FRAUENFORUM zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA - STIMME DER FEMINISTEN III. Jahrgang, Nr. 1/74 Erscheinungsort: München INHALT I FEMINISTEN - PATRIARCHEN UND PATRIARCHALI NNEN II DIE ANGEMESSENE VERTRETUNG (Fortsetzung) Landesfrauenausschuß Briefwechsel Btg.-Abg. Dr. Renate Lepsius - Hannelore Mabry (FF) "Eltern"-Kongress über Empfängnisverhütung und Familienplanung 111 INTERNATIONALES FRAUENSEMINAR IN BERLIN IV FRAUENBEWEGUNG IN EUROPA V ANTIFEMINISTEN 1973 VI ZUR DISKUSSION: "Die Emanzipation der Frau in der Kommunistischen Gesellschaft" VII LITERATUR ZUR FRAUENEMANZIPATION V111 LESERBRIEFE IX NOTIZEN Seite 1- 2 3- 9 10 - 12 12 - 15 16 - 20 20 - 27 27 - 28 29 - 32 32 - 36 Verleger und Eigentümer: Frauenforum e.V. 8 München 70 Christrosenweg 5 Tel. 0811/74 91 87 Postscheckkonto München Nr. 270 114-802 Herausgeber für das FF und Redaktion: Mitarbeiterinnen: Bezugsbedingungen: Hannelore Mabry Gudrun Eichen, Waltraud Fiebig, Linda lbekken, Else Lau, Christa Neumann, Gabriele Reis und Hannelore Schröder. Das "FRAUENFORUM" erscheint vierteljährlich. Die Einzel- nummer kostet DM 1,80 zuzüglich Porto. Im Jahresabonnement DM 6,-- inkl. Mwst. zuzüglich Porto. Graphische Gestaltung: Gabriele Gries, Wolfgang Lauter Druck: a I s o - Druck u. Verlag Peter Wei z, 805 Freising, Postfach 2226 Nachdruck: auch auszugsweise nur mit Genehmigung der Redaktion, Quellenangabe, Belegexemplar erbeten.

stärkt und, daß ein System der Gewalt kein Schutz für den Schwächeren (körperlich, geistig und ök9nomisch) sein.kann..Die Schwächeren sind die Kinder, die Frauen und die'Alten. Da wir Feministen auch im Signet unsere Identität und feministische Stra- tegie ausdrücken wollen, lehnten wir die Faust im Feministenzeichen ab. Unsere Methode des Kampfes verzichtet grundsätzlich auf die Androhung von Gewalt. Deshalb liegt auch die Chance, das Patriarchat abzuschaffen, nicht in dem Aufbau einer eigenen Armee - der Verfügung über Waffen- gewalt. - (Diese These wird von Weitzner Salaff und Merkle in dem Artikel "Die Emanzipation der Frau in der kommunistischen Gesellschaft," siehe Seite 20 f., vertreten). Unsere Strategie: Verweigerung und pas- siver Widerstand zum Beispiel Verweigerung gegenüber sexueller Ausbeu- tung, der Austragung ungewollter Geburten, der unbezahlten Haus- und Erzieherarbeit. Gegen die Diskriminierung im Berufsleben müssen wir uns durch Solidarität, Demonstrationen und Streiks wehren. Die Mitarbeit in patriarchalischen Institutionen (Kirche, Familie, Partei, Staat) müssen wir aufkündigen bis sich diese Institutionen unseren Zielen und Interes- sen anpassen und unsere Bedürfnisse befriedigen. Die Araber haben erkannt, daß Öl ein Machtfaktor ist. Durch die Verwei- gerung von Öllieferungen zwingen sie andere Länder, sich mit ihren Pro- blemen auseinanderzusetzen. Die Frauen können durch Verweigerung ihrer meistens auch noch unbezahlten Hilfsdienste das patriarchalische System insgesamt gefährden und stürzen. Sie müssen allerdings die eigene 0 r - ganisations- und Konfliktfähigkeit (Offe)erken- nen und erproben. Durch Anpassung können sie nichts mehr gewinnen. Da ist die Probe aufs Exempel längst gemacht. Doch zurück zu unserem zukünftigen Signet. Die Faust wollten wir nicht. Wir suchten nach einem feministischen Symbol, das Leben, Sensibilität, Verstehen und Hilfe gegenüber den Schwächeren ausdrückt. Eine Blume mit dem Feministenzeichen zu verbinden, das schwebte uns vor. Der Graphiker- Wolfgang Lauter entwarf die Blume mit Pfeil und in Nummer 2/72 der "IN- FORMATION DES FRAUENFORUM MÜNCHEN" erläuterte er seinen Ent- wurf: "Die Blume verkörpert die heutige Situation der Frau (das zarte, schwache Geschlecht). Sie ist gleichzeitig das Synonym fur die Frau im politischen Leben (den Satz von der Blume im Parlament kennen nicht nur Eingeweihte). Der Pfeil als Blütenblatt deutet endlich die wesentlichste Veränderung an: Die Blume sticht! Blütenblatt für Blütenblatt wird zum Pfeil, die Blume zum Unkraut. Der Blütenkern bezeichnet das Frauenforum, von dem Initiativen und Aktivitäten ausgehen im nach vorne und außen gerichteten Pfeil." Aber Feministen in anderen Städten übernahmen das Zeichen nicht und auch wir suchten weiter nach einer Symbiose mit dem Feminismuszeichen. Auf der Titelseite dieser Nummer des "FRAUENFORUM" prangen nun 6 Vor- schläge für ein neues Signet. Bitte teilt uns Eure Meinung mit. Helft uns, d a s Signet zu finden, das unsere feministische Bewegung am klarsten aus- drückt. Kreuzt bitte auf Seite 32 die Nummer des Zeichens an, das Euch am besten gefällt und schickt uns den abgetrennten Abschnitt bitte umge- hend zurück. Vielen Dank im voraus Eurer FRAUENFORUM die Vereinigung der Feministen. Flaum, forum

hauptsächlich zu Lasten der Frauen gehen, da von der Regierung bis jetzt keinerlei Maßnahmen geplant oder als Gesetzesvorlagen bekannt geworden sind, die eine neue Arbeitsteilung der Geschlechter vorsehen. Zum Beispiel eine gleichmäßige Arbeitszeit für Frau und Mann außer Haus von 4-5 Stunden, die überhaupt erst die Möglich- keit für beide Geschlechter herstellen würde, Familien- und Haus- haltslasten paritätisch zu tragen. Selbst eine Übergangslösung bis sich die neue gesellschaftliche Arbeitszeit realisieren läßt, ist nicht gewährleistet: z.B. die dem Bedarf entspredlende Deckung von Kindergärten, Ganztagsschulen und dem entsprechenden nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft pädagogisch ausgebildeten Personal. 5.) keine angemessene Alterssicherung der "Nur-Hausfrauen" tritt gleich- zeitig mit dem neuen Scheidungsrecht in Kraft. Das geplante "Renten- splitting" kann nur als ein Tropfen auf den heißen Stein angesehen werden und beseitigt die Diskriminierung der Frau im Renten- und Steuersektor keineswegs. durch die Ehe belastet sind. Die wichtigsten Cr finde bzw. Indikatoren der Geschlechtsbenachteiligung sind sattsam bekannt: 1.) weitgehenlkeine gleiche Erziehung und Behandlung von Mädchen und Jungen in der Familie, im Kindergarten, in Heimen und in Schulen und in der Kirche 2. weitgehemd keine gleichen Ausbildungs- und Aufstiegschancen und 3. weitgehend keine gleichen Löhne und Gehälter für Frau und Mann L. die Kindererziehung und Kinderversorgung wird auch in der Zukunft Daß die Scheidungsfolgen eindeutig mehr zu Lasten der Frau und der Kinder als zu Lasten des Mannes ausschlagen, haben wir anhand der einzelnen Paragraphen in dem Scheidungsreferat des FRAUENFORUMS MÜNCHEN ausgewiesen. Dies Gemeinschaftsreferat wurde in diesem Jahr bereits zweimal vor vollem Haus vorgetragen und auch unsere Vorschläge - bzw. das Alternativmodell des FRAUENFORUMS MÜNCHEN - dargestellt und mit den Frauen diskutiert. Unser Alternativvorschlag fand allgemein große Zustimmung und es wurde der Wunsch geäußert, ihn dem Rechtsaus- schuß des Bundestages zuzuleiten. Ich erlaube mir deshalb, Ihnen eine Photokopie unseres Scheidungsreferates zu senden und wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie die Konzeption des FFM im Rechtsausschuß bei den Beratungen zum Scheidungsrecht in die Debatte einbringen würden unter dem Motto "alles für und durch die Frauen"! Vielleicht lassen sich für den einen oder anderen Vorschlag des FFM doch noch Mehrheiten fin- den? Grundsätzlich sind wir aber der Meinung, daß ein "Männerparlament" mit 5,7% weibl.Abgeordneten - die Feigenblätter für die Wählerinnen - Gesetze selbst h e r zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA treffen (§218,Scheidung,Kindesunterhalt etc.etc.), daß ein solches Männerparlament einen Widerspruch zur Verfassung darstellt. Die zum Beispiel oben angeführten 5 Hauptpunkte , die die Diskriminierung unseres Geschlechts in der Verfassungswirklichkeit offenbaren, stellen eine grobe Verletzung des §3 Abs.2 GG dar. Diese Tatbestände können aber keineswegs nur dem Phlegma und der Schuld der Frau angelastet werden. Wo keine gesetzlichen Weichen für die materiel 1 e Gleichbe_ rechtigung und Gleichstellung der Geschlechter und keine gesetzlichen Maßnahmen zur Aufhebung bzw. zum Ausgleich der biologisch determinier- ten besonderen Belastung (Mutterrolle) gestellt und verabschiedet wer- den, bleibt die Gesetzesarbeit Ihrer Kolleginnen und Kollegen - Aus- nahmen bestätigen die Regel - patriarchalisch und reaktionär. Sie persönlich sind für das FFM eine der wenigen lobenswerten Ausnahmen, weil Sie durch Ihren Brief vom 17.10.73 einen solidarischen Kontakt zur feministischen Frauenbewegung bekundeten. Die weiblichen Abgeordneten des Münchner Stadtrates (Ausnahme :Helene Reichel SPD) und des Bayer. Landtages (Ausnahme :Freifrau von Pölnitz CSU) haben alle bisherigen Bittschreiben und Einladungen des FFM keiner Antwort für .viirdig be- funden. Siehe in diesem Zusammenhang das beigefügte Flugblatt des FFM: ]_ich verabschiedet, die in erster Linie Frauen

