und ökonomisch Bes- sergestellten, sondern durch die "breite Mas- se" - durch Hausfrauen, Sekretärinnen, Kran- kenschwestern, Rentnerinnen - erfährt. Deshalb geht der Vorwurf des Elitären beim FEMINIST auch ins Leere. Denn die Elitären schirmen sich von der "breiten Masse" ab - sowohl durch ihre elitäre Form (Sprache etc.) und manchmal auch durch ihren elitären poli- tischen Inhalt (z. B. die Rassenpolitik Südafri- kas und der Sexismus in den Theorien des Pa- triarchats). Das, was die Herren Habermas, Marcuse, Luhmann, Massing etc. in ihren Schriften abhandeln, ist so neu auch wieder nicht. Neu ist häufig nur die "Verpackung", die sprachliche Aufbereitung der philosophischen, soziologischen und politologischen Probleme. Die Thematik, die wir in diesem Aufsatz u.a. behandeln, liest sich zum Beispiel bei Otwin Massing unter" Begriffsbildung und soziale Wirklichkeit" so:"Die historizistische Verzau- berung durch die Magie sanktionierter seman- tischer Sinnkoppelungen schlägt die aktuelle Analyse mit Befangenheit".1) Diese "Verpak- kungt verhindert jede demokratische Kommuni- kation, obwohl gerade diese Herren die Eman- zipation des Menschen und die "herrschafts- freie Diskussion" ständig forderten. Nicht zu- letzt durch ihre elitäre Sprache (Form) haben sie die Auseinandersetzung über gesellschafts- politische Fragen und Sachverhalte von Anfang an selbst ad absurdum geführt. Das genaue Gegenteil versuchen wir: eine mög- lichst klare und verständliche Darstellung un- serer feministischen Theorie und Praxis. Und damit sind wir beim Thema: Der Bedeutung von Form und Inhalt in der Politik. Der Streit, wem die größere Bedeutung dabei zukommt und die Frage, in welchem Verhält- 1

1) Macht hatten und haben, und daß der Bedeutungswandel eines Begriffes mit Ände- rungen in der jeweiligen Machtstruktur der Ge- sellschaft verbunden war und ist. Der Begriff "Feminismus" war bereits im letz - ten Jahrhundert und Anfang dieses Jahrhunderts in Deutschland bekannt und wurde besonders im intellektuellen, kulturellen Bereich häufig gebraucht ( Hans Blüher:"Der bürgerliche und geistige Antifeminismus", Berlin 1916 und Dr. E.F.W.Eberhard:"Feminismus und Kultur- untergang", Wien und Leipzig 1927 u.a. ). Er verschwand mit dem Niedergang der ersten Frauenbewegung und wurde dann nach der Machtergreifung Hitlers völlig "ausgemerzt". Erst mit der neuen Frauenbewegung Ende der 60er Jahre kam der Begriff Feminismus in Deutschland wieder auf. Theoretikerinnen und Anhängerinnen der Bewegung führten das Wort wieder ein. Sie übernahmen den Begriff entwe- der aus dem Ausland (denn in den skandinavi- schen Ländern, in Italien, Frankreich, England und in den USA war dieses Wort nicht in der- selben Weise entmachtet worden wie in der Ära des Nationalsozialismus in Deutschland) oder sie gaben eine eigene Definition für Feminis- mus - zum Beispiel wir. Die meisten Femini- stinnen suchten außerdem durch die Wiederer- weckung des Begriffes eine Verbindung zu ihrer verschütteten Geschichte zu knüpfen - zu den Frauen, die eine andere Bewertung und Be- handlung der Frau bereits in der Vergangenheit angestrebt und erkämpft hatten. Wer sich der Sprache, der Begriffs- bildung, nicht zu bedienen weiß, bleibt entmündigt, bleibt politi- sches Objekt Jede Bewegung, die zu politischem Einfluß und zur Macht kommt, hinterläßt ihre Spuren in der Sprache, in der Begriffsbestimmung - sie sucht eine eigene Kultur zu errichten. Wenn wir die Ursachen politischen Handelns untersuchen, so werden wir immer wieder Bestrebungen aufdek- ken, die entweder bestehende Gesellschaftsord- nungen absichern, doh. an der Macht halten oder sie entmachten und eine neue ( manchmal auch eine bereits vergangene) politische Ordnung in- stitutionalisieren wollen. Dieser Machtkampf wird mit allen Mitteln geführt: mit körperlicher Gewalt, Polizei und Militär, Kapital und Waffen, mit Ideologien, politischen und religiösen Wert- vorstellungen und nicht zuletzt mit den Mitteln und Methoden der modernen Wissenschaft. Die Entwicklung der Sprache legt von diesem Macht- kampf ein sehr lebendiges Zeugnis ab. Wer sich der Sprache, der Begriffsbildung, nicht zu bedienen weiß, bleibt Objekt, entmündigt - ist politisch tot. Wer Sprache zu ändern, zu erneuern, durch eigene Begriffe zu prägen versucht, wird von den jeweiligen Machthabern als Genie "ver- herrlicht" oder isoliert, als Revolutionär ge- kauft oder gekillt, als Irrer, Ketzer und als Hexe eingesperrt oder vernichtet. Politische Ideen und Inhalte wurden und werden durch Bücherverbrennungen, Gehirnwäsche und Be- rufsverbote unterdrückt und total ausgeschal- tet. Sie geraten auch in Vergessenheit - wie wir gesehen haben - , wenn sie nicht durch neue Träger und Anhänger am Leben gehalten, zu neuem Leben erweckt werden. Und es ist die Aufgabe der neuen Frauenbewegung unsere Definition des Begriffes "Feminismus" in die Duden, Lexika und in die Wissenschaft zu bringen! Erst wenn dieser Begriff so bekannt, so häu- fig verwendet und international anzutreffen ist wie der Begriff Christentum oder Kapita- lismus oder Sozialismus, haben wir das Pa- triarchat wirklich herausgefordert. Wer sich übrigens über wissenschaftliche Be- griffsbildung - auch als Laie - einen kurzen u. verständlichen Überblick verschaffen möchte, dem empfehlen wir Wolfgang Stegmüllers Ab- handlung über Wissenschaftstheorie im Fischer Lexikon "Philosophie"(S.334-360).Er findet dort auch den Ausdruck "Sprachkonven- tionen". Diese Art der Begriffsbestimmungen beruhen nicht auf Beobachtung und Experi- ment (wie häufig in den Naturwissenschaften), sondern auf sprachlichen Abkommen, Überein- kommen. Sprachkonventionen basieren sowohl auf logischen wie auf willkürlichen (Macht-) Faktoren. Allein die letzteren "erlaubten" die unsinnige Definition von Feminismus durch die patriarchalische DUDEN-Redaktion. Und als die Herren 1974 endlich den Begriff in seiner politischen Dimension wieder einführten, wur- de er sofort diskriminiert, abgewertet - noch bestimmen sie die Konvention! Sprachen und geschriebene Geschichte ermög- lichen nicht nur Einblick in und die Reflexion über "Herrschaft" ; sie sagen auch einiges über die Situation der "Beherrschten", der Un- terdrückten aus. Denn Herr und Knecht, Mann und Frau, Gesunder und Kranker, Junge und Alte, sind stets voneinander abhängig. Deshalb muß die feministische Wissenschaft damit be- ginnen und fortfahren, die patriarchalische Sprache und die vom Patriarchat interpretierte 3

in der Politik eine dialektische Einheit bilden, d.h. voneinander wechselseitig abhängig sind. Entsprechen sich politische Formen und Inhalte nicht, lassen sich ausgesprochene Widersprü- che zwischen ihren Methoden (Strategien) und Inhalten (Zielen) feststellen, so haben wir es mit Mischformen - meist Überlagerungen und Verfälschungen feministischer Ziele durch patriarchalische Methoden! - zu tun. In der Realität kommen die Mischformen politischer und ökonomischer Systeme weit häufiger vor als totale Übereinstimmungen von Form und Inhalt. In der Wirtschaft und Politik wurden deshalb Begriffe nötig wie "Staatskapitalismus", "Soziale Marktwirtschaft im Spätkapitalismus", "Sozialfaschismus" :'repräsentative Demokra- tie" etc. Besonders auffällige Mischtypen sind da auch das Christentum und der Sozialismus - Kommunismus. Durch ihre Widersprüche zwischen Theorie und Praxis, zwischen Inhalt und Form, machten sie sich als sozialpoliti- sche Bewegungen mit humanistischem An- spruch immer wieder selbst unglaubwürdig. Deshalb kann auch nur eine feministische Be- wegung überzeugen, die ihre politischen Ziele (Inhalte) mit den ihnen adäquaten Mitteln (For- men) führt. Frauenherrschaft von Mannes Gnaden Das Dilemma, in dem sich die sogenannte autonome Frauenbewegung seitJahren befindet, rührt nicht zuletzt daher, daß sie sich mit der hier angeschnittenen Problematik bis heute kaum beschäftigt hat. Weder über po- litische Formen ,noch über politische Inhalte und schon gar nicht über ihre Bedeutung für den Feminismus hinsichtlich seiner Auseinan- dersetzung mit dem Patriarchat, wurde hier kritisch und selbstkritisch reflektiert. Anhän- gerinnen dieser Richtung verwechselten sogar Inhalt und Form, indem sie eine Partei "an sich" als patriarchalisch diskriminierten und ganz unabhängig von ihrem politischen Inhalt als politische Methode (Form) ablehnten. In der "autonomen Frauenbewegung" wird die Ge- schlechtsangehörigkeit an sich zum politischen Inhalt, denn das Patriarchat wird biologisch definiert: es besteht nur aus Männern. Die Au- tonomie wird allerdings eher sexuell denn Ideologisch-theoretisch praktiziert, da die Politischen Inhalte und Formen vom Patriarchatmitunter völlig unkritisch über- n°Inmen und auch bedenkenlos im Machtkampf gegen die eigenen Geschlechtsgenossen und an- ger sdenkenden Feministinnen eingesetzt werden. Was die "autonome Frauenbewegung" tatsäch- lich unter politischem Feminismus ver- steht, blieb bis heute recht vage, verworren und widersprüchlich. Und da "bürgerliche" wie "linke" Meinungsfüh- rer/innen - wenn überhaupt! - nur die"auto- nome Frauenbewegung" zur Kenntnis nehmen, ist es auch weiter nicht verwunderlich, daß die patriarchalischen Massenmedien über die fe- ministische Bewegung einseitig und unausgewo- gen informieren. Verschärfend tritt hier noch dazu, daß didta.P."jede andere als ihre eigene Richtung auch seit Jahren systematisch unter- drückt! So erfuhr die Öffentlichkeit aus den äußerst seltenen Sendungen (2 oder 3 pro Jahr noch dazu auf höchstens 30-45 Min. begrenzt) nie etwas über die theoretischen und politöko- nomischen Dimensionen des Feminismus. Le- diglich über den Kampf gegen den § 218 und die Initiativen zur Errichtung von Häusern für ge- schlagene Frauen wird kurz berichtet.W a rum viele Männer in und außerhalb der Ehe Frauen schlagen und vergewaltigen, w a rum Kirchen, Parteien und Ärzteschaft die Meinung der Be- troffenen mit Füßen treten und treten können (laut Umfragen wünschte die tlerwältigende Mehrheit der weibi.Bevölkerung die sog. Fri- stenregelung), w a ru m der Abstand zwischen Frauen- und Männerlöhnen wächst etc., das alles wurde lin Fernsehen und in der Presse nicht analysiert. Denn nach "herr"schender Meinung gibt es ja kein Patriarchat, sondern bedauerlicherweise nur noch zu viele rückstän- dige Frauen und Männer, die von"traditionel- len" Geschlechterrollen nicht recht loskommen. Die Regierung wünscht ja partnerschaftliche Beziehungen, aber - welche Tragik! - sie stel- len sich nicht ein. Und direkt schizophren: Alle Parteien sind für Chancengleichheit und Part- nerschaft, aber wenn einzelne Frauen für diese Ziele kämpfen, dann werden sie als"Männer- hasserinnen", als entweder lesbische oder fru- strierte, auf jeden Fall"überspannte Femini- stinnen" abqualifiziert. Und noch etwas fällt auf: Während man sich bei Themen über Inflation, Arbeitslosigkeit, Rassen- politik etc. mit Fakten und Fachwissen abzusi- chern bemüht, kann man zum Thema Frau und Politik ohne weiteres ohne jede Sach- und De- tailkenntnis vor sein Publikum treten. Erst kürzlich wieder geschehen in Werner Höfers Frühschoppen "Frauenherrschaft wie gewonnen so zerronnen"am 31.7.77. Gastgeber Höfer stell- te da die kühne, aber falsche Behauptung auf, daß innerhalb des Westens die höchste weibliche Vertretung im Deutschen Bundestag zu finden sei! Keine(r) der anwesenden 5 politischen( ! 5

