Nichts als Betrug
Vor 40 Jahren veröffentlichte der Stern die angeblichen Hitler-Tagebücher
Am 25. April 1983 verkündete der Stern eine Sensation: Das Magazin sei im Besitz der Tagebücher Adolf Hitlers; nun müsse die Geschichte des Dritten Reichs „teilweise umgeschrieben werden“. Aus der Sensation wurde jedoch rasch ein handfester Skandal, als sich herausstellte, dass die Tagebücher nichts anderes waren als Fälschungen. Dass es Fälschungen von Hitler-Autografen gab, war nichts Neues; die Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte hatten bereits 1973 darüber berichtet. Dennoch ließ das Magazin Stern elementare Vorsichtsmaßnahmen außer Acht und kaufte für eine Millionensumme Kladden an, die aus der Fälscherwerkstatt von Konrad Kujau stammten. Im Juli-Heft der VfZ wird eine Dokumentation erscheinen, die insbesondere die Rolle des Instituts für Zeitgeschichte und seines damaligen Direktors Martin Broszat in den Blick nimmt. Der Autor, Maximilian Kutzner, hat zusammen mit Sebastian Barth bereits am 24. April in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zusammengefasst, was man heute über den Skandal und seine Hintergründe weiß.