von einer angemessenen vertretung der frau konnte auch auf der wissenschaftlichen tagung der zeitschrift "eltern"über "empfängnisverhutung - familienplanung." am19.nov. 73in mUnchen nicht dierede sein. auf dem podium saßen nur männer. frauen, die recht, medizin und theolo- gie studiert haben, fehlen nicht nur als ordinarien an den universittiten und als vorstände von wissenchaft- lichen instituten, sie schmücken auch als einzelne blumen die männerkongresse äußerst selten. direkt per- vers und absurd empfindet man diesen zustand auf einem expertenkongreß Über empfängnisverhUtung und familienplanung. sowohl gegen die auswahl - nur männliche wissenschaftler - wie zur problemorientierung der referenten, der darstellung und aufbereitung der themen, wäre ein sinnvoller protest der 2.frauenbe- wegung vonnöten gewesen. das ff hatte andere frauenemanzipationsgruppen in münchen deswegen angespro- chen. eine gemeinsame aktion war jedoch nicht zustande zu bringen. die anderen frauengruppen, beson- ders vertreterinnen von der sozialistischen frauenorganisation münchen (sfom) und der aktion gegen den § 218 glänzten durch abwesenheit. als kritischer geist fiel hier nur die spd-btg.-abg. dr. renate lepsius auf: sie wies dem strafrechtler prof. dr. dr. paul bockelmann u.a. nach, daß er ungenügend über den der- zeitigen stand der politischen diskussion im bundestag informiert sei: zuerst sprach prof. dr. georges-andr& hauser (luzern) über "die pille: neue forschungsergebnisse über ihre zuverlässigkeit, ihre nebenwirkungen und ihre richtige anwendung". wir erfuhren von ihm, daß alle empfängnisverhütenden methoden von einem teil der bevölkerung wieder verlassen werden. man spricht von 40-60%. nebenwirkungen der pille, die auch nach einer anfangsphase bei einigen frauen nicht we- sentlich abnahmen, waren libidoverminderungen, kopfschmerzen, nervosität, brustsymptone, 6x häufiger als unter der gesamtbevölkerung traten thrombosen, lungenembolien bei anti-baby-pillenschluckerinnen auf. auch gelbsucht und gallensteinleiden wurden als nebenerscheinungen hin und wieder festgestellt, psychologische (bei 21% die einstellung des mannes!) religiöse, ethnologische und ökonomische (kosten) faktoren wirken auf die wahl der methode der empfängnisverhütung ein. prof. dr. hans-joachim prill (bonn-bad godesberg) sprach zum thema "welche psychischen schwierig- keiten haben frauen mit der familienplanung?" und behauptete, daß bei einer umfrage 50% der männer in der schweiz sich zur sterilisation des mannes bereit erklärt hätten, dagegen in der brd nur 5%. unter- suchungen ergaben weiter, daß die pilleneinnahme der frau bei 24% hemmend auf die arbeitsfähigkeit einwirke. • prof. dr. herbert brehm (köln) referierte über "empfängnisverhUtung, wenn die pille nicht genommen werden kann - die wichtigsten mittel und ihre zuverlö.)sigkeit nach neuen untersuchungen". er wurde in der diskussion scharf angegriffen: er hätte mit den herstellern des produkts (patentex oval) einen berate r- vertrag und betreibe unseriöse werbung fUr ovulum, ein präperat , das sich in der scheide bei körperwär- me auflöst und als schaum (chem. -mechanisches verhutungsmittel) 3 std. stabil bleibt. • prof. dr. karl-heinz mehlan (rostock/ddr) berichtete Uber"die familienplanung in der ddri: die nach wie vor patriarchalische denk- und verhaltensstruktur, in der die politischen gremien, der arzt als "er- zieher" undförderer des kinderwunsches"die gleichberechtigung der frau (denn von emanzipation der frau wurde auf diesem kongreß so gut wie nie gesprochen! !) festlegen u. programmiere.n,war erschreckend. kein wort der kritik an der kleinfamilie, der problematik der doppel- und dreifachbelastung der frau. die rede eines fortschrittlichen cdu-politikers zum schutz der familie hätte sich mühelos in diese propaganda- rede integrieren (einbauen) lassen. • am interessantesten und persönlichsten versuchte der kath. moraltheologe prof. dr. franz böckle (bonn) das thema zu beantworten. er allein stellte politische und kritische fragen, gab die moralische krise zwi- schen "offizieller lehre" (kirche) und der gelebten überzeugung "sittlicher katholiken" offen zu: 61% der katholiken dächten zum § 218 und zur empfängnisverhütung anders als die offizielle kirche. er persönlich plädiere für ein soziales schwangerschafts- und mutterschutzgesetz in verbindung mit der fristenlösung! es war die einzige engagierte und persönliche stellungnahme, die von diesem podium zu hören war. die rede böckles wünscht man sich als sonntagspredigt von allen evang. und kathol. kanzeln in der stadt und be- sonders auf dem dorf. denn, daß die emanzipation unseres geschlechtes gerade von der kathol. kirche seit jahrhunderten systematisch verhindert und die diskriminierung der frau in der hexenverbrennung an grausam- keit und menschenverachtung hitlers "kz" gleichkam, das soll an dieser steile nicht vergessen werden. viele wege führen nach rom - an rom vorbei - von rom weg ... auf allen wegen finden wir frauen und männer und manchmal auch feministen! ! ▪ die letzten redner waren prof. dr. christopher tietze: "komplikationen und todesfälle nach legalem schwangerschaftsabbruch" und prof. dr. gerhard döring: "neue möglichkeiten der empfängnisverhütung". da das ff gerade die aussichten und ansichten der herren für eine sinnvolle empfängnisverhütung in der zukunft interessierten, interviewten wir auf diesem kongreß prof. döring. leicht gekürzt folgt nun das gespräch im wortlaut. (siehe nächste seize)

.. 3. Internutiongles Frouentilinsendnur In Berlin Vom 15. bis 18. Nov. 1973 fand im Kino "Arsenal" in Berlin ein Medienseminar zum Thema "Dokumentar- und Zielgruppenfilme zur Situation der Frau" statt. Veranstalter wa- ren die "Freunde der Deutschen Kinomathek e.V." in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Konfe- renz für Kommunikation. Die Vorbereitung und Durchführung besorgten die Filmemacherinnen Claudia Alemann und Helke Sander. Erschienen waren über 200 Frauen, davon ca. 60 sogenann- te "Media-Frauen" (Fi Imemacherinnen, Jour- nalistinnen, Fernsehreporterinnen), die sich teils als zur Frauenbewegung gehörig, teils nur als Kommentatorinnen der Filme und des Frauenfilm- festivals verstanden. Außer Sympathisanten und Aktiven der verschiedenen Berliner Fraueneman- zipationsgruppen trafen sich in Berlin noch Ver- treterinnen von ca. 15 Frauengruppen aus der BRD. Männer fehlten fast völlig, obwohl Presse- und Fernsehanstalten nach wie vor fest in der Hand der Penner sind. Einzelne feministische Mönner wurden vielleicht mehr zur Verbreitung der Frauenfilme in den Medien beitragen als patriarchalische "Media-Frauen", die nur ihre Karriere auf Kosten des gesamten Geschlechts im Auge haben. Karin Struck("Spiegel") ge- hört einem ersten flüchtigen Eindruck nach nicht zu diesen Spezies, wie es Linda Ibbeken im nachstehenden Artikel annimmt. Karin Strucks "Spiegel"-Artikel leidet besonders darunter, daß sie in Berlin nur einen ersten Eindruck von der Frauenbewegung in der BRD gewinnen konnte. Freie Entscheidung der Frau fur die "Mutterrolle" - schön und gut. Das wollen wir alle. Aber sie vergißt noch zu sehr den Vater und die politische und soziale Be- deutung der Mutterrolle - sie überbewertet die biologische Mutterschaft. Außerdem hat man bei Karin Struck den Eindruck, daß sie die besonders schwierige Situation, in der die Frau- enbewegung in der BRD steht, in ihrer ganzen Problematik noch nicht erfaßt hat. Zum Beispiel die Kontroverse "Feminismus - Marxismus", die offen oder unterschwellig jedes Frauentreffen beherrscht. Leider ist eine inhaltliche Debatte, eine Diskussion der verschiedenen Standorte bis- her nur über die ca. 5 deutschsprachigen Eman- zipationszeitschriften: EFA (Köln), § 218- und Austellungszeitung (Berlin), Frauenzeitung (Frankfurt), Hexenpresse (Basel) und Frauenforum (München) möglich. Noch komplizierter und trauriger sind jedoch die ständig die Bewegung gefährdenden perso- nellen Fehden und persönlichen - zum Teil völlig geschmacklosen - Angriffe innerhalb einer Gruppe und zwischen den Gruppen. Eitelkeiten und Neid und bei den "Pseudo- linken" oder "Vulgärmarxisten" noch zusätz- lich die unkritische Übernahme der Männer- theorie und -strategie sind Tatsachen, die wir alle ertragen und durchstehen müssen und die wir als größte Gefahr für das Wachsen der Frau- enbewegung erkennen sollten. Solidarität und "Wir-Gefühl" werden nur sehr langsam innerhalb einer unterdrückten Gruppe/Klasse wachsen. Noch langsamer bei Unterdrückten, die ihren Unterdrückern Körper und Geist weiterhin willig und billig zur Verfügung stellen. Solange die andere Frau nach wie vor als Konkurrentin er- lebt wird, so lange gibt es keine Feministen und keine Frauenbewegung. Solange gibt es nur fru- strierende Lernprozesse. In dieser Phase stecken wir im deutschsprachigen Raum. Da kann man dann wirklich auch nur noch lachen, wenn z.B. Karin Howard (Aktion § 218) eine Lorley Mabry bekämpfen zu müssen glaubt, in dem sie der Fe- ministin Lily Boeykens in Belgien den Geheimtip gibt: "Warum man mit der Mabry zusammenarbeite? Die Frauenbewegung in Deutschland stehe nicht hinter ihr!" Da kann ich nur sagen, die Vorstel- lung, daß die Frayenbewegung hinter irgend einer Frau in der BRD stehe, ist derart realitätsfern, daß man über so viel politische Naivität einer Sozio- login direkt erschrickt. Wenn man mit den FUßen und dem Kopf auf der Erde bleibt, weiß man, daß es eine Frauenbewegung in der BRD noch kaum gibt. Es arbeiten bis jetzt einige Frauen in einzelnen Städten, in kleinen Gruppen an Universitäten oder wie das FF in München über Schichten- und Gene- rationsunterschiede hinweg zusammen. Wir sind in der ersten Phase unseres Aufbruchs und deshalb wä- re nach Lage der Dinge und meinem persönlichen Eindruck beim Filmfestival in Berlin das wichtigste: alle dort gezeigten Filme wurden einem breiten Pu- blikum bekannt gemacht. Welche Richtung, welches Thema ‚welche künstlerische oder technische Voll- kommenheit sie entwickelt haben, ist zweitrangig. Das Anschauen und die Diskussionen über die Filme mit der weiblichen Bevölkerung sind nötig und, daß Frauen selber Filme machen und daran lernen, das alles muß von uns Frauen gefördert und unterstUtzt werden. Ich war nur am 15. und 16. Nov. in Berlin.