schen Inhalte und Formen 150% an- bzw. über- nimmt. Aber diese "Frauenherrschaft" von Mannesgnaden ist dennoch wie gewonnen so zer- ronnen, denn es steht nicht die Masse der Frau- en und erst recht nicht die der politischen Fe- ministen hinter diesen Patriarchalinnen. Diese Frauenherrschaft stützt sich in der Regel auf einen bzw. einige wenige Patriarchen in der Füh- rungsspitze. Das Patriarchat hat erst dann abgewirtschaftet, wenn Frauen und Mütter in aller Welt nicht mehr als Erfüllungsgehilfen ihrer Väter, Ehemänner, Freunde, Liebhaber und Söhne funktionieren - und sei es auch nur passiv, gewährend, duldend. Erst wenn sie kritisch die Inhalte und Methoden der Politik ihrer Männer reflektieren und sie mit ihrer Lebenserfahrung, ihren eigenen und den Interessen und Bedürfnissen der Kinder und Alten konfrontieren, ist die Entwicklung zu einer feministischen Gesellschaftsordnung möglich. Derzeit sind wir vom Feminismus sogar inner- halb der Frauenbewegung noch weit entfernt. We- der die Inhalte noch die Methoden des Patriar- chats wurden hier bisher systematisch aufgear- beitet - im Gegenteil, Sexismus, Dogmatismus, Sektiererei, Unterdrückung und Diskriminierung innerhalb und zwischen den einzelnen Frauengrup- pen wuchern weiter. Erst, wenn diese Probleme erkannt und ernst genommen werden, wird auch der Vorwurf, der seit 1976 immer häufiger zu hören und zu lesen war und ist:"Die neue Frauen- bewegung sei faschistisch!" verstummen. Faschistische Tendenzen in der autonomen Frauenbewegung"? ter als der des Feminismus. Nicht zuletzt deshalb, weil wir Faschismus versteckt oder offen in diesem Jahrhundert bis zur Neige aus- kosten mußten, während der Feminismus lei- der noch immer Utopie - unser "Prinzip Hoff- nung' - ist. Eine sehr genaue Begriffsexplika- tion ist dennoch selten zu finden und eines ha- ben beide Begriffe inzwischen gemeinsam: sie werden mit Vorliebe zur Diffamierung des politischen Gegners benutzt - ganz gleich, ob die- oder derjenige wirklich ein objektiver oder subjektiver Vertreter feministischer bzw. faschistischer Politik ist. Obwohl in der Umgangssprache bereits Schimpfworte, fehlen beide Begriffe z.B. im "Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Soziologie"(Berlin,1969),und auch im Fischer Lexikon"Soziologie"(Frankfurt,1967) erspart man sich auf diese gesellschaftspolitischen Be- wegungen näher einzugehen. Lediglich einmal taucht hier der Begriff "Faschismus" auf und zwar unter dem Oberbegriff "Masse". Etwas mehr erfahren wir in Helmut Schoeck' s "Klei- nes Soziologisches Wörterbuch"(Freiburg1969) und im Fischer Lexikon "Staat und Politik" (Frankfurt 1969). Kurz zusammengefaßt lesen wir da u.a. "Faschismus (ist ein) politischer Gattungsbegriff:' " Das Wort kommt von'Fas- ces', den die Staatsautorität und ihr Recht zur Strafe symbolisierenden Rutenbündeln mit Beil der Liktoren im antiken Rom." Mit dem Wort Faschismus werden folgende Sinngehalte dort verbunden: - antiparlamentarische Diktaturbewegung - autoritäres System, Führerprinzip - Täuschung, Terror und Gewaltanwendung Eine faschistische Frauenbewegung ist wie eine faschistische Arbeiterbewegung ein Widerspruch in sich. Die Lösung der Frauenfrage - wie die der Arbeiterfrage und die der sozialen Frage in der sog. 3.Welt - kann weder mit faschistischen Inhalten noch mit faschistischen Methoden ge- lingen. Wenn faschistische Methoden oder Inhalte in die Befreiungsbewegungen von Frauen, Arbei- tern oder Negern Einlaß finden, ist dies ein si- cheres Indiz dafür, daß Formen und Inhalte inner- halb der Bewegung nicht mehr oder noch nicht genug ernst genommen und kritisch reflektiert Werden. Faschismus und Feminismus schließen sich nach unserer Definition grundsätzlich aus. Wenn in der Realität dennoch Mischformen zu be- obachten sind, so kann unsere Aufgabe und Arbeit nur darin liegen, diese Widersprüche konkret aufzudecken und politische Fehler bereits im An- fangsstadium zu korrigieren. Paschismus - was ist überhaupt darunter zu ver- stehen? Zwar ist der Begriff Faschismus bekann- als politische Praxis und Propaganda - biologistische, besonders ausgeprägte rassi- sche und nationalistische Politik - betontes "Freund-Feind-Denken" - militärisch gestraffte und politisch unifor- mierte Ordnung des gesamten gesellschaft- lichen Lebens, die dem einzelnen seinen Wert nur im Dienste der unilateral (einseitig) ausgerichteten Gesamtheit zuerkannte und seine Freiheits- und Grundrechte (Versamm- lungs-,Vereinigungs-, Meinungs- und Presse- freiheit) aufhob und jede legale Oppositions- möglichkeit ausschloß. Bei dieser Auflistung fällt auf, daß ein beson- ders krasses Mißverhältnis zwischen Angaben über die politische Form und über den politi- schen Inhalt vorliegt. Frau/man weiß danach, w i e sich der Faschismus darstellte, welche Methoden er anwendet, aber verhältnismäßig wenig über das, was er wollte! Wir erfahren zwar , daß er besonders den Kommunismus, 7

Gewaltloses System Gewaltsystem feminismus Patriaxceat /= Faschismus \= Feminismus Mischformen feministi- scher u. pa- triarchali- scher Inhalte und Formen Adb. zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA4dleAlb. I Feminismus 1 (idealtypisch) z.B. Christentum, Liberalismus, SozialismuszyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA l. Faschismus (idealtypisch u. real 'sch) Kommunismus, Anarchismus - Mischformen (realtypisch) 1 Form und Inhalt entsprechen sich Form und Inhalt widersprechen sich Form und Inhalt entsprechen sich .111.1111... • eine Mißachtung demokratischer Emanzipa- Nicht nur Bornemans, sondern auch Ursula Linnhoffs und Heide Heinz' Vorwurf des Fas3his- rnus richtet sich aber in erster Linie gegen die ''autonome Frauenbewegung" und nicht gegenun- sere Richtung. Wir betrachten uns,in dem Sinne Wie Autonomie hier verstanden wird, selbst nicht als "autonom" !Von der "autonomen Frauenbe- wegung" werden wir nicht einmal geduldet -wir werden überhaupt nicht zur Frauenbewegung ge- zählt! Eine derartige Verhaltensweise finden wir zwar nicht eindeutig faschistisch, in jedem Pall aber patriarchalisch, weil ▪ eine bewußte Unterdrückung andersdenkender verschließen, sich 'männlich' organisieren zu müssen, um dem immer stärker werdenden fa- schistischen und kapitalistischen Feind ent- schlossen entgegentreten zu können." Hier wird offensichtlich darauf angespielt, daß Orga- nisationsunterschiede von der Gruppengröße, dem Ziel etc. und nicht vom Geschlecht her zu bestimmen sind, sonst bleiben uns die Gänse- füßchen bei männlich unverständlich. Das läßt immerhin hoffen... Faschismus definiert Ursula Linnhoff folgen- dermaßen:"Faschistisch sein heißt für mich letztlich von einer Gruppe her qualitative oder quantitative Minderheiten zu verfolgen, auf sie Druck auszuüben, ja sogar sie physisch ausrot- ten zu wollen." Hier wird also der Aspekt des Freund-Feind-Denkens und der Gruppenmacht gegenüber Minderheiten hervorgehoben. Später lesen wir:"So fern liegt mir die Vorstellung gar nicht, daß mein Kopf auch unter dem Dop- pelbeil der Amazonen rollen könnte, z.B. weil ich noch mit Männern etwas zu tun habe, weil Doch hören wir zuerst, wie Ursula Linnhoff den. ich noch doppelstrategisch in Männerorganisa- Faschismusvorwurf in "Ängste einer sozialisti- tionen kämpfe - übrigens auch gegen männer- schen Feministin vor dem Faschismus"(EFA, identifizierte Frauen - und weil ich mich über- 4._Nr ° 13/77 )begründet. Der Artikel wurde erwei- haupt ungern für immer auf etwas festlegen kert umeinen nicht uninteressanten Satz wieder- lasse." Das ungemütliche Gefühl, daß sie "auch abgedruckt in PROTOKOLLE Nr.16/77.Der in zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA unter Frauen Angst vorm Faschismus habe", E111%. fehlende Satz:"Eine solche Bereitschaft wurde bei U. Linnhoff übrigens durch die Ausla 1,,,ur Stärke (gemeint ist die von Frauen- H.M.) dung bisexueller Frauen zum diesjährigen '1111 sich auf die Dauer auch der Einsicht nicht tionsbestrebungen eine arrogante Bevormundung der breiten Masse, der man die Möglichkeit,selbst zu entscheiden und zu wählen, verschließt • eine durch keinen feministischen Inhalt zu rechtfertigende Anmaßung. Feministen 9

OHNE UNS FRAUEN GIBT ES KEINE REVOLUTION Frauenbur,1113d2n GmbH SS /9 79- D eye 690C, Heidelberg 1 Tel 06221 / 2226 Postsdieok Kto. Kartsruhe '161-'56 4 t, cue er v ,1,` (9u .712-r- -re--1,t a. LA/17 Vi e fICIOCHJA) 9-0 02, ti- (24 w , — ej s ggt r . 0°24- L - ze.( (.4.W J 1-4- nomen Frauenbewegung" gelaufen. Sie steht noch immer aus. Wir warten nach wie vor auf eine Be- gründung für die Diskri- minierung unserer Zeit- schrift durch die Frauen- buchläden in München und Frankfurt und weiteren fünf, die sich offensicht- lich an diesem Boykott beteiligen, da sie unsere Schreiben nicht beantwor- ten. Eine sachliche Auseinan- dersetzung mit der von uns ausgearbeiteten fe- ministischen Politökono- mie und der von uns vor- geschlagenen Strategie, nämlich der Schaffung ei- ner FEMINISTISCHEN PARTEI und einer eige- nen GEWERKSCHAFT ist weder in EMMA noch COURAGE, noch einer anderen Zeitschrift der neuen Frauenbewegung (bis auf die HEMN- PRESSE, Basel) erfolgt. Wie wir inzwischen hör- ten, steht auch Ursula Erlers neues Buch"Zer- störung und Selbstzerstö- rung der Frau" (Siehe S. 30 f.) im Münchner Frau- enbuchladen jetzt auf dem Index. Nicht die Ausein- andersetzung und Diskus- _ und Mißachtung der Bemühung anderer femini- stischer Gruppen kommen wir vom Regen in die Traufe und auf keinen Fall zur Aufhebung des Patriarchats! Kein Unterschied also in den Methoden der Poli- tik? Männer und Frauen, Rechte und Linke, Christen und Anarchisten, alle wenden sie weit- gehend dieselben Methoden im politischen Machtkampf an: als "mildeste" Diskriminierung, Rufmord, Arbeitslosigkeit, Berufsverbote etc. , als "schärfste" Folter, Mord, Massenvernich- tung. Im Verlauf der Menschheitsgeschichte hat sich gezeigt, daß innerhalb des jeweiligen Ge- sellschaftssystems - auch wenn es in der be- treffenden Religion, politischen Philosophie, den Grundwerten oder Menschenrechten anders kon- zipiertwarund ist - ,in der Praxis das Patriar- chat triumphierte. Wir finden immer nur ein- 2.4- 4 Dee.eilL _ -ü72? SeZ 11 11`)C4 tet ow«._ Yet«,,ü2lo-rc zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA /L-62,6 r-V 02: kt{ r,tie,jte,) J.k -etal2)-"<- 41QA-2,- at&' (-)/tkr 't""'t 12- " LI at‘i ict,t,(j /tu- 4-(t1 keA-W2 cx,412,, uive/2_,244. A- ocez Äsk2.4eL(ite zixittA-r c,i4.2 .0...24-ei h 002, fy 4.1122,, octek) 1.,c. ,eiie.,, Ccm Ä.(1.47 Gär Ct-' Tycz-e4.2.-Aizwtir,f, e 5 124&)co LAA 4(4.44 S _ A-u-L-12 oeef XiWat()1,9e44 (Ä) (Ar t hetri 4A-t_S) C4,e A CX_L-t_ 4_,t r Gi„),,f jeteoye,t,-M, 9estJi__ AA4- (921,4- cyl& h)(izi" sion über die verschiedenen Richtungen werden i der "autonomen Frauenbewegung" gewünscht, sondern - wie es aussieht - die Alleinherr- Schaft von Sekten. "Ohne uns gibt es keine Re- volution!" steht auf dem Briefkopf des Heidel- berger Frauenbuchladens. Nun, wir können zu solch prahlerischer Selbstüberschätzung ver- bunden mit rein patriarchalischen Verhaltens- weisen anderen feministischen Gruppen gegen- uber nur sagen: Mit und durch Euch gibt' s nie eine Revolution - nicht mal ne Evolution! Von den insgesamt 11 in der BRD bis jetzt be- stehenden Frauenbuchläden wollen nach unse- ren bisherigen Bemühungen immerhin 7 den FEMINIST der Leserschaft vorenthalten, und zwar der Frauenbuchladen in Bonn, Braun- schweig, Bremen, Frankfurt, Heidelberg, Mün- chen und Wiesbaden. Mit solcher Intoleranz und

