'ttatessfortstit 3. Jahrg. 1: 2/19714 DM 1,80 Stimme der entinisten FRAUEN FORUM Aus dem Inhalt I>-> Blume Unkraut 4- Artischocke? Weiberfasching in München -die Hexenge schichte Zur Diskussion: Warum es nicht zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA ge- lingt, die Frauen- bewegung vor dem Feminismus zu schützen

Blume - Unkraut - Artischoke diesuche nach dem neuen zeichen für unsere feministische bewegung ist noch nicht abgeschlossen. die bisherigen zuschriften werfen eher neue Probleme auf und es scheint nicht ratsam, eine endgültige ent- Scheidung übers knie zu brechen. alle 2 jahre wollen wir unser signet ja auch nicht wechseln, drum prüfe, was sich ewig bindet... das bis zum 15. märz 1974 vorliegende wahlergebnis soll im gegenteil die weitere diskussion vertiefen und helfen, das symbol zu finden, das den charakter des feminismus am meisten trifft. so viel ist aller- dings schon sicher: die nummern 1, 2 und 3 sind nicht gefragt. sie prangen deshalb auch nicht mehr auf der titelseite dieser ausgabe. bevor wir nun die pro- und kontra- stimmen etwas auffächern, das umfrage- ergebnis (stand: 15.3.74): (die 1/2 stimmen bedeuten: daß einer frau 2 signets gl eich gut gefielen.) Nr. 1 erhielt 1 Stimmen, davon 1 und beteiligt haben sich 72 Nr 0 -f nicht-mitgl. und 39 mit- glieder des frauenforum. altersmäßig ballen sich die zuschriften von 25-50jähri- . 2 O 4 und et : - gen lesern, vereinzelt auch darunter und darüber, sowie einige stimmen aus dem aus- land. die kategorie "land" war mißverständlich ausge- 5 und : - gedrückt - es sollte eigent- erhielt 4 14 Stimmen, davon 9 erhielt 4 Stimmen, davon FRAUEN FORUM Nr. 4 1111:11> FRAUEN FORUM erhielt 36 Stimmen, davon 9 (4) Nr. Nr, rauen For um lich die leserschaft nach dorf,/kleinstadt und groß- stadt getrennt werden. durch die genaue angabe liegt das 30 und : 6 ergebnis auch so vor: die mehrzahl unserer leser lebt in den großstädten der brd. 57 c,V0 der zuschriften ka- men aus münchen. wahlergebnis: in knapper führung liegt die nr. 6, auf den fersen ge- folgt von nr. 4, mit einigem abstand folgt dann nr. 5. insgesamt hatten wir im grun- de eine etwas höhere betei- ligung erwartet. das inter- erhielt 22 1/2 Stimmen, davon 19 und 5 doch nun zum derzeitigen erhielt 43 Stimmen, davon 9 : 40 und e : 4 insg. 111 Stimmen, davon zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 9 : 96 und dl : 15 irn liedern) war recht ausgeprägt, während viele frauen sich noch ?sse einiger männer (auch ehemänner von mit brner vor einer auseinandersetzung ihrer eigenen probleme fürchten- sie sicher aber auch zeitmangel und ü ak erratbeitung am reagieren hindert. männer äußern ihre anerkennung oder ablehnung bei unseren straßen- ter l°..nen und bei dieser leserumfrage spontan; sie beziehen angriffs-, verteidigungs- oder beifall- und un- dursthutzungspositionen. frauen, und besonders das heer der patriarchalischen weiblichen hilfskräfte, werden einc die feministische bewegung verunsichert. vorbild ist für viele frauen noch immer der mann - zu er eigenen identität finden sie schwer. von einem psychologen kam der einwand: asp k 'finde ich die angebotenen alternativen alle nicht besonders gut und auch den ausgangspunkt,welche gelte te das symbol beinhalten soll,fragwürdig...bei 1 kommt optisch einfach das untere kreuz nicht zur wei uni.g, aus grösserer entfernung sieht man nur die blume, die an "gartenschau" denken läßt. das der hin- wursfPleil bei 2 stechen soll, erfährt man erst durch die luziden erklärungen durch den schöpfer des ent- gan s, ich hätte eher daran gedacht, daß es zum gewächshaus nach rechts geht, bzw. daß bei 4 der aus- ancigbdarclus angezeigt wird. 3 läßt an den verband der blumenzwiebelhersteller denken und bei 5 muß ich mi st'ed en' daß ich nmauerblümchen" assoziiere. 6 - dazu fällt mir garnichts ein, weil es für mich so sehr frauenforum münchen" durch die drucktype verbunden ist... die frage, die beantwortet werden em 1

pseudoweibliche strategie weitertreiben, jedenfalls !) und ihr könnt dabei auf mich zählen. denngerade ein großer teil der jungen mädchen läßt sich von 'brigitte' usw. noch mehr beeinflussen als von ihrempa- . triarchalischen zuhause (ich spreche da aus erfahrung) - hier müßte man mit aufklärung ansetzen!..." n ..meiner meinung nach sollten wir größte sachlichkeit an den tag legen und auf keinen fall uns mit blumen überhaupt identifizieren. wir haben mit blumen nichts zu tun! ...wie wäre es, wenn ihre zeitung bzw.. das signet"zwei dicke ff wwären? vielleicht noch mit einem pfeil, der tät, un' nach rechts zeigt, wie in nr. 2, um unsere progressivität auszudrücken?" ein mitglied möchte keine blu- me, sondern eine hand! die "grüne hand" solle offen sein ihn' und überall hingedrückt wer- den können. zum beispiel vor P°5- einer btg.- oder landtagswahl zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA solle diese grüne hand dann die frauenpartei an allen orten signalisieren. doch lassen wir holt Nr. jetzt die befürworter des kombinierten blumen- und venusspiegel- symbols zu wort kommen: ab "...es wäre schön, wenn es (nr. 4 - einf. der red.) als interna- tionales signet der frauenbewegung angenommen werden könnte. dürfen wir es bitte als signet unserer gruppe (lofoten, norwegen - die red.) benutzen?" m 0 " 9 o.k.: weil biologisches zeichen für frau, o o.k.: siehe ;heure interpretation, o.k. kreis offen mit pfeil zur öffnung hin: weil es bedeutet sprengung oder öffnung des kreises -ghetto- pfei I = aktivität, dynamismus. also sprengen der fesseln, ghetto, drang ; nach außen ins unbeschränkte universum! !" rt; I 24 u . ii ic meine, daß der 'blumige pfeil' eine neue ära einschließen könnte!" . "wir feministen suchen ja dringend den kontakt 'nach draußen' a_oer für alle Iter _, die blume (bedeutung bekannt) im offenen kreis symbolisiert recht eindrucksvoll den kreis der feministen, gleichdenkenden personen geöffnet ist, und der als mittelpunkt den blütenkern (also das frauen- iri- f f- ,:ium. ) hat, von dem alle initiativen und aktivitäten ausgehen. das kreuz (sinnbild für leid und leiden - al- 'fi ju hier darstellung der unerträglichen rolle der frau in unserer gesellschaft) als ausgangspunkt und nährboden lt liDes' . r„,die vereinigung von feministen, durch die die blume erst zum gedeihen, entfalten und blühen kommt." tig n II nti da dieses in der gezeigten form optisch zerfällt und einen ganz anderen eindruck, als den beabsich- de I ch persönlich finde das zeichen nr. 4 am besten, jedoch sollte die schrift unter das zeichen gesetzt wer- 'Heren 1 . irie finden und ebenso viele, die das alte zeichen nicht gemocht hatten: gutaber ehrlich, die sechs symbole, die ihr nun zur wahl vorschlagt, sind allesamt nicht so hat wie das. ursprüngliche zeichen. das kreuzzeichen, das ihr unbedingt unterbririgen wollt, e,g en hervorruft. als grafiker würde ich euch raten, die schrift auf mitte unter das kreuz zu setzen und 'n dickere, hohe schrift zu verwenden, die in der optischen breite mit dem kreis gleich ist. i. ub t 1- bcyrigens gab es auch 3-4 stimmen, die unser bisheriges zeichen schöner als alle 6neuen ange- , n 1- t- h scL.uns lange genug zum narren gehalten. nein, unter dem kreuz will ich nicht weiterma- gi- kie. auch der kreis wirkt auf mich unfrei, beklemmend, einengend, begrenzend - die Forum , sichinjn schlupflöcher bei nr. 4 und 6 kann man nur flach auf dem bauch liegend, kriechenderweise hinter )ri: ge uringen (ich bin gegen demut I 1 ) eure nr. 3 ist einfach das letzte! ich sehe darin eine gebärmutter, . ii_gs en dieses weibliche organ habe ich zwarnichts einzuwenden, aber ich verstehe mich doch in erster k unni e cds hirn .nummer 3 würde ich formal als miesen kitsch bezeichnen, und weise darauf hin, daß ich kansfakaci-ernie studiert habe, und meine eigene künstlerische arbeit bei kunstfachidiotei allgemein aner- wien,,t wird von euren vorgeschlagenen zeichen wirkt 5 am ansprechendsten. es ist harmonisch und nett - 1- stork-aschnlittelreklame . ich würde mich sehr freuen, wenn das alte zeichen beibehalten würde. es ist ein stio es zeichen, d.h. es wirkt selbstbewußt, trotzdem gefällig und ästhetisch. ich würde da höchstens den . iidiweglassen, ohne hintergedanken, einfach aus formalen gründen." schaffe alte blume mit dem pfeil war unübertrefflich, man muß doch nicht unbedingt das von patriarchen ge- 5 Frauen ofl uns niene biologische symbol ins spiel bringen. warum denn bloß?? ich habe das biologische zeichen für de e leiden können. es ist so scheußlich erdverbunden und läßt an leiden, zu-kreuze-kriechen und in- 3 ege "gucken denken." t' sPi 1

lari ein Weiberüsching in Münden die Hexengeschichte, ine "Fische im Wasser"- Aktion (frei nach Mao: die Fische sind die Feministen, das Wasser das war der politische Weiberfasching in München geplant und wurde am Faschingssonntag von 13 - von uns in der Fußgängerzone, vor der Frauenkirche und am Marienplatz in Szene gesetzt. Der war zuerst bei einem Delegiertentreffen der Fraueninitiative zum § 218 vom FRAUENFORUM ebatte geworfen worden. Uns schien eine ungewöhnliche, schockierende Aktion zur Agitation en § 218 im Fasching effektiver als ein Demonstrationszug, der nur von wenigen Frauengruppen rganisationen vorbereitet und getragen würde - denn zu den verschiedenen Treffen, zu denen die tivgruppe § 218 eingeladen hatte, war am Ende kaum noch jemand erschienen! Unsere Idee wurde er Vertreterin von SFOM (Sozialistische Frauenorganisation München) begrüßt und es bestand die ht, die Aktion als eine Gemeinschaftsleistung von unseren beiden Gruppen durchzuführen und auch weitere Frauengruppen zum Mitmachen aufzufordern. Sfom bestätigte durch einen Anruf 8 Tage spä- aß sie als schwangere Frauen verkleidet -wir selbst als Hexen auftretend- beim Weiberfasching da- bei wären. Wie in München bereits seit Beginn der 2. Frauenbewegung schlechte Tradition, so gelang aber auch diesmal die punktuelle Zusammenarbeit nicht! Während das FRAUENFORUM scharfe böse Sprüche auf Transparente malte und alle Mitglieder und Freun- de mobilisierte, arbeiteten die Genossinnen für die Ge- nossen, die eben stets wichtiger und aktueller für Klas- senkämpferinnen sind als die Frauenfrage und feministi- sche Aktionen. In dieser Hinsicht hat das Verhalten der linken Frauen schon jahrzehntelang Beispiele in Hülle und Fülle geliefert... das Diktat der Genossen ist ver- innerlicht - es arbeitet als "Selbstzensur" wie bei Jour- nalisten; die kritische Attitüde -der feministische Aus- bruchsversuch- wird schon in der Frau selbst patriarcha- lisch kontrolliert! Das Frauenforum hingegen wurde von zwei männlichen Feministen, die wir auch als Mitglieder aufnehmen!, beim Hexensabbat unterstützt. Unsere männliche Hexe warb für die WEIHRAUCHWUNDERPILLE durch kleine Handzettel; die anderen 22 Hexen des Forums mit ihren Kindern verteilten 4000 Flugblätter "Die HEXENGE- SCHICHTE" - sie wurden uns zum Teil förmlich aus der Hand gerissen. Besen, Plakate, Hexentänze mit Sprech- DIE WIRKLICHE WEIHRAUCH- WUNDERPILLE 1 Garantiert unwirksam und völlia ohne Neben- wirkungen! Einnahme: ohne Papier Bestandteile: Eiweiß + Pucerzucker Hinweis: Leider war es urs nicht mög 1 i ch, unserem Präparat Spuren des Eis des Heili- gen Geistes, das der Bischof von .Mainz anno 1542 zur Schau stellte, beizumischen, da dieses Ei inzwischen f cul wurde. Bezugsquel!ennachweis: Pater Kastratus N'idrichen i75 St. Impotenzkape I le, Hintereingang