alles ausgerechnet in FGs abbauen ließe. aber es war in unserer diskussion zu hören, daß frauen schon diese positiven erfahrungen in FGs machen. sie meinen, DASS AUF DIESE WEISE FEMINISMUS KONKRETTI- SIERT WERDEN KANN! dieses sei der bessere weg zu feministischen erkenntnissen als von der reinen theorie her.. ich möchte nun vorschlagen, daß einige frauen uns darüber berichten, welche geistigen und praktischen erfahrungen sie in den FGs schon gemacht haben. wer fängt an? zuerst hatte ich auf dem fi Imseminar den eindruck, daß viele über feminismus vorschnell nega- tiv urteilen, ehe sie sich überhaupt näher damit aus- einandergesetzt haben. unsere schlußdiskussion aber war erfreulich frei von abgewetzten schlagwörtern der hoffnungslos verrannten linken propagandasprache! ich hoffe sehr, daß sich viele von uns nach diesem fi Imseminar intensiver als bisher mit den feministischen grundsätzen befassen werden. übrigens, wer von euch ideen für einen film zum uno-jahr-der-frau-1976 hat, sollte sich melden. geld gibts von der uno! beste grüße eure linda ibbeken (berlin). liebe hannelore, da du gerade über das seminar schreibst, wollte ich auf jeden fall noch ein paar informationen geben, die du vielleicht nicht hast, weil du ja früher abgefahren bist: an konkreten er- gebnissen hat sich eine mediengruppe gebildet, zu der sich ca. 25 frauen eingetragen haben, die als erstes ein info herausgeben wollen über die situation der frauen in den rundfunkanstalten...falls du genau- eres brauchst, dann wende dich doch mal an anne quirin oder barbara schleich, einmal südwestfunk oder wdr, um genaueres zu erfahren. ich finde es ganz wichtig, eine kontaktadresse in der zeitung anzuge- ben. dann hat sich eine internationale filmerinnen- gruppe gebildet, mit dem ziel, sich gegenseitig mit material zu unterstützen und evtl. gemeinsame pro- jekte zur unterstützung der frauenbewegung zu machen. im januar wird der katalog fertig sein mit der beschrei- bung der frauenfilme, von denen wir meinen, daß sie differenziert auf die probleme der frauen eingehen, mit sämtlichen angaben, woher man sie ausleihen kann und wie man sie am besten einsetzen sollte. vie- le frauen haben leider auf dem fi Imseminar noch nicht zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA verstanden, daß man die filme - die ja verliehen wer- den - gründlich untersuchen muß, damit man sie auf ihren nutzen oder schaden für die frauen prüft. daraus soll sich weiter eine arbeit entwickeln, die die ganzen kataloge der landesbildstellen u.ä. institutionen, analy- siert. denn lehrer dürfen meistens nur von diesen institutionen überhaupt filme ausleihen und dort gibt es dann solche werke wie "der dressierte mann" oder die filme des oberchauvis gerhard bott. und was auch immer gegen das seminar zu sagen war, ich finde auf jeden fall ganz wichtig, daß sich dort eine reihe von medien/frauen getroffen haben, die bisher nichts mit der frauenbewegung zu tun hatten und hoffentlich den mut finden, nun ihrerseits zunächst mal zu ihren konflikten zu stehen, viele grüße helke (Sander). Frauenbewegung in Europa te» Im März 1973 wurde ein erster Versuch zur Koordination und gemeinsamen Strategie der zweiten Frauenbe- wegung durch ein Arbeitstreffen in Brüssel gestartet. Es trafen sich ca. 60 Frauen aus 8 Ländern, um die Mög- lichkeiten für eine Demonstration am 8./9. März 1974 in den europäischen Großstädten mit gleichen Slogans etc. und für einen Frauenkongreß im Mai 74 in Brüssel zu überlegen und um die Chancen zur Realisierung bei- der Projekte zu diskutieren. (Beim NOW-Kongreß im Juni 1973 in USA faßte man inzwischen eine Verschie- bung des Kongresses auf Herbst 1974 ins Auge). Das Overlegkomitee (Brüssel) und das Frauenforum (München) verschickten die Protokolle von Brüssel und USA und zwei europäische Rundbriefe an alle mit uns in Kontakt stehenden in- und ausländischen Gruppen. Die beiden Schreiben veröffentlichen wir auf den nächsten Seiten. Nach den Erfahrungen im vergangenen Jahr sehen wir eine gemeinsame Demonstration am 8./9. März 74 zwischen Feministen und anderen Frauengruppen in München nach wie vor als äußerst unwahrscheinlich an. Sogar die zwei Kontaktgespräche für eine evtl. gemeinsame Aktion anläßlich der 2. Lesung des § 218 im Bun- destag waren denkbar schwach besucht und zeigten, daß sich die Kommunikationsschwierigkeiten kaum ver- ringert haben. Die Chance, viele Frauen in der Bayernmetropole für die eigenen Interessen auf die Straße zu bringen, erscheint uns derzeit ferner denn je! Was die Möglichkeiten für den Europa-Kongreß in Brüssel 1974 betrifft, so werden wir darüber in unserer nächsten Nummer ausführlich berichten. Die Aussichten sind jeden- falls nach den letzten Informationen von Lily Boeykens (Belgien) nicht schlecht! Wegen Platzmangel mußten wir Übrigens einige interessante Berichte über die Bewegung im Ausland auf unsere Nr. 2/74 verschieben. -12-

sich deshalb ein Verfahren, bei dem jedes Land 2 oder höchstens 3 Stimmen zugeteilt bekommt. Den Konsensus im eigenen Land müssen diese 2 oder 3 Frauen zu den wichtigen Fragen (Themen, Slogans etc.) vorher mit den Emanzipationsgruppen, die an einer gemeinsamen links-feministischen Strategie für Europa interessiert sind, herstellen. 4.) Die Vorbereitungsarbeiten für den Kongress und die Demonstration 1974 verlangen unserer Ansicht nach unbedingt noch ein Arbeitstreffen der 2 verantwortlichen "Koordinationsfrauen" aus allen beteiligten Ländern, seid Ihr nicht auch dieser Meinung? Vielleicht ließe sich ein Arbeitstreffen zur endgültigen Koordination im November 1973 oder Januar 1974 in Hamburg einrichten? 5.) Für den Kongress in Brüssel möchten wir noch einen weiteren Vorschlag anbieten: Damit außer Belgien und Holland auch die anderen Länder und die gescm te Frauenbewegung mehr davon haben können, sollte man 2 Aspekte besonders berücksichtigen : a) die Wirkung nach "aussen" und b) die Wirkung "intern". Beide Aspekte sind für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von großer Bedeutung. Wir sollten deshalb überlegen und diskutieren, ob wir den Sonnabend, den 25. Mai 74 als Kongress "nach außen" für die Massenmedien und die gesamte Bevölkerung abhalten. Grundsatzreferate und anschließende Diskussion zu den ge- wählten 3 bis Themen. Den Sonntag, den 26. Mai hingegen nicht öffentlich tagen, sondern am 2.Tag nur für die aktiven Frauen der Bewegung aus aller "Frauen Länder eine Organisations- und Strategie- diskussion ansetzen? In erster Linie als Erfahrungsaustausch und Lernprozeß für weitere gemeinsame Aktionen in Theorie und Praxis. Als "Manöverkritik" der ersten europäischen Versuche (Demonstra- tion von März und dem 1. Tag des Kongresses) und um die zukünftige internationale systematische Zusammenarbeit der linken Feministinnen zu verbessern. Was haltet Ihr von einer solchen Teilung des Kongresses? 6.) Vorschlag für den ersten Tag des Kongresses von den Norwegerinnen: In jedem Land erkundigen sich die Frauen bei den Taubenzüchtervereinen, was ein Verschicken der "Landestauben" nach Brüssel kostet. An dem Sonnabendvormittag zu Beginn der Konferenz lassen wir dann (mit Beteiligung des Fernsehens etc.) die Tauben alle los, damit sie in die einzelnen Länder als Frauen-Friedens-Botschaft zurückfliegen. 7.) Vorschlag des Frauen Forums München für die Demonstration: Außer mit dem gleichen Motto und den gleichen Slogans verwenden wir am 8./9. März 1974 bunte oder grüne Luftballons mit der Aufschrift WOMEN UNITE!, die wir bei der Schlußkundgebung dann aufstei- gen lassen. Das würde den Demonstrationszug auch für Kinder interessant machen, die die Mütter alle möglichst mitnehmen sollten. 8.) Wir bitten Euch, uns Euere Vorschläge für die Slogans zur Demonstration, die die 4 in unseren ersten drei Rundbriefen angeführten Themenbereiche abdecken sollen: 1. Gleiche Ausbildung und gleiche Aufstiegschancen, 2. Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit, Abschaffung von "Leichtlohngruppen", Aufhebung der geschlechtsspezifischen Arbeitsplatzbewertung, Aufhebung der Rentendiskrimierung bei Frauen. 3. Aufhebung der Arbeitsteilung nach Geschlecht (4-5 Stunden Arbeitszeit außer Haus für Frau und Mann, 4 Stunden im Haus für Frau und Mann), Schaffung von mehr Kindergartenplätzen und Ganztagsschulen, bessere sexuelle Aufklärung, Pille auf Krankenkasse, Abschaffung des Abtreibungsparagraphen. 4.) Frauen in die Parlamente, Gründung von Frauen-Lobbies bzw. Frauenparteien in allen Ländern, möglichst bald zuzuschicken. Aus Norwegen, Dänemark, Schweden, Österreich, Schweiz, BRD und Italien - am besten in Englisch. Wir werden das Ergebnis dann in dem europäischen Rundbrief II gemeinsam mit den aus an anderen Ländern (Lily Boeykens, Overlegkomitd) gesandten Vorschlägen bekanntgeben. Zum Schluß möchten wir noch herzlich für die Mühen und Vorbereitungsarbeiten unseres ersten Arbeitstreffen im Castle of Harn und für die Gastfreundschaft in Belgien danken und sind mit herz- lichen Grüssen et- zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Euer FRAUENFORUM MUENCHEN (G>x(