octs 5 Siunden zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA I-- die ebne riclitige LA031 fit* dend und nem Seit einem Jahr ist Politikern und Gewerk- schaftsführern klar geworden, daß sie die Ar- beitslosigkeit nicht in den Griff bekommen und seitdem ist auch die Arbeitszeitverkür- zun Lohnausgleich als Regulativ gegen die hohe Zahl an Arbeitslosen in die Debatten eingeflossen. Noch sind die Meinungen wider- sprüchlich: Politiker wissen nicht, was schlech- ter für ihr Image ist, der Makel der Arbeits- losenziffern oder der Zorn der Erwerbstqtigen, die sich mit der kürzeren Arbeitszeit auch eine geringere Entlohnung einhandeln. Den Ge- werkschaftsführern geht es ähnlich: Die einen glauben, ihre Aufgabe sei der alljährliche Kampf um die Tariferhöhungen, also das Tau- ziehen um den kapitalistischen Mehrwert zwi- schen Unternehmer und Arbeitnehmer. Die anderen sprechen von Solidarität unter den Arbeitnehmern, die sich nicht nur durch die Arbeitslosengelder der Bundesanstalt für Ar- beit beweisen müsse, sondern auch durch die gleichmäßige Verteilung der Arbeit auf alle Arbeitnehmer. Ja, sogar die Moral wird be- müht: Das Stehlen von Arbeit (Überstunden, Schwarzarbeit usw.) - so sagt man - solle ge- nauso geächtet werden wie das Stehlen von Geld. Eine gerechtere Verteilung der Arbeit auf alle arbeitsfähigen Menschen? Die Idee wäre so schlecht nicht, nur hat sie einen Haken: Gemeint ist selbstverständlich immer nur die bezahlte Arbeit. Von einer Aufteilung der unbezahlten Arbeit, der Arbeit, die niemand stehlen will, ist natürlich keine Rede. Diese Inkonsequenz aber gerade ist es, die uns ganz und gar nicht gefällt. Wo bleibt die gerechte- re Verteilung von Hausarbeit, Kindererziehung, Alten-- und Krankenpflege? Warum soll es weiterhin Frauen geben, die unbezahlte Arbeit leisten, während der Hauspatriarch nur den Finger rührt, wenn er entsprechend entlohnt wird? UM diese Vorstellungen etwas mehr zu konkre- tisieren, wird im folgenden eine Arbeitsver- teilung vorgestellt, in der unsere Forderungen Aufhebung der geschlechtsspezifischen Ar- beitsteilung, bei der unbezahlte Arbeit fast ausschließlich von Frauen geleistet wird, Beteiligung der Männer an der Hausarbeit (Putzen, Waschen, Bügeln, Kochen usw.) von Ursula Sattler und der zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA und Altenpflege), Sozialarbeit (Kinder-, Kranken- - Abschaffung des Ernährerlohns (Männer werden um 30-40% höher entlohnt als Frauen - ob sie eine Haussklavin und/oder Kinder zu ernähren haben oder nicht), - ökonomische Unabhängigkeit der Frauen und Mütter vom eigenen Ehemann, realisierbar wären. Die Rechnung, die aufgeht Da wir also die Arbeit zwischen Männern und Frauen gerechter aufteilen wollen, beginnen wir gleich einmal mit der bezahlten. Gerecht heißt, jeder arbeitsfähige Mensch bekommt die gleiche Anzahl an Arbeitsstunden zuge- teilt. Unsere Rechnung bezieht sich auf die Personen, die man Erwerbstätige nennt: Angestellte, Arbeiter, Beamte, Selbständige, mithelfende (bezahlte) Familienangehörige und Auszubildende. Ende 1974 gab es in der BRD rund 62 Millio- nen Menschen1 ) - und zwar 32,4 Mill. weibli- chen und 29,6 Mill. männlichen Geschlechts. Von diesen Bundesbürgern waren 48,5 Millio- nen (25,8 Mill. Frauen und 22,7 Mill. Männer) älter als 15 Jahre - also im arbeitsfähigen Alter. Erwerbstätig waren von diesen 48,5 Millionen allerdings nur 25,9 Millionen - und zwar 9,6 Mill. Frauen und 16,3 Mill .Männer In unserer Statistik und den folgenden Grafi- ken sind wir vom sog. umfassenden Erwerbs- konzept ausgegangen, do h. es wird zur "Er- werbsbevölkerung" jede Person gezählt, die überhaupt am Erwerbsleben teilnimmt, so z.B. auch Selbständige ohne Hauptberuf (Rent- ner oder Altenteiler), deren überwiegender Lebensunterhalt zwar nicht aus einem Arbeits einkommen fließt, die aber als Teilbeschäftig- te am wirtschaftlichen Erwerbsprozeß mitwir- kn. Es läßt sich demnach folgende Erwerbs- quote errechnen: jjjerbsquotz = alle tatsächlich erwerbstätigen Personen ab dem 15. Lebensjahr Gesamtbevölkerung ab dem 15. Lebensjahr 13

Der erste Einspruch, der kommen wird, ist natürlich: "Dann verdienen wir zu wenig!" bzw. vom Patriarchen:" Dann verdiene ich zu wenig!". Eines ist klar, wer nur 6 Std, am Tag arbeitet, wird auch nur für 6 Std. be- zahlt. Da aber das Arbeitsvolumen von 1042 Mill. Stunden konstant bleibt, gibt es auch nach wie vor für 1042 Mill.Stdo den entsprechenden Lohn. Das Gesamteinkom- men bleibt gleich, anders ist nur die Auf- teilung zwischen Männern und Frauen. Frauen, die bisher unbezahlte Arbeit (Skla- venarbeit) zu Hause verrichten mußten, Wären dann auch alle außerhäusliche Lohn- arbeiter. Für die Berechnung des 6 Std.-Tages ist das Arbeitsvolumen mit 104 2 MilloStd.als konstant angenommen worden. Das aber wird in Zukunft keineswegs so sein. Auf- grund von Rationalisierung und Automati- sierung werden die zur Verfügung stehenden bezahlten Arbeitsstunden weiter abnehmen. Aus der Grafik ist ersichtlich, wieviel Ar- beitsstunden sich ergeben, wenn Frauen und Männer nur noch 5 Std. pro Tag arbeiten, und die Erwerbsquote für beide wiederum 71,9 % beträgt. Eine Verringerung von 1042 Mill. auf 873 MilloStd/Woche (16, 7%), ist für die Zukunft durchaus realistisch, da weder der 6 Std. -Tag noch der 5 Std. - Tag schon morgen vom Patriarchat einge- führt werden wird. Wir fordern deshalb: 5 Stunden bezahlte Arbeitszeit pro Tag für 'eden arbeitsfähigen Menschen per Gesetz. ."11111111181811"Malmfflmommi Die unbezahlte Arbeit Nachdem in unserem Modell nun alle Frau- 11 ein Stück vom Kuchen der bezahlten Ar- beit bekommen haben, wollen wir gerechter- weise den Männern ihren Teil an der unbe- zahlten Arbeit nicht vorenthalten. Da auch ein Mann nach 5 Std. Berufstätigkeit nicht zu sehr erschöpft sein dürfte, kann er nun mindestens die 3 Stunden, die er täglich ein- ‚Part , zum Wohle seiner Umgebung z.B. in Hausarbeit umsetzen. Zwar hat er in unserem Modell nicht mehr die Macht über das Einkommen welches er heute als Allein- , ve.rdiener 1111 lt der Ehefrau teilt (oder auch nicht), aber kils,gesamt wären die Familieneinkünfte bei,Infieswegs gering er. Die bei ihm fehlende 1;. 1erenz taucht als Lohn der ja nun ökono- Isch unabhängigen Ehefrau auf. Nach nach eigenem weisen Ratschluß unserem Modell arbeiten ja beide 5 Std. außer Haus, was finanziell, wenn man es nachrechnet , ungefähr auf dasselbe "Familieneinkommen" herausläuft. Der Mann bekommt selbstverständ- lich nicht mehr den Ernährerlohn, aber die Frau wird auch nicht mehr unterbezahlt. Und die Junggesellen? Keine Sorge, auch die werden bei uns nicht verhungern. Heute ist es so, daß auch der Junggeselle, nur weil er ein. Mann ist, bei der Gehaltsfestsetzung erst ein- mal in den Genuß des Ernährerlohns kommt. Andererseits finanziert ein Lediger aber über eine hohe Besteuerung die Steuervorteile, die Ehemännern mit "Nur"-Hausfrau in unserem patriarchalischen Steuerrecht gewährt werden. Da es bei unserem 5.Std-Modell keine "Nur"- Hausfrauen mehr gibt, wird das Finanzamt vom Ledigen keine höheren Steuern verlangen als von jedem anderen auch, was ein gewisser Ausgleich für ihn sein wird. Einen persönlichen Gewinn bringt dem Junggesellen die kürzere Arbeits- zeit an sich. Heutzutage müssen ja ohnehin viele die Hausarbeit selbst erledigen, falls sie nicht über eine willige Freundin verfügen oder ihrer alten Mutter die schmutzige Wäsche abliefern. Denn nicht jedem Mann gelingt der nahtlose Übergang von einem dienstbaren Geist (Mutter) zum nächsten (Ehefrau oder Freundin). Jungge- sellen, die sich im Haushalt schon eigene Fer- tigkeiten angeeignet haben, sind für unser Mo- dell auch als Ehepartner besonders passend: Es war nichts umsonst, alles Erlernte•dürfen sie auch weiterhin anwenden. Die "NUR"-Hausfrau Über die Problematik der Hausfrau ist viel ge- schrieben worden. Aber selbst aus patriarcha- lischer Sicht ergeben sich inzwischen Konflikte: Zunächst einmal ist der Staat froh, daß die Frauen die Kinder großziehen: Ohne Bezahlung ihrer Arbeit, ohne Rentenanspruch. In letzter Zeit verweigern allerdings immer mehr Frauen die ihnen zugedachte Mutterrolle, wie die Ge- burtenrate beweist. Auch aus der Sicht der Un- ternehmer ist die Hausfrau sehr erwünscht. Eine "Nur"-Hausfrau befreit den Ehemann von allen Arbeiten, die er sonst selbst zur Erhaltung sei- ner Arbeitskraft leisten müßte - er kann also seine Energien ganz für das Unternehmen und gegen volle Bezahlung einsetzen. Ein Ehemann kann besser als jede Frau und jeder Junggeselle an seiner Karriere basteln - auf Kosten der "Nur"-Hausfrau. Problematisch wird es für das Patriarchat aber dann, wenn die Hausfrau das ihr zugedachte Soll nicht mehr erfüllt, wobei das Soll zwei Kinder pro Ehepaar bedeutet. Die kinderlose "Nur"- 15

Universitäten, Technischer Hochschulen und Ju- stizprüfungsämter abgegeben. Jeder Examens- kandidat erhält bei Anmeldung zur Prüfung ein Exemplar dieser Broschüre". Man schämt sich nicht, Frauen nach mehreren Jahren Studium kurz vor der Prüfung darüber aufzuklären, daß ihnen die Qualifikation gar nichts nützt. Die ei- ne Hälfte der Firmen stellt sie gar nicht erst ein, bei der anderen sind ihre Aufstiegschancen gleich Null. In den Führungsetagen sind Frauen nicht mehr anzutreffen. Diese Beispiele zeigen, daß die Verhältnisse im Patriarchat weit von unseren Vorstellungen einer menschenwürdigen Gesellschaft abweichen. Da sich die totale Männerherrschaft nicht von heute auf morgen brechen läßt, gilt es wenig- stens für einzelne Nahziele als Übergangslösung zu kämpfen. Übrigens: Männer mit einem stark entwickelten ethischen Verantwortungsbewußt- sein dürfen mitmachen. Als Feministen sind sie willkommen. Wo sind sie eigentlich? Eine Übergangsregelung auf dem Weg zu unse- rem feministischen Arbeitszeitmodell wäre z.B. "Lohn für Hausarbeit". Steuersubventionierung und Ernährerlohn des Ehemanns würden abge- schafft: das Geld würde direkt an die Mütter ausbezahlt. Ein weiterer Schritt wäre die per Gesetz ermöglichte Gleitzeit. Ebenfalls dringend nötig wäre der gesetzlich zu verankernde An- spruch jedes Menschen auf Bestimmung seines täglichen Arbeitsquantums. Heute ist es keinem Arbeitnehmer möglich, z.B. einen Arbeitsver- trag über 7 Std. abzuschließen, selbst wenn er t geringerem Lohn einverstanden wäre. Wenn Jeder sein zeitliches Arbeitsquantum per Ver- trag mit dem Arbeitgeber selbst festlegen könn- te, würde sich nicht nur das Arbeitslosenpro- blem entschärfen, sondern Männer mit femini- stischem Ansatz hätten eher die Möglichkeit, f!eiwillig ihren Teil an den Familienpflichten zu WDernehmen. Teilzeit- und Heimarbeit, wie sie heute bezeichnenderweise ausschließlich von ,Prauen geleistet werden, sind keine Lösung: miserable Löhne findet hier die größte Aus- beutung von Müttern statt! Nichts geht von selbst Macht, Einfluß, gut bezahlte Posten in Wirt- schaft, Wissenschaft und Politik sind nach wie vor fest in Männerhand. Es sieht nicht so aus, als wenn man mit den Frauen teilen wol- le - schon gar nicht die unbezahlte Arbeit! Deshalb ist auch die Vorstellung vollkommen unrealistisch, daß die meisten Männer die Hausarbeit mit den Frauen teilen, nur weil sie 3 Std. weniger außerhäuslich arbeiten. Weder durch die Berufstätigkeit der Frauen noch durch die ökonomische Unabhängigkeit vom Mann wird die Arbeitsteilung nach Ge- schlecht abgeschafft. Unser 5 Stunden-Modell kann nur die Basis sein, auf der Feminismus überhaut ; machbar wird. Wenn uns allerdings das Patriarchat - und nicht eine feministische Kulturrevolution - Arbeitszeitverkürzung und Müttergeld beschert, wäre dies ein Pyrrhus- sieg wie die Zuerkennung des aktiven und passiven Wahlrechts für Frauen 1919. Bis zur Gründung einer Feministischen Partei und ihrer Unterstützung durch die Masse der Frauen haben wir lediglich die Auswahl zwi- schen Patriarchen und Patriarchalinnen und keine politische Alternative! E ine fe m in 1 - stische Gesellschaft müssen wir selbst e rrichte n ! Sonst bleibt alles wie gehabt: wir werden weiterhin mit patriarcha- lischer Sozialtechnologie abgespeist und poli- tisch entmünigt. Denn auch Patriarchen wis- sen längst: Nichts geht von selbst! 1) Alle Zahlen sind dem Statistischen Jahr- buch 1976 für die Bundesrepublik Deutsch- land, Herausg. Statistisches Bundesamt, entnommen. Verwendet wurden die Tabel- len: 3.8 Wohnbevölkerung 1974 . . S.58 10.5.1 Erwerbstätige im Mai 1975 nach Altersgruppen . S .152 10.5.3 Erwerbstätige im Mai 1975 nach... Arbeitsstunden, Stellung im Beruf... ,S.153 2) Hannelore Mabry: "Mit oder ohne Marx zum Feminismus?", FEMINIST 1/77, S.17 11(s Mann Reflexionen eines 32jährigen Mannes von Ulrich Finkemeyer I: folgenden soll der Versuch unternommen ,,e.rden, besonders zwei Gruppierungen der po- uhsehen Szene - der dogmatischen Linken (zumindest in der Theorie überwiegend männlich besetzt) und - der "autonomen" Frauenbewegung (die immer noch mit dem politischen Feindbild "Mann" arbeitet) einmal nachzuweisen, daß es Männer gibt, die sich als "Linke" und als "Feministen" ver- stehen, und die auch im Alltag so handeln, wobei die größere Bedeutung und die Zukunft 17