LUDWIG THOMAunc cie Frauenfrage Frauenforum von einem ehemaligen Mitglied ( 1 ) bringt un5 mit einem Ein Brief ark zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA zwar verblichenen aber ach so zeitgemänisen Kenner der Frauenbewegung und einer seit den Anfängen der Bewegung unverwüstlichen Denkweise wieder mal in histori— schen Kontakt. Der Mann heisst Ludwig Thoma und "Die Geschichte der Amalie Mettenleitner", die er gebrauchsfertig machte, geht so: gl... Wenn sie den Mund aufmachte, bemerkte man drei Goldplomben. Und da sie dies wus s, te, vermied sie es, zu lächeln. Durch den Kampf mit den Lachmuskeln erhielten ihre Züge einen herben Ausdruck, und sie kam schon frühzeitig in der Ruf ,weit über ihre Jahre hinaus ernst und verständig zu sein. Anfänglich gab sie wenig darauf; aber als sie das achtundzwanzigste Lebensjahr zurückgelegt hatte, fand sie wie viele ihrer Mitschwestern, "dass Klugneit besser sei als Schönheit." Uebrigens hiess sie Amalie Mettenleitner und war die Tochter des verstorbenen Kassierers Johann Mettenleitner aus München. Die Mädchenjahre unserer Amalie fielen in die Zeit der Frauenbewegung. Da vi,:lleicht einige der geneigten Leser den Begrff derselben nicht kennen, will ich ihn kurz erkliren. "Die Frauenbewegung ist die Bewegung derjenigen unverheirateten Frauenzimmer, welche nicntsBessereszu thun naben. Sie geht hervor aus dem Weltschmerz der Grete, die keinen Hans hat, und rich— tet sich inshzsondere auf das "Recht der FrzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA "Recht a u f den Mann" schwindet." a u" welches da anfängt, wo das Amalie Me:tenleitner st ürzte sicn mit Eifer in die Bewegung. Sie lau-, alle Bro— scnüren, ,.1Elche über die Sache geschrieben wurden, und als sie auf diese Weise genügend Material gesammelt hatte, trat sie sgilbst in den Federkrieg ein. Sie war es, ‘Ariche in einer Streitschrift den berühmten Professor Meier so gründlich abführte. Der treffliche, aber etwas weiberfeindliche Gelenrte behauptete, dass das Gehirn eines Weibes 500 Gramm weniger wiege, als das eines Mannes. Hierdurcn, so lehrte er, sei die MinderWertigkeit des weiblichen Verstandes nach— gewiesen. Die Frauenwelt wandte sinn heftig gegen diese Theorie; es entbrannte ein erbitter— ter Zeitungskampf. Da ver,,,ul - Tentlichte unsere Amalie die Entdeckung, dass das Gehirn eines normalen Kalbes um 900 Gramm schve.erer sei, als das Gehirn eines Universitätsprofessors. iL diesem Funde war Amalie in die erste Reihe der Kämpferinnen vorgerückt. Ihr Name wurde von allen Frauenrecntlerinnen mit Stolz genannt, sie erhielt Einladun— gen zu allen Ver-amlungen und Zweckessen; Bertha von Suttner schrieb ihr einen warmgefühlten Dankbrief, und der bekannte Münchner Nationalökonom Lujo erklärte In einer Arbeiterversammlung feierlich, das' er als Universitätsprofessor ganz besonders von dem Mettenleitnerscnen System entzückt sei, um so mehr, als er auf Grund eigener Beobachtungen demselben schon längst auf der Spur gewesen sei. D er glücklicnen Entdeckerin erging es wie so vielen Anfängern, die rasche Erfolge erringen. Sie wurde von der Strudel fortgerissen; sie fünite das Bedürfnis, durch Theorien ein, und zuletzt glaubte sie selbst daran. gutmutigveranlagte Amalie Meftenleitner wurde eine fanatische Männerfeindin, eine schlachtenfrohe Rednerin. Ihr war nur wohl im Pulverdampf der Versammlungen. _ enn ihr die Augen der Mitkämperinnen begeistert entgegenblitzten, wenn die Bei— 1;jall ssilven sie andonnerten, dann fasste sie ein Rausch der Begeisterung , und die Dann entströmten aus ihrem Munde wie Giessbäche, welche über die Felsen springen. Stand sie hochaufgerichtet da und sprach:"Wie? Was? Die Herren der Schöpfung? Tie TT2 H erren? Neihein' Niemals: Wir sind uns selbst genug und dulden keinen 1:'anner über uns! (Bravo'Bravo!) Geradeaus führt die Bahn in bessere Zeiten, auf gt:!Fren:: (Bravo') Durch!! (Hurra!) Volldampf voraus, bis der Feind am Boden liegt Joch . ' ichhasse die Knechtschaft, ichhasseden Mann.(Braaavo!Braaavo:1 Jiurrraaa) Ich, meine Damen, ich beuge meinen Nacken nicht unter das r

kleinen Fehlern um nicht zu sagen menschlichen Schwächen in unser Leben wie die Herrn vom Justizministerium eben in unser politisches Leben genören. Aber dass der "Ex" auch den 218 gemacht haben soll, kann ich wieder nicht glauben. Es kommt zeitlicn nicht hin. Vielmehr bin ich nach Einsicht in diesen einzigartigen Brief der Thoma-Verehrerin nun der Ansicht, dass der 218 vom Klapperstorch kommt. Wer aber war Ludwig Thoma selig? Ein Volksautor, der, wie die eingesandte Textprobe zeigt, schon seinerzeit ( es war die Zeit der vom Faschismus besei- tigten Frauenbewegung) über jenen exquisiten Herrenblatthumor verfügte, der dem etwas schwächer begabten Rolf Hochhuth auch post faschismum noch immer nicht ausgegangen ist. Frauen sind eben so zeitlos. Sie kamen und kommen zwar immer wieder zu Tausender um - im Krieg zum Beispiel, aber das fällt offenbar nicht so recht auf, weil dort auch Männer umkommen. Und im Frieden - komeen sie, im Gegensatz zu ihren Männern ebenfalls in grosser Zahl um, aber das fällt wiederum nicht so recht auf, weil es sich dabei um eine zivil- wie strafrechtlich veran- kerte Gesetzmässigkeit handelt. Was von Zeit zu Zeit auffällt, ist hingegen die Frauenbewegung. Dass sicn die Frauenbewegung gegen Naturtatsacnen richtet, ist der bisher stärkste Einfal all jener Naturburschen, deren wahre Natur sich im gesamten Männerrecht so massiv niederschlägt. Ist schon die blosse Existenz von Frauen eine der trübsten Quellen von Inspiration für die Witzbolde von Simon- 7is:imus bis Playboy, so ruft erst recht die Frauenbewegung den - wie wir seit Rolf Hochhuth wieder wissen - männlichen Sinn fur Komik in einer bestimmten Gattung von Schriftstellern ai.f den Plan, der sich vom Ausschluss der "Frauen und Mütter" aus den Kulturspielplätzen der Herrenwelt nährt. Ein Ausschluss, der solange mit "Naturgesetzmässigkeit" funktioniert, solange die Herrn Thoma, Hoch- huth u.dergl. immer genügend dienstbare Weiblichkeit um sich herum haben, die ihnen die Unterwäsche wäscht, während sie ihre schmierigen Vorstellungen über Frauen literarisch absondern. Natürlich spiegelt sich in derlei Schrifttum die Frauenbewegung so volkstümlicn, wie sich der "Mann auf der Strasse" die Frau im Hause vorstellt, - als ein Witzobjekt, das jeden Stammtisch täglich neu zusammenschweisst. Aber seinen ganzer tierischen Ernst legt der antifeministische Volksscnriftsteller vom Schlage Ludwig Thoma an den Tag, wenn Frauen aus dem Haus auszubrechen beginnen. Dieser Ernstfall ist die Frauenbewegung. Man muss sich schon etwas einfallen lassen, wenn man durch die Frauenbewegung einmal etwas vOn Menschenrechten der Frau gehört hat, aber unter einer Frau sich keinen Men- schen vorstellen kann. Ludwig Thoma löst das Dilemma auf die klessische Art: Frauen s'nd entweder ledig und kinderlos, d.h. auf gut patriarchaliscn : hässlich und läcnerlich (Suffragettensyndrom), - oder sie sind durch Mann und Kinder be- reits unschädlich gemacht. Der dritte Fall ist dje ledige Mutter, die die männliche Vorsehu _ g, n entweiht. Sie ist die Pointe im sexfaschistischen Genirn. Auf die le- 2gge konzentriert der Antifeminist seinen ganzen Frauenhass. Die ledi.je vom Patriarci- d' mit den schwersten ökonoHischen Sanktionen bestraft, FLe'r de- Herre-;menschen Hin besonders danKbares Objekt - zur öffentlicher tet Verspottung freigngeben. Für die patriarchalische Persönlichkeit dient das Kild zur Kennzechnung läc!'erlicher Personen : wie der gelbe Stern zur Kenn- . rh nunci öffentlicher Wjtzfiguren der faschistischen Szene. Mit schöner Deut- dieser Thoma eine Entdeckung, die die Patriarchen aller -e1 b2-1 Jffenbar noch'n' er nicht verkr7Iftet haben: Die Entdeckung, dass Frauen arch Kinder bekommen körnen. Lustig, oder? sce Moraj von der Ge=cnichte: Die Frau tut gut daran, sicn ihrer wie Pcjli -r?dolinnkeit zu schären d.h. =;cti ,u verstecken (sie gehört ins Ha( is oder Borde l ;3:"cn Fr E'Llerb, e:ng macht sie sich öffentlich lächerlich. OeFfentlichkeit gesPe-rt) Scjrnt ade sich niüt;t zonaern geht in d±e ClefFent:_ichkeit näNiich männlich. L)41e Leutschc Männlicnkei J73n1Prendr,n Beispiel sehen will, wie die brutale Frauenverachtung, die im , hab den Faschismus ziemlich unversehrt überlebt. wie ,--estag Po1itik cewcrden ist, auf unsere "Vertreterinnen " .irkt, lese r&I ue r in der Männerparteien alles vertreter ausser den Frauenr2chtn. 01 11