5. Anfireministenug3 entdeckte. auf dem papier vollzieht der "Zeit-kriti- ker nach, was der meister Warhol auf zelluloid vor- führt, in brüderlicher identifikation: die "Emanzen" werden, wie Herr Donner sich ausdrückt: "aufs Kreuz gelegt" - und am ende sitzt die uneheliche mutter "mit ihrem schreienden Balg wieder in der Provinz" (aus der dieser deutsche kleinbürger auch nie heraus- kommen wird - das ist nicht anders möglich, wenn man, um die situation einer unehelichen mutter zu beschreiben, keine anderen sti(mittel zur verfügung hat als die sprache wildgewordener böcke, - wild geworden durch Women's lib. w ieviel bälge Herr Donner wohl schon in die welt gesetzt hat?) Deutscher Schäferhund, immer noch rasse! Dr. Gunild Feigenwinter, Basel (Redaktion "Hexenpresse") Das antifeministische Geschwätz durch patriarchalische Kulturfürsten in der bundesdeutschen Presse hat eine lange Tradition und offenbart neben intellektueller Schwäche eine ungeheure Menschenverachtung. Jede Stellungnahme der Betroffenen - ob einzelne Frau oder Emanzipationsgruppe - wird systematisch unterdrückt. Kein Leserbrief, der diesen Antifeminismus kritisiert,wird von der "Zeit" und der "FAZ" veröffentlicht. Keine Spalte gibt die gesamte Patriarchenpresse zur Demokratisierung des Geschlechtsverhältnisses frei. Hier liegt besonders die Aufgabe unserer Arbeit: die ganze Unterdrückung weiblichen Geistes auf- zudecken. Es folgen zwei unveröffentlichte Leserbriefe. Der erste befaßt sich mit Wolf Donner's Artikel "Warhols Weibsbilder" im "Zeit-Magazin" Nr. 39 (21.9.73) und der zweite mit Rolf Hochhuth's Aufsatz "Frauen und Mütter, Bachofen und Germaine Greer" in der "FAZ" (6.10.1973): —. ---.—.— 9 • - •••••-• 9---- # • • • dem verfasser der bildlegende - Herrn Donner - läuft schon das wasser im munde zusammen beim übersetzen des urtitels in deutsche ursprache: "Die revoltieren- den Weibsbilder, die der Urtitel verspricht..." frauen sind auf deutsch weibsbilder. angenommen, der urtitel dieser verunglimpfung einer politischen minderheit hieße nicht "women", sondern "b lacks in revolt" - angenommen es handelte sich dabei um eine rassisti- sche verhöhnung der black-power-bewegung: hätte wohl in diesem falle Ihr geschätzter mitarbeiter ge- schrieben "Die revoltierenden Nigger, die der urtitel verspricht"? oder, um es in einer Ihnen verständlichen sprache zu sagen: angenommen, der urtitel hieße Jud Süß, würde Ihr nobles blatt da auch von "saujuden" berichten, die der "urtitel verspricht"? und sicher wahrt der deutsche herrenmensch das gesicht, wenn es nicht direkt anvisiert ist; wenn es zum beispiel nur über eine aktion amerikanischer bürgerrechtskämpfer gegen rassistische unterdrückung zu berichten gilt: da lesen wir dann nicht in der "Zeit" über "ihre rüden Aktionen, ihr krauses Gebelfer"! wenn solche köter in einem so soignierten magazin kläffen, fällt doch wiederum auf, mit welcher zim- perlichkeit diese herrenwitzfiguren reagieren, sobald frauen es wagen, der männlichen 'was-der-frau-ziemt- ideologie' nicht zu entsprechen und den sexualfaschis- mus der männerkultur - die ganze skala der männlichen zotik, den stammtisch-, kasernen- und pissoir-code (porno-überbau all er von männern an frauen verübten gewalt) - öffentlichzur kenntnis nehmen und bringen. es ist den liberalen herrenmenschen noch nicht weiter aufgefallen, daß an männergesetzen für frauen schon mehr frauen verblutet sind als faschismusverfolgte ver- gast wurden; für den seriösen zeitgenossen hat die frauenbewegung, der das blutvergießen nicht so ge- läufig ist wie der herrengesellschaft die kriegerischen massaker und die friedliche legale vergewaltigung von frauen und kindern, "ihre ... politischen Ziele und Motivationen längst der Lächerlichkeit preisgegeben". zu den motivationen der bewegung gehören allerdings leute wie dieser zeitgenosse, und die sind nicht lä- cherlich, denn der sex-faschistoide typ ist nicht lä- cherlich, er ist nur gefährlich. er verfügt noch immer über den bekannten volkswitz, den das deutsche ärzte- blatt "Medizin Heute" schon im berliner volksmund -16- "Daß Erfolg korrumpiert oder hirnlos macht" (Hoch- huth) - aufgezeigt am Beispiel des HERRN Hochhuth selber. Die dritte Frauenbewegung der Neuzeit ist nicht auf- zuhalten. Von dieser revolutionären Welle will nun auch der Antifeminist Hochhuth hurtig profitieren und sein Fett abschöpfen. Seine "Kopistennatur", seine intellektuelle Impotenz und Herrenmenschen-Ignoranz machen ihn jedoch unfähig, auch nur einen neuen Ge- danken zum Thema zu äußern: er kopiert noch einmal die längst verstaubten Patriarchen - selbst wenn sie über 2000 Jahre alt sind wie Aristophanes - und ent- blödet sich nicht, die HERREN Bismarck (§ 218 ! !!) und den impotenten, peitschenschwingenden Nietzsche zu entschuldigen und wehleidig zu beräuchern. Da sieht man gleich, wess' Geistes Kind er ist! Hedwig Dohm, eine radikale Feministin zu Bismarcks Zeiten schrieb in ihrem Buch "Die Antifeministen" bereits damals: "Woher aber die phänomenale Er- scheinung, daß selbst vornehme, kühnste Denker, sobald sie die Feder zur Frauenfrage ergreifen (wa- rum tun sie es nur?) EINE PAUSE FÜR DEN KOPF MACHEN und mit Gefühlen, Instinkten, Intuitionen, ewigen Wahrheiten jonglieren? Aller Logik, Wissen- schaftlichkeit und Gewissenhaftigkeit bar, bummeln sie fahrlässig auf einem Gedanken-Trödelmarkt umher und bieten alten Plunder feil, obwohl sich das nicht 911111119•11•1111111MBIZZIMIIIIIIIIIMIIIMMII11111111113•113131119•11•M•11•11111

HERREN-Logik kann dergleichen produzieren. _ ........ , _ 1 _ 6 - . ......... _. 4 0 .-- .- Und nun noch etwas zum Lachen: In Bismarcks Berlin bürger den Großbürger, der Großbürger den Adligen, haben Frauen mitregiert", wirklich, Frauen haben und alle Männer zusammen kopieren die Patriarchen mitregiert! Wer bis jetzt gelernt hat, daß Bismarck der antiken Hausherrschaft - und HERR Hochhuth ko- die Frauenbewegung und die Arbeiterbewegung be- piert mit so gut es eben geht. Und dieser Kopist er- kämpfte - der irrt! In Wirklichkeit hat gar nicht Bis- frecht sich zu sagen: "daß Frauen zumeist vor ihrer marck regiert, sondern die Kaiserin Augusta! Denn, Emanzipation geradezu flüchtig werden"! Wenn er so Hochhuths Begründung, Bismarck hat die Kaiserin sich doch selber endlich von seiner Kopistennatur und gehaßt, das ist der Beweis dafür, daß sie die Macht kleinbürgerlich-patriarchalen Herrscherattitüde, von hatte, nicht etwa er! - "Gäbe es aus anderen als hö- seinem Größenwahn, der uns Frauen belehren will, fischen Bereichen ...ebenso viele Tagebücher oder befreien wollte und uns ein Beispiel des neuen Mannes Memoiren: es würde in ihnen belegt sein, daß ..." gäbe!! Das Männlein in seinem Herrenwahn und Hoch- überall die Frauen herrschten! Die Beweisführung mut erfrecht sich sogar, Simone de Beauvoir in Sachen muß man beachten: "gäbe es..." - "es würde in ih- Frauenfragen zu belehren: "Madame de Beauvoir (ver- nen belegt sein..."! ! Herr Hochhuth soll unter die fällt) dem allgemeinen Irrtum..." Herr Hochhuth ver- Wahrsager gehen! - An anderer Stelle: "Im 18.Jahr- fällt dem allgemeinen Irrtum des Mannes, daß er in hundert nehmen Freiheit und Selbständigkeit der Frau- seiner "Überlegenheit" dazu berufen sei, uns Frauen en noch zu" - noch zu! Im nächsten Satz: "das junge zu belehren darüber, was wir sein sollen, was wir zu Mädchen wird verheiratet und ins Kloster gesteckt, tun und zu lassen haben: wir sollen - wie gehabt - Kinder kriegen, dem Manne beruflich nicht in die Quereohne daß man sie fragt" - das ist eine phantastische kommen und uns für seine Art von "Eros" - wir nennen Zunahme der Freiheit und Selbständigkeit! ! ! Nur das Sexualfaschismus im Bett - bereit halten. Das zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA könnte ihm so passen! ....---.. .....-. • - • - , -- • -. I . . Daß sich 10 Jahre nach Betty Friedans "Weiblichkeitswahn" noch eine Frau - Marioopräfin Dönhoff, die Herausgeberin der "Zeit" - findet, Erwin Lausch's Artikel-Serie "Kind und Mutter" kommentarlos zu veröffent- lichen, ist ein trauriger Tatbestand. Die Unkenntnis der Theorie und Praxis der Frauenemanzipation, die sich in diesem Blatt immer wieder offenbart, sei hier nur noch an zwei weiteren Beispielen verdeutlicht: "Momos" (alias Prof. Walter Jens) - Fernsehkritiker der "Zeit" - verriß den durchaus informativen Film "Der Krieg der Geschlechter" (12.10.73), der zum ersten Mal in der BRD bedeutende Theoretikerinnen wie Kate Millett u.a. einer breiten Öffentlichkeit vorstellte. "Momos" kritisiert "schöne Bilder, flache Gedanken, keine Konturen", daß Wilhelm Bittorf (Autor und Regisseur) "das Sozialgefälle als biologische Tatbestände ausgibt und, was po- litisch ist, unter moralischen Aspekten beschreibt..." Momos verfällt in plumpen Vulgärmarxismus, wenn er Politik" und "Moral" für Gegensätze hält. Moral d.h. Wertvorstellungen sind in jeder Politik enthalten - in dieser Hinsicht gibt es auch eine "kapitalistische Moral", die schlicht darin besteht, so könsequent wie mög- lich Privateigentum und skrupelloses Ausnützen von Schwächeren und Ungebildeten als1Dersönliche Freiheit" und "individuelles Recht" und "unternehmerische Initiative" anzubeten und auszugeben. Diese "Bilder" hatten sehr viel "mit Mann und Frau, mit Oben und Unten zu tun" und sie "ersetzen nicht nur Gedanken". Die Gedanken wurden durch Bild und Texte bei vielen Zuschauern überhaupt erst in Sachen Fe- minismus in Gang gesetzt. Daß Momos sich mit den Analysen von Beauvoir, Millett, Firestone, Mariarosa Dalla Costa oder Mabry nicht beschäftigt, ist wohl auch die einzige Entschuldigung (?) für seine politisch völlig unzulängliche und unkritische Rezension des Fernsehversuchs "Stationen" (Zeit, 28.9.73). Dieses plum- pe, eitle, stinklangweilige und pseudolinke Geschwätztdilletontisch auch vom Bild her präsentiert, bietet Momos als aufkl ärerische Erziehungsarbeit an. Die von den Filmemachern angebotene Story: ein junges Mäd- chen wird von ihrem kleinkarierten Freund und ebensolchen kleinkarierten Eltern, die alle nur anGeldverdie- nen und Freiheit"denken, zur Abtreibung überredet. Die Arme darf ihre'rranzstundenschwangerschaft" nicht austragen! ! So stellt sich das linke Patriarchat (dem "Alleinherrschaft bis zum Programmschluß" an diesem Abend in Mainz eingeräumt wurde!) die Problematik der Frauenfrage vor! Da verwundert es einen freilich nicht, wenn Momos sinnice ...aus Marion ein emanzipiertes Weibsbild (!) gemacht, die...von einer Verän- derung spricht, die notwendig sei. (Ohne zu erklären, was sie darunter versteht: Women's liberation? Die Re- volution? Seid nett zueinander?)" ..."Betrachtung von Alternativ-Möglichkeiten (Marion in Leipzig: würden die Eltern anders reagieren? Und sie selbst: was könnte sie tun?)" Die Feministen brauchen den Blick nicht mehr nach Leipzig zu lenken, sie haben auch Marx und Freud inzwischen aufgearbeitet. Es ist Zeit, lieber Momos, diese Frauen selbst zu lesen, reden zu hören und Fernsehfilme machen zu lassen. Daß das Blatt, in dem Sie sich neben dem Prof.-Gehalt ein wenig das Budget aufbessern können, Frauen mehr noch als Gastar- beiter, Juden und Neger diskriminiert, das sollte Ihnen langsam zu denken geben! ! Vielleicht schreiben Sie dann eines Tages außer über die "Arbeiterfrage", auch über die "Frauenfrage", denn beide Gruppen sind sowohl als Schreiber wie als Leser unerhört unterrepräsentiert in diesem Blatt. Sie wissen, warum es mit den Arbeitern so ist. Aber warum es mit den Frauen so ist (warum die studierenden Arbeiterkinder z.B. zu 75% männlich u. nur zu 25% weibl.Geschlechts sind), darüber geht der liebe Momos in seinen "Zeit"' Rezensionen mit einem Satz hinweg. L.M. Hannelore Schröder (Göttingen) . _ , .-.•r - - - ....... -1%