ministinnen übergehen! Nicht beachtet werden Feministinnen, die grundlegende Kategorien der Marx' schen Theorie in Frage stellten und neu interpretierten. Nach ihrer Ansicht reicht es nicht aus, wenn eine humanere Gesellschaft geschaffen werden soll, ausschließlich am Ka- pitalverhältnis herumzubasteln und dabei die viel ältere Ausbeutungsform,den SEXISMUS, "die Diskriminierung und Ausbeutung aufgrund des Geschlechts"4), außer acht zu lassen. Es scheint ungeheuer schwer zu sein, den qualitativen Sprung vom Marxismus alter Prä- gung zu einem politökonomischen Feminismus zu vollziehen. Das möchte ich an drei Beispie- len verdeutlichen: Gerhard Zwerenz rechnet in seinem autobio- graphischen Roman "Kopf und Bauch" mit dem leiblichen, beruflichen und geistigen Vater, mit den restlichen Idealen, mit der Sexualität und mit der Revolution ab! Seit seinem Wechsel vom bürokratischen So- zialismus (DDR) in die Arme des Kapitalismus, bewegt er sich nun in einem "teilweise leeren Raum" und sucht - wenn ich ihn recht verstan- den habe - noch immer nach politischen Alter- nativen. Warum ist er, dieser "unter die In- tellektuellen gefallene Arbeiter", trotz solcher Lebenserfahrungen noch nicht unter die Femi- nisten gefallen?5) Gerhard Vinnai rechnet auch ab, mit der ver- krtiPpelten männlichen Sexualität, mit der all- gemeinen "Linken Szene" und mit dem akade- mischen Marxismus. Anknüpfend an Th.Meyer6) weist er auf einen markanten Widerspruch in der Marx' schen Theorie hin: auf die Unmöglich- keit der Selbstbefreiung der Arbeiterklasse aus ihrem physischen und psychischen Elend zu emer besseren Gesellschaft" hin. "Eine frag- Würdige sozialistische Tradition tendiert dazu , die mit dem Widerspruch in der Marxschen Theorie verbundene Problematik zu verdrängen, indem sie eine "proletarische Metaphysik" pro- duziert, die den Individuen aus der Arbeiter- klasse das zuschreibt, was der geschichtlichen Mission der Klasse entsprechend für wiinschens- Wert gehalten wird. Der von ihr verdammte Ka- Pitalismus erhält dabei paradoxerweise die po- sitive Qualität zugesprochen, bei den von ihm Ausgebeutetenund Unterdrückten die Mensch- lichkeit besonders zu fördern"7). Die Geschich- te - so Vinnai -hat diesen Widerspruch nicht aufheben können, nur noch manifester gemacht. "Eine Arbeiterklasse, die das Kapital seit Generationen in der Gewalt hat, ist bisher kaum durch besondere revolutionäre Kampfkraft her- vorgetretent1 8). Die Windungen des Kapitals " bis in das Unterbewußte der Menschen las- sen keine Entwicklung von "Selbständigkeit und Kommunikationsfähigkeit außerhalb ihrer Arbeitssphäre"zu9). Einzig in einer stärke- ren Berücksichtigung "kulturrevolutionärer Strategien" im Rahmen einer sozialistischen Bewegung sieht Vinnai eine Chance, daß die- se Bewegung nicht gleich zum Scheitern ver- urteilt sein muß, daß die "Umwälzung der gesellschaftlich produzierten subjektiven Ver- faßtheit" möglich sein wird1°) . Einen Stützpfeiler unserer Kultur, der einer Restauration bedarf, die Kleinfamilie, ent- larvt Vinnai sodann als ein Gewaltgebilde, indem das "archaische Prinzip der Blutsban- de" und das "feudale Prinzip der Treue" über alles herrscht. Neben der einseitigen Ausgleichstätigkeit des Sozialstaates11) be- greift er die Kleinfamilie als ein Element, das die "zerstörerischen Potentiale des Ka- pitals" in Grenzen halten kann12). Was will ich hiermit sagen? Gemäß seines Erkennt- nisstandes hätte Vinnai offen sein müssen für Alternativstrategien im Kampf für eine humanere Gesellschaftsformation. So hätte er z.B. die oben beschriebene Familienstruk- tur bis ins Detail freilegen können, um an das Elend der Proles13) heranzukommen. Die Dimensionen des Sexismus, ein Kernpunkt der gegenwärtigen feministischen Analysen, wären dann greifbar nahe gewesen. Vinnai tat es nicht! In den ersten beiden Ka- piteln seines Buches hat er sich den Feminis- mus Stück für Stück vom Hals gehalten, indem er sich ausschließlich (wenn es sich nicht ver- meiden ließ) auf A . Schwarzer und V . Stefan berief. Mit diesen Kronzeuginnen ist der Feminismus für ihn anscheinend voll abge- handelt. Schwarzer und Stefan machen es Vinnai leicht: Der männliche Führungsan- spruch bleibt mangels einer eigenen Theorie- konzeption erhalten. Am Ende seines Buches befindet Vinnai sich wieder auf der Ebene seiner Genossen - mit einem ganz unmerklichen Unterschied: statt der "Diktatur des Proletariats" gibt es jetzt den Kampf der Arbeiterklasse um das "eman- zipative Minimum". Das "emanzipative Mini- mum", das der Kapitalismus den Arbeitern zubilligen muß, will er sie nicht als "Träger der Ware Arbeitskraft" auf Dauer verlieren. Am Ende dieses Kampfes soll das "organi- sierte Nein" der Arbeiterschaft möglich sein . Hatte der Autor nicht Seiten zuvor den Arbei- tern mangelnde Selbständigkeit und Kommuni- kationsfähigkeit, produziert durch die All- 19

15) Helge Pross: Die Wirklichkeit der Hausfrau, Rowohlt 1975, So 72 16) Henri Lefebvre: Kritik des Alltagslebens, Athenäum 1977 17) ebda., Einleitung, S.106 u. Band II, So18 18) ebda. , Band II, S.18 19) Band II, S.18 20) ebda., Band III, S.39 21) Hier sei noch angemerkt, daß Lefebvre in: Das Alltagsleben in der modernen Welt, Theorie Suhrkamp, im V . Kapitel auf die permanente kulturelle Revolution hinweist, in der die sexuelle Reform und Revolution einen Teil dieser darstellt mit dem Ziel der Beseitigung der repressiven Gesellschaft und ihrem sexuellen Terrorismus! 22-25) Peter Schneider in Kursbuch, Nr.35, S.113 23) In Anlehnung an E . Fromm (Autorität und Familie, 1936), V.E.Pilgrim (Der Unter- gang des Mannes, 1973) und G.Vinnai (Das Elend der Männlichkeit, 1977) läßt sich das universelle latent-homosexuelle Verhalten des Mannes als Hauptentfremdungserschei- nung festmachen, wohl erwachsen aus der frühgriechischen Misogynie (Weiberfeind- schaft). Für Soziologen wäre es bestimmt leicht, solch eine Verhaltensweise aufzu- schlüsseln in seine Dimensionen: die rele- vanten Variablen zu isolieren und an- schließend zu operationalisieren, um dann mit der geeigneten Datenerhebungs- methode zur Analyse des Phänomens zu gelangen. 24) Nachdem der Autor seine Sexualität jah- relang gemäß unserer Erziehungstradi- tion ausschwitzen mußte, traf ihn die Konfrontation mit dem anderen Ge- schlecht natürlich unvorbereitet. Wie die diesem Schock folgende Irritation über- wunden wurde, liegt noch im Dunkel. 25) Letztlich leitete K. Milletts "Sexus und Herrschaft" diese Problem-Bewußtwer- dungsphase ein, nachdem die Praxis in den Jahren zuvor eine starke Sensibili- sierung hierfür produziert hatte. 26) Zitiert in DER FEMINIST, 1/77, S.39f. Zisitrnationoier Frewankoneess i~ zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Paris Die offizielle (d.h. die patriarchalische) Presse hat das in- ternationale Frauentreffen Ende Mai in Paris keiner Zeile für Wert befunden. In der AZ, SZ, im SPIEGEL oder in der ZEIT würdigte man/frau die Bemühungen der neuen Frauen- bewegung nicht einmal mehr durch eine alles ins Lächerliche ziehende, arrogante Berichterstattung. Man verschweigt hierzulande inzwischen fast jede Aktivität von Feministinnen - in diesem Falle z.B. die Kontaktaufnahme mit den Frauen der patriarchalischen Linken. Immerhin war das Ziel der Veranstalterinnen u.a. gewesen, die Beziehung zwischen Klassen_ und Frauenkampf, sowie die Bedeutung der Forde- rung "Lohn für Hausarbeit" zu diskutieren. Deshalb fuhren von unserer Gruppe auch Evi Jungwirth und Lorley Mabry hin. Frau delegierte sich selbst und so kamen ca. 5000 nach Paris! Denn eine überregionale Organisation und ein verbindliches Delegationsprinzip hat die neue Frauenbewegung ja weder na- tional noch international bis jetzt geschaffen. Leider konnten wir - wie gesagt - nur zu zweit hinreisen und hatten so kaum Gelegenheit, die Arbeitsgruppen und Plenums- veranstaltungen zu besuchen, da unser Informationsstand vom FE MINIST die meiste Zeit belagert war. Wir hofften deshalb auf eine informative und ausführliche Berichterstattung über das Pariser Treffen in EMMA und COURAGE und den anderen ifeministischen Zeitschriften. Leider fiel sie auch hier spär- lich, zum Teil völlig dürftig und desorientierend aus. Beson- ders enttäuschend in EMMA, recht mager auch in COURAGE und E FA, am informativsten war noch der Artikel in PROTO- KOLLE •Wir haben gar nichts gegen "Impressionen am Rande", wenn die subjektiven Beobachtungen kritisch-selbstkritisch aegearbeitet werden. Aber die von Margaretha Rosar in EFA ,Nr'13/77 sind nicht von dieser Qualität. Sie schreibt u.a.: Und alle, alle kamen !Auch die, die nicht ' delegiert' worden Waren !Scharen von Italienerinnen, die sich später als beson- ders \v _befruchtend weil aggressiver als wir, erweisen sollten." se-s. für ein patriarchalischer Standpunkt - als wenn Aggres- tvität "an sich" etwas positives wäre! Viel wichtiger wäre d die.. genaue Information über die angeblich größere Unter- Aruu ch_kting der Frauen in Italien (worin unterscheidet sich das - -svetitungsverhältnis zur deutschen Hausfrau und Berufstä Evi Jungwirth am Informationsstand vom FE MINLST...

strittige Theorie und Strategie wie "Lohn für Hausarbeit" gezielt behandelt würde (z.B. durch Kurzreferate der verschiedenen theoretischen Positionen und anschließen- den systematischen Diskussionen etc.), würden wir ne- ben emotionalen und spontanen Frauentreffen und -festen durchaus begrüßen. Wir brauchen beides: Spontanes und Organisiertes - und ganz besonders brauchen wir die in- haltliche Auseinandersetzung über das, was politischer Feminismus ist oder sein soll... neue Erkenntnis, keine Annäherung bisher unterschiedlicher Auffassungen möglich. Das jeweilige Dogma bleibt unange- tastet, ein Lernprozeß wird gar nicht erst eingeleitet. Und schlimmer noch: selbst unter den Befürworterinnen der For- derung "Lohn für Hausarbeit" wurde nur eine Richtung zu- gelassen! Eine inhaltliche Diskussion verschiedener An- sätze wurde weder gewünscht, noch ermöglicht. Und das, obwohl uns - und besonders Lorley Mabry - die möglicher- weise persönliche Anwesenheit von Mariarosa Dalla Costa und Selma James u.a. ein besonderer Anreiz zur Parisreise gewesen war. Obwohl wir mit den beiden Autorinnen der Forderung "Lohn für Hausarbeit" in der theoretischen Ab- leitung nicht völlig übereinstimmen, sehen wir sie als Ver- treterinnen einer neuen Epoche- als Beginn der Auseinan- dersetzung zwischen Feminismus und Marxismus an. Die wichtige theoretische und praktische Positionsbestim- mung des patriarchalischen Sozialismus bzw. Marxismus und des Feminismus war in der ersten Frauenbewegung leider unterblieben. Die vom Patriarchat erreichte Spaltung in eine sog. sozialistische und eine sog. bürgerliche Frauenbewe- gung hatte die grundsätzliche polit-ökonomische Analyse des Patriarchats verhindert, um Jahrzehnte verzögert. Erst zu Anfang der 70er Jahre wurden die Fragen gestellt und be- handelt, die für die politische Zukunft des Feminismus von einzigartiger Bedeutung sind. Siehe in diesem Zusammen- hang auch unseren Artikel "Mit oder ohne Marx zum Femi- nismus?" in DER FEMINIST Nr. 1/77. Und aus diesem Grunde knüpften wir gerade an diesen Kongreß besondere Hoffnungen - zum Beispiel eine adäquate weitere Aufarbei- tung dieser Problematik. Die Hoffnungen wurden gründlich enttäuscht! Unser Bemühen um eine offene Aussprache über die zum Teil differierenden Begründungen und Analysen der generell akzeptierten und äußerst wichtigen Forderung "Lohn für Hausarbeit" wurde von Selma James (Mariarosa Dalla Costa war nicht anwesend auf dem Kongreß) und ihrer Jüngerin in der BRD, Pieke Biermann (siehe auch S. ), alles andere als schwesterlich oder gar feministisch zu- rückgewiesen. Bei beiden Frauen war eine Gesprächsbe- reitschaft noch nicht einmal im Ansatz vorhanden: nicht nur Desinteresse, nein,völlige Nichtachtung der Andersdenken- den - und sei es auch nur im Detail und/oder in der Strate- gie - wurde hier offenkundig! Weshalb fahren diese Frauen eigentlich auf solche Kongres- se? Nur um sich selbst zu produzieren und zu reproduzie- ren? Nachdem der erste Versuch, mit Selma James eine Aussprache über theoretische Probleme des Feminismus neben den offiziellen Veranstaltungen zu erreichen, an ihrem Desinteresse gescheitert war, gab ich die Hoffnung noch nicht völlig auf und besuchte am Sonntag eine Stunde lang ihren Arbeitskreis "Lohn für Hausarbeit" (die abge- spaltenen Kontrahenten, d.h. die Gegner dieser Forderung, konnte ich- vielleicht wegen meiner nichtvorhandenen fran- zösischen Sprachkenntnisse - auf dem Gelände überhaupt nicht finden!). Aber anstatt Dialog und Diskussion , wurden hier nur Monologe angeboten. Von einer Erweiterung oder Vertiefung der bereits vor Jahren von Selma James aufge- stellten Thesen keine Rede. Diktatorisch dozierend ser- vierte sie uns längst Bekanntes. An Theorie und Analyse sei sie nicht interessiert (offensichtlich auch nicht an der Aufnahme und Reaktion ihrer eigenen), sie wolle nur den KzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA ampf für Lohn für Hausarbeit in der Praxis. Na schön! f nach eigenen Erfahrungen in der Da dieser Frauenkamp B e\vegung -national wie international- noch in den Kinder- schuhen steckt und durch solchd'Solidaritätsbekundungen" Unter Feministinnen auch kaum erfolgreich weitergetrieben z wird, zog ich mich resigniert zu unserem Zeitungsstand 2:rück• Denn die ausgiebigen Debatten, die Evi und ich da -;tt Französinnen Spanierinnen, Italienerinnen, Schweize- en, Österreicherinnen und vielen Deutschen führten, till schienen uns insgesamt doch am effektivsten und wichtig- sten Ei auf diesem Kongreß zu sein. eine wir aber zum guten Schluß nicht verhehlen: n gut vorbereiteten Kongreß, auf dem eine bestimmte nes wollen 23