Weibliche Abgeordnete: Treue zur Fraktion wird groß geschrieben Sie wollen nicht Frauen-Mafia im Bundestag sein Von NRZ-Redakteurin BARBARA BAERNS Anke Riedel-Martiny (SPD) Barbara Lüdemann (FDP) Spielen die Frauen Im 7. Bundestag eine Rolle? Gemeinsame Initiativen wie einst die erste Nachkriegsnovelle zum Lebens- mittelgesetz die seit 1959 zur Kennzeichnung von Konservie- r ungsstoffen in Nahrungsmitteln verpflichtet, oder die großzügige Regelung der Teilzeitarbeit beamteter Mütter, die zehn Jahre später wirksam wurde, stehen dem Parlament jedenfalls nicht ins Haus. Eine Damen-Lobby ist weder zu befürchten noch zu erhof- fen. „Wir wollen keine Frauen-Mafia", sagt die 35jährige Helga Schuchardt, FDP, ein Jahr nach der Wahl. Darin allerdings sind die 31 weiblichen Abgeordneten quer durch die Parteien einig. Nur Barbara Lüdemann (51, FDP) hat dieser Trend noch nicht erfaßt. Vielleicht, weil die Oberstudienrä- tin aus Wetzlar erst vor drei Mona- ten für FDP-Generalsekretär Karl- Hermann Flach in den Bundestag n achrückte? Die erste Lektion in »Sachen Gleichberechtigung hat al- eerdings auch die hessische Sozial- xPertin schon in der Tasche. Sie hätte furchtbar gern im Par- larn entsausschuß für Jugend, Fa- milie und Gesundheit mitgearbei- tet. Gerade als Frau. Doch da gab's schon zwei aus der FDP, die nicht tauschen wollten (Lüdemann: „An ihrer Stelle täte ich's auch nicht"): zwei Männer. Ein schlichtes Nein Alle anderen Hinterbänklerinnen (das sind sechs CDU-, drei SPD-, zwei FDP und eine CSU-Abgeord- nete) beantworten die Frage, ob sie in der politischen Arbeit zu Frauen der anderen Fraktionen manchmal ein besseres Verhältnis finden als zu den Männernder eigenen Frak- tion, nach einem Jahr Bonn schlicht mit ',Nein". Ja, man lernt sich schneller ken- nen in der Minderheit. Und die ist Prozentual die größt e, es seit 1949 im Bundestag jed ie gegeben hat. Zum Beispiel bei der neuen Frau- en-Enquete. Skeptisch ist auch Ursula Bene- dix (51, CDU). Di.! Oberstudienrätin aus Niedersachsen hat versucht, Brücken zu Frauen der anderen Seite zu schlagen. Ohne Erfolg. „Die psychologische Barriere, vielleicht ein Ergebnis der Konfrontation in der letzten Legislaturperiode, ist zu hoch." Roswitha Verhülsdonk (46, CDU) hält Brücken nicht einmal für sinnvoll. „Man muß sich mit den eigener. Kollegen arrangieren, weil nur zum Tragen kommt, was in der Fraktion erarbeitet wurde und wo- hinter sie steht." Die Abgeordnete aus Koblenz, die maßgeblich an der Indikationslösung als Modell zur Reform des Abtreibungsparagra- phen 218 beteiligt war, kann sich nicht vorstellen, daß CDU und CSU mit SPD und FDP gemeinsam ein frauenfreundliches Gesetz zustan- de brächten. In der Tat sind die Auffassungen vom weiblichen Menschen in Staat und Gesellschaft fast konträr. Die SPD sieht für die Frau im Beruf eine große Chance zur Selbstver- wirklichung. Bei der CDU/CSU steht die Hausfrau hoch im Kurs. Und die Opposition weigert sich, Reformen mitzumachen, die — wie sie meint— Frauen in den Beruf hineinzwingen. Doch das unterschiedliche Kon- zept allein erklärt nicht, warum sich Frauen im Bundestag ohne Aufmucken in den politischen Ak- tionskreis einordnen anstatt zu- sammenzurücken. Wohl auch nicht ausschlaggebend ist die zahlenmä- ßige Unterlegenheit. Sie würde ihnen allenfalls eine große Anfrage ermöglichen. Denn dazu sind nur 26 Abgeordnetenstimmen nötig. Ursula Schleicher (CDU/CSU) Politik mit den Augen der Frau stempelt sein. Das könnte den Spielraum einschränken", erläutert Elfriede Eilers (52, SPD), nach An- nemarie .Renger Seniorin im Bon- ner Parlament. „Doch wer soll die Probleme, die zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA es ja noch gibt, an- packen, wenn wir es nicht tun?" Auf Frauenpolitik lassen sich auch die Neuen nicht festnageln. „Wir verstehen uns als Volksver- treter", lassen unsere Volksver- treterinnen wissen: „Man hat viele Rollen" • „Als einzige Frau der SPD aus Bayern habe ich eine Alibi-Funk- , tion. Trotzdem hoffe ich hier qua Geschlecht keine Arbeit zu leisten." (Dr. Anke Riedel-Martiny, SPD) • „Wenn wir als Frauenrechtle- rinnen auftreten, werden wir nie etwas erreichen." (Dr. Hanna Neu- meister, 53, Zahnärztin aus der niedersächsischen CDU.) • „Man hat viele Rollen: Abgeord- neter eines Wahlkreises, Vertreter objektiver Interessen zum Beispiel im Rechts- und Arbeitsausschuß und Vertreter von Sonderinteres- sen. Dazu gehören die Frauen." (Dr. Renate Lepsius, 46, Professoren- frau, SPD.) • „Bei mir ist sowieso alles anders. Ich wurde als freiberuflich tätige Protestantin in einer katholischen Gegend gewählt. Daß ich auch noch eine Frau bin, ist Zufall." (Waltrud Will-Feld, 52, CDU-Abgeordnete aus Rheinland-Pfalz und „Rechen- fehler, der vier Wochen später nachrutschte".) Man findet vielleicht auch schneller zum persönlichen Ge- sPräch: „Frau Schleicher aus der CSU finde ich wahnsinnig nett, Wahrend ich den Männern der CSU nicht zu das beste Verhältnis habe", gibt Dr. Anke Riedel-Marti- nY (34 , SP D), zu Protokoll. Doch politisch bleibt das folgenlos. Ursu- la Schleicher (40, CSU: „Persönli- cher Kontakt führt ni cht zur Zu- sazyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Wie es scheint, sind weibliche Abgeordnete zwar durchaus bereit, den politischen Blickwinkel „mit den Augen der Frau" zu erweitern. Doch haben sie es satt, vornehmlich von weiblichen Journalisten auf eine Frauenrolle reduziert zu wer- den. Auch Antje Huber (50) lehnt die Unterscheidung ab und findet die Frage nach der Frauenrolle über- haupt „ein bißchen dünn". Antje Huber ist eine der SPD-Kandida- tinnen, die auch 1972 — wie ihre männlichen Fraktionskollegen aus Essen — ein Direktmandat mit nach Bonn brachte. ) nun enarbei t." „Der Unterschied der Geschlech- ter spielt in der Sacharbeit des Bundestages keine Rolle", sagt Agnes Hürland (47, CDU). Die Dor- stenerin ist der einzige Parla- mentsneuling unter den Vertrete- rinnen Nordrhein-Westfalens im Bundestag. Die stellen mit fünf CDU-, fünf SPD- und einer FDP- Abgeordneten eine Mehrheit in der Minderheit dar. „Ich unterscheide meine Ab- geordneten-Kollegen in erster Li- nie nach politischen Gesichtspunk- ten und teile sie nicht nach Ge- schlechtern ein." (Minister für Ju- gend, Familie und Gesundheit Dr. Katharina Focke. 51, SPD). „Immer wieder dasselbe", heißt es schon im Vorzimmer der stell- vertretenden CDU-Vorsitzenden und Vorsitzenden der CDU-Frau- envereinigung Dr. Helga Wex (49). „Ich glaube. daß man eine solche Frage weder geselld;chaftsspezifisch stellen sollte, noch geschlechtsspe- zifisch stellen kann", sagt die Poli- tikerin. „So was ki;nnen jetzt mal die an- deren Damen beantworten." Auch Annemarie Renger (54, SPD), einst „Miß Bundestag", jetzt zur „First Lady", pardon: zum Präsidenten, avanciert, läßt abwinken. „Heute will niemand mehr abge- Wie ein Schießhund Diese Politikerin, die als die nHarfe- nisti die Welt kennenlernte und jetzt als einzige CSU-Abgeord. - net jetzt im Bundestag „wie ein Sehießhund aufpaßt, wenn es um ,tenachteiligungen für Frauen ge- nen könnte", sieht sogar dort Skepsis ngebracht, wo Zusam- inenarbeita zwingend nötig wäre. „Ich bemühe mich ja, auch die Frauen zu verstehen. Aber ich habe den Eindruck, daß es viel leichter die Frauen haben, die etwas vom Wein verstehen." „Weil sie dann mehr Verständis für Männer haben, die ihn gern trinken?" „Nicht nur; Wein ist Medizin." Das ist I Paula Riede, ein Jahrgang 23 aus aden- Württemberg. Die CDU-Abgeordnete ist zwar über die Frauc'iarbeit zur Politik gestoßen, hat aber inzwischen im Wein die Wahrheit gefunden. Die Weinexpertin cirr Opposition war- tet noch auf ihre Jungfernrede. Doch das ist sicher: „Wenn es um Weinfragen geht, dann bin ich in der Bütt." 13

Geschichte der Frauenbewegung BOTSCHAFT AN ZUKÜNFTIGE GENERATIONEN von Elizabeth Cady Stanton und Susan B.Anthony, 1881 • ..nur vorn Standpunkt der Frauen aus konnte der Kampf erfolgreich gekämpft und der Sieg gesichert werden ... Unser e liberalen Männer haben uns geraten, wäh- rend des Krieges Ruhe zu halten, und wir haben über unsere eigenen Untaten geschwiegen. Sie rieten uns wiederum, stille zu sein in Kansas und New York, damit der Kampf für das Wahlrecht der Neger scheitere, und drohten, daß - wenn wir es nicht täten - wir den Kampf alleine weiterführen sollten. Wir haben das letztere gewählt, und wir wurden geschlagen. Aber als wir allein dastanden, lernten wir unsere Macht kennen: wir verwarfen den Rat der Mcinner, und zwar für immer. Und wir schwörten feierlich, daß es niemals wieder eine Zeit des Schweigens geben soll, bis Frauen die gleichen Rechte haben wie Männer, überall auf dieser Erde! Wir warnen die jungen Frauen der kommenden Ge- nerationen vor dem Rat der Männer, angeblich in unserem eigenen Interesse und zu unserem Besten. Wir wollen ihnen - den jungen Frauen - das Er- gebnis unser er Erfahrungen überliefern: Frauen müssen den Weg zu ihrer Befreiung allein gehen und für ihre Rettung arbeiten mit hoffungsvol ler Kraft und Entschlossenheit, die keine Furcht und kein Zittern kennt. In dieser Zeit des Übergangs dürfen sie dem Mann nicht vertrauen, denn da er sie betrachtet als ihm unterworfen, als ihm unter- legen, seine Sklavin, muß sein Interesse antago- nistisch sein. Wenn die Frau endlich auf der gleichen Plattform mit dem Manne steht, überall die anerkannte Gleiche ist, mit der gleichen Freiheit sich zu be wegen und sich durchzusetzen - in der Regierung des Landes, dann erst - und nicht vorher - kann sie ohne Gefahr mit ihm beratschlagen, was ihre heiligsten Rechte, Privilegien und Freiheiten an- betrifft; denn erst dann wird er in der Lage sein, Gesetze zu erlassen auch für die Frau, weise und gerecht, wie für ihn selbst." Geschrieben nach Monaten des Kampfes für das Frauenwahlrecht in Kansas - eines Kampfes, der teilweise verloren wurde, weil die männlichen Abolitionisten den Kampf der Frauen nicht unterstützt haben. wiederabdruck in RAT, einer von frauen herausge- gebenen untergrundzeitschrift in new york. . 14 41 44 44 14 '4 '4 44 4 zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 4 11 Gedicht von Janet Russo Ich Werde nicht dich ködern mit klirrendem Schmuck Ich Werde nicht verlocken mit geschminktem Gesicht Ich werde nicht dich blenden mit hübscher Verkleidung Ich werde nicht erfreuen mit einer Maske die meine Gedanken Lügen straft Nein, ich werde nicht kommen bemäntelt mit falscher Schönheit um später die Illusion zu zerströren ich Werde kommen - kahl die texte dieser seite wurden von hannelore brüschke-schnöder übersetzt - 15