6. Zur Diskussion DIE EMANZIPATION DER FRAU IN DER KOMMU= NISTISCHEN GESELLSCHAFT (die Redaktion) von Janet Weitzner Salaff und Judith Merkle Übersetzung von Christa Neumann und Gabriele Reis Dieser Artikel stellt den letzten Abschnitt eines längeren Aufsatzes dar, der unter dem,Titel WOMEN‘AND REVOLUTION: THE LESSONS OF THE SOVIET UNION AND CHINA (Frauen und Revolution: Lektionen, die uns die in der Sowjetunion und in China gemachten Erfahrungen erteilen) zuerst im Berkeley Journal of Sociology, vol. 15, 1970, erschienen ist. Die folgenden Ausführungen beenden den zweiten Teil "Chinesische Frauen und die Revolution". Wir erhielten eine Fotokopie des Ori- eina.,18 ,yon denROTSTRÜMPFEN(Kopenhagen) - der dänischen zweiten Praueribewegung. Da das FRAUENFORUM keine Artikel aus dem In- oder Ausland hono- rieren kann, jedoch seine Hauptaufgabe in feministischer Aufklärung sieht, hof- fen wir, daß Janet Weitzner Salaff und Judith Merkle nichts gegen den Abdruck einzuwenden haben. Unsere Hoffnung gründet sich ganz besonders auf den Nachsatz der Autorinnen:,,Es handelt sich hier nicht um die Arbeit von zwei Experten, die zufällig Frauen sind. Sondern es ist ein Versuch von Frauen, die Zugang zu wis- senschaftlichem Material haben, Fragen zu beantworten, die für Frauen von Be- deutung sind. Wir meinen, daß nur das gemeinsame Bemühen der Frauen das Vorur- teil der Männer in den Arbeiten der Experten ausschalten und ein Bild von den Problemen der Frau in der Revolution geben kann, das die spezifischen Interes- sen der Frau in kulturellen und historischen Fragen widerspiegelt. Der Artikel wurde in Gemeinschaftsarbeit erstellt. Besonderer Dank gebührt Janet Weitzner Salaff, die das Material über China zusammentrug, sowie Judith Merkle, die die Sowjetunion bearbeitete, und Ann Swidler, die als Redakteurin den Artikel re- digierte." zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Nach der Revolution sah sich die kom- munistische Führungsspitze der Frage gegenüber, ob die Frauen eine unter- drückte Sondergruppe in der neuen Ge- sellschaft darstellten oder ob ihre Unterdrückung durch die Verbesserung der wirtschaftlichen Lage der Gesamt- bevölkerung beendet werden könnte. Die Beha93lung, die den Frauen zuteil wurde, änderte sich mehrmals in Ab- hängig1eit von der jeweiligen poli- tischen Stategie. Anfangs erhofften die Kommunisten wirklich eine Ände- rung in der Rolle der Frau durch die praktische Anwendung des neuen Ehege- setzes und den Zusammenschluß der Frauen im Frauenverband, einer Mas- senorganisation, die sich mit den speziellen Problemen der Frau be- faßte. Die dörfliche Struktur, die Sitten und Gebräuche erschwerten die Befreiung der Frau von ihrer tradi- tionellen Rolle in Familie und Ge- meinde sehr. Das Ehegesetz kam zwi- schen 1950 und 1953 in Massenaktio- nen zur Anwendung. Es sollte die kommunist ische Macht dadurch aufbauen, daß es die Macht der vaterrechtlichen Pamilienitruktur zerstörte, die der Frau gesetzliche Rechte absprach. Das Ehegesetz gewährte der Frau ihr Recht auf Eigentum, Erbe, Eheschließung ohne Rücksicht auf Familienbindungen, auf Ehescheidung und das Vormundschaftsrecht 1 für die Kinder. Die Methoden zur Durchführung des Ehege- setzes änderten sich mit dem wachsenden Widerstand in den Dörfern. Während des ersten Jahres etwa gelangte das Gesetz in einer Periode revolutionärer Erhebung zur Anwendung. Die Frauen sollten voll und ganz von den Bindungen der "feudalen Familie" befreit werden - notfalls durch Ehescheidung. Alle Ehen, die von den Eltern arrangiert worden waren, sollten aufgelöst werden, und das betraf natürlich die Mehrzahl der Ehen auf dem Dorfe. Das Ehegesetz war allgemein als das "Scheidungsgesetz" bekannt. Während dieses Zeitraums ent- stand ein ungeheurer Widerstand gegen das Gesetz in den Dörfern. Die Kader, die zur Durchführung des Gesetzes er- mächtigt waren, weigerten sich, es ernst zu nehmen, und der Widerstand der Männer in den Dörfern gegen das Gesetz war mit der Schwierigkeit gekoppelt, Frauenkol- lektive zu organisieren. Außerdem war

zweimal während der Ruhepausen ... Der Bericht führt dann weiter aus, wie die Dynamik der Bewegung die Bezie- hungen in der Familie erneuerte. W achdem einmal die Massen mobilisiert waren, begannen wir damit, konkrete Familienprobleme auszuwerten; dies war ein guter Weg zur Klärung der Folgen des Ehegesetzes. Wir sprachen von fünf verschiedenen Arten der Fa- milie: dem Musterhaushalt, dem ge- wöhnlichen Haushalt, dem Haushalt mit Ehestreit, dem zutiefst uneinigen Haushalt und dem Haushalt, in dem es zu Mißhandlungen krimineller Art kam. Wir bewerteten diese Familien nach dem Geist des Ehegesetzes. In jedem Dorf gründeten wir eine Bewegung zur Bewertung der eigenen Familien. Nach der Auswertung hielten wir eine Be- sprechung auf Dorfebene ab und orga- nisierten, was wir "sprich Deinen Kummer aus" nannten. Wir entwickel- ten den Kampf weiter und rüttelten den Aktivismus der Massen gründlich gegen das feudale Ehesystem auf. (Da die Führungsspitze es vorzog, in allen Schwierigkeiten zu vermitteln, statt die Familien vor das Scheidungs- gericht zu schicken, wurden nur 56. der Ehen für unversöhnbar erklärt.) ear lobten die Musterehemänner, gung endete mit Beginn des ersten Fünf-Jahresplanes 1953-1957. Die poli- tische Mobilisierung und der Kampf in Dorf und Familie hemmten die wirtschaft- liche Entwicklung. Während dPs folgen- den Jahrzehnts wurde der Kampf um eine verbesserte Stellung der Frau vom Kampf des chinesischen Volkes um verbesserte Produktionsbedingungen förmlich "ge- schluckt". Viele nationalen politischen Ziele wurden der Hauptaufgabe: der Er- füllung eines neuen Solls untergeordnet. Jetzt wurde behauptet, daß die Frauen "befreit" wären oder, wie die Chinesen sagten, die Frauen hätten sich "umge- wandelt" (fanshen). Es stimmte, die Frauen hatten sich in zweierlei Hin- sicht emanzipiert. Einmal hatten die diskriminierenden Gesetze, die die Männer den Frauen gegenüber in Lohn- und Familienfragen begünstigten, ihre Gültigkeit verloren. Zum anderen konnten einzelne begabte Frauen in der poli- tischen und wirtschaftlichen Hierarchie so weit aufsteigen, wie es ihrer Aus- bildung und Begabung entsprach. Frauen in höheren Stellen beklagten sich zwar bitter, daß es eine Stellendiskrimi- nierung gab, was jedoch politische Gründe hatte und keine geschlechtsspe- zifischen. Während der"Laßt hundert Blumen blühen" - Periode im Jahr 1957 brachten einzelne Frauen ihre Klagen über die politische Diskriminierung bei der Stellenvergabe zum Ausdruck, und die Führerinnen der Frauenorganisation beschwerten sich darüber, daß Ehefrauen von den Kadern für Verwaltungsstellen bevorzugt wurden. ( 2) Die Tatsache, daß einzelne Frauen aufsteigen konnten, änderte nichts daran, daß der Status der Frau nicht dem des Mannes gleich war. Vom ersten Fünf-Jahresplan an bis zur Kulturrevolution war die vorherrschende Politik des kommunistischen Systems, die Frau in die Produktion einzuglie- dern, wenn auch die Verwirklichung die- ses Ziels je nach der wirtschaftlichen Wachstumsrate und den Prioritäten ver- schiedener Wirtschaftsgebiete schwankte. Es gab wenig Tageskindergärten und noch weniger Arbeitsplätze in der Industrie; und oft war auch das nötige Betriebs- kapital nicht vorhanden. Während des "großen Sprungs nach vorn", etwa von 1 9.58 bis 1959, gliederte man die Frauen mit starkem Druck in den Arbeitsprozeß ein, indem sie in kleinen Handwerksbe- trieben beschäftigt wurden. Aber die Forcierung der Produktion innerhalb des traditionellen Rahmens der Arbeitstei- lung nach Geschlecht diente nur dazu, die speziellen Autoritätsstrukturen zu Musterehefrauen und Musterhaushalte und beriefen dann Versammlungen ein, um die nichtharmonischen Haushalte zu demokratisieren. Dann hielten die Arbeitsteams Vermittlungsausschuß- sitzungen ab, und der Frauenverband setzte vorübergehend ein Gericht ein, um jeden Artikel des Ehegesetzes zu behandeln. Viele aktive Elemente ka- men im Laufe der Bewegung zum Vor- schein und alle wurden von den Ver- mittlungsausschüssen und dem Frauen- verband aufgenommen. Durch die allgemeine Mobilisierung wurde das feindselige Gefühl der Frauen gegen die feudale Familie offenkundig, und durch die Gruppendiskussionen und die „Sprich Deinen Kummer aus"-Aktio- nen, erwachte ihr Zorn. Die Arbeits- teams halfen den Familierrmitgliedern, mitmenschliche Spannungen zu lösen. Die Frauen waren organisiert und viele übernahmen Führungspositionen in den neuen Verbänden. Die Bewegung zur Durchführung des Ehe- gesetzes war eine politische Bewegung, die von Grund auf die Stellung der Frau in der Dorfgemeinschaft und in der Familie veränderte. Doch diese Bewe-