noch anderer Stelle. Auf Seite 4 wird erwähnt, daß man in herkömmlichen Klassenanalysen die Frauen meist der Klasse ihres Patriarchen zu- schlug, weil man sich in unseren westlichen Kulturen im Allgemeinen an der nächst höheren Klasse zu orientieren pflegt. Wie können sich Frau Fabrikant und Frau Arbeiter an verschie- denen Klassen orientieren (nämlich Herr Fabri- kant und Herr Arbeiter), wenn sie beide dersel- ben Klasse zugehörig sind? Welche ist denn da die 'nächst höhere' ? Ein weiteres Ei hat sich Frau Mabry mit der historischen Fundierung ih- rer Proletariatsdefinition geleistet. Es prangt da: "Die Mütter sind das Proletariat". (S.2)Denn: Laut Lexikon heißt es über die 'proles' , daß sie dem Staat nur dadurch dienten, indem sie ihm ihre Kinder lieferten. Weil die Frau das Kind "produziert"(S.3) , kann damit - so die Argu- mentation - nur sie gemeint sein. Daß die Väter, neben der Arbeit zur Ernährung der Kinder, vom römischen Staat wegen ihrer Vermögenslosigkeit zu Fronarbeit herangezogen wurden, fällt unter den Tisch. Die geschlechtsspezifische Komponente' (S.2) des Proletariats erleidet vollends Schiffbruch, Wenn man ein lateinisches Wörterbuch heran- zieht: dort findet man für den Plural von 'proles' u.a. die Übersetzung "junge Männer"... Warum das alles? Nur weil ich ein male chauvi- nist pig bin? Es würde mir nicht einfallen, sexistische Aus- beutung zu verleugnen. Ebensowenig würde ich behaupten, daß sich Marx völlig ausreichend mit der Rolle der Frauen in den Klassen beschäftigt h at. Ich halt es aber für gefährlich, wie hier mit eini- gen scheinbar recht einleuchtenden Thesen rum- hantiert wird und welche schwerwiegenden Schlüsse sich daraus ergeben, was mir nicht un- bedingt auf diesen Artikel oder auf diese spe- zielle Richtung ( siehe S.5) der feministischen 1 ewegung begrenzt zu sein scheint. Es ist offensichtlich, daß es Hannelore Mabry hauptsichtlich um einen Angriff auf marxistische Gruppen geht. Im Grunde werden linkes und rechtes Patriarchat' (S.4) gleichgesetzt, ihre Kritik an bürgerlichen Gesellschaftstheorien bleibt ein Lippenbekenntnis, da sie sie nur an ihrer sexistischen Grundstruktur festmacht. Es ist an der Zeit, daß man sich in Kreisen des Fe- minismus darüber klar wird, wo man politisch Standort beziehen will, auch undgerade in Fra- gen, die das eigene direkte Engagement überstei - gen (deren Existenz Hannelore Mabry wohl leug- nen würde). Wem solldie Patriarchats-' theorie' und die These v°11 den' Frauen als Proletariat' nützen? Die ver- schiedenen feministischen Gruppierungen soll- ten sich ein wenig mehr in unsere gesamtpoli- tische Realität zurückversetzen. Verschiedene ausgebeutete Gruppen gegenein- ander auszuspielen, deren mögliche Einheit zu verhindern und die wahren Fronten zu ver- schleiern, war schon immer eine Methode des Systems. Die feministische Bewegung könnte Gefahr laufen, deren Opfer zu werden. Um mich auf den Titel dieses News-letters zu beziehen: von einer ANALYSE unserer Ge- sellschaft noch weit entfernt. Bernd von Muenchow-Pohl DER FE MINSIT Christrosenweg 5 Beiträge zur Theorie und Praxis München 70 Tel. 089-7149187 München, den 13.7. 1977 ASF- newsletter ASF Washington-Büro , Washington D. C .20011 4920 Piney Branch Road, N.W. Betr. : "Links blinken, rechts abbiegen?"im ASF-newsletter Nr.14, April 77 Bernd von Muenchow-Pohl "hält es für gefähr- lich", wie ich mit einigen scheinbar recht ein- leuchtenden Thesen herumhantiere "und welche schwerwiegenden Schlüsse sich daraus erge- ben". Lassen wir uns von seinem schnoddrig- polemischen Stil- z.B. der herabsetzenden Wendung des "Herumhantierens"-nicht irritie- ren: hinsichtlich der schwerwiegenden Schlüs- se liegt er nämlich goldrichtig. Deshalb ma- chen wir uns ja auch die Mühe des Denkens, des genauer Analysierens! Die theoretische Auseinandersetzung mit Bernd v.M. -P. ist allerdings ein wenig mühsam, da er in die für ihn offensichtlich noch ganz neue Materie - eben die feministische Theorie - bis jetzt kaum eingedrungen ist. Damit seine zukünftige Kritik fundierter werden und seine Kenntnis über die Politökonomie des Feminismus sich vertiefen kann, vorab ein paar Tips: 1.) den guten Marx noch gründlicher lesen 2.) meinen Aufsatz "Mit oder ohne Marx zum Feminismus?" in DER FEMINIST Nr. 1/77 studieren und ferner 3.) Mariarosa Dalla Costa/Selma James`:' Die Macht der Frauen und der Umsturz der Ge- sellschaff'oder Pieke Biermann!' Das Herz der Familid'als Zwischenposition beachten • Die feministische Klassenanalyse ist nämlich seit 1972 in vollem Gange. Bernds Ärger über meinen Artikel "Wer oder was ist ein Feminist" kommt allerdings nicht von ungefähr. Denn, so viel ist klar: in der feministischen Klassenana- lyse gehe ich bisher am weitesten. Ich versu- che gar nicht mehr, die Frauen und Mütter in 25

aufgerufen. Im Gegenteil: "Der Zynismus des Patriarchats sollte uns nicht hindern. Wenn wir die Frage des Kindes an die Gesellschaft verleugnen, verleugnen wir unsere eigene. Für den politischen Kampf gilt: ' Frauen gemeinsam sind stark!' ' Frauen und Kinder gemeinsam sind stark!" Fast sieht es so aus, als bliese sie in ihrem neuesten Buch nunmehr zum Rückzug. Alles Natur also und nichts Geschichte? Aber nach Ursula Erlers neuen Thesen ist für die Zer- störung und Selbstzerstörung der Frau in er - ster Linie die neue Frauenbewegung verantwort- lich! Demnach doch alles Geschichte und nichts Natur? Nicht nur die Frauenbewegung, sondern auch Ursula Erler selbst steckt in einem Dilemma. Es ist nicht das Dilemma zwischen Natur und Geschichte, sondern es sind die Anfangsschwie- rigkeiten einer feministischen Theorie, die sich noch innerhalb einer total verinnerlichten patriarchalischen Theorie und Praxis zu ent- falten versucht. Die Abnabelung von patriar- chalischen Ideologen, die grundsätzliche Kri- tik der sexistischen Geschichtsschreibung und -deutung hat erst begonnen. Viele wichtige fe- ministische Problemkreise sind noch gar nicht ausdiskutiert und mancher Unsinn einiger über- eifriger Wortführerinnen der Bewegung wurde Publiziert wie "Feminismus die Theorie, Lesbisch sein die Praxis !" Shulamith Firestones "kybernetischer Kommunismus" "Abschaffung der Arbeit, der Familie und des Staates" etc. etc. Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Das Wichtigste und wesentlichste ist, daß Frauen und Mütter begonnen haben, endlich wieder zu hobeln, den Käfig zu sprengen und das Sinnsy- stem des Patriarchats insgesamt in Frage zu stellen. Erst, wenn die Abhängigkeits- und Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern genau analysiert sind und irrationaler Herr- schaft eine eindeutige Absage erteilt wird, kann Liebe und Freiheit gedeihen. Die besten Passagen des neuen Buches sind ge- rade die, in denen Ursula Erler die verschiede - nen Irrtümer herausarbeitet - seien es nun die Irrtümer einiger Wortführerinnen innerhalb oder außerhalb der feministischen Bewegung (z •B• Beauvoirs, Schwarzers, Janssen-Jurreits, Esther Vilars, Verena Stefans etc.) oder echte und vermeintliche Irrtümer von Marx (z.B.ihre Diskussion des Marxschen Arbeits- und Eman- zipationsbegriffs). Diese Streitschrift will Provozieren, kritisieren, um die Subjektwer- dung, die Individuation der Frau doch noch zu ermöglichen. Ihr vehementer Angriff gegen die frauenfeind- liche Politik der SPD- FDP-Regierung und gegen Karl Marx und seine Epigonen sowie gegen Kollektive "an sich" ist nicht unbe- rechtigt, die Proportionen werden dabei nur zu stark zugunsten der Individuation ver- schoben:" Alle Kollektive verherrlichen heimlicher oder offener den Untergang, den Untergang eines Einzelnen in eine unter- schiedslose Einheit. Aber schon die Einheit zwischen zweien wäre tödlich für die beiden. Leben existiert nur solange, wie es als Dia- log existiert. Einheit, Gleichschritt, Orgie, Tod sind Synonyme. Der Feminismus, wie er sich heute zeigt, verlangt Gleichschritt, Existenz in Kollektiven, verunmöglicht Individuation." (S.232) Was Mütter und Kin- der brauchen ist Individuation inne r halb von Kollektiven. Eine Polarisierung zwischen Individuation und Kollektiv aufzubauen ist genauso absurd wie ein unpolitischer - an der Natur festgemachter - Geschlechter- kampf. Und ihre politische Heimat - wo sucht sie sie denn? Bei der Familienpoli- tik der CDU/CSU doch wohl kaum, denn - wie sie selbst in MÜTTER IN DER BRD schrieb - :" entscheidet sich die Frau zur normalenweiblichen Endgestaltung und nimmt die traditionell weibliche Rolle der Gattin und Mutter auf sich, ist sie für die Verän- derung des öffentlichen Arbeits- und Ent- scheidungsbereichs verloren."(S.8) Ja, und gerade die paritätische Mitbestimmung über die weitere Entwicklung der Mensch- heit will sie doch erreichen? Die Familie möchte sie retten. Von uns aus. Aber welche? Doch nicht die patriarchali- sche? Sie ist doch keine Alternative zum Kollektiv, zum Staat gewesen. Die Unter- drückung der Frauen und Kinder funktio - nierte hier nach denselben patriarchali- schen Prinzipien wie in größeren Einhei- ten - zum Teil noch gewalttätiger! Die Fa- milien- und Scheidungsgesetze - alte wie neue - konzentrieren und spiegeln doch nur die Ausbeutung der Frau und Mutter durch den durch Natur und Geschichte unabhängigeren Mann wider: keine Entloh- nung der Haus- und Erzieherarbeit, un- gleiche Löhne im außerhäuslichen Bereich, Doppel- und Dreifachbelastung der ledigen, geschiedenen und verwitweten Mütter, Pri- vilegierung des männl ichen Junggesellen. Was für eine Familie will Ursula Erler denn schützen und vor welchen Kollektiven will sie uns retten? Hier hat sie selbst noch einiges aufzuarbeiten, denn Philoso- phie, Ethik, Individuation - alles gut und 31