und Schwarzers — stellvertretend für alle anderen Fe- ministen — Motiv für ihre Arbeit in der Frauenbewe- gung sei private Profitgieri 5 ),hat meines Erachtens eine besondere Ursache: patriarchalische Marxisten sind mit dem Feminismus einfach thedretisch überfor- dert. Denn nur mit dem Glauben an die reine Lehre ist das theoretische Vakuum bei Marx und Engels und al- len, die nach ihnen kamen, nicht zu füllen. Die marxi- stische Analyse der Frauenfrage steht noch aus. Mit Versatzstücken allein ist da nicht viel zu machen. Für Feministen ist erwiesen: zur Analyse der sexistischen Gesellschaft müssen Problembereiche wie — die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung — die Mehrwerttheorie — die Produktion und Reproduktion menschlicher Ar- beitsk raft gende Begründung. Der Prozentsatz der weiblichen Arbeitskrafte ist in den letzten 20 Jahren nur bei den über 40jährigen Frauen angestiegen, in dem leistungsfähigen Alter (20-35) sogar gesunken! (Bericht der Bundesregierung über die Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der Frau, Btg.-Drucksache VI:3689). Daß der Kapita- lismus ansonsten gleiche Löhne für Frauen und Männer zahlen würde, wenn es das Patriarchat nicht gäbe und man die Männer z.B. auf die niedrigen Frauenlöhne herunterstufen könnte, ist hinwiederum für mich ohne Zweifel. Der Kapitalismus funktioniert im Prinzip ge- schlechts- und rassenlos, aber er profitiert zusätzlich von überholten patriarchalischen und rassistischen Vorurteilen. Ihm geht es stets uni den höchsten Profit innerhalb der historisch jeweils vorgegebenen sozialen Situation. Wenn der Ferninismus für ihn profitabler wäre als das Patriarchat, dann würde er sein Kommen sicher begrüßen und finanziell fördern. Daß er dies nicht tut, sondern im Gegenteil die Zerstörung der pa- tr iarchalischen Kleinfamilie befürchtet -Staus der Fül- le der kapitalistischen Presseerzeugnisse zu entnehmen. Hier wird besonders deutlich, wie wenig überzeugend Frigga Haugs Erklärungsversuche des Kapitalismus und dus F- ernimisrnus ausgetallen sind. Die widersprüchliche und idealistische Argumentation erfährt ihren Höhepunkt, wenn sie über die Ursachen der „ Faszination", die der Feminismus auf die Frauen ausübt, sinniert. Wenngleich er ihrer Meinung. nach ,,aufgrund seiner falschen Feindsetzung langfristig ... keine tatsachliche Veränderung bewirken" könne, so folgert sie: „Seine Faszinationjedoch beruht auf der In dienstnahme vi6ler menschlicher Sehnsüchte wie , Liebe und Solidarität, Zärtlichkeit und allgemeine Zu- neigung, Vertrauen, Geborgenheit usw. Sein Verdienst ist es, einen Teil dieser Sehnsüchte — wenn auch in S ubkulturen und also nicht allgemein — zu Ein Näh - die Familienstruktur — die Sozialisationsforrn der Kinder und Jugendlichen aus der Tabuzone geholt, sie müssen neu aufgerollt und bearbeitet werden. Fragen werden nicht dadurch be- antwortet, daß man sie gar nicht mehr stellt. Unter- drückung wird nicht dadurch aufgehoben, daß man sie theoretisch banalisiert bzw. den Geschlechtskampf — ein reales Phänomen! — als überholt und unwesentlich hinwegzudiskutieren sucht. Die Aufstiegs- und Lohn- diskriminierung der Frau findet ihren weithin sichtba- ren Niederschlag in der geschlechtsspezifischen Zusam- mensetzung der EWG, des Comecon, der Zentralkomi- tees sozialistischer Länder, der Schaltstellen kapitalisti- scher Systeme, der Kirchenhierarchie und der Wissen- schaft. Die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung kann zwar in der Vergangenheit und Gegenwart für alle ge- sellschaftlichen Systeme nachgewiesen werden — was aber nicht heißt, daß das, was als „mannliche" und das, was als „weibliche" Arbeit angesehen und zugewiesen wurde und wird, überall und zu allen Zeiten überein- stimmte. Auffallend ist nur: die bestbezahlte Arbeit, den ökonomischen Profit, reservieren sich die Männer — die Arbeit galt nic.ht immer als ein Wert, und um ro zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA in einer Geschichte der Arbeit eine wichtige Stelle ein- zunehmen, genügt es nicht, nur produktive und rentab- le Tätigkeit zu leisten; diese Tätigkeit muß auch aner- kannt und geehrt sein". (Evelyne Sullerot: Die eman- zipierte Sklavin, Wien 1972, S. 16). Die Doppel- und Dreifachbelastung der Frau (Beruf, Haushalt, Kinder) ist keineswegs ein Naturgesetz, sie ist eine politökonomische Frage. Das Ziel des Feminis- mus ist die Aufhebung der emotionalen, geistigen, se- xuellen und ökonomischen Ausbeutung der Frau durch den Mann. Das kann nur unter Verzicht auf die „natur- wüchsige" inhumane Ausbeutung des Schwächeren durch den körperlich Stärkeren erreicht werden. Ob dieser Verzicht freiwillig geleistet wird, mag die Ge- schichte lehren. Bis heute sind jedoch humanere und sozialere Verhältnisse nur durch den unermüdlichen Einsatz unorthodoxer Denker und politischer Klassen erkämpft worden. Mag die objektive Lage der Mehrzahl der Frauen die feministische Theorie und Praxis als einzig adäquat nahelegen, so zeigt die subjektive Haltung der Betrof- fenen6 , daß weitgehend die Verdrängung des Prob- lems — verbunden mit einem Schutzwall von vom , Mann übernommenen Vorurteilen — als „Ausweg" ge- sucht wird. Erschwerend kommt natürlich — gegenüber der Auseinandersetzung zwischen Arbeiter und Unter- nehmer — bei Frau und Mann hin7ii eine Ausein- andersetzung über Lohn- und Rentenfragen nicht ge- rade den Liebesakt fördert ... Doch sehen wir uns die „Argumente" Frigga Haugs befriedigen. rboden fur den Feminismus ist gesellschaftlich verschuldete massenhafte Unfähigkeit Zusammenhän- ge zu dur zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA chschauen; dies ist zugleich ein Anzeichen des Unterdrücktseins". (S. 946/47) Auf gut deutsch heißt das, die Frauen werden vorn Feminismus ange- zogen, weil sie zu ungebildet sind, den wahren Feind und Schuldigen zu erkennen: den Kapitalismus!! Die Unbi der Frau. Sehr weiblichen Geschlechts das Patriarchat, und der Kapi- tdiismus beutet dieses anarchisch und naturwüchsig ge- v‘",--,achsene Geschlechtsverhältnis noch zusätzlich aus. aftFrigga Haug bis jetzt kaum einen realen Kontakt z.0 Fr auengruppen und -organisationen aufgenommen h r,at, sondern sich offensichtlich nur theoretisch dem Schnellblet zu nähern versucht, wird aktiven Feministen 7 auffallen; denn Liebe, Solidarität, allgemeine 4- Luneigung unter Frauen entwickeln sich nur sehr tangsam und muhsam innerhalb eines jahrtausendelang geübten und verinnerlichten Konkurrenzsystems. Und dasur Kon kurrenzsystem um den Mann hat eine andere K a sa"e als das allgemeine Konkurrenzverhalten im Pitalismus. Allein dieser Prozeß eines neuen, sozia- lv y und solidarischen Verhaltens unter Frauen schreitet le),,ran, da die besitzergreifende und beherrschende Rol- istues Patr mehrduine „ beschützende und sozial absichernde" indeß det. d mehr in Männerrecht und -praxis verschwin- D iicai; sich F Haug nicht nur zunehmend in widersprüch- iarchalischen Mannes noch weit verbreitet m .. ldung ist ein Anzeichen des Unterdrucktseins Bloß ist der Unterdrücker des "e Aussagen verstrickt, sondern sogar mit billigen diffamierenden Unterstellungen arbeitet (Kate Milletts 17

sonders schlagkräftige Waffe im Kampf gegen die wirk- liche Politisierung der Frauen ist der Feminismus i.n vie- lerlei Gestalt" (S. 942). Die „wirkliche" Politisierung der Frauen heißt also auf gut deutsch: sie für den männlichen Klassenkampf verwendbar machen. Wenn eigene Probleme — doppelt und dreifach unter- privilegierter Teile der Menschheit! — zu sehr:den Blick trüben, dann ist der Klassenkampf in Gefahr: „Durch die Überordnung der Frauenunterdrückung über die der Klassen — einfach weil sie die älteste bekannte Form von Herrschaft und Knechtschaft ist — unter- stützt sie ... die Täuschung über die nicht so sehr männ- liche als profitorientierte Macht der ausbeutenden Klasse und damit die Erfolglosigkeit im Kampf gegen die historisch letzte Schlüsselform der Herrschaft des Menschen über den Menschen" (S. 944/45). Die These, daß die Aufhebung der Unterdrückung be- stimmter Bevölkerungsteile (Frauen, Neger Juden, Ar- beiter!) die Emanzipation der gesamten Menschheit gefährden könnte, kann nicht überzeugen. Bei Marx taucht sie nicht auf — hier müssen andere Patriarchen Verwirrung gestiftet haben. Das Gegenteil ist weit eher erwiesen. So hat die bürgerliche Klasse im vorigen J ahrhundert in ihrem Kampf mit dem Feudalismus die Ar de beiterklasse und die Klasse der Frauen und die Stu- ntenbewegung der 60er Jahre die zweite Frauen- . von Frauen und Männern nicht in der Produktion und in der Reproduktion vorher eingesetzt wird — produk- tiv wird. Schnelle Siege werden die Feministen weder theoretisch noch praktisch einheimsen — hier irrt Frigga Haug. Die meisten von uns leisten all diese Arbeit unter weit schwierigeren Arbeitsbedingungen als die Männer. Wir müssen ferner auf alle die Frauen verzichten, die das Patriarchat vereinnahmt, bezahlt und sich selbst und uns entfremdet hat. Da die Arbeitsbedingungen inner- halb des Patriarchats auf Dauer aber für jede denkende Frau eine ständige Selbstverleugnung bedeuten — die Befriedigung zu den Beleidigungen, den seelischen, se- xuellen und ökonomischen Diskriminierungen in kei- nem Verhältnis mehr stehen — wächst das UnbehagenzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Die Hoffnung, unser patriarchalisches Herrschaftssy- stem durch den mühsamen, zähen Alltagskampf im Haus, am Arbeitsplatz und besonders auch in der Wis- senschaft und Politik eines Tages zu überwinden, finden wir nur durch unseren Zusammenschluß und die Soli- darität der Feministen. Die Theorie und Praxis der Frauenbewegung ist der Feminismus. Wir stehen noch am Anfang unseres Befreiungskampfes, aber unser wirk- licher Feind hat uns schon erkannt — noch schickt er seine weibliche Schutztruppe, bald muß er selbst sein System verteidigen, denn die Argumentationskette ist nicht mehr geschlossen — sie wird von nun an nicht mehr zu schließen sein ... Noch ein letztes Wört zur Klärung: Frigga Haug sagt, wir haben nichts zu gewinnen bei dem Emanzipations- kampf, den jetzt die ganze Menschheit führt (S. 941/ 42). Schauen wir uns Vater Marx an. Es heißt im „Kommunistischen Manifest": „Die Proletarier haben nichts in ihr (der Revolution — Einf. H.M.) zu verlie- ren als ihre Ketten. Sie haben eine Welt zu gewinnen". Frauen, Feministen, Frigga Haug hat Marx für uns buchstabiert: Wir haben nichts zu gewinnen. Wir behal- ten in dieser Revolution unsere Ketten, denn in dieser und allen früheren Revolutionen ist die Menschheit männlich gewesen und geblieben. Frauen gibt es nicht. Frauen aller Länder vereinigt euch — befreit euch end- lich selbst. bewegung als neue Emanzipationsbewegungen hervor- gerufen. Dem jetzigen Standder Diskussion „Marxismus-Femi- nismus" wird Frigga Haugs Artikel nicht gerecht. Der Feminismus dringt mehr und mehr zu den Aspekten vor, die in der marxistischen Analyse die adäquate Be- handlung der Frauenfrage blockierten. Einen wichtigen Schritt voran tat Mariarosa Dalla Costa, deren Einbe- ziehung der Hausarbeit in die Analyse des Kapitalver- hältnisses die Diskussion zu dem Punkt weiterführen Wird, wo theoretische Schwächen bisher verhinderten, die_ rauenfrage im Marxismus adäquat zu lösen: Zur bel mmung der produktiven und unproduktiven Ar- t in der Mehrwerttheorie9 . Die Haus- und Erzieher- arbeit die Produktion und Reproduktion menschli- 9her zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Arbeitskraft — wird einen anderen Stellenwert in der Mehrwerttheorie durch die feministische Analy- se ei . nnehmen Es kann keine Ware auf den Markt kom- men u Der Feminismus lebt! F nd Mehrwert realisieren, wenn die Arbeitskraft 1 Frigga Haug: „Verteidigung der Frauenbewegung gegen den Feminis- mus", DAS ARGUMENT 83, 15. Jahrg., Dezember 1973, Heft 11 /1 2, S. 938f. Alle Seitenzahlen in Klemmern in meinem Artikel beziehen sich auf diese Veröffentlichung. 2 die einen Musterprozeß in Sacherr„Leichtlohngruppen" führen woll- te, aber dann die Angelenheit doch lieber hinter den Kulissen für 4« eine Arbeiterin regelte! 3 die nur, wenn die SPD in der Frage der Mitbestimmung nicht konse- quent genug voranschreitet, mit der „Väterpartei" den Kampf auf- nehmen will. Kein Wort ließ sie in ihrer Antrittsrede nach der Wahl zur Jusovorsitzenden zu der konservativen Haltung einiger Abgeord- neter der SPD zum § 218 verlauten. Daß Herrn Jahns Scheidungsge- setzentwürfe nach wie vor die Mutter in unserer Gesellschaft diskri- minieren anstatt zu entlasten, ist ihr auch noch nicht aufgefallen. 4 Jutta Menschik: Gleichberechtigung oder Emanzipation? , Frankfurt 5 eld 1971. • Es sollte sich eigentlich schon herumgesprochen haben, daß die einzige Frau, die in der BRD etwas G mit dieser Thematik eingesteckt hat, die Patriarchalin Ester Villar (Der dressierte Mann) Eine Femi- nistin wird hingegen höchstens eine bürgerliche oder marxistische Karriere aufs Spiel setzen. 6 daß Frigga Haug die Betroffenen in „Gänsefüßchens' setzt, wenn sie von Mitgliedern der Frauenbewegungspricht, kann auch nur als In- diz gewertet werden: es sind nach ihrem Glauben (der sich aber schnell überprüfen ließe) wohl alles Unternehmerfrauen? ! Aber selbst selbst wenn nicht alle zur Unterschicht gehören — alle sind Frauen und alle sind Betroffene! 7 Kate Millett: Sexus und Herrschaft, München 1971 und Kate Millett: Das verkaufte Geschlecht, München 1973.. Man würde gern erfahren, wie sich Frigga Haug eine weiblichere Ge- sellschaft vorstellt. 8 9 Marx-Engels Werke: Theorien über den Mehrwert, 1-111, Berlin 1973. 19