(Frauen sollten sich mehr um die Fa- milie kümmern) und griff dabei offen alle Frauen des neuen China an und beleidigte sie zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA ( 4) In dieser Selbstkritik beschuldigte man sich, die Rolle der Frau im poli- tischen Kampf ignoriert zu haben und machte darauf aufmerksam, daß Frauen ein wichtiges Arbeitspotential darstel- len. Der politische Kampf verfolgt ein doppeltes Ziel: organisierte Kollek- tive außerhalb des Heims einzurichten, die nicht nur das Niveau der poli- tischen Aktivität der Frau anheben, sondern die Frau auch für die Produk- tion frei setzen. Dies bedeutet, daß die politische Befreiung die wirtschaft- liche Produktion eher fördert als be- einträchtigt. Für die Kulturrevolution war die poli- tische Befreiung der Frau ebenso Teil des Versuchs, die erstarrten Macht- strukturen zu erschüttern. Mit der Forderung der Beteiligung aller Grup- pen ermutigte die Kulturrevolution auch die Frau, sich politisch zu betätigen. Die Frau war aufgefordert, sich zu in- formieren, in kleinen Gruppen politisch zu arbeiten und ihre Familie zu kriti- sieren. So sollte sie z.B. unter Anwen- dung von Maos Lehren vorherrschende Familienmitglieder wie Eltern, Schwie- gereltern oder Ehemänner kritisieren und damit beharrlich fortfahren, bis Ausbeutung und Vorurteil abgeschafft sein würden. Artikel in der Presse ent- hielten die folgenden Ausführungen, die die Frau anregen sollten, Familien- mitglieder in Arbeitskreisen zu kriti- sieren. *Seit Tausenden von Jahren war es in unseren Familien so, daß der Sohn dem Vater gehorchte und die Frau dem Mann. Jetzt müssen wir gegen diese Vorstellung zu Felde ziehen ... ‘‘ir sollten einen vollkommenen Wandel herbeiführen ... Es sollte nicht mehr darum gehen, wer in der Familie be- fehlen darf und wer gehorchen muß. sondern wessen Worte mit Mao Tse- tungs's Lehren in Einklang stehen ... Während der Kulturrevolution, als ein gemeinsamer Versuch unternommen wurde, das starre politische und soziale Ge- füge zu sprengen, erschienen Artikel, die für eine Beteiligung der Frau an der Revolution plädierten. Die Wahl dieses Zeitpunktes zeigt die Verbin- dung zwischen Frauenbefreiung und re- volutionärer Veränderung. Die Tatsache, daß sich Frauen weder generell an po- litischen Aktionen a l s Frauen beteiligten noch die Autorität des Haushaltungsvorstandes oder der männ- lichen politischen Führung anzweifel- ten, wurde jetzt als eine Gefährdung der Ziele des politischen Kampfes an- gesehen. ~titi tititi7%,C /iti Der Verlauf der chinesischen Revolu- tion läßt erkennen, daß bei einer Strategie der politischen Beteiligung breiter Massen an der Revolution die Frauenemanzipation vorangetrieben wird. Wenn wirtschaftliche Ziele im Vorder- grund stehen, dann werden die poli- tischen Aktivitäten der Wirtschaft untergeordnet und als Folge, die Eman- zipation der Frau auf ein Minimum be- schränkt. Während in der Sowjetunion dieselbe Beziehung zwischen wirt- schaftlichen Prioritäten und der Mög- lichkeit der Emanzipation der Frau be- stand, war nur China während der Kulturrevolution bereit, etwas von seinem wirtschaftlichen Ertrag zu opfern, um die Triebkraft der Beteili- gung des ganzen Volkes an der Revolu- tion aufrechtzuerhalten. In der augen- blicklichen Phase der Revolution, die weibliche Kollektive fördert, wird auch die männliche Vorherrschaft wie- der angegriffen. Jedoch ist es noch unklar, ob sich die starke Beteiligung der chinesischen Frau an der Revolution aufrechterhalten ließe, wenn die wirt- schaftlichen Bedürfnisse wieder zur höchsten nationalen Priorität erklärt würden. Schlußbetrachtung BEIM ZERFALL EINES ALTEN REGIMES wird eine Möglichkeit für die Frauenemanzi- pation geschaffen, die in einer vorre- volutionären Gesellschaft nicht vor- handen ist. Wenn Frauen von derselben Autorität unterdrückt werden, die die Männer unterdrückt und die die tradi- tionelle Regierungsform (wie z.B. Dynastien oder Dorfhierarchien) auf- recht erhält, befreien Revolutionen, die diese Autorität angreifen, auch die Frauen. Gleichermaßen, wenn die Bedingungen, die die Frau unterdrücken, durch ausbeuterische Wirtschaftsstruk- strukturen gegeben sind, werden revo- lutionäre Bestrebungen, das Wirtschafte system zu ändern, auch. die Frau be- freien. So hat die Revolution in der Sowjetunion und in China mit der Auf- lösung des alten Regimes die Frauen be' freit, vor allen Dingen durch die Ab- schaffung der rechtlichen Diskrimi- nierung, die sie an die Famile ketteten und sie von einer Beteiligung am Wirt- schaftsprozess ausschloss. Aber die Unterdriicknnp, ripr Frag ; st

• A. A.A.4,4%, .A,A\.4 ,•A.4,\. A zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA C? • zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA 4‘. * 4-4-- sierender Interes- sen und Forderunge n. Vor allem die Frauen in der Sowjet- union und in China haben trotz ihres bedeutenden Beitrags zur Revolution niemals die Herrschaft über Zwangs- mittel - Waffengewalt - gewinnen kön- nen, was ihnen die Macht gesichert hätte. Weiterhin haben sie auch keine massenpolitische Macht entwickelt noch über politische Entscheidungskraft von Schlüsselpositionen in der Wirtschaft, Partei oder im Staatsapparat verfügt. Ohne Machtbasis wird den Forderungen der Frauen nur entsprochen, wenn ihre Befreiung zum Vorteil für die poli- tischen und wirtschaftlichen Interes- sen des revolutionären Regimes ist. Fukien Jih Pao, January 9, 1953 Ein noch tieferer Grund dürfte 2 sein, daß die marxistische Theorie außer der Erklärung, es dürfe keine Zwangsfamilie mehr geben, nichts dazu beige tragen hatte, um der Sexual- revolution eine ausreichende ideologische Basis zu schaffen. - Co Kate Millett "Sexus und Herrschaft" • e.ekee.v.,e.e.e.e.e.e ee.e/e-ee e•\17.e.e.e. • 2 Roderick. Mac Farquhar, The Hundred Flowers campaigne and Chinese Intellectuals (Ney York: Praeger, 1960) p.p. 229 - 30. ( 3) Ai li Chin, "Family Relations in Modern Chinese Fiction", in Maurice Freedom (ed.), FAMILY AND KINSHIP IN CHINESE SOCIETY (Stanford: Stanford University Press, 1970), pp. 87 - 120. ( 4) Chung-kuo Fu-nu (China's Women), 1966, Nr. 8. f eweiyyrz. 321,r- noch ce(AeAs-ern'ele 6:,1,-t i 614'e ael,r 7r-a„4, en,. ikkt-i-6 9,e/»44>tetee,x 9,112,4.4.K 9te4A e,t,t ztet,bei 64e geAL.c.4 ret‘,K tt'at e4D (.4 i'vz,e,kt octe4- 4-L‘6-tki.‘ e,ktAei Ar' demen J-ivr- • km: at e /2 ai-A i-p.e 7 04- JA/r- cle(AV 611%r:Ile»2 01-e-e 6e - e&; bt?rk:kr, vor 67ch 11.6uk / si.44,-, o a ta 4.1- o/le ,(,,c »,,vet ik(-42-,- 0 zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA t ße.w-, 7.. 60A 7 111_1m, e_ n 014,6-f-%'. 4,1-zetel 0e i 3,44. Rkie fkit r(-1,2 %fx.4-Lai zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA re,1:14 3.7.-.0- u-K.,4 209erh / 4 3e4-€4.)-t 40 j 20tM. /00208 VERGESST NICHT ZU WÄHLEN SEITE 35 AUSSCHNEIDEN UND NR. 4 NR. 2, NR. 3 NR. if' ZURÜCKSCHICKEN NR. 5 NR.6 -26 -

Karl H.Bönner: (Herausg.): DIE GESCHLECHTERROLLE-Nymphenburger Texte zur Wissenschaft, Mün.73, DM18,- Es handelt sich um elf -z.T. sehoncbr Geschichte angehörende- Aufsätze zur Problematik der "Geschlechtsrollen Die Soziologie versteht unter "Rolle" die Erwartungen (im Hinblick auf Einstellungen u.Verhaltensweisen), die Menschen (einer Gruppe, eines Kultursystems z.B.)mit einer best.Postion /einem best. Status verknüpfen. Im Falle der "Geschlechtsrolle" handelt es sich um das(erwartete"\Verhalten einer Frau als Geschlechtswesen - um das von der Gesellschaft durch Erziehung u. Druck bewirkte geschlechtsspezifische Verhalten. Die Artikel von Schopenhauer,Jung,Weininger,de Beauvoir,Kilian,Anger“,iunübersetzte Aufsätze von J.P.Guilford "Sex Dif- ferences" u. W.Mischel "A Social-Learning View of Sex Differences in Behavior" neu herauszugeben, mag noch einleuchten. Dagegen sind die Einleitung des Herausg. und der Aufsatz von Treinen/Brothun überholt, unkritisch, in sich widersprüchlich u. von keinem emanzipatorischen Erkenntnisinteresse (Habermas) geleitet. Den "aktuellen Stand der Diskussion" geben die Texte nicht wieder u. sie sind deshalb "für Seminardiskussionen, als Überblick und Einführung" unzureichend. Die elitäre Grundhaltung, die Treinen/Brothun in ihrer Schlußprognose vertreten, ., aunter der Voraussetzung, daß die Kernfamilie in allen Fällen als bedeutsam angese- möge fUr sich selbst sprechen: hen wird, ließe sich trotzdem ein Konzept entwickeln, das beides ermöglicht: Partnerschaft und die Teilnahme der Frau am öffentlichen Leben ohne allzu starke zusätzliche Belastungen. Gemeint ist der weitgehende Rollentausch innerhalb der Familie bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung einer grundlegenden Arbeitsteilung. Die konsequente Verteilung familialer Aufgaben auf beide Ehegatten würde eine eingeschränkte Berufstätigkeit beider bedeuten und würde andererseits die Funktion des Vaters bei der Sozialisation der Kinder intensivieren. Ein derartiges Prin- zip, das Übrigens in seinen Grundlagen keineswegs neu ist, wird als allgemeine emanzipatorische Lösung niemals Bedeutung erlangen; eine tiefgreifende Umstrukturierung des ökonomischen Sektors sowie ein Wandel der Wertvor- stellungen innerhalb industrieller Gesellschaften, vor allem im Hinblick auf die vitale Bedeutung von Beruf und Karriere im Leben des Mannes, wären wesentliche Voraussetzungen. Wohl aber läßt sich denken, daß innerhalb von Subkulturen ein solches Prinzip übernommen und praktiziert werden könnte. Es wäre viel gewonnen, wenn auch nur der Widerstand gegen ein solches Verhalten anderer abgebaut werden könnte." Daß eine Frau (Mechthild Brothun) an diesem Aufsatz mitgeschrieben hat, zeigt, wie einmalig sich unsere Männeruniversitäten zur Verblö- dung weibl. Denkfähigkeit eignen. Da muß man allen Ernstes 1973 lesen "Reste oder Neuanfänge der Frauenbewe- gung beruhen heute auf den gleichen Grundlagen, nämlich der grundsätzlichen Anerkennung der Hauptverantwort- lichkeit der Frau für Haus und Familie, und schlagen damit Lösungsmöglichkeiten vor, die weder den Staat (oder zumindest nur in geringem Maße durch die Forderung nach mehr Kindergärten) noch den Mann, sondern nahezu ausschließlich die Frau belasten." Man hat sich offensichtlich weder mit der Theorie noch mit der Praxis der 2. Frauenbewegung beschäftigt (s.Literaturverzeichnis). Sicher hafternan auch keine Schwierigkeiten,im Rahmen der Männeruniversität u.-verlagswelt anerkanntzu werden. Die Patriarchenpresse wird das ganze noch einsegnen., ju Mariarosa Dalla Costa/Selma James:•DIE MACHT DER FRAUEN UND DER UMSTURZ DER GESELLSCHAFT, • • Merve VerlagiBerlin 1973, DM 5,-- Dies ist nach meiner Kenntnis der erste Versuch einer Marxistin, die Frauenfrage als eigenständiges Problem zu se- hen u. was noch wichtiger ist: Marx-sche Definitionen über produktive u. nicht-produktive Arbeit in Bezug auf die Hausarbeit zu kritisieren. "Die Parteien der Arbeiterklasse haben sorgfältig vermieden, das Problem der Haus- arbeit anzurühren, getreu ihrer •Einschätzung, daß die Frau -sogar noch in der Fabrik- ein niedrigeres Lebewesen sei"..."In Wirklichkeit hat jede Phase des Klassenkampfes die Unterordnung und Ausbeutung der Frau nur auf ei- ner höheren Stufe verfestigt." Dalla Costa betet nicht die Väter des Marxismus an u. nach, sondern denkt selber! Sie setzt ihre Kritik an der richtigen Stelle an: der nicht analysierten Rolle der Hausfrau u. Mutter im marxisti- schen System. Die Mehrwerttheorie bedarf der weiteren kritischen Aufarbeitung. Dalla Costa hat den Stein ins Rollen gebracht u. nach ihr wird hoffentlich der Vulgärmarxismus etwas an Überzeugungskraft bei den Frauen der linken Männer einbüßen. - Auch die Einleitung und "Der Platz einer Frau" sollten in uegaußerhalb der Frauen- bewegung gelesen und diskutiert werden. "A Woman's Place" wurde bereits 1953 -wegen der politischen Repression während der McCarthy-Aera unter Pseudonym- veröffentlicht; Der Artikel ist klar u. lebendig geschrieben. Jede Frau erkennt hier ihre eigene und die Lage ihrer ganzen Klasse sofort und wird S.James beipflichten: "Frauen ge- hen den Weg von der Ehe zur Scheidung, von der Hausfrau zur Arbeiterin-aber nirgendwo sehen sie die Weise zu leben, die sie fur ihre Familien und fUr sich wünschen. Frauen erfahren immer mehr, daß es keinen anderen Aus- weg gibt als den einer vollständigen Veränderung..." zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA Lawrence Krader: ETHNOLOGIE UND ANTHROPOLOGIE BEI MARX, Carl Hanser Verlag MUnchen 1973, DM 33,- Der Ethnologe Krader hat 1972 die umfangreichen Marx-schen Exzerpthefte Uber Morgan, Phear, Maine u. Lubbock erstmals veröffentlicht. Morgans Werk "Die Urgesellschaft" (dt.Übersetzung von Kautsky, Stgt.1891) und Marx' Auszüge und Notizen zu dieser Arbeit sowie Marx dialektisch-materialistische Analyse der gesellschaftlichen Ent- wicklung zeigen eine Veränderung an, die sich insgesamt im Laufe des 19.Jahrh. abzeichnete: "es wandelte sich die Wissenschaft vom Menschen von einer philosophischen in eine in ihren Grundzügen empirische Disziplin". Engels "Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staates" basiert auf diesen Analysen umlauf Bach- ofens "Mutterrecht" u.a. -letztlich ist Morgans These, "daß die gesellschaftliche Entwicklung die Form der Familie bestimme" u.Idaß die Institution des Privateigentums zur monogamen, patriarchalischen Familienstruktur und zur Auflösung,der !'demokratischen " Gens (verwandschaftl. Kollektive, Urhoden) führte, nach wir vor der Grundpfeiler der marxistischen Theorie zur Frauenfrage. Bis heute ist jedoch ungeklärt, warum die Männer von dem anfänglich kollektiven Eigentum däe-Gens zum Privateigentum übergingen. Die Anhäufung von gesellschaftlich erarbeitetem Reichtum erlaubt sowohl private wie kollektive Formen derliner9rtung. Die Eigentumsfrage präziser zu formulieren u. neue Überlegungen nach Morgan u. Engels in die Debatte einzubringen, wird die Arbeit der Feministen sein! L.Krader"Will das Werk Marxens in den Kontext sowohl seiner Schriften als auch der Entwicklung des Studiums des Menschen jener Zeit stellen'2 Er untersucht intensiv das Verhältnis u. die Schwerpunkte der ethnologischen Arbei- ten von Marx u. Engels sowie die*Frage der Verdinglichung und Abstraktion in der marxistischen Gesellschaftstheo- rie. Wer sich z.B. mit Themen Uber "Entfremdung," über die Beziehung Einzelner-Kollektiv oder mit der Problema- tik Marxismus-Feminismus beschäftigt, wird Kraders fundierte Darstellung, die intensive Interpretation u. Diskus- iion der ethnologischen u. anthropologischen Aussagen von Marx, Engels, Morgan u.a. außerordentlich begrüssen. L.M. L.M.