stalt dieser Wissenschaft durchzusetzen und er ist gelungen. Das sollte anderen Frauen Mut machen." (Vorwort) Eine Erklärung mag liegen a) in der nur oberflächlichen Kenntnis des Marxismus und seines Begriffssystems (z.B. die falsche Definition von "unproduktiver" Arbeit:"das war all die Arbeit, für die kein Lohn gezahlt wurde und für die auch niemand einen verlangte."(S.33) und b) in der totalen Unkenntnis der feministischen politökonomischen Literatur seintens der prü- fenden "Wissenschaftler" (Als einzige Literatur wurde offen- sichtlich - wenn überhaupt !- die zum Teil noch mißverständ- liche deutsche Übersetzung des 40seitigen Aufsatzes von Mariarosa Dalla Costa "Die Frauen und der Umsturz der Ge- sellschaft" und die 9seitige Einleitung von Selma James an- geschaut) und c) in dem intellektuellen und wis- senschaftlichen Desinteresse, das man seit Jahren an deut- schen Universitäten dem Feminismus gegenüber bekundet. Wir finden gerade deshalb, daß Feministinnen derartig an- spruchslose Traktätchen wie das von Pieke Biermann nicht als Examens- oder Diplomarbeiten anbieten sollten. Was wir brauchen,ist das glatte Gegenteil: kritisch-selbstkriti- sche Gesellschaftsanalysen, die den logischen und empiri- schen Nachweis und Beweis für die fehlerhaften Analysen des Patriarchats liefern. In diesem Falle hätte es sich um die systematische Aufdeckung der Irrtümer hinsichtlich der marxistischen Analysen der Frauenarbeit in und außer Haus gehandelt. Da hofften wir aber hier vergeblich. Aber damit wir uns nicht falsch verstehen: wir haben gar nichts gegen die genaue Information über das politische Wertsystem der(s) jeweiligen Wissenschaftlerin (lers) - darin unterscheiden sich Marxisten und Feministen ja gera- de von sog. bürgerlichen oder positivistischen Wissenschaft- lern. Aber die Arbeit von Pieke Biermann beweist, daß die Beteuerung der Parteinahme allein weder den Ausgebeuteten, noch der Wissenschaft und Wahrheitsfindung etwas nützt. Die gute Absicht kann nicht die methodisch kritische und gründ- liche Aufarbeitung des sozialen Problems ersetzen.Ohne Quellens tu dium ("Ich schrieb das ganze erste Kapitel ohne Quellenstudium"... Es gibt insgesamt nur 2 Kapitel - Einf.H.M. - "Das wesentliche Material bezog ich aus der Betrachtung, die zugleich teilnehmend und teilnahmsvoll war."S.G) kann eine Analyse der Hausarbeit nur zu einer Aufzählung von Binsenweisheiten gemischt mit ideologischen (und das sind meist patriarchalische I) Versatzstücken füh- ren. Mariarosa Dalla Costa und Selma James hatten in ihren Arti- keln 1971/ 72 (in deutscher Übersetzung 1973 im Merve Ver- lag erschienen) die Forderung nach "Lohn für Hausarbeit" in den Mittelpunkt gestellt. Ihre Beschäftigung mit der Frauen- frage und mit dem theoretischen Marxismus, hatte sie dann zu Kritikerinnen der Marx' schen Analyse der Hausarbeit werden lassen. Ohne die Mehrwerttheorie insgesamt anzu- greifen, führte für sie doch die Tatsache, daß Frauen und Mütter im Haus die menschliche Arbeitskraft produzieren und reproduzieren, zur punktuellen Ablehnung der marxi- stischen Theorie. D.h. sie wiesen die Ansicht zurück, die Hausarbeit als "unproduktive"Arbeit, als nicht funktional für den Kapitalismus betrachtet. Für sie stellte die unbe- zahlte Hausarbeit "verborgene kapitalistische Arbeit" dar, denn Frauen stellten so nicht nur Gebrauchswerte her, son- dern auch eine auf dem Markt verkäufliche Ware: die Ware "Arbeitskraft". Mit diesen Thesen und einigen anderen Auf- slitzen zur Politökonomie von amerikanischen, skandinavi- schen und deutschen Feministinnen begann vor 5 Jahren die Attacke gegen die politökonomischen Theorien des Marxis- Inx,rus • Die Herausforderung wurde vom patriarchalischen Marxismus bis heute nicht angenommen - hat es den so wzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA wähnten oder auch von anderen feministischen Autorinnen noch nicht nachgeliefert. Unser Artikel "Mit oder ohne Marx zum Feminismus?'(DER FEMINIST 1/77) versuchte da eine Lücke zu schließen. Ich vertrat darin außerdem die Ansicht (und dies in deutlichem Unterschied zu Dalla Costa/James), daß die gründliche Analyse der Hausarbeit sowie die der generellen Unterdrückung und Ausbeutung der Frau vor und nach dem Kapitalismus, die marxistische Theorie insgesamt von "links" überholen wird und eine feministische Politökonomie auszuarbeiten ist. Wir hofften, wie gesagt, daß gerade Pieke Biermanns Examensarbeit hier ansetzen und weiterarbeiten würde. Daß sie z.B. theoretische Mängel von Dalla Costa/James wie - die unkritische Übernahme des Marx' schen Be- griffs "Kapital" als Subjekt des gesellschaftlichen Pro- zesses aufgeben und statt des Kapitals nunmehr das "Pa- triarchat" als Hauptverursacher für die Minderbewertung und die Nichtbezahlung der Hausarbeit herausstellen wür- de. Schließlich wird in den sog. sozialistischen Staaten die Hausarbeit ebenfalls nicht bezahlt und fast ausschließ- lich von Frauen neben ihrer ca. 80% außerhäuslichen Be- rufstätigkeit erbracht! Auch die Lohnarbeit und die un- terschiedliche Entlohnung wurde dort bis heute nicht auf- gehoben. Die Abschöpfung des "Mehrwerts", die ökono- mische Enteignung und Ausbeutung der Frauen (und in einem etwas geringeren Ausmaß auch der meisten Män- ner) wird dort vom Staat und der Partei genauso - u.U. sogar effektiver!- wie in kapitalistischen Ländern"be- sorgt': Aber, war diese Diskussion über und Differenzie- rung von "Kapital" und "Patriarchat" schon bei Dalla Co- sta/James viel zu kurz gekommen, so fällt sie bei Pieke Biermann vollends unter den Tisch. So werden von ihr auch andere Marx' sehe Widersprüche bzw. überhaupt unsinnige Formulierungen wie - die der "Abschaffung der Arbeit" (anstatt stets die präzise Formulierung "Ab- schaffung ausbeuterischer Arbeitsverhältnis- s e" zu verwenden!) unkritisch übernommen. Sie führen schließlich zu der (sehr richtig in "links", März 77, kriti- sierten!) paradoxen Strategie von Dalla Costa/James u. Biermann, gerade in dem Augenblick Lohn für eine Ar- beit zu fordern, in dem frau diese Arbeit überhaupt nicht mehr erbringen will bzw. soll. Sie sie entweder durch "Vernichtung der Kleinfamilie" anderen Institutionen übertragen (wir würden gerne wissen, welchen? !) oder durch Automation wegrationalisieren möchte. Diese "Fe- ministinnen" scheinen trotz ihrer häuslichen Arbeits- platzbeschreibungen immer wieder die Menschen aus dem Blickfeld zu verlieren und Kinder, Kranke und Alte wie die Patriarchen an Maschinen oder dem Nichts aus- liefern zu wollen. Die richtige feministische Strategie wäre, die Hausarbeit so lange zu verweigern, wie sie nicht entlohnt wird: also Streik als Druckmittel zur Erfüllung einer politi- schen Forderung. Bzw. so lange zu streiken, bis die fe- ministische Arbeitszeitverkürzung auf 5 Stunden für bei- de Geschlechter erreicht ist. Jedoch das Abschaffen der Hausarbeit "an sich" zu fordern, ist ebenso irreal wie die Forderung nach "Vernichtung der Kleinfamilie". Es geht um die Abschaffung der willkürlichen Herrschaft und Ausbeutung im Kleinen (Familie) wie im Großen (Ka- pitalismus, Kirche, Staat, Parteien etc.) Kleine und große Gruppen, Beziehungen von zwei oder hundert Menschen, müssen anders strukturiert, aber nicht ihre Exi- stenz an sich abgeschafft werden! Darin liegt der Denk- fehler, die Absurdität des politischen Inhalts und der po- litischen Praxis mancher "Linken" und mancher "Anar- chisten": das Kind wird gleich mit dem Bade ausgeschüt- tet. Leider deckt diese patriarchalischen Denkansätze Pieke Biermann bei Dalla Costa/James nirgends auf. Im Gegenteil, ohne jeden kritischen oder gar eigenen Ansatz bietet sie - noch dazu zum Teil mißverständlich und feh- lerhaft - deren noch unvollkommene feministische Theo- ortgewandte Herren die Sprache verschlagen? Eine inhalt- 1,I,,ehe Auseinandersetzung mit diesen ketzterischen Thesen (die im Grunde die gesamte Mehrwerttheorie in Frage stel- leto% Allerdings wurde auch die logische Ableitung und theoreti- sche " steht jedenfalls immer noch aus! Fundierung dieses ersten Angriffes von den beiden er- 33

BLÄTTER DES IZ3W, Informationszentrum Dritte Welt, • Postfach 5328, 7800 Freiburg, S., erscheint unregelmäßig, DM 2, 50 (Jahresabo DM 28,---) Im linken' Blätterwald, der sich meistens durch Tot- schweigen oder Verhöhnung des radikalen Feminismus 'auszeichnet' , fallen die Blätter des Informationszentrums Dritte Welt (iz3w) angenehm ins Auge. Die Zeitschrift, die sich mit aktuellen entwicklungspolitischen Themen kritisch auseinandersetzt, versäumt es nicht, die Verbindung her- zustellen zwischen den Unterdrückten dieser Erde (3.Welt, Schwarze, Frauen). Von den letzten mir vorliegenden 5 Hef- ten (56/76 - 61/77) enthalten immerhin 4 Beiträge zur Frauenfrage. In Heft 56/76 z.B. wird das Buch "Sexismus in der Revolu- tion und Konterrevolution" rezensiert, das entlarvend ver- anschaulicht, welche Rolle rechte wie linke Patriarchen den Frauen im gemeinsamen politischen Kampf zuweisen. Zitat eines Tupamaros aus dem Buch:" ..die Frau (ist) immer durch ihre bloße Anwesenheit ein wesentliches Element für die Einheit und das gute Einvernehmen zwischen den Revo- lutionären. Die besondere Stimmung zwischen den Revolu- tionären, die von der Frau eingebracht wird und von der Che in 'Der Partisanenkrieg' spricht, drückt sich auf ver- schiedene Weise aus: durch die Sorgfalt, mit der sie eine Mahlzeit zubereitet, durch die freundliche Geste, welche die im Kampf entstandenen Spannungen mildert, durch die menschliche Wärme, die denen, die sie umgeben, hilft, ihr revolutionäres Engagement zu vertiefen." Auch nach dem Ausbruch aus dem bürgerlichen Leben hat sich für die Frau nicht viel geändert. Der Frauenbeitrag in Heft 59/7 7 wendet sich wieder den Zu- ständen in der ach so entwickelten BRD zu. Unter dem Ti- tel "Miss Mutterwitz oder Marie Schlei als Entwicklungs- ministerin" wird die unpolitische und unsachliche Kampagne in den Massenmedien gegen Frau Schlei angegriffen. Selbst wenn 'frau' weiß, daß Frau Schlei den Feminismus nicht gerade auf ihre Fahnen geschrieben hat, sollten wir uns gegen sexistische Verunglimpfungen wehren. Hoffentlich geht unseren patriarchalischen Schwestern doch eines Ta- ges ein Licht auf! Marjorie J.Mbilinyi aus Dar es Salaam kommt in Heft 60/77 mit einem Artikel unter dem Titel "Die neue Frau und die traditionellen Normen" zu Wort. Am Beispiel Tansania ruft sie zum Kampf für den Eintritt der Frauen in die Ge- schichte' auf. Tatsächlich sah sich noch 1971 die fort- schrittliche' tansanische Regierung im Zuge der Schaffung eines neuen Ehegesetzes, das den Passus enthielt, die 1 . Frau müsse ihr Einverständnis vor einem Gericht er- klären, bevor ihr Mann legal eine 2. Frau heiraten kann, folgendem Einwand eines Parlamentsabgeordneten gegen- über: "Falls der Mann die Zustimmung seiner Frau für ei- ne 2 .Heirat braucht, wird die afrikanische Tradition, wo der Mann immer der Frau überlegen gewesen ist, gefähr- det. Wenn das Ehegesetz beabsichtigt, Männer in Frauen umzuwandeln muß diese Klausel abgeschafft werden." Heute repräsentieren Frauen nur 10 % der entlohnten Ar- beitskraft, nur 4 % von den Arbeitsstellen in der Industrie und 2 % von den leitenden Positionen sind von Frauen be- setzt. Der Weg ist noch weit, doch die Autorin in ihrem Schlußsatz:"Frauen können nicht erwarten, daß ein anderer dies für sie tut. Ihre Zukunft liegt bei ihnen selbst." Das Heft 57/76 ist fast ausschließlich den Frauen in der 3 •Welt gewidmet und bietet eine Fülle von Informationen ober die Stellung der Frau im traditionellen Ehe- und Fa- n2ilienieben im ökonomischen Bereich in vor- und nach- kolonialer Periode, so wie eine Analyse der Veränderungen, Frauenliteratur dar und machen die Blätter des iz3w für Leser(innen), die sich mit Befreiungsbewegungen auseinandersetzen, zur wichtigen Lektüre. Inge Nagel erscheint unregelmäßig, (seit Nr.13) DM 2, -- EFA, Emanzipation-Frauen-Argumente, Köln, ca.22 S., • Weiblichkeitsemblem mit sozialistisch geballter Faust auf dem Titelblatt, die Aufmachung ist insgesamt ein- fach. Thematisch lag der Schwerpunkt in den 5 Jahren seit Er- scheinen der Zeitschrift - wie vom Redaktions-Komitee und der Gründerin Ursula Linnhoff anvisiert - darin, so- wohl radikal-feministische Standpunkte zu Gehör zu brin- gen, als auch die Benachteiligung der Frau im Berufs- leben (Leichtlohngruppen, Nichteinstellung von oder schlechte Aufstiegschancen für Akademikerinnen) und die Doppelbelastung der Frau durch zusätzliche Haus- und Erzieherarbeit aufzuzeigen. Sehr informativ sind Berichte über Frauengruppen im Ausland (Portugal, Frankreich und Naher Osten). In efa Nr.5/74 lesen wir im Grundsatzpapier der Sofa (Sozialistisch-Feministische Aktion, aus der "efa" her- vorging):"Im Produktions- und Reproduktionsbereich liegen die Ansätze zum Aufbrechen patriarchalischer Strukturen, wie sie in geschlechtsspezifischen Rollen- erwartungen zum Ausdruck kommen, und die selbst wiederum kapitalismusstabilisierende Funktionen haben" Mein persönlicher Eindruck ist :"efa" sieht sehr genau die Mängel des Kapitalismus, aber weniger die des "patriarchalischen" Sozialismus. Nr.12/77 bringt besonders für Frauen, die die damali- ge Zeit nicht miterlebt haben, einen sehr informativen und lebendigen Bericht über das Leben einer Frau im Hitler-Faschismus. Außerdem wird eine Aktionsge- meinschaft bildender Künstlerinnen vorgestellt und se- xualfaschistische Tendenzen in der Kunst angeprangert. In ihrem Artikel "Ängste einer sozialistischen Femi- nistin vor dem Faschismus"in Nr.13/77 glaubt Ursula Linnhoff faschistische Tendenzen (speziell Intoleranz von Frauen gegenüber anderen Frauen und Frauengrup- pen) innerhalb der neuen Frauenbewegung auszumachen. Ich finde, Ortrud Raabes "Erwiderung" auf diese Kri- tik geht am Thema vorbei und beweist eigentlich nur, wie berechtigt die "Ängste" sind. Kommentarlos werden andererseits Teile aus einem Interview, das Gunhild Feigenwinter (Herausgeberin der "Hexenpresse", Basel) der "Baseler Nationalzeitung" am 29.1.77 gab - und das eine ganz andere politisch- feministische Theorie und Strategie zum Ausdruck bringt - abgedruckt. Sie vertritt die Ansicht, die auch von der Gründerin des Frauenforums e.V.und Mit- gründerin des FFP München, Hannelore Mabry, vertre- ten wird: Die einzige Möglichkeit, die Frauenbewegung aus ihrer Ohnmacht zu retten, wäre die Gründung einer Feministischen Partei und/oder Gewerkschaft. Die po- litische Auseinandersetzung mit dieser unserer Rich- tung des Feminismus oder gar eine kritische Kommen- tierung der Vorgänge, die eine bundesweite Einigung der Frauenbewegung seit Jahren verhindern, sucht frau in "efa" allerdings vergeblich. Zusammenfassend ist zu sagen, daß "efa" recht unter- schiedlich - sowohl die Qualität als auch die politische Theorie betreffend - über bestimmte Probleme der Frauenbewegung berichtet, aber keinen Weg aufzeigt, wie die Frauenfrage langfristig zu lösen ist.Das Positi- ve liegt in dem Mut und Engagement, mit dem Frauen hier selbst die Initiative ergreifen und eine Zeitschrift machen, durch die sie ihre Emanzipation - wie auch die des gesamten weiblichen Geschlechts - voranbrin- gen. Helga Jesse sie auf dem Weg zur "Modernität" unterworfen sind. Ein in aufschlußreicher Bericht über Frauen innerhalb der Revolution (China, Kuba, Kapverden sowie ein Interview it der Palästinenserin Leila Chalid) schließt sich an. Die mzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA kritische Untersuchung der Widersprüche in den einzelnen Gesellschaftsformen stellt einen wichtigen Beitrag zur 35