gehört. Wenn auch nicht al '_e den Zusamirenhang zwischen deutscher Mutterschaft und deuLF.cer Menschheit als Mi'.- t:elounkt der westlichen (wo in diesem unbe— siegtal Weltbild die östliche Mencchneit vcrkonmu, kann ma,- nur erraten) so klar vor Augen zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA habe;: wie der Baron, der nun Zeit hat, nachzudenken, — so ist gin zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 5 docn aus rauner Vorzeit ein Bild der Frau und Mutter unberührt überlie— fert, das mit jedem Verstoss gef.-in den Abtreibunuearagraphen blutig auFgefrischt wird. Allein vor dem Hinterarund dieser durch Nazi— und Kirhenrict besi5Pnel-Jen Zwang.smr ,tberschaft, diesem ;permanenter, männlichen Gewaltverbrochen Freu:n, cab sie nach wi vor als iebt.ndes Objekt erfahren — vor di.osem Hintergrund ist Jer Appell ans deutsche M.2tternerz /u wijrdigen, vorgetragen mit einer dem Hanc2kuss,gnädige Frau,vorangef.enden herrischen.Drohgebärr-'e, die der Frau und Mutter unnissverständlich ihren Platz zuweist. Den Platz der Helfenden und Dienden. Ein Plat7, auf sicr. die Objekte legalisierter Gewaltverbrechen 7e-L - jeher zum caritativer. Dienst an einer privaten wie öffentlichen MänHlich— `.eit zu fü:en hatten, die bis heute die Lebensbedingungen von Frauen und Kindern Politisch u;rz;er Kontrolle hat. 31-; heute haben Fr.,luen in der BRD noch keine Drganisätion, die in jo, Luge ist, Frauen va männlicher KrLmi-alität auch rur iq geringsten zu schützen. Genz ,u schweigen vor der männlichen Legalität, in der die Gewalt: 'der Stärkeren roch ;'.ich is I-. Wenn sich nun L's,e.cnuhnet. ein Exponent des exr-,men pa';:riarcnal—raschis'zischen Terrors (Märnerhordg3nterror) einer "Frau und Mutter" als UebArleberder anueLlicher Yrrkommnisse (!) emprehlt in der Annah-le, die "Frauen und Mütter von heute" könnten di.) Grfer yrin de- Tätern nir'.7t u.--. 4.enic'leiden und reagierten vor allen auf lutzteri,, mit pflegrischen, Instinkt, so irrt slch Leo Baron vur der Re«ke nur 'n Bezug .ul die Nori-om:rnisse" sondern auch in Bezug auf die Frauen— "g. Seiner Hoffnung aui:' die deutsche Frau, dass sie, im zvi:ej.ten An :. auf bi2w€4:-.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA jewissermasFser,, vol"e-den möge, was der, nieutsche Man'. seinerzi!U nicht ganz Ft(t, !('-'r.ner leid.2r nicht enLsprechen. Auch scheiTt der Herr das Ge(iäcfttnis von Mütt ern zu un'eerschätzen, die in -;:er Regel auch im Alter nicht vergesGun, vdas 7V -,. ihren Kindern geshah. Sie Müsse nicht einmal rachsüchtig se ! un zu wis5;en, cl. . der Toa ihrer Ki-der wIrklizh oder enge' ,l "vorkam" — auc...;1 wenn man da! in Cen Ma5.engräbern nicht mehr so genau überprüfen kann. Dies zur Er4 n.--1-,ruT 2aran, mit wem es die Herrn zu ',:un haben, deren Gedächtnis J r-, ztark nachlässt. Aber nao'l natriErchalischer Logik beweist ja ;:as Lieherleben derer, die da ScUesskomrra,-dcs u.L. gahPn, dass das ar.es angeblich war. Wie &-ris de...tscLupr Marin das schl'ezlich nucil SD wissen, liegt doch "6estaltung des Lebens" — in diesem Falle vor allem die Gestaltung des deLtsone.. und ni,.ht arischen Lebens — gar nigh:in seiner Hand. Vielmehr _deut alles, alj_Ps 4 n Hjnden der Frauen. Ob der Baron in der Zelle den rrsi:en Schmöker von nochhuth gelesen hat? paar Millionen Tote ha i de/ Marne=wahn uns gPriadc, hinterlabsen und schon fiAet er !:eraus, ss das all ,'s a, den Mültern liegt. Die Mütter sind bekanntlich auch an allem schuld. progressiven Niederungen der se2dstischen Mariner - .1;1 ' muss nur ein u2lig -in den herumblättern allenthalben sME-c-t mar auf Erkerintnisse über die "Fanilie", Ursachelforsc':ung über Aalrcs=on vornehllich bis zu den Müttern Ln2sj'aigt — so beginnt ehwa die ,/or hausackener männlicher Selbstzufriedenheit ::Ionen Schweizerj.che "NaH.onal7eitung" instinktsicher einen Auszug aus dem gcl-w einem Satz über die Mütter. Das hat Methode. ,.PUtp "Aggrssion und -Familig." lit wie Nixon da ist die MärrPrpree enig, haken e;; schwer, sie machen Fehler, s, aber marti musa auch ir Rechnung sfeller u.s.w. Ahcr die Mütter — das ist ...) le Wiji-z31 d'' (Jobeis. D4e Mütfer haber je die ganze Erziehung "in der hal" dam Baron dann nnnh dor Tip zur echten üker die "vorgeburUiche Erziehung ". Y07. c.1/-, Recke steigert schliesslich zu Gedanken eupor, die deutsche Frs G2u,un° Mu;:ter nö dieZukJjt von "un= Kinde rn" in die Handnehmer. sild d4 e J'Iniir.+Pn Kinder c;er Zlah,-gär.gu Yrn 1910-1920. Und unter Zukunit leu .;', 1-3r sich Pben jPle Vervingen'-leit vor, der auch seirK, Erwartun7n amd5e str e,e_ , - • (-1_ngen. irt Paid wieder su weit, Flirr --zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA "ü,, NachrphrP cFri- cher, ft-densher7—., de in he FrEvi en'- n I aerron _ der patriarchalen kern Ls=A -:r ilnrr-31-2h&'!. Grrar. 2 r!5e fIrd-' Mutter", die von der braunen zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 21

11111111111111111111111881BMWOMMISMOOBOVII A \ITEMNISTE\ 1974 "OPIUM FÜR AKADEMIKER" - DER FALL BÖCKLE (nachtrag zum "eitern"-kongress über empftingnisverhütun familienplan g u n g am 19. November 73 in münchen) daß in ganz deutsch land an den verschie- densten fakultäten der philosophie, intensiv neu gerungen wird um dieses thema (wie den werturtei Isstreit - es gibt keine ethik ohne anthropologie' usw . - einf. h. m.) ... man fragt sich, ob denn stellungnehmende ver- nunft, vernunft, die sich identifiziert, re- spektive distanziert von bestimmtem verhal- ten - das ist stellungnehmende vernunft - nicht durch positive vernunft, d.h. durch hin weis auf realitäten und wirklichkeiten bis zu einem gewissen grad zu einem konsensus füh- ren wird. darum ist in diesem sinne ehtik weit- innr. 1 /74 desfrauenforumbe- richteten ne emnä c s auc n er sc e wir in dem artikel "die angemesse- Vertretung" über die wissenschaftliche Ta- gung der zeitschrift elter n, die - wie wir hören - d h t h i d hw iz abgehalten werden soll. acht professoren männl. geschlechts hatten das thema aus ihrer sicht präsentiert und die wirklichen pro- herum wieder 'in". bleme und bedürfnisse der frauen in sachen .da ich anhängerin sexualpolitik weitgehend ausgeklammert: die seelische, sexuelle und sozial-ökonomische verantwortung des mannes (als einzelner \.4e als "patriarchenstaat")! die 5 beiträge, die Prof.c1r. franz böckles referat vorausgegangen waren und die alle zur wirklichen problematik nicht vorstießen, die emanzipation der frau weder betututen, noch sonst einen kritischen böckle:"eine theologische ehtik, die konse- politischen ansatz erkennen ließen, ermüdeten quent denkt, hat keine möglichkeit, igend- mich 'eine zwischenmenschliche norm zu verabsolu- einer "praktischen philoso- phie" bin und begrüße, wenn wisschenschaftler persönlich stellung beziehen, ihre wertung, ihr anthropologisches vorverständnis reflektieren und explizit machen, führten diese einleiten- den sätze zu einer insgesamt wohlwollenden aufnahme. sie lullten die kritische attidude ein... offenbar so stark, daß ich beim 6. .. fieren, da sittliche normen in der menschlichen wirklichkeit basieren und kulturgeschichtlich trag einer total selektiven wahrnehmung zum Opfer fiel, nur so ist zu erklären, daß ich die rede des kathol, moraltheologen - die als gewachsen sindr eine "geschlossene gesell- e_ .inzige den tagungsteilnehmern nicht schrift- schaff" gäbe es heute nicht mehr und die not- lich vorlag - völlig falsch aufnahm, hörfeh- wendigkeit einer regelung der empfängnis in der ehe (in der ehe hatte ich schon wieder überhört! !) werde von der kath. morallehre lern c_lufsaß und eine falsche interpretation In nr. 1 /74 lief-.erte, die mit recht kritisiert wurde tvoll anerkannt, man wolle zu einer positiven rhetorisch r_ei, intellektueller weihrauch führten nach d 4 stündiger frustration zu direkten wahr- nehmen ,stimmte lebenssituationen gäbe, wo eine ver- hütung der schwangerschaft "den größeren Wert gsstorungen. ich"hörte" sätze, die gar i darstellt", "sie zur sittlichen pflicht" werde! die gesamte "positive entscheidung" herrn bök- e schulung, jesuitische spiegelfechte-entscheidung kommen und wisse, daß es be- (siehe leserbrief dr. gertrud steege,s.39 nicht fielen I eiminen f .agbevordas frauenforum kies gipfelte am ende in dem satz: des ianuarplenum die referate der professoren 'die sittliche vernunft bestehe darin, "dem rett- baren leben den vorzug vor dem unrettbaren zu Li_ e e 1 t e r n-kongresses zur information u'nn "enartig vorstellen und sie dann mit gästen ; geben". und die h. d mitgliedern kritisch diskutieren wollte, er-grundwert." 'elf ich eine kopie cl, no rnmenen rede böckles. ich traute meinen au:sache wörtlich:"ich selbst verhehle nicht meine nicht, was ich da alles las und während iganz persönliche meinung, daß ich glaube, daß der da g offensichtlich überhört, verdrängt keines dieser modelle (frist-, indikations- etc.) tagun sol , verstanden hatte. wie war eine ,'eine optimale lösen bringt, wenn es wirklich - und falsch ‚ noch viel mehr als wenn man letzt von _ lankierenden maßnahmen sFricht, wirklich in ein vva wir umfassendes schwangerschafts- und mutterschtiz - , gesetz einbringen würde ... in diesem sinne hat h anhand von beis 13. . iche fehlleistung, eine derartig selektive also .r vom tonband ab e- , nach diesen wortgewaltigen plat-tüden folgt zur g n überhau t zu erklären') versucherf aufzudecken.pielen diesen wahrne mungs- menschliche würde sei ein eng, Prozeß böckle:"es ist heute so, 23