len, und da das alles Neuland ist, muß eben Vertrauen groß geschrieben sein und Irrtümer möglich, denn es ist doch ein sehr großer Unterschied, ob man den Einsatz in der Frauensache nur vorübergehend macht oder weiß, daß man dabei bleiben muß und will, weil sich dann viele berufliche und sonstige Chancen, die man sich etwa sonst ausrechnen könnte, von vornherein ausschließen und es doch irgendwie eine Art Gratwanderung wird. HANNELORE BRÜSCHKE-SCHRÖ- DER, 34 Göttingen, Stargarder Weg Nr. 12 (0%) . 040424 •tf ...FRAUENFORUM, ohne München ist gut, weil es ja keine lokale An- gelegenheit ist, und hoffentlich bald überall verbreitet wird. ...Ach, es ist nichts wie Elend ringsum, wenn man Augen hat zu sehen. Studentin- nen, die etwas mehr Zeit und Unab- hängigkeit haben, fühlen sich "pri- vilegiert" - daß ich nicht lache, wenn ich mir unsere Universitäten ansehe - und finden daher die Arbeit nicht so dringend, entsprechend ist der Einsatz - dOppelbelastete Frauen brechen ohnehin schon zusammen, und geschiedene Frauen und ledige Mütter haben oft eine große Unter- drückungserfahrung und Bewußtsein, aber kein Geld und keine Zeit, Ar- 'iti‚e Scrt" e Gt z.s t4a.,tinrei% beiterinnen, wenn verheiratet, dür- zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA fen nicht das Haus verlassen - mein Stiefvater ist Hilfsarbeiter im VW-Werk, wie der meiner Mutter - die intelligenter und tüchtiger ist, obwohl sie keinerlei Ausbildung hat - das Leben zur Hölle macht, ist beachtlich - da fällt aber die Idealisierung der proletarischen Familie als Ideologie sofort zusammen. Meine Mutter - 63, die oft als Aufwartung und Zeitungs- frau mitgearbeitet hat, hat denn auch ein revolutionäres Bewußtsein, das von keiner falschen Theorie getrübt ist: sie wollte heute keine Ehe, keine Kinder, nicht mal mit einem Mann zusammenleben, sondern ihr eigenes Leben, ihr eigenes Geld, ihren eigenen Beruf. Und da kommen mir meine linksinfizierten Freundinnen und sa- gen, der Mann, der Arbeiter hätte gar keine Macht in der Familie und wäre auch unterdrfickt ... na ja, Du kennst das. Lieber gar keine Theorie, als dogmatischen Marxismus geschluckt haben, und davon nicht mehr los- kommen, weil man es vor dem Freund nicht vertreten - Die theoretische Fundierung ist natürlich ungeheuer wichtig - aber Marx hat seine Theorie auch nicht allein gemacht - und nicht in einem Menschenleben, er hatte viele Vorgänger und Vorarbeiter, er hat alle Erkennt- nisse dann zusammengefügt zu einem großen Gebäude - aber wir Frauen fangen erst an, wir haben außerdem nicht nur das Häppchen "Kapitalismus" aufzuarbeiten, sondern den Brocken von 5000 Jahren Patriarchat und die Synthese von Kapitalismus und Patriarchat, heute. ... - es muß Schluß sein mit dem Herrschaftsmonopol des Männlichen auf allen Ebenen. Juso-Vorsitzender gibt Interview im Playboy! ! ! Wie doch überall die soge- nannten progressiven Männer an Pornographie und Prostitution sich ergötzen und selber produzieren, immer Arm in Arm mit dem Kapital - ach, mich überkommt ein solcher Ekel: kein Mann hat noch begriffen, keiner, daß die Frau ein totalausgebeuteter, doppelt und dreifach entfremdeter, deformierter verkrüppelter leidender Mensch ist ...Adorno ist weit und breit der einzige Mann, der das noch lebende Patriarchat erkannt hat. Schade, daß er nicht mehr lebt, er würde uns begreifen... Freud kannte John St.Mi II und war über die Frauenbewegung in- formiert - er empfahl lieber, den Frauen die Klitoris abzuschneiden - als daß er bereit war, seine Ideologie zu korrigieren, er konnte und wollte es nicht... = daß die Linke den Freud so gern mag, ist Indiz, daß sie selbst bürgerlich-patriarchale Interessen haben. Daß das die SDS-(Sozialistischer Deutscher Studentenbund - die Red.) Frauen immer noch nicht merken ...aber sich vom Mann befreien, das kommt jeder Frau so schwer - der Haus- frau wie der Akademikerin - dabei ist es so einfach - man stelle sich einmal vor, eine weibliche Psychoanaly- tikerin hätte, um Probleme im Sexualleben des Mannes, die gesellschaftlich bedingt und Sympton der Herrschaft sind, damit gelöst, daß sie vorgeschlag.en hätte, sämtlichen Männern die Eichel abzuschneiden, damit sie "rich- tig" männlich werden!! ! ...Sollte es denn nicht möglich sein, daß die Herren, und unsere armen Schwestern, den Satz des Vernunftrechts: was du nicht willst daß man dir tu, das füge keiner andern zu - begreifen und ge- fälligst auch auf die Frau anwenden !?...Wir können ihnen allen ziemlich schnell nachweisen, daß sie sich nicht ernsthaft mit der Frauenfrage auseinandersetzen, weil dogmatisch so verhärtet - und so arrogant - von lin- ker Unfehlbarkeit und im Besitz der reinen Lehre - daß sie von vornherein eine Erkenntnisschranke haben, die Männer sowieso, die Frauen als deren Anhängsel, leider. - Wie sie überhaupt die Gewalt im Verhältnis Frau-Mann übersehen, die zunehmende Brutalisierung, der Sexual- faschismus in Porno, Literatur, "Kunst", in allen Medien, die Verdinglichung der Frau, die kapitalistische Ver- marktung, die Exzesse in sexueller Erniedrigung, die Verherrlichung der Vergewaltigung, die Rechtfertigung auch der schlimmsten sexuellen Verbrechen des Mannes ... "Eros" als Faschismus im Bett... (letzter Tango) ... die Frau als Sündenbock für alle Versagen der patriarchal-kapitalistischen Gesellschaft...Und die Schulpsycho- logen sind das tollste - wenn das Kind in der Schule Schwierigkeiten nat, weil die Schule Scheiße ist, oder -30-