Chen 2, Martin-Greif-Str.3, Rückgebäude, 19 Uhr. Gäste willkommen. Näheres über unsere Ziele und unsere Arbeitsweise erfahrt Ihr aus unserer Zeitschrift DER FEMINIST, Beiträge zur Theorie und Praxis. (44 Seiten, mit Versandkosten DM 4, -- auf Postscheckamt München DER FEMINIST 28035-804) Die Münchner Gruppe führt außerdem zweimal im Monat ei- ne Straßenaktion mit Infostand und Diskussion mit der Be- völkerung durch. Auf jeden Fall bitten wir Dich diese Information über unse- re Gruppe in die von Euch auf Anfrage zu erhaltende Liste über Frauengruppen aufzunehmen. Im Voraus herzlichen Dank. Mit feministischen Grüßen Auf unseren letzten Versuch, mein Schreiben vom 6.7.77, gez.Ursula Sattler u.a. FFP - Förderkreis zum Aufbau der Feministischen Partei Ingrid Braun An die Redaktion von "Emma" Kolpingplatz la 5000 Köln 1 München, den 6.7.77 Liebe Frauen! Da ich vorhabe, "Emma" in der Zeitschrift "Der Feminist" zu besprechen, möchte ich Euch um einige Exemplare von "Emma" bitten. Außerdem hätte ich gern gewußt, warum unsere Briefe (von Lorley Mabry und Ursula Sattler) an Alice Schwarzer bis- her nicht beantwortet wurden. Wir hatten darin um ein Tauschabo gebeten. Wie steht es damit? Wir sind außerdem sehr verwundert, warum wir noch im- mer nicht in Eurer Gruppenliste der Frauengruppen stehen. Wir hatten ausdrücklich darum gebeten. In Erwartung Eurer baldigen Antwort mit feministischen Grüßen gez. Ingrid Braun Ärztin-Psychotherapie 8000 München 60 Am Nymphenbad 6 erhielten wir folgende Antwort: EMMA Zeitschrift von Frauen für Frauen Frauen Verlags GmbH, 5 Köln 1, Kolpingplatz la, Telefon 0221/219513 Frau Ingrid Braun Am Nymhenbad 6 8000 München 60 Köln, 24.7.77 Liebe Ingrid Braun, es tut uns leid, daß wir erst jetzt antworten. Zudem sind wir etwas ratlos, weil niemand von uns Eure Briefe gese- hen hat. Es kann durchaus sein, daß sie in diesen Bergen von Post, die wir täglich in die Redaktion bekommen, un- tergegangen sind. Aber nun zu Ihrer Frage: Mit einem Tauschabo sind wir nicht einverstanden. Aber mit getrennter Post werde ich ein paar Ausgaben von EMMA an Sie abschicken. Zum anderen: Das Frauenforum ist von Anfang an auf unse- rer Adressenliste gewesen, die wir inzwischen tausendfach verschickt haben. Daß wir den FFP nicht aufnehmen, hat den Hintergrund, daß wir uns mit dieser Adressenliste be- schränken mußten, und deshalb nur generelle Anlaufstellen (Frauengruppen und Zentren) für Frauen aufgenommen ha- ben• Wir hoffen, Ihr habt dafür Verständnis. Mit freundlichen Grüßen gez. Sabine Schruff In EMMA selbst liest sich das aber ganz anders! Da heißt es auf S.4 in der Nr.8/77:"Wir haben eine Liste der uns bekannten Frauengruppen aufgestellt. Täglich schicken wir zehn bis zwanzig Exemplare davon ab. Wir bitten des- wegen alle Gruppen, deren Adresse sich geändert hat oder die sich neugründen, uns umgehend zu schreiben, damit wir unsere Liste immer aktualisieren können." So ist es richtig! Und wir finden auch gar kein Vers tändni s für die patriarchalische Meinungsunterdrückung, die die auflagenstärkste "feministische" Zeitschrift uns gegen- über betreibt! Unsere Richtung verlangt gehört zu werden - es reicht völlig, daß wir vom männlichen Patriar- chat unterdrückt werden. Eine FEMINISTISCHE PARTEI wäre die folgerichtige Kon- sequenz des von der Suffragettenbewegung erkämpften Frauenstimmrechts. Aber EMMA will offenbar in kein Fettnäpfchen treten. Sie will es sich nicht verderben mit den Frauenzentren, die sich von Politik und Männerwelt resigniert zurückgezogen haben, nicht mit deri'Linken"und nicht mit den"Rechten", die es aber immer noch besser als die "Neue Frauenbewegung" verstehen, die politisch interessierten Frauen zu binden und zu organisieren!! Solange sich EMMA darüber keine Gedanken macht und daraus keine politischen Konsequenzen zieht, wird man das Blatt z.T. loben, z.T. angreifen - aber in erster Li- nie belächeln und dulden, denn es ist keine wirkliche Ge- fahr für das Patriarchat. Wir wollen aber, daß EMMA ernst genommen wird. Sie könnte helfen, die Ratlosen zu sammeln, ihnen einen Aus- weg zu zeigen, könnte die Diskussion über politisch e Möglichkeiten der Frauenbewegung beginnen und weiter- treiben. Will EMMA das? Will Alice Schwarzer das? Oder soll EMMA nur eine gut verkäufliche Klagemauer sein - harmlos, weil unpolitisch? Ingrid Braun PROTOKOLLE , Informationsdienst für Frauen, Verlag • Frauenpolitik, Münster, ca.50 S., er- scheint alle 2 Monate, DM 3,50 Laut eigenem Selbstverständnis ist der"informationsdienst ...entstanden um möglichst schnell informationen aus der und für die frauenbewegung weiterzugeben, die zeitung soll- te allen frauen die möglichkeit geben diskussionen und ter- mine zu veröffentlichen... wer bestimmt, was in die pro- tokolle kommt: die frauen, die uns berichte schicken, die frauen, die die endredaktion machen und nachrecherchie- ren..."(Nr.15, S.3) Es ist in der Tat ein totales "Insider'!- Blatt, einfach aufgemacht, jedoch sehr informativ für je- den politisch Interessierten. So kann frau (denn, obwohl sich die Redaktion der "Linken" zumindest genauso stark wie dem Feminismus verpflichtet fühlt, wendet sich der Informationsdienst ausschließlich an Frauen!) hier beson- ders die Nachrichten studieren, die sich mit - der Auseinandersetzung zwischen "autonomer"Frauenbe- wegung und den diversen Linksgruppen - den Haftbedingungen der Baader-Meinhof-Gruppe, sowie lesbischer Frauen wie Judy Andersen bzw. überhaupt ge- fangener Frauen (für Geschenkabos wird stets geworben) - den verschiedenen nationalen und internationalen Treffen und Aktionen der Frauenbewegung und der außerparlamen- tarischen Opposition, sowie ihren publizistischen Neuer- scheinungen beschäftigen. Da sich die Redaktion und der Verlag Frauenpolitik nicht eindeutig genug von der männlichen Linken abgegrenzt u. organisatorisch abgesondert hat, wurde er übrigens beim Frauenbuch-projektetreffen am 6/7.u.8.Mai in Berlin aus- geschlossen. Unser Redaktions- und Verlagsteam wird zu derartigen Veranstaltungen nie eingeladen. Unsere femi- nistische Richtung und unsere Zeitschrift wird aber kei- neswegs nur von der "autonomen" Frauenbewegung ausge- schlossen und diskriminiert: auch die "protokolle"verzich- teten in ihren 15 Ausgaben auf eine Besprechung des FE- MINISTE N u. auf die Auseinandersetzung üler die Notwen- digkeit einer Feministischen Partei (zur Realisierung der politischen Inhalte der Frauenbewegung). H.Mabry 37