Unter dieserRubrik kann jedes Mitglied des FF schreiben, dichten und malen, zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA er daß die Redaktion irgendeinen Einfluß auf die Auswahl der Einsendung, die rm und den Inhalt nimmt. Einzige Beschränkung: die Beiträge für "An Alle von . Al en" se 0 dürfen nicht länger sein als 1/2 Seite Din A4 eng beschrieben. Sie müs- mit vollem Namen und Adresse versehen werden. Gehen mehr Artikel ein als auf den dafür vorgesehenen zwei Seiten Platz haben, SO wählen die Mitglieder des monatlichen Arbeitstreffet7.7771 des FF die Bei- rage zur Veröffentlichung aus. Einsendeschluß bzw. letzter Abgabetermin ist Jeweils das AT vor der Drucklegung. Für Nr. 3/1974 also der 30. Mai 1974. Die Redaktion i? A ll die schönen Worte und hochtraben- den V ersprechungen "den Schutz des zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA hflgeborenen Lebens sicher zu stellen" v°n Seiten der Regierung und insbe- Sondere der Kirche - mit ihrer aus- schl ießlichen männlichen Besetzung - 4nd in der Vergangenheit und auch in 'er Zukunft keinen Schuß Pulver wert. 1)afür aber istman im Kriegsfall oder bei Vö lkermorden gegenüber den 18jäh- P gen und Alte skruellos in Für mich sorgen sie ALLE: Kirche, Staat, Ärzte, Richter. N e u n Monate , lang! Wenn aber diese 9 Monate vorbei sind, dann muß ich sehen, wie ich weiterkomme. Die Tuberkulose? Kein Arzt hilft mir! Nichts zu essen, keine Milch? - Kein Staat hilft mir. Qual und Seelennot? Die Kirche tröstet mich, aber davon werde ich nicht satt. Und habe ich nichts zu brechen und zu bei- ßen, und stehle ich: gleich ist ein Richter da und setzt mich fest. Fünfzig Lebensjahre wird sich niemand um mich kümmern;niemand! Da muß ich mir selbst helfen. N e u n Monate bringen sie sich um, wenn mich einer umbringen will. Ist das nicht eine merkwürdige Fürsorge .......? Kurt Tucholsky MAGDA STROH, 8 München 70, Ist Ist es nicht die Kirche, die das I1rchen” vom Klapperstorch erfunden ;at' von wegen "du sollst nicht 1ü- 'e n" und bis in die jüngste Vergan- genheit die ledige Mutter in Grund eren p Potenz' er Boschetsrieder Str. 75 Bayrische Pädagogik und Boden verteufelte!? Dafür ok- tr°Yiert man von Staats wegen wei- erhin Demütigungen und Zumutungen laluft w eiterhin mit dem Leid und Elend soul sotileren gehen zu müssen! dig en ki'G.en t:,ren, v erhüten, entsprechende Mit- Amt er und Stellen besser auf- zur V erfügung stellen, mit den schrieb ich an die zustän- Nach au fräumen, fräumen, ehe es zu spät! Tuch wie vor sind die Worte von nic111,01sky (9.1.1890 - 21.12.1935) heu t nur zu unterstreichen, als auch wert:sn°01 hochaktuell. Kaum Nennens- N eun m at sich geändert. au Pur ra te lang ..... . St aat " sorgen sie alle: Kirche, wach , Arzte und Richter. Ich soll i,I, gedeihen sen und ; Monate soll s-" sch lummern; ich soll es mir gut- Gtel tja”en...si e wünschen mir alles lib er Sie behüten mich. Sie wachen ne l c . Gnade Gott, wenn mir mei- . 9 Mein 11jähriger Sohn ist jetzt in der zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 5. Hauptschulklasse und hat seit einiger Zeit 1mal wöchentlich bei seinem Klassen lehrer Sexualkundeunterricht. In der letzten Stunde erläuterte der Lehrer den Kindern unter anderem, was es mit dem §218 auf sich hätte. Er erklärte ihnen, daß dieser § deshalb von Nöten sei, da- mit die Frauen das kleine Embryo, das schon ein richtiger Mensch sei, nicht ermorden könnten. Auf den Einwand meines Sohnes, das manche Frauen kein Kind mehr wollten und tausende von Kindern in Heimen deswegen sind und so viele Kinder in der Welt ver- hungern müssten, meinte der Lehrer: ern was antun. Dann sind sie Ein mbr auf einen Schüler deutend meinte er: :-if le da - Wer mich anrührt wird be- t-,,raft; meine Mutter fliegt ins Ge- Wenn der Ludwig da, damals von seiner Mutter als Embryo ermordet worden wäre, Arzt s, mein Vater hinternach; der. -rzt, der könnte er jetzt nicht mehr unter uns y o zu töten sei immer Mord - und geholfen hat, ren Arzt zu sein! Die HeImptallUTZ greholfen hat, wird eingesperrt. - Das schien die Kinder so geschockt zu haben, daß eine darauffolgende ungeheuer- eh bin eine kostbare Sache! iliche Abstimmung mit den 10-11jährigen 9.g

L1TEF(411TIIR ZUR Ett14111ZINITI0N ias, i e :;chm .'Schmer Schmer I/Krame_yer/W r a9ne Steinbach/Schmidt-Mummendey: FRAUENFEINDLICHKEIT, [ ri- :°'-'alPsychologische Aspekte der Misogynie, München 1973, DM 9,80 1 ) ini - . / t i alwissenschaftlichen Kategorien in den Griff zu bekommen sucht. Die Vorurteils- und Einstellungsforschung, um eine Aufsatzsammlung, die das Phänomen "Misogynie" (Frauenfeindlichkeit) mit sozi- ,, ,_ . . utlaeit sich dies;ch ausschi 7 eßlich mit Meinungsäußerungen von befragten Personen zu gewissen Objekten (in diesem F elle der Bewertung von Frauen: ihrer Rolle, ihres "Wesens" etc.) beschäftigt und sich "meist auf Informa-. ili; ie' fic'nen (beschränkt), die nicht dem tatsächlichen Verhalten eines Menschen, sondern seinen verbal geäußer- t en Meinungen entstammen" (S. 16), kann die Analyse der Macht- und Herrschaftsstruktur des Patriarchats I erf rige- \:veder leisten, noch ersetzen. Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, daß in den meisten Beiträgen und ini Sachregister das Wort Patriarchat nie vorkommt. Stattdessen versucht Hans-Dieter Schmidt ein übergrei- fendes theoretisches Erklärungsmodell zu Hilfe zu nehmen -"ausgeliehen"bei der Vulgärmarxistin Jutta Men- del schik . orienti Er vermeid& Reizworte wie Kapitalismus und spricht stattdessen von dem "auf privaten Gewinn hin ge# Linti erte(n) Aufbau unseres Wirtschaftslebens" (5. 12), aber schließt sich ansonsten unkritisch der These ;',n; daß der in der untergeordneten sozialen Stellung der Frau zum Ausdruck kommende Widerspruch als 0 Nein 'Nebenwiderspruch innerhalb des Hauptwiderspruchs zwischen Arbeit und Kapital' " anzusehen ist. Dies htiitnbe edeute ledoch nicht, daß es sich um einen nebensächlichen Widerspruch handele. iiDa er das Ver- r.zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA irW ögl' ;s von Frauen und Männern betrifft, dürfte er -sich in allen übrigen Nebenwidersprüchen (Here. L.M.) :412eiderfinden•" (S. 14). Ein anderes Konzept als Jutta Menschiks (z.B. Milletts "Sexus und Herrschaft") Ki u weder diskutiert noch in der Literaturangabe erwähnt. Daß frauenfeindliche Einstellungen eine indirekt h AsYns_temstabi I isi erende soziale Funktion für d.as_gesellschaftliche Gesamtsystem (und das muß eben aus der -. -- - il ncr eine "unmittelbar stabilisierende r unuknY.mit-at geholt und als Patriarchatsichtbar gemacht werden..) u w , h'n für das Untersystem 'Benachteiligung der Frau' llerfüllen, sind beschreibende modische Wendungen. einem gesellschaftlichen Gesamtsystem und einem Untersystem "Benachteiligung der Frau" vorstellen? Die B.iegennue Ausdrucksweise "Krifisch-emanzi patorische sozialwissenschaftliche Arbeit richtet sich auf die unsde,it.igung von sozia len Abhängigkeiten und Benachteiligungen jeglicher Art, nicht nur der Abhängigkeiten • Be penachteiligungen von Frauen" (5. 10) macht glauben, daß sich kritische Sozialwissenschaftler mit der ____--- ausfeitdigung von sozialen Abhängigkeiten beschäftigen. Ein Unsinn. Soziale Abhängigkeiten gilt es zwar ten ._ nec,k. e Klarsen_ Kasse anb-e: Vorschläge zu ihrer Beseitigung sind nur für die auf Tradition und bestimmten Standes-, und Geschlechtspr ivilegien beruhenden Abhängigkeiten möglich. Soziale Abhängigkei- Für : sich stellen die Gesellschaft als ein Beziehungsgefüge überhaupt erst her! Schor breiten Leserkreis interessant, lesbar und empfehlenswert sind jedoch die Aufsätze von Christiane br Ritterliiund Angel -. a misoer i chkeit - eine indirekte Form von Misogynie? 1 K Wagner über: Einstellungen bei Frauen. vbo i_i das r „das Vorurteil gegenüber der Frau solider Bestandteil eines autoritär-konservativen Syndroms? die keit v em rändern auch nach schmeri "eine Emanzipation der Frau nicht ohne oder gegen den - ebenfalls unterdrück- dann erfolgen soll, sondern nur im Zusammenhang einer allgemeinen Emanzipation von unwürdigen obwouhriteile gegenüber Frauen als Beispiele für eine nichtbewußte Ideologie. t en _ und aue„ kam 'euterischen Verhältnissen" S. 83) _ Für die Befreiung von über 50 Prozent der Bevölkerung zu tirag ch nicht legitim! Nur A. Wagner bringt mit ihrem letzten Bei- ei 'en Frauen immer no h Emanzipations-Gesprächsgruppen" eine Priorität in die die Pfen ist für - t."Bewußtse i ir verursachenden Einstellungen: "Die Frauen se lber haben die Ideologie ihrer eigenen Minderwertig sek . S 0 zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA au "r internalisiert, daß es ihnen schwerfällt, sich miteinander zu verbünden ... Solidarisierung ent- steht Urspruh s der gemeinsamen Erkenntnis, daß eigene Probleme, Unzulänglichkeiten und Unzufriedenheit ihren G --g nicht mehr in der persönlichen Lebensgeschichte, sondern in der patriarchalischen Ordnung unserer • von "consciousness-raisHg"-Gruppen meiner Meinun t haben" (S 13) w . • d d P schärft,g nach den Blick für die polit-ökonomische Machtstruktur des Patriarchats nicht immer genügend Frauenbesforeiisutndgi edob2 iseeihter nwdiechpts-iygcaho logische Arbeit fu '•r eine umfassende politische Theorie und Praxis der enngletch che I ee un raxts eseit s 1_ cncif ng durc .Frauenfeind- L. M. 27