3. zu eurer Zeitung Wir möchten ein Exemplar eurer Zeitung abonnieren, damit wir einen Überblick haben, was für Themen ihr aufgreift etc. und z.B. was in München läuft. Mehrere Exemplare möchten wir nicht, weil wir euren radikal- feministischen Standpunkt ablehnen: Dazu einige Erklärungen unserer Position: Wir Frauen müssen uns als politische Kraft erfahren, damit uns klar wird, daß wir selbst unsere Lage verändern können. Das können wir am besten, indem wir uns gemeinsam organisieren und Aktionen unternehmen. Dabei erfahren wir uns als aktive Individuen und können Mechanismen unserer Gesellschaft aufdecken. Die Erkenntnis, daß unsere persönliche Situation nicht auf unsere individuellen Schwächen zurückzuführen ist, sondern gesellschaftlich produziert ist, ist hierbei äußerst wichtig. Wenn wir erkennen, daß unsere Lage ver- änderbar ist, so müssen wir daran gehen, die Verhältnisse zu verändern, die unsere Unterdrückung bewirken! ! Wir können in Einzelbereichen Fortschritte erringen, Reformen, aber der Abbau der Ungleichheit von Mann und Frau muß dann an eine Grenze stoßen. Eine Gleichstellung der Frau mit dem Mann halten wir in dieser Gesell- schaft für möglich, dafür müssen wir auch kämpfen, aber das bedeutet noch keine Befreiung, noch keine Eman- zipation. Solange es Lohnarbeit und Kapital gibt, gibt es auch Unterdrückte und Unterdrücker, die Herrschafts- strukturen bleiben erhalten. Eine isolierte Befreiung in Einzelbereichen ist hier nicht möglich. Die Verhältnisse, die frauenfeindlich und letzten Endes auch männerfeindlich sind, können auch nicht getrennt bekämpft werden. Wir können uns nicht der Illusion hingeben, daß separat organisierte Frauen dieses System erschüttern können! Wir sind uns im klaren darüber, daß wir Frauen noch in weit größerem Ausmaß der gesellschaftlichen Unterdrük- kung unterliegen. Das zeigt, daß noch eine Menge zu tun bleibt, bis wir wirklich zu gesamtgesellschaftlichen Veränderung kommen können. Denn gerade dadurch, daß wir Frauen noch nicht gleichgestellt sind, wird der gemeinsame Kampf verhindert, die Zahl der Widerstand—leistenden wird bewußt verringert (besonders eklatant tritt dies auf, wenn Frauen gegen Männer ausgespielt werden, z.B. wenn Briefe von der Unternehmensleitung an die Frauen streikender Arbeiter geschickt werden, mit der Aufforderung, doch bitte dafür zu sorgen, daß die Männer zur Arbeit gehen.) Männer sind auch einem Rollenverhalten unterworfen, nur ist die ihnen auferzwungene Rolle ungleich positiver, so daß es für sie weniger einsichtig ist, warum sie Privilegien abgeben sollen, damit wir eine bessere Gesell- schaft für uns alle erreichen können. Es darf sich nicht der Gedanke einschleichen, daß wir gegen die Männer kämpfen wollen, sonst liegt die Ge- fahr nahe, daß sich Tendenzen abzeichnen, die "die befreiungsverlangenden Frauen auf die Irrpfade des Kampfes der Geschlechter verlocken" (Lenin). Gesellschaftliche Veränderungen können nicht an den Folgeerscheinungen (geschlechtsspezifisches Verhalten z.B.) der kapitalistischen Gesellschaft angegangen werden, sondern im Ursprung! ! Das übel an der Wurzel packen, heißt für uns nicht, paritätische Vertretung beider Geschlechter im Bundestag zu erreichen (wie ihr auch selber im Brief S. 17 des Frauenforums sagt). Unklar bleibt jedoch, wieso ihr die Abschaffung des Patriar- chats trennt von der Abschaffung des Kapitalismus. Sicher, auch vorm Kapitalismus hat es das Patriarchat gege- ben, aber wenn das Ziel eine Gesellschaft ist, in der die Bedürfnisse der Menschen (Mann und Frau) im Mittel- punkt stehen, so fällt es dann doch weg. Unverständlich ist uns auch die Devise von H.Bruschke-Schröder, Göttingen "Frauen raus aus den Männerpartei- en, ...etc". Haben denn alle Frauen ein identisches Interesse? Teilt die Frau des Unternehmers nicht mehr das Interesse ihres Mannes, das ihr auch gewisse Privilegien verschafft als das der Frau eines Arbeiters? Hat eine Arbeiterin nicht eher ein Interesse die Arbeitsbedingungen zu verbessern, als sich um die Probleme einer vermö- genden Frau zu kümmern? Wir sind uns darüber im klaren, daß es Differenzierungen gibt zwischen den Interessen von Männern und Frauen (s.o.), und genau diese müssen wir abbauen, damit wir dann gemeinsam für eine neue Gesellschaft kämpfen können! !! (Dieser Prozeß darf auch nicht als starr nacheinander sich vollziehender gesehen werden)... + - WIR GLAUBEN, DASS KAUM ETWAS BESSER ALS DIESER BRIEF VERDEUTLICHEN KANN, WARUM ES BIS JETZT NUR EINE MARXISTISCHE UND EINE FEMINISTISCHE, ABER NOCH KEINE GEMEINSAME FRAUENBEWEGUNG BEI UNS GIBT. zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA • • Die Redaktion Berichte über Aktivitäten des FF in den Massenmedien: • • ) SCHWEIZER FRAUENBLATT: 31. August 73, "Mehr als nur ein Babyjahr" FRAUEN: Nr. 3/73, S. 30, Sept. 1973 "Selbstdarstellung politischer Frauengruppen - Hannelore Mabry: Das Frauenforum München" BADISCHE NEUESTE. 23. September 73,"Macht durch Zusammenschluß - gezielte Aufklärung beim NACHRICHTEN: SÜDDEUTSCHE ZEITUNG: ABENDZEITUNG: INFORMATIONEN FÜR DIE FRAU: 18. Oktober 731 do. Oktober 73, Nr. 10, S. 10/11 "Zum Thema Frauenbewegung - ein Briefwechsel" 12. Oktober 73, Kurzbericht über unsere Straßenaktion und Unterschriftensammlung Frauenforum München ,/ Frauenpartei?" für die Fristenlösung im Oktober 73.

FEMINISMUS INTENSIV BESCHÄFTIGT HABEN UND DIE FEMINISTEN DEN MARXISMUS IN SEINEN WICHTIGSTEN THESEN UND ZIELEN UND VOR ALLEN DINGEN SEINE HALTUNG ZUR FRAUENFRAGE IN THEORIE UND PRAXIS KENNEN. Wie H.annelore Schröder richtig bemerkt: "Wir stehen noch vor unserer französischen Revolution". Weshalb wir geheiratet werden: "Nello Celio, Schweizer Finanzminister, hat in der Konjunkturdebatte des Par- laments in Bern auch den einfachen Abgeordneten eindrucksvoll die Grundbegriffe der Finanzpolitik erläutert: "Wenn ich ein Dienstmädchen einstelle, das 20 000 Franken kostet im Jahr, geht das Bruttosozialprodukt hinauf - heirate ich dann die Frau, kommt es wieder herunter", sagte er."(Süddeutsche Zeitung vom 14.12.73) attNEktheCSSE AGITATION 'FRAU JSTFRei GEBOREN zeirscHRIFT Fük gamiNisTisc zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA In München wurde am 15./6. Dezember73 von dem "Internationalen Forum der Film- avantgarde" ein Frauenflmseminar "Zur Situation der Frau - der Film in der Frauenarbeit - " im Kirchenzentrum im Olympischen Dorf veranstaltet. "Dieses Seminar stützt sich auf die Erfahrungen, die beim ersten internationalen Frauen- filmseminar in Berlin im November 73 gemacht wurden." Die Filmemacherinnen Claudio Alemann, Heike Sander und Erika Runge hatten ihr Erscheinen zuge- sagt. Der Film "Year of the Woman" (Das Jahr der Frau) von Sandra Hochmann USA, lief am 16. Dezember 73 in der Nachtvorstellung im "Arena". Berichte über das MUnchner Filmseminar erbitten wir von Euch fur unsere nächste Nummer. • • zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA • • .--. • VERTRIEB iN DER 13RD: 419 KLEVE LINSENALLEE 123 41( korrio n HEXENPRESSE" KREISSPARKASSE KLeYE koNrro NR 53e7232 2 DM in der SCHweit: zyxwvutsrqponmlkjihgfedcbaZYXWVUTSRQPONMLKJIHGFEDCBA gDAKTiON ffEKEN AQ ESsE` ?GST te+c H 4G Le• CH if000 3ASEL 2 019(IP, ""1..."."1 3 NOV1733 MARK GOUGCS pecku pie ERKI.ATZUNG DERN FräL WICHTIG - WICHTIG - WICHTIG - WICHTIG - WICHTIG - WICHTIG - WICHTIG - WICHTIG - WICHTIG - WI Am Montag, den 14. Januar 74, 19 Uhr findet im Europäischen Hof, Bayernstr. 31, 1.Stock, unser nächstes Ple- num statt. Marga Budde, Hildegard Liepe, Lorley Mabry, Irmgard Reimer und Gabriele v. Walter werden Uber den "Eltern"-Kongress FAMI L IENPLANU NG - EMPFÄNGNI SVERH ÜTUNG berichten. Anschließend Diskussion über die Problematik (sowohl des Themas wie des Kongresses). Am Montag, den 28. Januar 74 findet dort außerdem um 20 Uhr im kleinen Zimmer unser Schulungskurs (Vermitt- lung von Grundkenntnissen der Sozialpsychologie in Verbindung mit Bewußtseinsbildung und Aussprache Uber die eigenen Probleme) statt. Koordination: Else Lau, Tel. 527740 Thema: Die "Mutterrolle" in unserer Gesellschaft und das Problem "Tagesmutter" als Regierungsvorschlag. Wir bitten alle generell,sich den 2. Montag eines Monats als unser Plenum und 4. Montag eines Monats als Schulungskurs vorzumerken. Im Februar/März treffen wir uns also mit Gästen und Migliedern am: 11. und 25. Februar sowie am 11. und 25. März. __________________________________________________________________________________________________ . Die Unterstützung und Hilfe aller Frauen beim Aufbau unserer Organisation und auch bei unseren • STRASSENAKTIONEN IM JANUAR 74 sind letztlich ausschlaggebend für den Erfolg unserer Bewegung, denn nur gemeinsam sind wir stark! ! Deshalb kommt bitte alle zur Straßenaktion am Freitag, den 11. Januar und von 11 - 15 Uhr an unseren Informationsstand Marienplatz, altes Rathaus (vor dem Cafb Rischart) und am Samstag, den 12. Januar von 11 - 15 Uhr an unseren Informationsstand auf dern Karlsplatz (Rondellseite Nähe Spielwarengeschäft Obletter) ___________________ . ________ - am Freitag, den 18. Januar und am Samstag, den 19. Januar

FRAUENEMANZIPATIONSLITERATUR UND SPEZIELL UNSERE ZEITSCHRIFT sind in München in folgenden Buchhandlungen, Kiosken etc. zu erhalten: FRAUENFORUM Schwabing: Zentrum: Basis, Sozialwissenschaftliche Fachbuchhandlung g.m.b.h. Adalbertstr. 41b, Tel .2809522 Kiosk Bischof U-Bahn-Station Universität Tel. 280660 Schwabinger Bücherturm Hohenzollernstr. 120 Tel. 307228 Buchhandlung Elsässer El isabethenstr. 51, Tel .192379 Buchhandlung Bernsdorf Amalienstr. 67, Tel. 281424 Buchhandlung Lehmkuhl Leopoldstr. 45, Tel. 398149 Bund-Verlag GmbH Schwanthalerstr. 64-66 Tel. 532597 Zeitschriften Beck Triftstr. 1, Tel. 299760 Zeitschriften Maria Labohm Sternstr. 28, Tel. 299601 Zeitschriften Irmgard Götz Prinzregentenplatz 15, Te1.475337 Pasing: Buchhandlung Hugendubel Bäckerstr. 3, Tel. 832244 Thalkirchen: Arbeiterbuch Thalkirchner Str. 19 Zeitschriften Herbst Hohenzollernstr. 21, Te1.331336 Großhadern: Buchh. Gutfeld, Schwabylon Leopoldstr. 204, Tel. 369309 Laden 56 Zeitschriften Paula Leicht' WUrmtalstr. 94, Tel. 741420 Zeitschriften Stierer Gelbhofstr. 16, Tel. 703486 Party-Shop, Schwabylon, Laden 26 Leopoldstr. 204, Tel. 3616750 Obermenzing: Zeitschriften A. Schneider Paul-Gerhard-Allee 66 Ze itschriften T.Teutscher Karl-Theodor-Str. 31a, Tel .396971 Zeitschriften Harry Konzog Adalbertstr. 6, Tel. 349311

31 Inhalt 16 23 6 8 29 12 29 27 6 34 Inhalt Müller, Iris Neumann, Christa Nietzsche, Friedrich Pien, Tung Pölnitz, Gudila von Prill, Hans-Joachim Puhl, Charlotte Quirin, Anne Raith, Werner Raming, Ida Reichel, Helene Reimer, Irmgard Reis, Gabriele Röttger, Wilhelm-Albert 27 Runge, Erika 34 10, 12, 34 Sander, Helke 12 Schleich, Barbara 28 Schopenhauer, Arthur Schwarzer, Alice 27 19 Siebenschön, Leona 30 St. Mill, John Stalin, Josef 1 10 Struck, Karin 20 Swidler, Ann Tietze, Christopher 8, 9 33 Tömmel, Sieglinde 28 Treinen, Heiner 29 Trieglaff, Hans Walter, Gabriele von 34 28 Weininger, Otto 2, 20 Weitzner-Salaff, Janet Weiz, Peter Inhalt