t#t ue • /1/0A • I Ktotc 14Ac444A•tsetf- Pr. 11_ Das FORUM STADTPARK GRAZ veranstaltet im Rah- mendes STEIRISCHEN HERBSTES 77 vom 27. bis 30. Oktober 1977 ein Literatursymposion unter den Titel "Frauensprache / Männerliteratur - Frau- enliteratur", sowie vom 3. bis 8. November 1977 die 5. Grazer FILMTAGE unter dem Titel "Frauensprache - Männersprache / Männerfilm - Frauenfilm". Die Frauen vom KOMITEE FÜR DIE FREIHEIT DER POLITISCHEN GEFANGENEN FRAUEN IN CHILE haben ein Buch geschrieben: URSULA STRECKEISEN , Schreinerweg 3, CH 3012 Bern "Mit oder ohne Marx zum Feminismus" ist einer der be- sten Artikel, die ich je in einer feministischen Zeitschrift gelesen habe! INGRID SCHLEIMINGER, Arbedostr.19, CH 4059 Basel Mein Kompliment zu Deinem Marx-Artikel - für ausge- beutete, überanstrengte, immer leicht müde Frauen na- türlich eine sehr anstrengende Lektüre. Aber sehr ver- ständlich das Ganze auch für jem., der im Marxismus- Leninismus etc. ganz unvorgebildet ist. Mich interessiert, ob Ihr Eurer Feministischen Partei einen theoretischen Unterbau geben wollt. Was wir brau- chen sind doch nur Gesetzesänderungen zugunsten der Frau und eine Änderung der Gesellschaft nur insoweit, wie sie sich aus der Änderung der Organisation des Fa- milienlebens ergibt. FRAUENSOLIDARITÄT- Möglichkeiten und Probleme emanzipatori- scher Politik Erfahrungen am Beispiel CHILE, DM 8,50 "Es ist der Versuch einer Dokumentation unserer gemein- samen politischen Arbeit in den letzten 2 Jahren, einer ArzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA - beit von deutschen und chilenischen Frauen. Ausgangspunkt unserer Arbeit ist die aktive Solidarität mit Frauen, die in Chile verfolgt und inhaftiert wurden und von denen manche inzwischen in der BRD und hier in Westberlin leben. In un- serem Buch versuchen wir verschiedene Problemkreise darzustellen - Was bedeutet Frauensolidarität im Zusam- menhang mit Chile, einem Land, in dem es keine Frauenbewegung, sondern nur eine im Untergrund kämpfende Linke gibt? ORTRUD RAABE, Grabenstr.43, 4019 Mohnheim - Eine Absage an die Praxis der "revolutionä- ren" Parteien - Situation in Chile jetzt - Situation der Frauen im Exil - Unterschiedliche Standpunkte in der Frauen- frage" Vertrieb durch: Maulwurf Buchvertrieb GmbH,Waldemar- str.24,1000 Berlin 36 od. im Buchhandel Fabrikbesetzung in ERWITTE Seibel & Söhne Wir, Ehefrauen der Zementwerker in Erwit te berichten über den Arbeitskampf und un- ser Leben als Hausfrauen (Frauengruppe Erwitte) Die Broschüre (107 Seiten, 20 Fotos, Gebühr DM 4, --) ist gegen Vorüberweisung auf Konto Frauengruppe Erwitte, cio Hedi Ficht Nr.753240500 Volksbank Lippstadt, Zweig- stelle Erwitte, bei uns direkt zu bekommen. Weitere Neuerscheinungen: Emmanuöle Durand / Mai: VERGEWALTIGUNG 47 Seiten, Editora Queimada, Haarlem -Westberlin 1977 Vertrieb: Parallel Verlag, Pariser Str.51, 1000 Berlin 15 und Birgit Pausch: DIE VERWEIGERUNGEN derJOHANNA GLAU- FLÜ GEL 94 Seiten, DM 7, --, Rotbuch Verlag, Berlin und Merve Lowien: WEIBLICHE PRODUKTIVKRAFT - EINE ANDERE ÖKONOMIE? E rfahrungen in einem linken Projekt 215 Seiten, DM 10, -- Merve Verlag , Berlin ___________ Aud'Informationen für die Frau" , Juli/Aug.1977: Laut Statistik trifft Arbeitslosigkeit verstärkt diejenigen, die keine qualifizierte Berufsausbildung haben...Im Janu- ar 1977 betrug die Arbeitslosenquote bei Frauen 6, 6% gegeneer einer allgemeinen Arbeitslosenquote von 5,9%. • Bel der letzten Arbeits-und Berufszählung im Jahr 1970 hatten 27% aller Männer, aber 51% aller Frauen keine for- malisierte Berufsausbildung schulischer o. betriebl. Art. GIBT ES H.Mabry weiß alles, kann alles, setzt die Maßstäbe, und wir dämlichen Frauen aus der "übrigen" Bewegung werden ständig im Stil politischer Propaganda angemacht, auf daß das Heil einer Feministischen Partei über uns komme. Es kommt mir über! H.Mabry wiederkäut zum x-ten Mal die Marxismus- Fe- minismus - Diskussion, total entsinnlicht. Nichts geht mehr... nicht unter die Haut, keine Empörung, keine Wut im Bauch, keine Begeisterung. Es wird lediglich Di- stanz geschaffen... Und willst Du keine Frauenpartei, Schwesterlein, dann hau ich Dir den Schädel ein, denn Du blickst ja sowieso nicht durch. Es fällt mir von Mal zu Mal schwerer, Eure Zeitung über- haupt noch zu lesen ohne Langeweile zu empfinden. Da treibt H.Mabry Personenkult In eigener Sache, da ist die Rede vom "Sturz" der H.Mabry (Sturz wovon? Wer hat sie denn auf welchen Sockel gehoben?), ein Vokabular, das mir aus der Berichterstattung über Diktaturen so unange- nehm geläufig ist. Da wird selbstgefällig belehrt, Minderheitenverhalten als unpolitisch (weil nicht Mitglied des FFP) abqualifiziert und dann auch noch der Mangel an Solidarität innerhalb der Be- wegung beklagt. Da empfiehlt Ingrid Braun schulmeister- lich "Denkt mal darüber nach!" Geradeso, als ob andere Frauen nur so vor sich hindösen. Solange Ihr also mit Mitteln der Herrschaftsausübung, die uns aus unserer täglichen Praxis nur zu bekannt sind (schließlich müssen wir ja wohl alle unser Geld in diesem System verdienen), so lange braucht Ihr Euch nicht zu wundern, wenn Frauen sich von Euch distanzieren. Mit dem, was mich peinigt, solidarisiere ich mich nicht. BEATE WONKE, Schildescher Str.89, 4800 Bielefeld 1 Soeben habe ich mir DER FEMINIST 1/77 gekauft und bin ganz begeistert über Deinen Artikel "Mit oder ohne Marx zum Feminismus". Diesen Artikel kann ich sehr gut ver- wenden, weil ich in einer WG lebe, und zwei von uns stu- dieren Sozialökonomie, - verstehst? ...Ich würde gern in den FFP eintreten... GERTRUD WEINGARTEN, Abert Str.6, 8036Herrsching Dieses Heft ist Spitzenleistung, auch Titelblatt, meine Hochachtung für Dich und Deine Mitarbeiter. (Telegramm) URSULA ERLER, Alte Str.5, 5276 Wiehl 1 Den FEMINISTEN Nr. 1/77 habe ich mir soeben besorgt ich schreibe gerade auch einen längeren Aufsatz über feministische und antifeministische Theorie für die Her- der- Initiative, da würde ich auf Deine ausgezeichnete Aus- einandersetzung mit Marx auf jeden Fall auch eingehen. 39

Bitte abtrennen und zurücksenden: Ich erkläre meinen Eintritt in den FÖRDERKREIS ZUM AUFBAU DER FEMINISTISCHEN PARTEI (FFP) und erkenne hiermit die Satzung des Förderkreises an. WICHTIG • WICHTIG • WICHTIG • WICHTIG • zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Diese Zeitschrift wird durch den förderkreis zum Aufbau der Feministischen -------------------- ------ --- 7- P _ arte L F FPI personell und materiell unterstützt. Wfl. nehmen Mitglieder aus der BRD und aus dem Ausland auf. Aus der nebenstehenden Satzung können unsere Ziele erse- hen werden. Besonders viel Arbeit fällt für die Münchner Mitglieder an, weil hier die Zeitschrift hergestellt und ver- trieben wird - deshalb freuen wir uns über jede(n), die (der) mitarbeiten will! Eine schweigende Mehrheit nützt nur dem Patriarchat! Kommt zu uns, werdet Mitglied! Wir treffen uns • eden 1 . und jeden 3. Montag im Monat zum Informations- und Arbeitsabend und jeden 4 Monta im Monat zum Theorieabend -jeweils urn 19 Uhr in der Bitte hier abtrennen und zurückschicken an (Monatsbeitrag DM 10, -- und Sozialtarif DM 5, --) Datum: Unterschrift: Anschrift: Telefon: Name: Beruf: DER FEMINIST, Christrosenweg 5,8000 München 70, Postscheckkonto München 28035-804 Tel. 089-7149187 Ich bestelle ein Einzelexemplar Nr. Ich abonniere die Zeitschrift ab Nr. / 1 Ich bestelle zum Weiterverkauf auf Kommis s ionsbasis (ab 10 Ex. keine Versandkosten, Einkaufspreis 2,50 je Ex.) 1 Ex. Nr 1/1976 Ex. Nr.2/1976 Ex. Nr 1/1977 Ex. Nr.2/1977 Name/Firma Anschrift Telefon Unterschrift Datum Zusätzlich zum Einzelpreis von DM 3,50 sind DM 0,50 Versandkosten im Inland u. 0,75 im Ausland zu überwei- sen mit der Bestellung. Wir liefern postwendend! „Als Einzelne wirkt die Frau wie eine Blume im Parlament, aber in der Masse wie Unkraut': Dr Michael Horlachef Staatskommissar und Landtagsprasident a D Hannelore Mabry nkraut ins Parlament Gaststätte EUROPÄISCHER HOF, Ba erstr.31 LSt.links (direkt am Hauptbahnhof) Außerdem führen wir jeden Monat zwei Straße na kti o - n en (Informationsstand, Zeitungsverkauf, Diskussionen nut der Bevölkerung) durch, um unsere Zielvorstellungen zu verbreiten und vor allen Dingen: um eines Tages eine Partei werden zu können! Nur gemeinsam sind wir stark! line unsere Geschichte, unsere Theorie und Praxis zu kennen, ist es schwer zusammenzuarbeiten und Neue zu integrieren, deshalb empfehlen wir allen, unsere Zeit- schrift zu lesen - und besonders auch die früheren Num- Inern. Bestellt oder abonniert sie beim Verlag oder be- s°rgt sie Euch bei den Buchhandlungen oder Kiosken, die auf der Rückseite angegeben sind. Es wurden bisher folgen- de Schwerpunkte behandelt: FEMINIST Nr.1/76 berichtet über die Spaltung des FRAU- * ENFORUM e.V.und über die Neugrün- dung des FFP. Der Hauptartikel "Wer oder was ist ein Feminist?" beginnt mit einer feministischen Klassenanaly- se u.erklärt, warum die Zeitschrift FE Irr "d e r" Feminist heißt. "'LNLST Nr. 2/76 beschäftigt sich im Aufsatz "Warum die Männer wirklich herrschen" mit dem Anarchismus aus der Sicht der Frauenfrage u. mit der Parteifeindlich- keit der neuen Frauenbewegung, mit "Feminismus und Krieg"u.Janssen- Jurreits SEXISMUS u.Pilgrims UN- TERGANG DES MANNES. Nr. 1/ 77 stellt eine Kritik der Marx' schen Theo- FEMINIST rie aus der politökonomischen Sicht des Feminismus dar u.untersucht, in- wieweit der Marx' sche Entfremdungs- begriff auf die Haus- und Erzieherar- beit anwendbar ist und begründet die Forderung "Lohn für Hausarbeit" - - - --- A NG! • SONDERANGEBOT! • bttdnge unser Vorrat reicht kann über den Verlag we.11 FEMINIST die wichtige Analyse, die schlüssig be- weist' daß und warum es sinnlos isf, weiter inpatriarchaliscir a tedeutung '-"11 1 - Versandkosten: will , einzutreten, wenn man eine feministische Zukunft wer für DM 10 -- (anstatt bisher DM 15, --) bezo en Mabry: Unkraut ins Par l am e nt.für den+ ,„, rate nelor e A, mte weiblicher parlamentarischer Arbeit D1, Emanzipation der Frau) iii11,__ auf das Postscheckkonto Nr. 28035-804 se1,11 FEMINIST München überweisen mit genauer An- Achtun ....._ ------------------------------- Post g - or nisatorische Meldun ! den fli. d erweisungen von Mitgliedsbeiträgen und SipeNin: S'Ilselir tlen FÖRDER KREIS ZUM AUFBAU DER FEM Ursui'N PARTEI bitte z.Hd. der 1 .Vorsitzenden: hon a Sattler, München 70, Flößergasse 11 b, Postscheck- Men. 170484-807od.anSchatzmeiste rin Ingrid raun. Waren sch - - wir liefern postwendendl------ Rft und B to

Personenregister „Der Feminist“ Heft 1977, II-2 Name Anderson, Judy Arendt, Hannah Baader, Andreas Balsac, Honore de Bandaranaike, Sirimanvo Beauvoir, Simone de Biermann, Pieke Blüher, Hans Bornemann, Ernst Braun, Ingrid Britz, Monika Chalid, Leila Dalla Costa, Mariarosa D'Eaubonn, Francoise Deschka, Edelgard Durand, Emmanuèle Eberhard, E.F.W. Engels, Friedrich Erler, Ursula Feigenwinter, Gunild Feuerbach, Ludwig Ficht, Hedi Finkemeyer, Ulrich Firestone, Shulamith Forster, Jürgen Freud, Siegmund Fromm, Erich Gandhi, Indira Gaschler, Tony Habermas, Jürgen Heinz, Heide Himmler, Heinrich Hitler, Adolf Höfer, Werner Horlacher, Michael James, Selma Janssen-Jurreit, Marielouise Jesse, Helga Jungwirth, Eva Heftseite 37 8 37 30 6 30, 31 23, 25, 32, 33, 34 3 8, 9, 10, 20 Inhalt, 37, 39, 41 11 35 23, 25, 33, 34 10 Inhalt 39 3 1 30, 31, 32, 39 20, 35 1 39 Inhalt, 17 10, 31 Inhalt 34 21 6 20 1 9, 10 8 3, 6, 8, 35 5, 6 41 22, 23, 25, 32, 34 10, 31, 41 35 21 Name Katz, Lorley [s. Mabry, Hannelore] Koch, Ilse Kohl, Helmut Kuby, Gabriele Lefebvre, Henri Lenin, Wladimir Iljitsch Linnhoff, Ursula Losseff-Tillmanns, Gisela Lowlen, Merve Luhmann, Niklas Mabry, Hannelore Marcuse, Herbert Marx, Karl Massing, Otwin Mbillinyl, Marjorie J. Meinhof, Ulrike Meir, Golda Menschick, Jutta Mexer, Michael Meyer, Thomas Mill, John Stuart Millet, Kate Muenchow-Pohl, Bernd von Nagel, Inge Nickel, Anita Olson, Mancur Jr. Pabel, Hilmar Pakay, Sedat Papen, Franz von Pausch, Birgit Peron, Isabell Pilgrim, Volker Elis Pross, Helge Raabe, Ortrud Röhm, Ernst Rosar, Margarethe Heftseite Inhalt 6 30 10 20, 21 24 9, 35 8 39 1 Inhalt, 1, 9, 11, 17, 20, 21, 23- 26, 28, 32-39, 41 1 1, 17, 18, 19, 23-28, 31-34, 39, 41 1 35 37 6 10 6 19, 20 32 21 24, 25, 26, 28 Inhalt, 35 34 32 28 28 8 39 6 21 20, 21 39 8 21, 22

Schlagwortliste „Der Feminist“ Heft 1977, II-2 Abrüstung Arbeitsrecht Autonome Frauenbewegung Berufstätigkeit Care-Arbeit Diskriminierung Emanzipation Emanzipationsgruppen bundesweit und örtlich Empowerment Evangelische Kirche Familie Faschismus Feminismus Feministische Partei Feministische Politökonomie Feministische Zeitschriften Frankreich, Frauenbewegung Frauengruppen Frauenpartei Fürsorge Gender Pay Gap Gewalt (systemische, Ausbeutung, Unterdrückung) Hausfrau Herrschaftsverhältnisse Internationale Frauenbewegung Kapitalismuskritik Kinder Kinderbetreuung Leichtlohngruppe Lohn für Hausarbeit Lohnunterschiede aufgrund Geschlecht Männer Marxismus Mütter Patriarchat, Patriarchatskritik, Patriarchatsanalyse Politische Bildung Rüstung Soziologie Väter