Leserbriefe •••••••••••••••••••••••••• RITA GRUBER, 8 München 21, Camerloherstr. 162 ••••••••••••••••••••••••• • Durch einen Freund (0, aber trotzdem habe ich ihre "Information des Frauen- forum München" in die Hand bekommen. Ich fühlte mich sofort angesprochen und betroffen, da ich persönlich große Schwierigkeiten habe, meine Rolle als Frau und die damit verbundenen Probleme sowohl theoretisch als auch praktisch zu be- wältigen...Außerdem habe ich noch ein anderes Problem bzw. eine Frage: "Helfen Sie auch individuell Frauen, z.B. durch Beratung über Rechtsfragen bei der Scheidung?" Konkreter Fall: Eine Bekannte von mir - 24 Jahre, Tochter 4 Jahre, lebt auf dem Land bei ihren Schwiegereltern, Autobenutzung nur mit Erlaubnis ihres Mannes, obwohl Auto gemeinsam bezahlt, muß wegen Schwierigkeiten während der Woche und am Wochenende in eigenem unrentablen Schuhgeschäft verkaufen (totale Kontrolle!) -möchte sich von ihrem Mann, der sie schlägt und auch schon mit Messer bedrohte, scheiden lassen. Eltern und Schwiegereltern stehen auf der Seite ihres Mannes. Es fehlen ihr Informationen über ihre Rechte und Möglichkeiten, um die Schei- dung zu erreichen.Anwaltskosten sind ihr zu hoch. Wenn Ihre Organisation in solchen Fällen nichts unternimmt, könnten Sie mir doch vielleicht Informationen zuschicken, an welche Stellen ich mich noch wenden kann... Die Redaktion: FÜR UNSERE MITGLIEDER UND UNSERE ORGANISATION BRAUCHEN WIR DRIN- GEND JURISTINNEN, DIE FÜR DIE FEMINISTISCHE BEWEGUNG ARBEITEN. WER HILFT? • DR. IRIS MÜLLER, Münster/Westf., Rudolfstr. 8 ...Ich kann es gut verstehen, daß die Frauen des FF arbeitsmäßig stark über- lastet sind, denn meiner Freundin, Ida Raming u. mir geht es auch so und ist es auch in den vergangenen Studienjahren so ergangen, denn der Einsatz für die Emanzipation der Frau bringt das einfach mit sich. Vor allem müssen wir uns da- rüber im klaren sein, daß nur einige wenige Frauen die ganze Last des Kampfes tragen, weil die meisten sich an das patriarchalische Unterdrückungssystem an- gepaßt und der Lüge zugestimmt haben. Diese Frauen aus ihrer Dickfelligkeit und Verlogenheit wieder herauszureißen, ist ein unendlich schwieriges Unterfangen, da sie auf keinen Fall ihre Unwahrhaftigkeit entlarvt haben wollen. Ich kann es gut verstehen, daß viele Frauen, die den Kampf gewagt haben, mutlos werden, wir selbst fragen uns oft: hat alles einen Sinn gehabt, kommen wir auf unserem Wege weiter? Wir dürfen auf keinen Fall resignieren, sondern müssen durchhalten, auch wenn es noch so schwer ist!...wir müssen die Wahrheit in klaren Worten aus- drücken, unabhängig davon, ob unsere Aussagen uns zum persönlichen Vorteil ge- reichen. Hier in der Fakultät habe ich auch mit offenen Karten gespielt und da- für sehr schwere Diskriminierungen u. berufl. Benachteiligungen hinnehmen müs- sen, denn die Männer, die an den Schalthebeln der Macht sitzen, wissen wohl zu- rückzuschlagen,sxenn ihr Lügengespinst angetastet wird...Als ich auf Ihr Buch "Unkraut ins Parlk.ment"(Ernst Vögel-Verlag, München) stieß, war ich sehr froh, hierin ein Anliegen artikuliert zu finden, das in tiefere Dimensionen zielt als lediglich dahin, den Frauen den Bereich politischer Wirksamkeit zu erschlies- sen, von dem sie entgegen dem bestehendem Grundgesetz der Verfassung praktisch weitgehend ausgeschloßen sind. Sie wollen, daß den Frauen ihr Unterdrücktsein auf Grund ihres Geschlechtes ("propter sexum") bewußt wird und sie zu der Ein- sicht kommen, daß diese Unterdrückung nicht ohne weiteres durch Veränderung der Gese llschaftsordnung (z.B. durch eine sozialistische Konzeption) abgebaut wird. Die Frauen sollen erkennen, daß in allen Gesellschaftsformen patriarchalische Strukturen aufrechterhalten werden, denen es gilt, den Kampf anzusagen...Die Männer, die in langen Geschichtsprozessen von der Frau in ihrem Überlegenheits- anspruch bestärkt worden sind, sind nur schwer zu der Einsicht hinzuführen, daß die Frauen in ihrer Klischeeverhaftetheit Menschen sind, deren personale Kräfte v erkümmert und unentfaltet geblieben sind. Ist schon die säkulare Gesellschaft Pat riarchalisch strukturiert, so sind die Kirchen, insbesondere die katholische, Institutionen, die das Patriarchat stützen. Die kathol. Kirche schreibt die Unterordnung der Frau unter den Mann als Rechtsordnung vor und schließt die Frau vom Amtsbereich aus (can. 968 §1 CIC) . Wenngleich im katholischen Bereich jetzt Bestrebungen im Gange sind, die diskriminierenden Bestimmungen der Kirche zu revidieren, sind doch die meisten katholischen Frauen in ihrer personalen Unterentwickeltheit nicht in der Lage, ihren Willen zur Emanzipation aus einer unwürdigen Struktur so zu artikulieren, daß die Amtsträger diesen Willen als Anspruch ernst nehmen. Katholische Amtsträger, besonders in Deutschland, und and ere einflußreiche Männer (Theologieprofessoren) versuchen, die Frauenfrage zu v erdrängen, zu verharmlosen u. in ihrer Gewichtigkeit herunterzuspielen. An- gesichts der Lage der Frau in einer patriarchalischen Gesellschaft sollten sich 1„.1),*. zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA nehmen, engsten; solidarisieren. Sie sollten ihre Solidarität auch auf wirt- - schaftlicher Basis so ausgestalten, daß sie einmal in der Lage sind, ein Haus in einer dafür geeigneten Stadt als Frauenbildungszentrum zu errichten. In ihm 29 die die Frauen die den Kampf gegen die Unterdrückungsmechanismen auf sich-

Zitat angreifen wollte---Zu dem Argument die Endung "innen"abzuschaffen, würde ich mich über weitere Meinungen freuen. Vor rund einem Jahr verfaßte ich ein Manuskript, in dem ich nach dem Studium von Stellenanzeigen forderte, bewußt überall die männliche und weibliche Endung nebeneinander zu gebrauchen, um zu zeigen, daß Frauen mit gemeint sind oder um zu zeigen, daß sie an einer viel- leicht traditionell männlichen Sache beteiligt sind. Als Nachrichtenredakteurin fand ich mich bald in dem Dilemma, keine "Sekunden" für beide Endungen zu ha- ben. Außerdem klingt die Wiederholung journalistisch häßlich. Mit Gewissensbis- sen hatte ich dann meine eigene Forderung aufgeben müssen. Wenn viele Eurer Auffassung sind, wäre das zumindest auch ein Weg aus dem Dilemma. DIE REDAKTION: Die Berufsangabe "Soziologin" wurde zur Information der Leser ge- geben, da meiner Meinung nach Menschen mit besserer Bildung- und besonders die mit sozialwissenschaftlichen Fachkenntnissen - eine größere Verantwortung und Verpflichtung im Reden und Han- deln tragen. L.M. KARIN BRUNSWIK-TITZE, 78 Freiburg, Reiterstr. 28 ...Zu dem Artikel "Europäischer Rundbrief Nr. 1" Absatz 8.(FRAUENFORUM Nr.1 /74) möchte ich einige Sloganvorschläge machen. Zu Punkt 2. u. 3.:"Auch wenn unser Arm es will stehen alle Räder still";zu Punkt zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA war's bisher auch nicht der Brauch." Außerdem sollte man bei allen öffentl. Ver- anstaltungen, welcher Art auch immer, einige kriegsgegnerische friedensfordern- de Slogans dabeihaben, etwa in der Form "wir wollen Frieden - Mütter erzieht Eure Kinder nicht zu Mördern, sondern besser zu Kriegsdienstverweigerern."... 4.: "Regieren wollen wir auch, ELLIE BOMMERSHEIM, 8 München 40, Echingerstr. 5 ...Etwas Principielles, das längst hätte gesagt werden müssen: seit dem Entste- hen der deutschen Gymnastik - auch der tänzerischen - (Rudolf v. Laban, Mary Wigman, Palucca) hat die g e s a m t e Presse mit einigen Ausnahmen - Fritz Böhme, W. Giese, die Experten waren, - diese Strömungen n i e wirklich gewürdigt, sondern sie, wie jetzt im Nachruf für H.M.(Hinrich Medau und die Leibeserziehung der Frau" in der "SZ", - Einfügung der Redaktion.) snobhaft be- spöttelt. Die Referenten der Tanzabende hatten einen "vorgegebenen Fahrplan", wie mir in den zwanziger Jahren einmal ein Journalist gestand. Der Grund dafür war und ist die patriarchalische Feindschaft gegen das hier deutlich erwachende neue Frauenbewußtsein. Folgerichtig zerstörte der mann-männische Nationalso- zialismus alle weiblichen Gymnastikschulen! Die Renaissance nach dem Kriege galt nur dem Ballett. Nichts gegen gutes Ballett. Es wurde geschaffen, "pour plaire ä l'Homme”, (dem Manne zu gefallen!) Seine stets gleichbleibenden Formen werden von den männlichen Referenten hochgejubelt, das Schöpferisch-Weibliche d es Neuen Tanzes totgeschwiegen, von dem doch der Drill des Balletts so viel entlehnt hat!... GUDRUN SKACEL 1 Berlin, 36, Lausitzer Str. 34 &chreibe an das "Frauenforum", weil ich an • er :-.möchte ich Eure Zeitung abbonieren, denn so kann ich diese Arbeit von Euch wenigstens unterstützen. Vor allem bin ich der Meinung, daß derartige Zei- tungen oder Zeitschriften hier noch völlig fehlen und man jeden Versuch deshalb unterstützen sollte. Aber vielleicht solltet ihr auch anregen, daß Frau en sich diese Zeitung gegenseitig schenken Macht weiter so. ULRIKE LADWIG, 46 Dortmund-Schüren, Traddeweg 3 Ich Universität Bochum die traurige Erfahrung gemach\ habe, daß Studentenvertretungen zwar die Interest sen der Studenten allgemein vertreten, Studentini n" a212- die durch Erziehung, Schule und Reklameti viel in den Reißwolf der freiheitlich-demo- krati sch-männlichen Gesellschaft geraten, mit ih- ren Problemen allein lassen. ,..,** Die Situation der Studentinnen wie sie B. Frie- relZUNTORRicift bis zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 'an b eschrieben hat hat sich nocht viel geändert. 1, 0q04) 'MT zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Nach einem langen zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA sich Mädchen plötzlich an einem Ziel, mit dzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA e c,,m sie nichts anzufangen wissen. Jahrelang waren ie fleißig, Und strebten war _ sa r) und sehen sich plötzlich allein gelassen. So lange hatte man ihnen sagt, , was sie lernen, tun, denken sollen, daß sie in ihrem einundzwanzigsten untnsijahr - führungslos - ihrem eigenen Willen überlassen werden, der zunächst verstümmelt und den Richtlinien der Gymnasialstufe angepaßt worden es außer dem gewohnten Weg der schnellen Anpassung noch andere. due qteidic pw+fiercirtil Kerbe- adrett angezogen, dem System angepaßt "93 r ""614.- trimAn Existenzkampf auf dem Gymnasium, wctee Grittt ps deh Cgicierticit 9errtace+ ?? dem Abitur entgegen - erlangten es, wurden gelobt (weil sie de, je zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Miss zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA guDet, WiLKES KARiKRTvilt PUNCAtir 'en Mädchen ge- gibt war Jetzt ans7r dem Pflichtprogramm, das jedes Jahr wächst, bleiben noch politische Ver- r _ . Lltun vlchen .- gen, Berge von Flugblättern und eine Informationsflut aus allen Be- Undvor allem zerstrittene Studentenverbände. Auf der Suche nach Halt 31

NOTIEEN Berichte über Aktivitäten des FF in den Massenmedien: ABENDZEITUNG: 11. Jan. 1974, Kurzbericht über unsere Straßenaktion und Unter- schriftensammlung für die Fristenlösung am i I . und 12. Januar 1974. MÜNCHENER STADTANZEIGER: 18. Jan. 1974, Kurzbericht über unsere Straßenaktion und • Unterschriftensammlung für die Fristenlösung am 18./19. Januar 1974. SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: 25( Febr. 1974, Kurzbericht über unseren politischen Weiber- fasching in der Fußgängerzone am Faschingssonntag, den 24. Febr. 1974. WESTDEUTSCHER RUNDFUNK: 21. 7. 1973, Bericht über die Verweigerung der Aufnahme des Frauenforum München zur konstituierenden Versammlung des Landes- frauenausschusses in Bayern im "Kritischen Tagebuch" (Reportage Ingo Traub). WESTDEUTSCHER RUNDFUNK: 27. Febr. 1974, "Gemeinnützigkeit - dritter Anlauf", Repor- tage über die neuerliche Ablehnung unseres Antrags auf Anerkennung der Gemeinnützigkeit des FF durch die bayerischen Finanzbehörden im "Kriti- schen Tagebuch" von Ingo Traub). SAARLÄNDISCHER RUNDFUNK: Bericht über die Ablehnung, das Frauenforum in den Landes- (Eurowel le) frauenausschuß aufzunehmen. BAYERISCHES FERNSEHEN: 12. März 1974, Bericht über unseren politischen Weiberfasching und die neuerliche Ablehnung unseres Antrags auf Gemeinnützigkeit des FF im "Bayernjournal". BAYERISCHES FERNSEHEN: 9. Mai 1974, 19 Uhr, 45-Minuten-Sendung "Frauen", in der (3. Programm) über unsere Straßenaktion am Marienplatz berichtet wird und Hannelore Mabry über Theorie und Praxis des Feminismus interviewt wird. am 18 . jan. 74 referierte und diskutierte hannelore mabry in der heimvolkshochschule der ge- seilschaft für politische bi ldung, haus frankenwarte, würzburg; das themes: "geseIlschaftspoliti- sehe probleme der frau u • ................................... a. nfang februar fand das letzte delegiertentreffen der paragraph-218-initiative statt, die aus- s_ichten für eine gemeinsame größere aktion in münchen sind bis jetzt nicht allzu günstig. das fff_rireauiteangf,orum wird auf jeden fall am freitag, den 5. und sonnabend, den 6. april, sowie am den 19. und sonnabend den 20. aiDril von 11 bis 15 uhr mit informationsständen .und ugblättern auf die zweite und dritte Iesung zum paragraph 218 und auf die entwürfe zum neu- en scheidungsrecht aufmerksam machen und die politische bildung und aktivität der frauen durch straß endiskussionen fördern. a---------------------------------------------------------------------------------- FnFfang des 'ah entstanden zwei neue frauenforen in der brd: Wuppertal, kontaktadresse: elfi clemens, 56 wupperta 121 ottostr. 31. die ersten zusammen- künft. galten in erster Iinie dem persönlichen kennen! einen der teilnehmer, so- wie der diskussion der zielsetzung der gruppe, der erstellung eines flugblattes über die gebildete arbeitsgemeinschaft und überlegungen zum geplanten nationa- len protest- und aktionstag in sachen paragraph 218 für den 16. märz 1974. ge- plant sind treffen an jedem ersten freitag im monat und bildung von arbeitsgrup- » FF bo pen pen. kontaktadresse: franziska kelz-blank 5205 st. augustini im wehrfeld 9-11, tel. 02241-23145 , deutschen Bundestages und speziell an die unterzeichner des entwurfs zur reform dikationslösung (spd-gruppenantrag), leserbriefen an des § 218 im sinne einer in 33 die gruppe begann mit protestbriefen an die mitglieder des

bei der letzten reichstagswahl (16. sept. 73) gewannen die frauen in schweden 68 mandate von 350 sitzen = 19,4%. die 30 frauen im bundestag entsprechen 5,8% ! ! nach dem ersten und nach dem zweiten weltkrieg hatten wir es auch schon mal auf lumpige 10% gebracht - immerhin! wenn man dann allerdings noch in rechnung stellt, daß diese 5,8% hauptsächlich patriarchalin- nen sind (siehe s. 12 f.), dann fragt man sich, ob vor dem kampf um das stimmrecht nicht erst die feministische theorie und praxis eingeübt werden muß...??? für uns ist das schon keine frage mehr! dr. gabriele strecker (cdu) auf der bundestagung des deutschen frauenrings: ... "in den neueren extremen frauenbefreiungsgruppen findet eine eigentümliche amalgamierung von menschen- rechtsideologie und weiblicher geschlechtsphilosophie statt. typisch für diese gruppen ist der aufgeregte, entrüstete protestton. die alte frauenbewegung blieb stets vornehm in der haltung.." ("informationen für die frau," nr. 11/i2, s. 22) ab dem 1. juni 1974 sollen die alimente für uneheliche kinder leicht erhöht werden e sie sind für einen sozialstaat, der die abtreibung kriminalisiert, nach wie vor ein schandfleck - sie decken weder die unterhaltskosten für das kind, noch berücksichtigen sie in irgendeiner weise die arbeitslast der mutier bzw. der erziehenden person (oma oder heim): bis 31. mai 1974 ab 1. juni 1974 für kinder von 0 - 6 jahren für kinder von 7 -12 " für kinder von 13-18 " DM 126,-- DM 144,-- DM 153,-- DM 174,-- DM 180,-- DM 204,-- WICHTIG - WICHTIG - WICHTIG - WICHTIG - WICHTIG - WICHTIG - WICHTIG - WI Am Montag, den 8. April 1974, 19 Uhr findet im Europäischen Hof, Bayerstr. 31, unsere nächste Vollversammlung statt_ Thema: "MARXISMUS oder FEMINISMUS?" Diskussionsgrund- lage ist der Artikel "Warum es nicht gelingt, die Frauenbewegung vor dem Feminismus zu schüt- zen" in dieser Ausgabe Seite 16 - 19. Am Montag, den 22. April 1974 findet dort außerdem unser SCHULUNGSKURS um 20 Uhr statt. Er ist wie die Vollversammlung für Nichtmitglieder und Mitglieder offen und vermittelt Grundkenntnisse der Sozialpsychologie in Verbindung mit Bewußtseinsbildung und Aussprache über eigene Probleme anhand eines frei gewählten Themas. Thema im April: "DAS PATRIAR- CHALISCH BESTIMMTE BILD DER FRAU IN DEN MASSENMEDIEN!" Koordination in Ver- tretung für Dipl e-Soz. Else Lau: Annete Blocher. Am Donnerstag, den 25. April 1974 treffen sich die Aktiven und solche, die es werden wollen, um 19 Uhr dort, um organisatorische Arbeiten zu delegieren und zukünftige Aktionen, Themen, etc, zu besprechen und durchzuführen. Das Arbeitstreffen koordiniert Susanne Geyer, Te1:887489 Die Unterstützung und Hilfe aller Frauen beim Aufbau unserer Organisation und auch bei unseren STRASSENAKTIONEN IM APRIL 1974 sind letztlich ausschlaggebend für den Erfolg unserer Bewegung, denn nur gemeinsam sind wir stark!! ! Deshalb kommt bitte alle zur Straßenaktion von]1 - 15 Uhr an unseren Informationsstand MARIENPLATZ, altes Rathaus (vorm Cafe Rischart) und am Freitag, den 5. April und am Samstag, den 6. April am Frei tag` den i9. April und am Sonnabend, den 20. April von 11- 15 Uhr an unseren Informationsstand auf dem Marienplatz vorm Cafe Rischart! 37

Falls Ihr noch nicht gewählt habt, wartet nicht länger, schneidet den Wahlzettel aus und schickt ihn noch heute an die Redaktion. Bis zum Entscheid (voraussichtlich im Mai-Plenum des FRAUENFORUM) möch- ten wir gerne wenigstens 500 Stimmen auswerten - denn nur gemeinsam werden wir eines Tages stark! Wir würden uns freuen, wenn "Beruf und Alter" von den an der Wahl teilnehmenden Frauen und Männern mitausgefüllt wird, damit wir einen Überblick über die Ansprechbarkeit von Gene- rationen und Schicht bekommen und mit dem Zeichen möglichst alle Gruppen erreichen kön- nen. Es steht natürlich jedem frei, den Abschnitt nicht voll auszufüllen, aber - wie gesagt - Ihr würdet uns dadurch helfen, die richtige Auswahl zu treffen. Vielen Dank im voraus und bitte das gewählte Signet gleich an das Frauenforum e.V. 8 München 70, Christrosenweg 5 schicken! zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA x ICH FINDE DIE . \ 1 , NUMMER Nr. .0, rammraum Nr. 1:1 Nr.13 Nr. Euer FRAUENFORUM (FF) DIE VEREINIGUNG DER FEMINISTEN name AM BESTEN ............111F Nr. 8 4............ 2 beruf alter stadt land VON DEN Nr. 10 9 ANGEBOTEN. , .1.11.1.11111MzyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 11 ..—_... Nr. Nr. 12 hier abtrennen und zurücksenden Bitte gebt unsere Flugblätter und unser "FRAUENFORUM - DIE STIMME DER FEMINISTEN - an andere Frauen weiter, damit die Gedanken und Ziele der neuen Frauenbewegung bekannt werden. Schreibt uns Eure Ansichten und Eure Kritik. Die aktive Mitarbeit im Frauenforum München oder in anderen Frauenforen oder Frauengruppen ist für das Wachsen und Gedeihen der "Feministischen Bewegung" unerläßlich. Nur durch einen kollektiven Lernprozeß innerhalb von Emanzipationsgruppen kommen wir unseren Zielen näher. DESHALB KOMMT ZU UNS - WERDET MITGLIED IM FRAUENFORUM - VEREINIGUNG DER FEMI- NISTEN! hier abtrennen und zurücksenden Ich erkläre hiermit meinen Eintritt in das FRAUENFORUM MÜNCHEN e.V. name beruf . anschrift telefon datum unterschrift ______________________________________________________________________________________________ Ich bestelle hiermit das "FRAUENFORUM" ab Nr... / 197.. mit 6-wöchiger Kündigung vor Halbjahresschluß zum jährlichen Bezugspreis von DM 6,-- incl. MWSt. zuzuglich Porto name wohnort datum straße/haus-nr. unterschrift 39

Personenregister „Frauenforum“ Heft 1974, III-2 Name Alemann, Claudia Anthony, Susan B. Baerns, Barbara Baran, Ute Bäumer, Gertrud Bebel, August Berger, Renate Blocher, Annete Böckle, Franz Boeykens, Lily Böhme, Fritz Bommersheim, Ellie Borbe, R. Brandt, Willy Brecht, Bertolt Brunswik-Titze, Karin Brüschke-Schröder, Hannelore Clemens, Elfi Dalla Costa, Mariarosa Däubler-Gmelin, Herta Dohm, Hedwig Eichen, Gudrun Eilers, Elfriede Engels, Friedrich Falk, Elisabeth Feigenwinter, Gunild Fiebing, Waltraud Fischer, Ingeborg Fisher, Seymour Focke, Katharina Franz, Robert Freud, Siegmund Friedan, Betty Geisendörfer, Ingeborg Geyer, Susanne Giese, W. Götzler, Peter Heftseite 30 15 13 35 16 16 35 37 Inhalt, 23, 24, 32 30 31 31 35 35 12 31 Inhalt, 15, 22, 32 33 16, 19 14 16 Inhalt 13 16, 17, 19 30 Inhalt, 12, 14, 22 Inhalt 32 32 12, 13 6 18 31 7 26, 37 31 Inhalt Name Gries, Gabriele Gruber, Rita Haering, Valerie Hamm-Brücher, Hildegard Haug, Frigga Heinze, Siegfried Hermann, Karl Hitler, Adolf Hochhuth, Rolf Hoepp, Dagmar Hönsch, Ingeborg Huber, Antje Hürland, Agnes Jahn, Gerhard Kaufmann, Otto Constantin Kelz-Blank, Franziska Khan, Ingrid Kistner, Sieglinde Krameyer, Astrid Laban, Rudolf von Ladwig, Ulrike Lange, Helene Lau, Else Lauter, Wolfgang Lenin, Wladimir Iljitsch Lepsius, Renate Lüdemann, Barbara Luther, Martin Luxemburg, Rosa Mabry, Hannelore Mao Zedong Martiny, Anke Marx, Karl Massarat, Mechthild Medau, Hinrich Heftseite 4 29 30 8 16, 17, 18, 19 Inhalt 13 16 11, 21 Inhalt 30 13 13 7, 10, 19 24 32, 33 35 35 27 31 31 16 37 Inhalt 16 13 13 4 16 Inhalt, 6, 7, 8, 10, 14, 16, 18, 20, 24, 27, 28, 30, 31, 33 5 13 14, 16, 17, 18, 19 35 31

Schlagwortliste „Frauenforum“ Heft 1974, III-2 §218 StGB Abrüstung Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher AUD Ausländerfeindlichkeit Autonome Frauenbewegung Belgien, Frauenbewegung Biologismus Christentum Diskriminierung Emanzipationsgruppen bundesweit und örtlich Evangelische Kirche Familie Familienarbeit Faschismus Feministische Politökonomie Frankreich, Frauenbewegung Frauen in der Politik Frauengruppen Frauenquote Friedensbewegung Fürsorge Gesamtdeutscher Block/Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten GB/BHE Gesundheit Hamburger Bürgerschaftswahl 1982 Herrschaftsverhältnisse Kanada, Frauenbewegung Kapitalismus Katholische Frauenarbeit Katholische Kirche Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten KPD/ML Kulturbranche Leichtlohngruppe Lohn für Hausarbeit Lohnunterschiede aufgrund Geschlecht Männer Münchner Block Österreich, Frauenbewegung Pazifismus Rüstung Schleswig-Holstein, Landtagswahl 1983 Selbstmord/Freitod Sexismus Sozialdemokraten SD 1972 Strafrecht USA, Bürgerrechtsbewegung USA, Wahlrecht Väter